Der neue Wirtschaftsminister attackiert die schwarz-gelbe Energiepolitik – und bekommt Contra aus der Unionsfraktion: Die Energiewende könnte schon viel weiter sein, wenn die SPD nicht gebremst hätte.
Nach dem Streit um den Mindestlohn geraten die Partner der großen Koalition nun auch bei der Energiewende aneinander. Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) wies Kritik des neuen Wirtschafts- und Energieministers Sigmar Gabriel (SPD) an der bisherigen Energiepolitik unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zurück. "Wir könnten bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz längst viel weiter sein", sagte Fuchs der "Welt". Doch die SPD habe viele gute Vorschläge - darunter die Strompreisbremse - des damaligen Umweltministers Peter Altmaier abgelehn
t
.
Sigmar Gabriel, der neue Bundesminister für Wirtschaft und Energie, hält einen "Neustart" bei der Energiewende für notwendig. Erklärtes Ziel des SPD-Chefs: Er will den Anstieg der Strompreise in Deutschland dämpfen.
Anders als 2013 müssen Stromkunden 2014 nicht mit dramatischen Preiserhöhungen rechnen. Einige Anbieter werden sogar günstiger. Sparen können Verbraucher vor allem bei einem anderen Energieträger.
Deutschlands Strom- und Gaskunden können beim Öffnen ihrer Rechnungen 2014 etwas durchatmen. Dramatische Preissprünge wie Anfang 2013 nach der deutlichen Erhöhung der EEG-Umlage sind im neuen Jahr nicht zu erwarten.
Was für ein Dilemma: Die Grünen wollen die Energiewende und zwar rasch. Doch mal ist ein Auerhuhn im Weg, mal der Rote Milan. Und manchmal auch eine Gelbbauchunke.
Stuttgart: Kammmolche haben schon eine Autobahn verhindert, Wachtelkönige, Kleine Hufeisennasen und Feldhamster andere Bauvorhaben gestoppt. Meist auf ihrer Seite: die Grünen. Die Ökopartei kümmert sich gar zu gerne um bedrohte Arten. Es sei denn, Vögel oder Amphibien gefährden ihrerseits ein grünes Großprojekt: die Energiewende
Die Industrie zahlt für Strom weniger als private Haushalte - und das soll so bleiben, findet die Kanzlerin. Doch die EU hält die Rabatte bei der EEG-Zulage für wettbewerbsverzerrend. Die SPIEGEL-Dokumentation macht den Faktencheck: Wer hat die besseren Argumente?
Ist Klimaschutz für die Grünen nur ein brauchbares Thema für Wahlkampf- und Oppositionszeiten? Oder sind sie bereit auch für die Energiewende zu kämpfen, wenn sie Regierungsverantwortung tragen? Diese provokante Frage stellen wir der Partei in einem
offenen Brief
, den wir gemeinsam mit dem BUND, Greenpeace, der Deutschen Umwelthilfe, den NaturFeunden Deutschlands und urgewald heute als große Anzeige in der taz veröffentlichen.
So sieht die Anzeige aus…
Im Kampf gegen ein Netz von Steuerbetrügern und organisierte Kriminalität nehmen deutsche Fahnder auch den Energiekonzern EnBW ins Visier. Die Betrüger sollen immer nach dem gleichen Schema vorgehen.
Von
Markus Balser
und Uwe Ritzer
Die beiden Fahnder klingen besorgt. Nichts von alledem dürfe nach außen dringen, schärfen sie ihrem Gegenüber ein. Die Gespräche müssten "in Abstimmung mit dem Staatsanwalt absolut vertraulich geführt werden, da es sich um einen hochsensiblen Bereich handelt". Man sei da nämlich auf etwas
gestoßen bei einem "Einsatz im EnBW-Konzern."
Aus Sicht der Bundesregierung ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit europäischem Recht vereinbar. Die EEG-Förderung und die Ausnahmeregelungen für stromintensive Unternehmen stellten keine Beihilfen dar und seien folglich mit EU-Recht vereinbar, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch mitteilte
.
Schluss mit unfairen Rabatten für deutsche Konzerne: Die EU geht gegen die Ausnahmen bei der Ökostromförderung vor. Viele Unternehmen müssen nämlich praktisch keinen Zuschlag für erneuerbare Energien zahlen. Darunter sind Betriebe, die aus dem Ausland nichts zu befürchten haben.
Klar ist Kanzlerin Angela Merkel dagegen. Deutsche Firmen, deutsche Arbeitsplätze seien in Gefahr.
Die EU geht gegen die deutschen Ökostrom-Rabatte vor
, die viele Konzerne von einem Zuschlag befreien, der sogenannten EEG-Umlage. Noch bevor EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia dies offiziell macht, verkündet Merkel im Bundestag: "Solange es europäische Länder gibt, in denen der Industriestrom billiger ist als in Deutschland, kann ich nicht einsehen, warum wir zur Wettbewerbsverzerrung beitragen."
17. Dezember 2013 13:37
Enteignung für Braunkohletagebau
Es geht nur um die Kohle
Die Energiekonzerne wollen buddeln, die Dorfbewohner einfach in ihrer Heimat bleiben. Wegen Enteignungen von Bürgern kommt es beim Braunkohletagebau immer wieder zu Streit. Nun hat das Bundesverfassungsgericht über eine Streuobstwiese nahe Garzweiler entschieden. Was das Urteil bedeutet.
In einem Rechtsstreit, der sich über mehr als ein Jahrzehnt zieht, gibt es am Ende meist keinen echten Sieger mehr. So auch im
Fall des Braunkohletagebaus im nordrhein-westfälischen Garzweiler
. Dennoch könnte das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Dienstag Auswirkungen auf ähnliche Fälle in der Zukunft haben. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Düsseldorf: 524 Betriebe aus NRW sind bisher von der EEG-Umlage befreit. Die EU-Kommission will morgen ein Verfahren gegen das "Privileg" starten. ThyssenKrupp, Alunorf, Bayer und auch wichtige Verbände sind alarmiert.
Von Judith Jakob und Reinhard
Selten hat ein Verfahren der EU-Kommission in der Wirtschaft an Rhein und Ruhr für so viel Unruhe gesorgt. 524 NRW-Betriebe profitieren bisher davon, dass sie wegen ihrer hohen Abhängigkeit von Strom die Umlage auf Ökostrom nicht zahlen müssen. Jetzt will die EU diesen Vorteil offenbar kippen.
Deutschlands Industrie drohen wegen der Ökoenergie-Hilfen milliardenschwere Nachzahlungen.
Hintergrund ist ein mögliches Verfahren der EU-Kommission gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Über die Einleitung einer solchen Prüfung entscheidet Brüssel an diesem Mittwoch (18.). Das Verfahren dürfte sich vor allem gegen die Industrie-Privilegien bei der Ökostromförderung richten, also gegen die Vergünstigungen, die das EEG Großabnehmern von Strom einräumt. Die EU-Behörde hält solche Rabatte für die Industrie für wettbewerbwidrig, heißt es in Brüssel.
Umweltschützer werfen Grünen "Kniefall vor Kohlelobby" vor / Brief von Greenpeace, BUND, Deutsche Umwelthilfe, Naturfreunden, urgewald und Campact / Kritik an Sondererlaubnis für Kohlekraftwerke
Berlin/Düsseldorf (ots) - In einem offenen Brief an die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben fünf Umweltverbände und das Kampagnennetzwerk Campact der Partei einen "beispiellosen Kniefall" vor der Kohlelobby vorgeworfen. "Ihr versteht Euch als Vorreiter für konsequenten Klimaschutz und als Verteidiger der Energiewende. Dieses Versprechen habt ihr nach der Bundestagswahl nochmals bekräftigt. Wir fragen uns, warum löst Ihr es nicht ein?", heißt es in dem offenen Brief, der von Greenpeace, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutschen Umwelthilfe, den Naturfreunden Deutschland, urgewald und Campact unterzeichnet wurde.
Die Europäische Kommission leitet ein Verfahren gegen Deutschland ein, da sie die EEG-Umlage für unzulässig hält. Die Kritik aus Brüssel richtet sich nicht gegen die Umlage an sich, sondern allein gegen die umfänglichen Ausnahmen für Unternehmen.
Siebzig Prozent der Budesbürger sparen nach eigenen Angaben im eigenen haushalt bewusst Energie und bewerten dies explizit als ihren persönlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende
Ein Rotorenpark fernab der Küste leistet so viel wie ein AKW. Doch ist Offshore technisch und finanziell überhaupt beherrschbar?
Weit draußen auf der Nordsee, 15 Kilometer vor der Insel Borkum, bietet sich ein imposanter Anblick: 30 dreiflügelige Räder, jedes so hoch wie der Kölner Dom, drehen sich in der steifen Brise aus Südwest bis West.
Die deutsche Energiewende ist komplex und es gibt kräftige Gegner. Claudia Kemfert, Energieökonomin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung kennt den Kampf hinter den Kulissen und publiziert über Zusammenhänge.
Deutsche Welle: Frau Kemfert, in Ihrem
Buch mit dem Titel: "Kampf um Strom"
beschreiben Sie die Mythen, Macht und Monopole in der deutschen Energiewende. Was sind die Mythen?
Es gibt sehr viele Mythen. Ein Mythos ist der, dass behauptet wird, dass wir in Deutschland permanent Atomstrom aus Frankreich oder Tschechin importieren müssten. Das stimmt nicht. Wir haben in Deutschland einen Stromüberschuss und wir exportieren Strom preiswert in diese Länder.
Rheinische Post: Größerer Mindestabstand für Windräder alarmiert Öko-Branche / Protest gegen Öffnungsklausel im Koalitionsvertrag
Von
Homepage
|
NewsAktuell/Ots
–
vor 7 Stunden
Düsseldorf (ots) - Die Ökostrom-Branche und die Grünen warnen vor fatalen Folgen für die Energiewende, da die Bundesländer bald größere Mindestabstände für Windräder zur Wohnbebauung festlegen könnten. Eine entsprechende Länderöffnungsklausel, die von CSU-Chef Horst Seehofer im schwarz-roten Koalitionsvertrag durchgesetzt wurde, könne zu entsprechenden Neuregelungen für den Ausbau der Windenergie führen. "Durch diese Lex Seehofer werden in
Bayern
in Zukunft praktisch keine Windräder mehr aufgestellt werden können", sagte Hermann Falk,
Braunkohle nicht systemrelevant für die Energiewende. Neue Tagebaue sind aus energiewirtschaftlichen Gründen überflüssig
Anlässlich der aktuellen Diskusion fasst das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) seine Arbeiten zur Braunkohlewirtschaft zusamme
n: Nimmt man die Ziele der Bundesregierung
in Bezug auf die Energiewende ernst, so hat die Braunkohle weder aus umweltpolitischer noch aus wirtschaftlicher Perspektive eine Zukunft im deutschen Stromsystem
.
Angesichts des Scheiterns der "CO2-armen" Braunkohleverstromung durch CO2- Abscheidung und Speicherung (CCS Carbon Captur and Storage) ist Braunkohle auf lange Zeit der mit Abstand CO2-intensivste Energieträger und trägt ursächlich dazu bei, dass dieCO2-Vermeidungsziele für 2020 nicht erreicht werden.
Bei dieser geplanten Großen Koalition herrscht Gegenwartsversessenheit und Zukunftsvergessenheit. Gesponsert werden überwiegend Ältere, vergessen eher die Jüngeren. Mütter bekommen zusätzliche Rente. Aber für die Bildung ihrer Kinder fehlt das Geld. Noch deutlicher wird die Zukunftsblindheit bei der Energiepolitik: Die Energiewende wird ausgebremst, aber Braunkohle, Steinkohle und Gas sind „auf absehbare Zeit unverzichtbar“ heißt es im Koalitionsvertrag. Die 75% Ökostrom bis zum Jahr 2030, welche zu Beginn der Verhandlungen die SPD noch forderte, tauchen im Vertrag gar nicht mehr auf. Energiewende war früher. Jetzt ist sie zur Politik-Lyrik verkommen.
Offenbar mit Billigung der SPD werden 2014 weitere 500 Betriebe von der EEG-Umlage befreit. Die Grünen protestieren nun dagegen.
Die amtierende Bundesregierung verschärft den Konflikt mit der Europäischen Kommission rund um die
Befreiung der deutschen Industrie von den Kosten der Energiewende
– und das nach Tagesspiegel-Informationen offenbar mit stiller Billigung der SPD, die derzeit über den Regierungseintritt debattiert. So wurde jetzt bekannt, dass die Zahl der heimischen Industriebetriebe, die von der Ökostromumlage weitestgehend befreit sind, im kommenden Jahr noch einmal kräftig steigen wird: um 400 bis 500 auf dann bis zu 2800.
Das berichtet die „FAZ“ unter Berufung auf das
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(Bafa).
Datteln IV nimmt die nächste planungsrechtliche Hürde
Das umstrittene Eon-Kohlekraftwerk Datteln IV erhält eine neue Chance. Das rot-grüne Landeskabinett hat sich „einvernehmlich“ auf das sogenannte Zielabweichungsverfahren verständigt, was eine zweite Bebauungsplanung für den 1 100-MW-Block ermöglicht
Wegen schwerer Planungsfehler hatte das Oberverwaltungsgericht Münster im Herbst den Bau von Europas größtem Steinkohlekraftwerk gestoppt. Seitdem wird hinter den politischen Kulissen versucht, die schweren Genehmigungsfehler nachträglich zu heilen. Seit Sommer 2010, als die rot-grüne Minderheitsregierung in Düsseldorf die Regierungsschäfte übernahm, war der Heilungsprozess nicht frei von Pikanterie.
Hunderte Unternehmen zusätzlich von EEG-Umlagen befreit
06.12.2013
· Eigentlich sollten künftig weniger Unternehmen von der EEG-Umlage befreit werden. Doch im nächsten Jahr steigt die Zahl. Nach Informationen der F.A.Z. werden mehr als 2700 Unternehmen in den Genuss einer Befreiung kommen.
Die Zahl der von Umlagen zur Finanzierung des Ökostroms befreiten Unternehmen steigt im nächsten Jahr deutlich an, obwohl Union und SPD im Koalitionsvertrag das Gegenteil verabredet haben. Nach Informationen der F.A.Z. werden 2014 mehr als 2700 Betriebsstellen in den Genuss einer Befreiung von der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kommen. Das wären etwa ein Fünftel mehr als in diesem Jahr.
Der Boom der erneuerbaren Energien wird für viele Stadtwerke zum Problem. Weil die eigenen Kraftwerke immer seltener laufen, rechnet die Branche mit hohen Verlusten. Das könnte vielen Kommunen neue Probleme bereiten.
Die schwere Krise der Energiebranche erfasst
Deutschlands
Stadtwerke. "Vielen drohen Löcher in der Bilanz", sagt der Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Ivo Gönner, der
Süddeutschen Zeitung
. "Für die Wirtschaftlichkeit der Stadtwerke ist die Lage eine Gefahr." Zu schaffen macht den Stadtwerken, dass ihre Kraftwerke wegen des anhaltenden Booms bei erneuerbaren Energien immer seltener laufen. Damit gerät auch der Angriff der Stadtwerke auf die großen Energiekonzerne ins Stocken.
Berlin/MZ.Die Vorsitzende von Transparency International Deutschland, Edda Müller, fordert ein schärferes Vorgehen gegen Korruption auch hierzulande. Zwar rangiert die Bundesrepublik im jetzt veröffentlichten Korruptionswahrnehmungsindex, der 177 Länder umfasst, auf einem mittleren Platz. Gleichwohl seien entschlossenere Gegenmaßnahmen nötig, sagte Müller. So müsse „der Einfluss von Lobbygruppen auf Gesetzentwürfe offen gelegt werden“. Die Bürger müssten wissen, wer an welchem Paragrafen mitgeschrieben habe.
Deutschland rüstet sich für Orkantief "Xaver", Sturmfluten und heftige Böen drohen. Doch bei aller Sorge hat das Unwetter auch positive Auswirkungen: Die Energiepreise an den Börsen fallen deutlich - eine unmittelbare Folge der Wetterprognose.
Deutschland rüstet sich für das Orkantief "Xaver"
- und profitiert bereits jetzt von fallenden Strompreisen. Der Grund: Händler schätzen, dass die Windturbinen drei bis vier mal so viel Energie produzieren werden wie an normalen Tagen. Wegen des erwarteten Überangebots an Energie fiel der Preis für eine Megawattstunde Strom zur Lieferung am Donnerstag im Vergleich zu den für Mittwoch gezahlten Preisen um knapp 40 Prozent auf 31,50 Euro.
Klimaschutzziele in Deutschland bis 2020 nicht zu erreichen
Münster -
Geht es nach dem Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und der SPD, dann sollen die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 reduziert werden.
Das bedeutet für den Energiesektor (Stand 1990: rd. 1.000 Mio. t CO2), dass die CO2-Emissionen von derzeit rd. 800 Mio. t (2012) auf 600 Mio. t und damit innerhalb weniger Jahre um weitere 200 Mio. t gesenkt werden müssten, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. „Ein Erreichen der Klimaziele bis 2020 ist derzeit eine völlige Illusion“, sagte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch.
In Ausgabe 139 hat Kontext über den steinigen Weg Deutschlands hin zur Energiewende berichtet. Interne Belege zeigen, dass die Bosse der Atom- und Kohlekonzerne RWE, EON und Vattenfall im Bundeskanzleramt bei Angela Merkel (CDU) ein- und ausgehen. Mit der Großen Koalition sanktioniert die SPD nun eine bislang kaum vorstellbare Lobbypolitik.
Der Arbeitskalender von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist üblicherweise bis zum Platzen gefüllt. Hier eine Kabinettssitzung, dort ein wichtiger Parteikonvent oder wie so oft wieder einmal ein Krisentreffen auf europäischer Ebene. Ein Termin jagt den anderen.
Strompreise: Die Stromkonzerne sind die wahren Preistreiber
Amberg 03.12.2013 – Statement von Solarstrom-Spezialist Edwin Schneider von der SKS Energietechnik GmbH zur aktuellen EEG- und Strompreisdebatte.
Wer in diesen Tagen die Zeitung aufschlägt oder Post von seinem Energieversorger bekommt, der staunt nicht schlecht: Die Strompreise steigen und schuld, so wird behauptet, sollen die Erneuerbaren Energien sein.
Doch die wahren Preistreiber sind nicht etwa Solarstrom- und Windenergieanlagen, sondern die großen Stromkonzerne.
Sie verbuchen Milliardengewinne auf Kosten der Verbraucher. Zeit, mit den Irrtümern in der aktuellen Strompreisdebatte aufzuräumen!
Wenn schon Politiker auf Klimakonferenzen nichts ausrichten, fühlen sich einfache Bürger erst recht machtlos, wenn es um einen besseren Umgang mit Energie geht. Dabei kann der Einzelne enorm viel sparen. Ganz ohne politischen Druck, einfach per Knopfdruck.
Von Sabrina Ebitsch
Deutsche Haushalte verbrauchen mehr als 600 Terawattstunden Energie im Jahr - das sind 600 Billionen Wattstunden. Unser Energieverbrauch lässt kaum nach - trotz Wirtschaftskrise, trotz Klimawandel, trotz immer effizienterer Geräte.
Ursprünglich wollte die
SPD 70% bis 75% erneuerbaren Strom bis 2030
in den Koalitionsvertrag schreiben. Das wäre ein echter und machbarer Fortschritt gewesen.
Aber jetzt steht dort „55% bis 60% bis 2035“
. Damit wird das Tempo des bisherigen Ausbaus beim grünen Strom abgewürgt und ausgebremst. Eine Blamage für die beiden Chefunterhändler Angela Merkel und Sigmar Gabriel, die mal beide Umweltminister waren und wissen, dass die Energie- und Klimafrage die Überlebensfrage der Menschheit ist. Und dass der Klimawandel weit höhere Folgekosten haben wird als eine intelligent organisierte rasche Energiewende.
Was sollen die paar Energiesparlampen in privaten Haushalten überhaupt bringen? Fragen sich viele Verbraucher, die die Wirtschaft für den größten Energievernichter halten. Das ist aber nur die halbe Wahrheit
Von Sabrina Ebitsch
Es ist noch nicht lange her, da hat sich die Deutsche Bank wieder einmal selbst gefeiert: dafür, dass sie mit der Rundum-Erneuerung ihrer Konzernzentrale viel Strom spart. Der Stromverbrauch der beiden markanten Bürotürme, die in den Frankfurter Himmel ragen, wurde um mehr als die Hälfte reduziert, beim Heizen sogar 67 Prozent eingespart.
Erneuerbarer Strom nicht teurer als konventioneller
Die Stromgestehungskosten
erneuerbarer Energien
sind vergleichbar mit denen von konventionellen Energien – bis zum Jahr 2030 werden die Stromgestehungskosten Erneuerbarer sogar unter denen von Konventionellen liegen. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der vom
Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE
veröffentlichten Studie „Stromgestehungskosten erneuerbare Energien“.
Gegner der geplanten 380kv-Trasse durch Thüringen klagen in höchster Instanz - bundesweite Beachtung ist sicher
Noch weiter können die Kläger gegen die Stromtrasse durch den Thüringer Wald kaum gehen: Ihren Widerstand gegen die Hochspannungsleitung haben sie beim Bundesverfassungsgericht vorgetragen.
DIW zur Stromversorgung: Deutschland braucht keinen Kapazitätsmarkt
Berlin –
In der Diskussion um die zukünftige Stromversorgung in Deutschland hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) Stellung bezogen: Die Wissenschaftler lehnen den Vorschlag eines Kapazitätsmarktes, bei dem auch die reine Vorhaltung von Erzeugungskapazitäten belohnt wird, ab und befürworten stattdessen eine strategische Reserve.
Der Koalitionsvertrag mag Gutes enthalten, für die Energiewende ist er ein Desaster. Deutschland gibt damit endgültig den Anspruch auf, Vorbild zu sein.
Ein Kommentar
von
Marlies Uken
Union und SPD werden den Ausbau der Erneuerbaren Energien drastisch verlangsamen – so sehr sie auch das Gegenteil beteuern mögen. De facto haben sie
im Koalitionsvertrag
einen Deckel für den Ökostromanteil im Stromnetz festgelegt. Um nur noch 1,7 Prozentpunkte sollen die Erneuerbaren jedes Jahr wachsen. Warum? Weil Bundesumweltminister Peter Altmaier die Erneuerbaren Energien vor allem als Kostentreiber betrachtet. Werden bald weniger Wind- und Solaranlagen installiert, dann steigen auch die Strompreise weniger stark an, lautet sein Kalkül. Das freut den kleinen Mann, die große Industrie, fast alle.
Grüne kritisieren Regierung für Windkraft-Blockade
An der Börse fallen die Strompreise, trotzdem zahlt der Verbraucher mehr: Die Grünen im Landtag kritisieren die Regierung,
in Sachen Energiewende zu wenig zu unternehmen.
Von Uli Bachmeier
An der Börse fallen die Strompreise, aber der Verbraucher zahlt drauf, der Ausbau der Windkraft stockt und statt umweltschädlicher Braunkohlekraftwerke sollen moderne Gaskraftwerke vom Netz genommen oder gar nicht erst gebaut werden. Für die Grünen im Landtag zeigt sich darin, dass von der einst groß verkündeten Energiewende in Bayern „nicht wirklich viel übrig geblieben ist“. Fraktionschef Ludwig Hartmann wirft Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor: „Er zieht die Handbremse an.“
Ökostrom-Rabatte für Braunkohle-Tagebau steigen stark
Von
Florian Diekmann
Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger, doch ausgerechnet der Tagebau profitiert nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen immer stärker von den Industrierabatten bei der Ökostrom-Umlage. Laut internen Dokumenten der Bundesregierung steigen sie 2013 auf 67,7 Millionen Euro.
...
Grüne kritisieren Regierung für Windkraft-Blockade - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Gruene-kritisieren-Regierung-fuer-Windkraft-Blockade-id27898022.html
...
Grüne kritisieren Regierung für Windkraft-Blockade - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Gruene-kritisieren-Regierung-fuer-Windkraft-Blockade-id27898022.html
26.11.2013
„Energiewende retten": Großdemo am 30. November in Berlin
Am kommenden Samstag, dem 30. November, findet in Berlin die Großdemonstration „
Energiewende retten - Sonne und Wind statt Fracking, Kohle und Atom
" statt. Mit der Großdemonstration für eine andere Energieversorgung, die um 13 Uhr am Berliner Hauptbahnhof startet, soll gerade in der Startphase einer neuen Bundesregierung der Druck aus der Zivilgesellschaft aufrechterhalten werden.
Eine grundsätzliche Neueinordnung der für die Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Deutschland angefallenen Kosten und eine Deckelung der Umlage im Zuge des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) hat der Exekutivdirektor des Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Prof. Klaus Töpfer, gefordert. Im Gespräch mit dem Magazin der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und bei der Verleihung des DUH-Umwelt-Medienpreises für sein Lebenswerk verwies der frühere Bundesumweltminister und Chef des UN-Umweltprogramms in der vergangenen Woche darauf, dass die derzeit direkt von den Stromkunden über die EEG-Umlage gezahlten Vergütungen „in Wirklichkeit Forschungs- und Entwicklungskosten sind.“
Eigentlich soll die geplante Ökostrom-Förder-Reform von Union und SPD den Strompreisanstieg bremsen. Doch Verbraucherschützer befürchten, dass das Gegenteil eintritt – und damit Mehrkosten auf die Verbraucher zukommen.
Berlin
Die in den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD erzielte Einigung auf bessere Förderbedingungen für Windparks in Nord- und Ostsee könnte die Strompreise stark belasten. Das geht aus Berechnungen des Energieexperten der Verbraucherzentrale Bundesverband, Holger Krawinkel, hervor. Demnach drohen hier bis zum Jahr 2020 jährliche Gesamtkosten von bis zu 4,5 Milliarden Euro.
24.11.2013
· Der Klima-Beirat der Regierung hat hoch gepokert. Und verloren. Es gelang nicht, an der Demokratie vorbei zu tricksen.
Von
Friederike Haupt
Vor bald drei Jahren erschien ein Buch, das die Welt retten sollte. Schon der Name klang nach Science-Fiction und Rousseau, einer historisch einmaligen Häufung von Wichtigkeit: „Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“. Das Buch war eine Anleitung, wie der Klimawandel aufzuhalten sei und was die Politik dafür tun müsse. Unter anderem forderten die Autoren, das Grundgesetz zu ändern: Klimaschutz sollte Staatsziel werden. Außerdem wollten sie ein „klimapolitisches Mainstreaming der Staatsorganisation“, so wie bei der Geschlechterpolitik.
Ex-Umweltminister: Umlagekosten für Ökostrom strecken
Klaus Töpfer, früherer Bundesumweltminister und Chef des UN-Umweltprogramms fordert eine grundsätzliche Neueinordnung der für die Entwicklung der
erneuerbaren Energien
in Deutschland anfallenden Kosten und eine Deckelung der
EEG-Umlage
.
Im Gespräch mit der DUH-Welt, dem Magazin der
Deutschen Umwelthilfe
, verwies er darauf, dass die derzeit direkt von den
Stromkunden
über die EEG-Umlage gezahlten Vergütungen „in Wirklichkeit Forschungs- und Entwicklungskosten sind." Diese von den Stromverbrauchern aufgebrachten Mittel hätten in der Vergangenheit dazu gedient, Solar- und Windenergie in Deutschland und in der ganzen Welt so kostengünstig zu machen, dass sie heute mit Kohle- oder Gaskraftwerken konkurrieren können.
Der Energie-Riese Vattenfall wirbt im SPD-Blatt „Vorwärts“ für den Braunkohleabbau in der Lausitz. Eine kohlekritische Anzeige des Fördervereins von Solarenergie wird allerdings abgelehnt.
Die SPD hat sich offenbar entschieden – für die klimaschädliche Kohle: Auf Seite 25 der Dezemberausgabe des „Vorwärts“, der monatlichen Mitgliederzeitschrift, prangt eine Anzeige des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, die für Strom aus Lausitzer Braunkohle wirbt. Ein lächelnder, behelmter Mann sitzt vor blauem Himmel, in der Ferne steigt Rauch aus den Kühltürmen eines riesigen Kohlekraftwerks, einträchtig drehen sich Windräder – idyllisch. Die Mondlandschaften der fünf Vattenfall-Großtagebaue – ausgeblendet.
Wer ist verantwortlich für den Klimawandel? Eine neue Studie rechnet vor, dass es nur wenige Firmen sind, die den Großteil der schädlichen Gase in die Atmosphäre blasen. Die Chefs der betroffenen Unternehmen würden in zwei Busse passen.
Der Klimawandel und die Erderwärmung ist menschengemacht und fällt mit dem Beginn der Industrialisierung zusammen - so lautet der Konsens unter den allermeisten Wissenschaftlern.
Um die Energiewende tobt quer durch die Parteien ein Glaubenskrieg. Es ist vor allem ein Krieg der Lobbyisten - um Marktanteile und Milliarden an Subventionen.
Von L. Heiny, R.-H. Peters, H.-M. Tillack, J.-B. Wintzenburg
Es sind sieben Seiten mit dem grünen Stempel "Ministerbüro BMU", die in Berlin zirkulieren. Es sind die Forderungen von Umweltminister
Peter Altmaier
für die laufenden Koalitionsgespräche mit den Sozialdemokraten zur Energiewende.
Der CDU-Mann will die bisherige Ökostromförderung deutlich begrenzen, Subventionen kürzen und eventuell Geld für alte Kraftwerke zuschießen. Es wäre ein radikaler Politikwechsel. Umgehend sorgt das Papier für Empörung in der Wind- und Solarbranche - und für Jubel beim mächtigen Energiewirtschaftsverband
BDEW
. "Das sind unsere Vorschläge", sagt dort ein Mitarbeiter. Im Papier des Ministers! Was für ein Erfolg!
In den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD setzten sie einige ihrer Forderungen durch - die großen deutschen Stromkonzerne Eon und RWE sowie ihr Lobbyverband BDEW. Eine
stern.de
vorliegende, noch unveröffentlichte Aufstellung zeigt jetzt, wie häufig die Energiebosse in der vergangenen Wahlperiode in Angela Merkels Regierungszentrale zu Gast waren. Das Kanzleramt hat die Liste als Antwort auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten
Marco Bülow
erstellt.
Klimaforscher: Kohlenutzung führt zu Gefahr für Menschheit
18.11.2013
Warschau -
Der Trend zur Kohlenutzung führt nach Ansicht renommierter Klimaforscher zu einer Gefahr, "die über alles hinaus geht, was die Menschheit während ihrer gesamten Existenz auf diesem Planeten bisher erlebt hat". In einer gemeinsamen Erklärung widersprachen die 27 Klima- und Energieexperten aus Deutschland, den USA, Japan, Frankreich, Brasilien und anderen Staaten der Behauptung, dass sich das Klima-Problem mit emissionsarmen Kohleverbrennungstechnologien lösen lasse.
Übertragungsnetzbetreiber legen EEG-Mittelfristprognose vor; Umlage steigt 2015 um 5,85 bis 6,86 Cent pro Kilowattstunde; Photovoltaik-Leistung wird 2014 um rund 5 Gigawatt wachsen
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion, EnBW Transportnetze und TenneT veröffentlichten am 15.11.2013 die EEG-Mittelfristprognose zur Einspeisung aus regenerativen Stromerzeugungsanlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
18.11.2013
·
Frankreich erwartet Steuerausfälle in Milliardenhöhe, Bundesfinanzminister Schäuble schließt einen abermaligen Schuldenerlass für Griechenland aus und die Immobilienpreise in China steigen immer stärker.
Die Strompreise steigen Anfang 2014 deutlich moderater als im Vorjahr. Viele Versorger, darunter die Energieriesen Eon, RWE, EnBW und Vattenfall, verzichten vorerst ganz auf Erhöhungen. Das ergab eine dpa-Umfrage bei Internet-Vergleichsportalen. Die bereits gemeldeten Erhöhungen liegen danach im Schnitt bei gut drei Prozent. Die Mehrbelastung für eine vierköpfige Familie mit 4.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch beträgt etwa 35 Euro.
Einst wollten die Pferdekutscher die Eisenbahn und das Auto verhindern. Der Kampf war vergeblich. Genau so aussichtslos ist der Kampf der vier Energie-Besatzungsmächte RWE, E.on, Vattenfall und EnBW gegen die Wende hin zu erneuerbaren Energien.
Die „Großen Vier“ erleben gerade die Wahrheit der Gorbatschowschen Erkenntnis, dass das Leben bestraft, wer zu spät kommt. Die alten Energie-Dinosaurier, die noch immer wie blinde Pyromanen auf Verbrennungstechnologien setzen anstatt auf Sonne, Wind, Wasserkraft und Erdwärme, sind im Gestern gefangen. Sie müssen sich endlich und grundsätzlich ändern, wenn sie auch morgen noch mitspielen wollen.
16. November 2013 13:23
Justus Haucap zur Energiewende
"Der Klimaschutz gerät völlig aus dem Blick"
Hohe Strompreise, zu viel Planwirtschaft und massive Konstruktionsfehler im EEG-Gesetz: Die Kritik an der Gestaltung der Energiewende ist groß - und größtenteils berechtigt, sagt Wirtschaftswissenschaftler Justus Haucap. Im Interview mahnt er dringende Reformen an und schlägt ein neues Modell vor.
Interview:
Oliver Klasen
Die Energiewende soll, so verspricht es die Kanzlerin, das Thema der kommenden Legislaturperiode werden. Die Regierung muss handeln, denn die Unzufriedenheit bei Experten und Bevölkerung droht die Ziele der Energiewende zu gefährden. Vor allem das komplizierte EEG-Gesetz steht in der Kritik. Professor Justus Haucap, Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) und Mitglied der Monopolkommission, erklärt im Interview, wo nachgebessert werden muss und welche Alternativen es gäbe.
Ein besserer Energiemix, ein umsichtige Planung und das Entwirren des viel zu komplizierten EEG-Gesetzes: Die Live-Diskussion auf SZ.de hat bei der Umsetzung der Energiewende reichlich Verbesserungspotential gezeigt. Fünf Punkte für eine Agenda 2017, die Schwarz-Rot dringend angehen sollte.
Von Oliver Klasen
Alle sind im Grundsatz einig und trotzdem irgendwie unzufrieden, das ist - grob zusammengefasst - der Stand der Diskussion über die
Energiewende
.
Dass
sie kommen soll, bezweifelt mittlerweile kaum noch jemand.
Wie
sie allerdings umgesetzt werden soll, darüber gibt es Streit.
15. November 2013 13:06
Streit über Stromausfälle und Kapazitätsmärkte
Strom bei Wind und Wetter
Weil nicht immer die Sonne scheint: Ein Bericht für das Wirtschaftsministerium empfiehlt "Kapazitätsmärkte", um die Stromversorgung trotz Energiewende sicherzustellen. Das würde konventionelle Kraftwerke stärken - und dürfte einen Streit in den Koalitionsverhandlungen weiter anheizen.
Von
Jannis Brühl
Die Deutschen wollen Ökostrom, aber nicht im Dunkeln frieren. Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats zum Wirtschaftsministerium, das noch vor der Bundestagswahl fertiggestellt wurde, befasst sich mit der Frage, wie Energiewende und Versorgungssicherheit in Einklang gebracht werden können. Die Autoren fordern die Schaffung von "Kapazitätsmärkten". Der sperrige Begriff steht im Zentrum des Streits darüber, wie Deutschland Stromausfälle verhindern kann. Das berührt auch die Energiewende und die Frage, ob schmutzige Energien wieder gefördert werden - und spaltet SPD und CDU in ihren Koalitionsverhandlungen.
Energiekonzern unter Druck: RWE kündigt an, bis 2016 fast 7000 Stellen einzusparen. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen schon Tausende Arbeitsplätze abgebaut.
....................
RWE leidet wie die gesamte Branche unter dem stark gesunkenen Börsenstrompreis und
geringer Auslastung der Gas- und Steinkohlekraftwerke.
Der Konzern erwartet für 2014 einen deutlichen Gewinnrückgang. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bei 7,6 bis 8,1 Milliarden
Euro
liegen - nach neun Milliarden Euro in diesem Jahr.
Als Folge aus dem angekündigten Atomausstieg kämpfen die großen Energiekonzerne um ihr bisheriges Geschäftsmodell. Die Lage ist ziemlich schlecht. Schuld an der Situation sind die Konzerne zum Teil selbst, aber auch der Politik kann man Vorwürfe machen.
Berlin
- Union und SPD wollen die Energiewende planbarer machen und bezahlbar gestalten. 2014 werden rund 23,6 Milliarden Euro an Förderkosten über die Ökostrom-Umlage auf die
Strompreise
gewälzt - der rasante Anstieg soll gebremst werden. Details der für den Koalitionsvertrag vorgesehenen Vereinbarungen im Überblick:
Große Worte, aber wenig Substanz: In ihrem Abschlusspapier misst die Arbeitsgruppe Energie dem Bereich Effizienz grundlegende Bedeutung bei. Tatsächlich streicht sie ausgerechnet die konkrete Zielvorgabe, wie viel Strom bis 2020 eingespart werden muss.
Hamburg
- Beim Thema Effizienz wählt die künftige Bundesregierung bedeutungsschwere Worte. Die Absenkung des Stromverbrauchs sei die "zweite Säule" der Energiewende, heißt es im Abschlusspapier der Arbeitsgruppe Energie vom Samstag. Für den Erfolg des Mammutprojekts und für den Klimaschutz sei es essentiell, dem Bereich Effizienz "mehr Gewicht" beizumessen. In der Folge listet die Arbeitsgruppe eine Reihe Maßnahmen dazu auf.
Die Arbeitsgruppe Energie der künftigen Regierung hat beschlossen: Sie stellt die Industrie unter Naturschutz. Weitere Entscheidungen wurden vertragt.
Bitte setzen Sie sich wieder, es ist nichts passiert: Der Energiewende geht es den Umständen entsprechend gut. Die Arbeitsgruppe Energie der künftigen Regierung hat ihren Beitrag zum Koalitionsvertrag am Wochenende fertiggestellt, und was da unter Federführung von Hannelore Kraft (SPD) und Peter Altmaier (CDU) entstand, dürfte Arbeitsplätze bei diversen Lobbygruppen der Energiewirtschaft schaffen: Die wichtigsten Entscheidungen wurden vertagt; es gibt noch viel zu beeinflussen.
Unfaire Kostenverteilung der Energiewende und weitere Aufgaben durch die Energiewende an die neue Politik. Hier ein paar Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen:
Es ist ein ehrgeiziger Zeitrahmen aber durchaus machbar. Wichtig ist, dass das EEG nicht abgeschafft sondern modernisiert wird, dass es ausreichend finanzielle Anreize für die Investitionen in erneuerbare Energien, Kraft- Wärme Kopplung, intelligente Netze und mittelfristig auch Speicherlösungen gibt. Die erneuerbaren Energien müssen mehr Systemverantwortung übernehmen, die Versorgungssicherheit muss durch eine kluge Steuerung von Angebot und Nachfrage und durch den Einsatz intelligenter Netze erhöht werden. All dies muss in ein erweitertes EEG- Energiewende Paket hinein.
Brüssel
- Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) geht offenbar von einem Verfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen der Energierabatte für bestimmte Unternehmen aus. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sei "daran gebunden, dass er den Beihilfefall öffnen muss", sagte Kraft, nachdem sie am Donnerstag gemeinsam mit dem amtierenden Umweltminister Peter Altmaier (CDU) mit Almunia in Brüssel gesprochen hatte.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) stößt mit seiner Forderung nach einem Erhalt der Milliarden-Stromrabatte für die Industrie, die auch dem Energiekonzern Vattenfall zugutekommt, auf Kritik in Brandenburg.
Potsdam/Berlin - Grünen-Landeschefin Annalena Baerbock. „Wenn Herr Woidke tatsächlich bezahlbaren Strom für alle will, sollte er sich für ein Abschmelzen der Industrieprivilegien starkmachen“, sagte Baerbock am gestrigen Donnerstag.
Woidke hatte sich gegen die Pläne der EU-Kommission ausgesprochen, die Stromrabatte, die die Industrie von den Kosten für die Energiewende entlastet, zu kürzen. Mit der Ökostrom-Abgabe, von der energieintensive Unternehmen, inzwischen sogar Fast-Food-Ketten und Schlachtbetriebe ausgenommen werden, wird der Betrieb von Windrädern, Solarparks und Biogasanlagen gefördert.
Die streitbare Ökonomin Claudia Kemfert sprach beim Zukunftsforum der Badenova in Freiburg .
FREIBURG.
Die Energiewende komme voran – derzeit aber nur von unten. Was fehle, seien die Impulse von oben, von der Politik. Diese Ansicht vertrat die Energieökonomin Claudia Kemfert auf dem Zukunftsforum der Badenova in Freiburg vor mehr als 200 Vertretern aus Unternehmen und der Kommunalpolitik.
Die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sagte, dass die Energiewende auch aus ökonomischer Sicht Vorteile für Deutschland bringe. Das Land habe in den zurückliegenden zehn Jahren eine Billion Euro für fossile Energien ausgegeben. Weil zum Beispiel Öl und Gas importiert werden müssen, fließe das Geld ins Ausland ab.
Bund will Milliarden-Rabatte für Industrie streichen
Die Bundesregierung plant, das Erneuerbare-Energien-Gesetz grundlegend zu reformieren: Bislang waren energieintensive Unternehmen von der Umlage befreit. Jetzt könnten diese Vergünstigungen für eine ganze Reihe von Branchen wegfallen. Allerdings reagiert Berlin nicht ganz freiwillig.
Die
Bundesregierung
will der Industrie milliardenschwere Rabatte auf die Kosten der Energiewende streichen. Künftig sollen ganze Industriezweige wieder komplett die Umlage zur Ökostrom-Förderung zahlen. Das geht aus einem Papier des Umweltministeriums hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters sowie dem
Handelsblatt
vorliegt
.
Teure Öko-Träume: Wer stoppt den Strompreis-Irrsinn?
Deutschlands verrückte Energiewende: Es gibt zu viel Strom, aber der wird immer teurer. Die Bürger starren auf ihre Stromrechnung und fragen: Wer zockt uns da ab? Der Staat mit immer mehr Abgaben? Die Konzerne? Oder der Nachbar mit der Solaranlage auf dem Dach? Der Faktencheck zur Sendung.
Eine
Talkshow
ist turbulent. Auch in 75 Minuten bleibt oft keine Zeit, Aussagen oder Einschätzungen der Gäste gründlich zu prüfen. Deshalb hakt "Hart aber fair" nach und prüft einige Aussagen und Behauptungen. Die Antworten gibt es am Tag nach der Sendung hier im Faktencheck.
IWR: Heizenergie und Treibstoffe sind die heimlichen Preistreiber; Anstieg der Strompreise in den letzten 15 Jahren am geringsten
Der Anstieg der Strompreise in Deutschland ist das beherrschende Thema, wenn es um die Energiewende geht. Dabei seien in den letzten 15 Jahren die Verbraucherpreise für Strom im Vergleich zu den Heizkosten und den Benzinpreisen am geringsten gestiegen, teilt das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit.
Heizöl über 300 Prozent teurer; Erdgas doppelt so teuer Spitzenreiter beim Anstieg der Energiepreise für die Verbraucher ist das Heizöl, das laut Statistik des Bundeswirtschaftsministeriums zwischen 1998 und 2012 um über 300 Prozent teurer geworden ist. Auch der Preis für Erdgas stieg in demselben Zeitraum, und zwar um 100 Prozent.
03.11.2013 Die Energieversorger wollen Kraftwerke abschalten. Für zwölf Blöcke hat die Netzagentur das offenbar genehmigt
.
Die Bundesnetzagentur hat die Stilllegung von zwölf Kraftwerksblöcken genehmigt. „Ihre Abschaltung kann unproblematisch erfolgen, sie sind nicht systemrelevant“, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, dem Magazin „
Focus
“ laut Vorabbericht.
Wegen der gefallenen Strom-Großhandelspreise haben die Energieversorger Anträge zur Stilllegung von 28 Kraftwerksblöcken mit einer Leistung von rund 7000 Megawatt gestellt. Dies entspricht in etwa der Leistung von sieben Atomkraftwerken.
Die Kohle-Konzerne suchen nach neuen Verbündeten in der kommenden Bundesregierung. Frau Kraft übernimmt, ihre SPD-Umweltleute murren.
BERLIN
taz
| Bis zur Bundestagswahl waren die Fronten klar. CDU-Umweltminister Peter Altmaier durfte in der Regierung den modernen Energiewendefreund geben – FDP-Wirtschaftsminister Philipp Rösler kümmerte sich derweil darum, alles zu blockieren, was der Wirtschaft energiepolitisch nicht passte. Nun, wo die FDP aus Bundestag und Regierung geflogen ist, braucht die Industrielobby neue Verbündete.
Droht in Deutschland ein Energie-Engpass, wenn konventionelle Kraftwerke nicht weiter subventioniert werden? RWE-Chef Peter Terium sagt: Ja. Das Bundesumweltministerium sagt: Alles Quatsch, deutsche Kraftwerke sorgten noch lange für genug Strom in der Bundesrepublik.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Das berühmte B-Wort, zuletzt hat RWE-Chef Peter Terium damit gespielt. Würden konventionelle Kraftwerke nicht gezielt am Leben gehalten, "dann geht in Deutschland das Licht aus": Blackout. Doch ein internes Papier aus dem
Bundesumweltministerium
kommt zu ganz anderen Schlüssen. Demnach sei für den kommenden Winter "bei nationaler Sichtweise ein Leistungsüberschuss von mehr als zwölf Gigawatt zu erwarten" - die Leistung von 15 großen Kraftwerken. Einen solchen Überschuss gebe es hierzulande selbst im Jahr 2024 noch, wenn das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet ist.
Berlin (RP)
.
Die Ökostrom-Reform kommt erst Anfang 2015. Die SPD hält einen Kompromiss beim Steuerbonus für Gebäudesanierer für möglich.
Zur Dämpfung des Strompreisanstiegs wollen Union und SPD Anfang 2015 ein neues, marktwirtschaftlicher ausgerichtetes Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG) in Kraft setzen. Doch was in der Zwischenzeit bis Ende 2014 geschieht, blieb nach der ersten Sitzung der Energie-Arbeitsgruppe bei den Koalitionsverhandlungen offen. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), die die Arbeitsgruppe gemeinsam mit Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) leitet, erklärte zwar, über Sofortmaßnahmen werde noch zu reden sein. Doch dazu müssten Union und SPD bis Jahresende Gesetze ändern, was Teilnehmer für kaum machbar hielten.
Energie:
Netzagentur lehnt neue Subventionen für Kraftwerke ab
Freitag, 01.11.2013 – 10:38 Uhr
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, lehnt Prämien für den Betrieb von fossilen Kraftwerken ab. Er warne vor Lösungen, mit denen neue Subventionen geschaffen werden, sagte Homann dem "Handelsblatt". Die Aktien der Stromversorger reagierten mit Verlusten.
Frankfurt -
Keine Unterstützung für die Stromversorger:
Die
Bundesnetzagentur
lehnt Prämien für den Betrieb von fossilen Kraftwerken ab. "
Ich warne vor Lösungen, mit denen neue
Subventionen
geschaffen werden", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, dem "Handelsblatt". Der Branchenverband BDEW plädiert für sogenannte Kapazitätsmärkte, bei denen die Versorger Prämien erhalten könnten, um fossile Kraftwerke weiter zu betreiben und damit die Versorgungssicherheit zu garantieren. Wegen der gefallenen Großhandelspreise für
Strom
stapeln sich bei der Bundesnetzagentur die Anträge von Energieversorgern zur Stilllegung von Kraftwerken.
IWR-Direktor Norbert Allnoch: mehr Flexibilität statt Kapazität im Strommarkt
Münster / Bonn – Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 sind der Ausbau der erneuerbaren Energien und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stark unter Beschuss genommen worden. Eine radikale Reform des EEG wurde von vielen Seiten gefordert, um den Ausbau der regenerativen Energien besser koordinieren und steuern zu können
In einem Interview mit der Zeitschrift "Solarzeitalter" sprach IWR-Chef Norbert Allnoch über die Herausforderungen der Energiewende, den Mechanismus der EEG-Umlage und darüber, welche Rolle Kapazitätsreserven und der Netzausbau im Rahmen der Energiewende spielen werden
Energieexpertin spricht sich gegen Subventionen für fossile Energie aus
Claudia Kemfert im Gespräch mit Christiane Kaess
Kohlekraftwerke passen nicht zur Energiewende,
sagt Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Stattdessen brauche man für die Umstellung auf erneuerbare Stromquellen vor allem Gaskraftwerke. Sie kritisiert, die Energiewende habe ein Imageproblem.
Bisher gelten in den EU-Staaten unterschiedliche Regeln für Störfälle bei Atomkraftwerken. Jetzt fordert EU-Energiekommissar Günther Oettinger eine einheitliche Haftpflicht. Für die Verbraucher würde das höhere Kosten bedeuten.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) will eine einheitliche Haftpflichtversicherung für alle
Atomkraftwerke in Europa
einführen. Dann würden die „wahren Kosten“ der Atomkraft transparent werden, sagte Oettinger der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) von Donnerstag. Die Versicherungssumme müsse „so hoch wie möglich“ ausfallen und werde „sicher bei einer Milliarde Euro oder höher“ liegen.
Es wird kommen.
„Besonders sensible Gebiete der Westküstenleitung werden erdverkabelt“
, kündigte Energiewendeminister
Robert Habeck
(Grüne) gestern auf dem vom Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) veranstalteten Naturschutztag
Schleswig-Holstein
an. Damit kommt er den Bürgerinitiativen ein Stück entgegen, die das Erdkabel für die von Brunsbüttel nach Niebüll führende Trasse gefordert hatten. Alle Abschnitte des Baus der 380 KV-Leitung müssten jedoch einzeln genehmigt werden, die genauen Gebiete der Erdkabel, etwa im Bereich der Eider, will Habeck daher erst in den nächsten Wochen bekannt geben. „Es ist ein Kompromiss, in vielen Gebieten werden wir auch alte 110 KV-Leitungen zu 380 KV-Leitungen ausbauen.“
Mittwoch, 30.10.2013, 15:53 · von FOCUS-Online-Experte
Hermann Falk
Großbritannien setzt auf Atomkraft: Sieben neue Meiler sollen bis 2030 gebaut werden- obwohl das Potenzial für Windenergie auf der Insel riesig ist. Dabei ist die Kernenergie weder sauber noch besonders günstig.
Als „grünste Regierung aller Zeiten“ feierten sich der britische Premierminister David Cameron und seine konservativ-liberale Ministerriege bei ihrem Amtsantritt 2010. Davon hat man lange nichts mehr gehört. Aber jetzt macht die Regierung Cameron wieder von sich reden – wenn auch in anderer Hinsicht: Der französische Stromkonzern EDF und zwei chinesische Staatsunternehmen
sollen den Briten bis 2023 ein Atomkraftwerk mit zwei Blöcken in der Grafschaft Somerset bauen
. Und bis 2030 sollen sieben weitere AKW folgen.
Stromausfälle? Die Warnungen davor sind lächerlich. Die Energiekonzerne wollen Schwarz-Rot damit Subventionen für die Kohlekraftwerke entlocken.
Die Warnungen klingen nur zu vertraut. Schließlich sagen die großen Energiekonzerne seit vielen Jahren Stromausfälle voraus, wann immer sie ihre Interessen bedroht sehen. Ändern tun sich allein die Begründungen. Als die Politik den Atomausstieg beschloss, warnte die Branche noch vor einem Strommangel.
Der Chef des Essener Energiekonzerns RWE, Peter Terium, befürchtet, dass es europaweit zu Stromengpässen kommt. Während der Energiebedarf zunehme, drohe jedem fünften Kraftwerk mangels Rentabilität die Abschaltung. Erstmals übt der Manager auch Selbstkritik
.
Von Markus Balser, Berlin
Deutschlands Stromindustrie warnt angesichts einer neuen Welle von Kraftwerksabschaltungen vor gefährlichen Blackouts in Europa. Dem gesamten Kontinent drohten Engpässe, sagt Peter Terium, Chef des zweitgrößten deutschen Stromkonzerns RWE, in einem Interview mit der
Süddeutschen Zeitung
.
Beim Zusammenprall von fossiler und erneuerbarer Energie zerbröselt das Geschäftsmodell großer Stromkonzerne: Ihre Kraftwerke rechnen sich nicht mehr. Zuverlässig drohen die Unternehmen dann mit dem Blackout, der ebenso zuverlässig ausbleibt. In diesem Konflikt geht es um viel Geld.
Ein Kommentar von Michael Bauchmüller
Zwölf Uhr mittags, Deutschland arbeitet. Maschinen laufen auf Hochtouren, Server verarbeiten massenhaft Daten, in Kantinen und Küchen sind die Herdplatten an. Wer wissen will, warum bei Eon-Chef Johannes Teyssen "die Hütte brennt" und RWE-Chef Peter Terium sich "wirklich Sorgen" macht, der muss jetzt genau hinschauen: beim Zusammenprall von fossiler und erneuerbarer Energie. Zum Beispiel diesen Dienstag, Punkt zwölf. Durch die Leitungen fließt die Leistung von gut 100 großen Kraftwerken, 72.000 Megawatt.
Düsseldorf (RP).
Arbeitsplätze sind wichtiger als die Energiewende – diese neue Haltung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) provoziert die Grünen. Die Energiekonzerne spenden dagegen inoffiziell Beifall – und die CDU drängt auf Taten.
Die am Wochenende verkündete Abkehr von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft von einer zu schnellen und radikalen Energiewende auf Bundesebene sorgt bei den Grünen als ihrem Düsseldorfer Koalitionspartner für Sorgen. Dabei führt der Streit dazu, dass die Grünen zumindest indirekt beim schwarz-roten Koalitionspoker in Berlin mitmischen.
Monopolkommission lehnt Subventionen für Kraftwerksbetreiber ab
Die Monopolkommission lehnt die Pläne von Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) ab, wonach Kraftwerksbetreiber allein für die Bereitstellung von Kraftwerks-Kapazitäten bezahlt werden sollen.
„Von solchen Plänen halte ich wenig. Wir haben in Deutschland aktuell noch immer Überkapazitäten im Strommarkt", sagte Monopolkommissions-Mitglied Justus Haucap der „
Rheinischen Post
". Am verbrauchstärksten Tag im Jahr 2012 habe „das
Stromangebot
ohne jeglichen Importstrom noch immer um 16 Prozent über der Stromnachfrage" gelegen. Es seien zu viele Kraftwerke, vor allem für Gas, gebaut worden, die jetzt nicht rentabel seien. „Es ist nicht die Aufgabe des Steuerzahlers, unprofitable Kraftwerke mit Subventionen am Leben zu erhalten, nur weil es Überkapazitäten am Markt gibt", sagte Haucap.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich in den Streit zwischen ihrer SPD und den Grünen um die Energiepolitik eingeschaltet. Arbeitsplätze und bezahlbare Energie seien wichtiger als die Energiewende, sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Kraft, die in Berlin für die SPD in der Arbeitsgruppe Energie eine große Koalition mitverhandelt, betonte: "Wir sind für eine Energiewende. Aber entscheidend ist, dass wir neben der Versorgungssicherheit auch die Preise für Verbraucher und Unternehmen im Blick behalten."
Subventionen für fossile Energien höher als für erneuerbare – warum eigentlich?
Noch sei er gar
nicht
veröffentlicht, der Bericht des Umweltbundesamtes (UBA), der laut der Tageszeitung „Die Welt“ belege, der bereits ein exklusives Exemplar davon vorliege, dass der deutsche Staat im Jahr 2010 umweltschädliche Subventionen in neuer Rekordhöhe von rund 51 Milliarden Euro ausgegeben habe – dennoch steht damit wohl fest, dass das weit mehr staatliche Beihilfen als für erneuerbare Energien sind. Da fragt man sich doch: Warum?
......................
Warum fossile Subventionen dreimal zu Buche schlagen
Kemfert: "Deutschland muss erst aufholen"
Serie, Teil 2.
Insider antworten mit Gastblogs auf eine aktuelle Frage. Diesmal: Energiewende. Worin sich die deutsche und die österreichische Energiepolitik unterscheiden, erklärt Energieökonomin Claudia Kemfert.
A
m 15. Oktober war es für die Deutschen wieder soweit: Der Aufschlag für die Ökostrom-Förderung auf den Rechnungen der Verbraucher ist neu berechnet worden. Die zu zahlende Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien wurde für 2014 auf den Rekordwert von 6,24 Cent je Kilowattstunde festgesetzt. .........
Claudia Kemfert:
Deutschland hat derzeit zu viel Strom. So viel Strom, dass wir ihn billig an unsere Nachbarländer verkaufen können. Darüber kann man sich auch in Österreich freuen.
Da in Deutschland noch immer zahlreiche Atom- und veraltete Kohlekraftwerke am Netz sind, und zudem immer mehr Ökostrom hinzukommt, steigt der Strom-Überschuss noch immer weiter an. Dies führt zu sinkenden Preisen an der Börse.
Berlin
NRW-Grüne lehnen Ministerium für Energie ab
25.10.2013
Berlin (RP)
.
Die Energiepolitik gilt als größte Baustelle einer neuen Bundesregierung. Die NRW-Grünen lehnen die Idee ab, alle Kompetenzen hierfür in einem Energieministerium zu bündeln. "Wer denkt, die politische Bündelung der Energiewende in einem eigens geschaffenen Ministerium sei zielführend oder gar gewinnbringend, irrt gewaltig. Die Ausgestaltung der Energiewende ist schlicht zu komplex, als dass man sie in einem einzelnen Haus und durch einen einzigen Minister bewältigen könnte", mahnte Reiner Priggen, Fraktionschef der NRW-Grünen.
Deutscher
Strom
kann richtig billig sein - wenn man ein Unternehmen ist. Über Strompreise von
25 Cent pro Kilowattstunde
(kWh) und mehr, wie sie
Privathaushalte
zahlen müssen, können Firmen nur lachen.
Kleinere Unternehmen
zahlen oft nur
12,8 Cent/kWh
- und selbst diese schauen neidisch auf die
Großindustrie
, die ihren Strom schon für knapp
6,4 Cent/kWh
bekommt.
Eines scheint sicher: Die Strompreise steigen. Falsch! Zumindest kann man den Preisanstieg nicht immer den Erneuerbaren Energien in die Schuhe schieben. Schuld ist ein ganzes Bündel teils paradoxer Entwicklungen.
Wenn die Industrie eine Teufelsfratze auf die Steckdosen malt und Politiker die Kostensumme von eine Billion Euro ausrufen, wenn Lobbyisten die baldige De-Industrialisierung Deutschlands beklagen und Wirtschaftsmagazine eine Umverteilung von „Unten nach Oben“ konstatieren – dann ist Unruhe unter der Bevölkerung gewollt und ein Schuldiger gemeint: die Erneuerbaren Energien.
Die Belastungen durch die Energiewende treiben einen immer tieferen Keil in die deutsche Industrie. Die Differenz beim Strompreis zwischen der Großindustrie und kleineren energieintensiven Unternehmen sind mittlerweile nirgendwo in Europa so extrem wie in Deutschland. Das geht aus Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat für das erste Halbjahr 2013 hervor, die das Wirtschaftsmagazin „
Capital
“ ausgewertet hat.
Der
Ökostromanbieter
LichtBlick
hat die überhöhten Netzentgelte für Stromkunden kritisiert, die sich im nächsten Jahr auf hohem Niveau stabilisieren. Die Netzentgelte machen rund ein Viertel des Endkundenpreises für Strom aus.
In Umfragen bezeichnen die Deutschen schon heute die Kosten der Energiewende als eines der drängendsten Probleme. Sollte es durch die immense Verteuerung von Energie zu einer Abwanderung der energieintensiven Industrien und einer „De-Industrialisierung“ in Deutschland mit dem einhergehenden massenhaften Verlust an Arbeitsplätzen kommen, wäre das Ausmaß der Katastrophe nicht mehr wirklich abschätzbar. Wir konnten im Vorfeld der Koalitionsgespräche ein ausführliches Gespräch führen mit Dr. Günter Keil, früherer Mitarbeiter im Bundesforschungsministerium und einer der profundesten Kenner und Analytiker in Energiefragen.
Auf Kosten der Privat-Haushalte
4800 Firmen wollen Stromnetz-Rabatte
VON BIRGIT MARSCHALL -
zuletzt aktualisiert: 22.10.2013 - 09:20
Berlin (RP).
Die Zahl der Unternehmensanträge auf Netzentgelt-Befreiung steigt 2013 um weitere 1500. Auch Golfplätze, Sparkassen und Hähnchenmäster profitieren von Nachlässen.
Die Verbraucher wird das 2014 über eine Milliarde Euro kosten.
Die Zahl der Firmen, die keine oder nur wenig Gebühren für die Nutzung der Stromnetze bezahlen wollen, ist seit 2011 in die Höhe geschnellt.
Bis 2012 hatten bereits fast 3300 Unternehmen einen Rabatt-Antrag bei der Bundesnetzagentur gestellt, für 2013 kommen nun weitere 1500 hinzu.
Genehmigt wurden von den 2012er-Anträgen bisher gut 1500. 1800 sind noch anhängig, wie aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervorgeht.
Sinkende Preise, davon haben Deutschlands Stromkunden schon lange nichts mehr gehört. Erst vorige Woche hatten die großen deutschen Netzbetreiber neue Zahlen für die Ökostrom-Umlage vorgelegt, Ergebnis:
mehr als 30 Euro Mehrbelastung je Haushalt und Jahr
. Doch jetzt das: Vielerorts in Deutschland werden im kommenden Jahr die Entgelte für die Stromnetz-Nutzung geringer. Und mancherorts sogar so stark, dass sich die steigende Ökostrom-Rechnung damit auffangen lässt - jedenfalls theoretisch.
Energiewende:
1500 Unternehmen beantragen Rabatt für Stromnetzkosten
Hunderte Firmen profitieren von einer Ausnahme bei den Stromnetzentgelten. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen haben
2013 bereits 1500 Unternehmen einen Rabatt beantragt.
Die Regelung betrifft unter anderem Hotels, Autohäuser, Golfclubs.
Hamburg
- Das Ziel klingt nachvollziehbar: Kein Unternehmen, das extrem viel Strom verbraucht, soll unter der
Energiewende
leiden. Deshalb können sich energieintensive Firmen von den Netzgebühren befreien lassen. Die Kosten werden auf den Verbraucher und kleine Unternehmen umgelegt. Für Ärger sorgt in diesem Zusammenhang aber eine Regelung, die auch kleinen, nicht energieintensiven Firmen Rabatte ermöglicht. Dazu zählen etwa Hotels, Autohäuser - und Golfclubs.
Die Ökonomin
Energiewende – Mit der Quote aus Ökostrom-Misere
zuletzt aktualisiert: 19.10.2013 - 10:06
Ein Drittel aller Solaranlagen steht im sonnenarmen Deutschland. Zeit für eine Reform: Versorger fordern Subventionen. Besser und billiger wäre eine Grünstrom-Quote.
Die Energiewende ist teuer und unsozial , sie gefährdet die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz. So weit ist die grüne Misere bekannt. Wie aber finden wir aus ihr heraus?
Weltweiter Strombedarf steigt bis 2030 um mehr als Hälfte
Der weltweite Strombedarf wird laut einer neuen Siemens-Studie im laufenden und im kommenden Jahrzehnten im Schnitt um knapp drei Prozent pro Jahr zulegen.
Wien/München. Der weltweite Strombedarf steigt bis 2030 um mehr als die Hälfte. Der CO2-Ausstoß des Stromsektors könnte dadurch um ein Viertel zunehmen. Aber durch den Verzicht auf die Verstromung von Kohle ließen sich bis 2030 Emissionen in Höhe des gesamten CO2-Austoßes der EU vermeiden, besagt eine neue Studie des Siemens-Konzerns, die auch davon spricht, dass ein weitreichender Ersatz von Kohle- durch Gaskraftwerke die CO2-Emissionen sogar sinken lassen könnte.
Über steigende Energiepreise - wie jetzt durch die Erhöhung der EEG-Umlage - freut sich niemand in Deutschland. Dennoch warnt
Jürgen Döschner
vor Empörung: Auf die würden die Energiekonzerne mit ihrem "Lügengebilde" nur warten.
Von Jürgen Döschner, WDR, zzt. Daegu, Südkorea
Eines haben die Kommunikationsstrategen von RWE, E.ON und Co. gemeinsam mit ihren Freunden in Politik und Medien bereits erreicht: Der 15. Oktober ist zu eine Art Weihnachten mit umgekehrten Vorzeichen geworden.
Die ganze Nation starrt wie gebannt auf diesen Tag, an dem die Höhe der EEG-Umlage fürs nächste Jahr bekannt gegeben wird. Und mindestens die halbe Nation glaubt, dass davon ihr Schicksal, wenigstens aber ihr Wohlstand abhängt.
Was für eine Volksverdummung, was für ein Lügengebilde!
Die ganze Welt schaut auf Deutschlands Energiewende. Hoffentlich lacht sie sich nicht längst ins Fäustchen, die Welt, angesichts der ganzen Sonderheiten, Paradoxien und kleinen Wunder, die dieser monumentale Systemumbau produziert. Das erste Wunder ist ein positives, dass der Strom nämlich noch immer unverdrossen aus der Steckdose kommt,
obwohl Deutschland im Jahr 2011 acht seiner 17 Atomkraftwerke vom Netz genommen hat
. Acht Reaktoren, das ist nicht nichts, sondern in anderen Zeiten genügend, um große Teile des Landes zu versorgen. Zwar plante die Bundesregierung beim Ausstieg 2011, konventionelle Kraftwerke und Ökostrom sollten gemeinsam die Lücke füllen.
Die Verbraucher in Deutschland müssen sich auf spürbare Strompreiserhöhungen einstellen. Die Ökostrom-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien klettert im kommenden Jahr auf einen Rekordwert. Für die Stromkunden wird es teuer - das Bundesfinanzministerium könnte aber von den höheren Energiekosten profitieren.
Stromsteuer senken! Die Versorger zu niedrigeren Preisen zwingen! Rabatte für Aluminium-Hütten und Stahlwerke kappen! Diese Vorschläge sind alle nicht neu. Ihr Nutzen ist zudem umstritten. Aber es gibt auch andere, radikale Ideen, die den
Strompreisanstieg
nachhaltig dämpfen könnten.
EU-Kommissar Oettinger hatte stets angeführt, erneuerbare Energien würden viel zu hoch gefördert. Doch in einem Papier aus der eigenen Generaldirektion muss er plötzlich nachlesen, dass Kohle- und Gaskraftwerke sowie die Atombranche viel mehr Geld bekommen. Jetzt sind diese Zahlen gestrichen.
Von
Cerstin Gammelin
, Brüssel
In den Tiefen des Brüsseler Apparats passiert es, dass detailverliebte Beamte interessante Fakten entdecken, die aber ihrem Chef nicht gefallen. Gelegentlich sind diese Fakten so brisant, dass sie wieder in den Tiefen der Schubladen der Bürokraten verschwinden müssen. So geschieht es gerade in der Generaldirektion Energie, der EU-Kommissar Günther Oettinger vorsteht. In den vergangenen Tagen haben seine Beamten einige Zahlen streichen müssen. Es sieht so aus, als widerfahre dem von Oettinger geplanten Bericht über staatliche
Subventionen
, mit denen Regierungen die sichere und zuverlässige Versorgung mit Energie sichern wollen, dasselbe Schicksal wie einst dem Armutsbericht der Bundesregierung: Er wird geschönt.
...........................
In dem Papier aus der eigenen Generaldirektion muss Oettinger plötzlich nachlesen, dass nicht erneuerbare Energien das meiste Geld erhalten, sondern
Kohle
- und Gaskraftwerke sowie die Atombranche.
Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung gibt es bei RWE Überlegungen den Braunkohletagebau Garzweiler vorzeitig stillzulegen. Als Grund nennt die Süddeutsche Zeitung, die oft nicht mehr gegebene Wirtschaftlichkeit der Braunkohlekraftwerke. Die Einspeisung der Erneuerbaren Energien hat in den letzten Jahren zu immer stärker sinkenden Börsenstrompreisen geführt und die Rendite der Braunkohle schmelzen lassen. Dies bedeutet einen großen Erfolg des weiter anhaltenden Ausbaus der Erneuerbaren Energien.
RWE
dementiert zwar die Planungen zur Stilllegung von Garzweiler, verlangt aber implizit gleichzeitig neue Subventionen für seine Kraftwerke.
Dabei wird die Braunkohle schon heute massiv quersubventioniert. Würde der Braunkohletagebau nicht so massiv unterstütz, wäre die Wirtschaftlichkeit der angeblich so billigen Braunkohle schon lange nicht mehr gegeben. Jetzt sollte RWE die internen Überlegungen wahr machen anstatt zu dementieren und auch Vattenfall sollte seine Pläne für den Tagebau Nochten in Sachsen überdenken.
Milliardenförderung:
Europa will Energiewende anschieben
Die Energiewende erfordert dringend neue Trassen für Strom und Gas - nun will EU-Kommissar Günther Oettinger nach SPIEGEL-Informationen 5,8 Milliarden Euro für neue Stromautobahnen und Gasleitungen ausgeben. Mehr als zehn Prozent der geförderten Projekte entfiele auf Deutschland.
Am Montag wird EU-Energiekommissar Günther Oettinger eine Liste mit weit mehr als 200 Infrastrukturprojekten präsentieren, die die EU mit insgesamt 5,8 Milliarden Euro fördern will. In Deutschland können 22 Großprojekte aus dem Energiesektor von Förderkrediten oder Bauzuschüssen profitieren, geht aus Unterlagen hervor, die dem SPIEGEL vorliegen.
Zum 1. Januar steigt die EEG-Umlage schon wieder – dabei wurde dieses Jahr sogar weniger Ökostrom erzeugt als 2012. Die Energiewende treibt skurrile Blüten:
Die Versorger verabschieden sich von den Erneuerbaren und setzen stattdessen auf Kohleenergie
.
Die Energiewende, mit der Deutschland als gutes Beispiel voran gehen wollte, gerät zunehmend zur Farce. Dass die EEG-Umlage, aus der die Vergütungen für Ökostromproduzenten finanziert werden, bei steigender Produktion zunimmt, mögen viele Verbraucher noch zähneknirschend hinnehmen. Dass diese Umlage aber zum 1. Januar 2014 schon wieder um einen Cent je Kilowattstunde
oder knapp 20 Prozent auf 6,3 Cent
steigt, obwohl 2013 bisher weniger Ökostrom als 2012 erzeugt wurde, ist ein Skandal.
Vorstandschefs von zehn Energieversorgern in der EU fordern verlässliche Rahmenbedingungen. Die Bosse treffen sich Treffen mit Merkel und Hollande - und haben drei zentrale Anliegen.
Düsseldorf
- Der Energiebranche geht es so schlecht wie nie zuvor. Jetzt funkt sie SOS: Die Vorstandsvorsitzenden von zehn Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Tschechien, Schweden und den Niederlanden kommen an diesem Freitag in Brüssel zusammen, um einen Notruf abzusetzen. Mit dabei: Johannes Teyssen von Eon und Peter Terium von RWE. Die zehn Versorger stehen für 50 Prozent der Kraftwerkskapazitäten in der EU und 213 Millionen Kunden. Mit ihrer Initiative setzen die Vorstandschefs ganz oben an. Bei Frankreichs Präsident François Hollande war schon eine Abordnung, darunter Teyssen. Aber auch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten von Großbritannien, Spanien, Italien, Belgien und den Niederlanden wollen die Manager vorstellig werden.
Zur EEG-Umlage: BUND fordert Streichung von Industrieausnahmen und Weitergabe gesunkener Börsenpreise an Verbraucher
09.10.13
Berlin:
Die heute bekannt gewordene Ökostrom-Umlage für 2014 in Höhe von 6,307 Cent je Kilowattstunde kommentiert Tina Löffelsend, Energieexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
Löffelsend: „Die Umlage steigt, aber kaum wegen des Zubaus an erneuerbaren Energien. Hauptursache sind sinkende Börsenstrompreise und die Rabatte für die Industrie. Würden die Stromanbieter die sinkenden Preise endlich an die Normalverbraucher weitergeben, würde das den Anstieg der EEG-Umlage sogar überkompensieren.
In einer Großen Koalition könnte die SPD zum wahren Bremser der Energiewende werden. Sie muss sich von der Kohle verabschieden – so schwer das auch ist.
Wer Garrelt Duin dieser Tage zuhört, der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Braunkohle sei kein Dinosaurier, verkündet der SPD-Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen. Und natürlich müsse man auch in Zukunft auf diesen heimischen Rohstoff setzen.
Wie kann das sein? Da verfolgt Deutschland eine Energiewende, der sich auch Nordrhein-Westfalen verschrieben hat. NRW hat
sogar ein Klimaschutzministerium
und als erstes Land ein Klimaschutzgesetz verabschiedet, das verbindliche CO2-Einsparziele festlegt. Bis 2020 will Nordrhein-Westfalen seine CO2-Emissionen um ein Viertel reduzieren. Ein ehrgeiziges Ziel, schließlich ist das Bundesland für ein Drittel der deutschen Klimagasemissionen verantwortlich.
Energieversorger begreifen dezentrale Energieerzeugung als Chance
82 Prozent der Energieversorger, die traditionell große Kraftwerke betreiben, begreifen die Entwicklung hin zur dezentralen Energieerzeugung zum Beispiel mit Solaranlagen oder Blockheizkraftwerken als Chance. Nur 18 Prozent halten sie für eine Bedrohung. Das geht aus der
PricewaterhouseCoopers (PwC)
-Studie Annual Power and Utilities Survey hervor, für die 53 Energieversorger rund um den Globus befragt wurden.
„Dezentrale Energie-erzeugung führt schon jetzt zu einer Verdrängung konventioneller Energie-erzeugung und wirkt sich auf die Gewinne der Energieversorger aus. Wenn sie nicht auf den
technologischen
Wandel reagieren, werden sie erheblich an Bedeutung verlieren. Strategien, die die besten Ertrags-chancen in einem wandelnden Umfeld identifizieren, sind der Schlüssel zum Überleben", sagt Norbert Schwieters, Industry Leader für Energiewirtschaft bei PwC.
RWE hatte den Braunkohle-Abbau einst gegen zahlreiche Widerstände durchgesetzt. Doch nun verdienen immer weniger Braunkohle-Kraftwerke Geld. Auch auf Aufsichtsratssitzungen war ein vorzeitiges Aus ein Thema.
VON ANTJE HÖNING UND ANDREAS SPEEN
Am Sonntag wird die St. Lambertus Kirche in Immerath entwidmet. So wie sie sollen alle Häuser in dem Dorf weichen und den Schaufelrad-Baggern von RWE Platz machen. Gut 1200 Einwohner haben oder müssen Immerath sowie die benachbarten Dörfer Pesch und Lützerath verlassen. Diese Orte gehören zum Gebiet von Garzweiler II, jenem Braunkohle-Revier, das für den zweitgrößten deutschen Energiekonzern bislang eine Goldgrube war.
26 konventionelle Kraftwerke sollen in Kürze stillgelegt werden, wenn es nach den Betreibern geht. Diese Anzahl haben Netzbetreiber bis zu diesem Zeitpunkt bei der Bundesnetzagentur zur Stilllegung angemeldet, wie das „
Handelsblatt
“ berichtet.
Der Strompreis dürfte bald kräftig steigen: Wie Brancheninsider SPIEGEL ONLINE bestätigen, dürfte sich die Umlage für Ökostrom 2014 um einen Cent pro Kilowattstunde erhöhen. Für Verbraucher bedeutet das im Schnitt ein Kostenplus von 35 Euro im Jahr.
Hamburg
- Die Umlage für
Erneuerbare Energien
(EEG-Umlage) wird auf gut 6,3 Cent je Kilowattstunde steigen. Das haben aktuelle Berechnungen der vier Übertragungsnetzbetreiber ergeben, wie SPIEGEL ONLINE aus Branchenkreisen erfuhr. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" diese Zahl genannt.
Der Essener Stromkonzern prüft, ob er den umstrittenen Braunkohletagebau vorzeitig stilllegt - aus Kostengründen. Für viele bedrohte Dörfer würde das die Rettung bedeuten.
Von Markus Balser
Der Boom bei grünem Strom könnte in der deutschen Energiebranche einen größeren Umbau auslösen als bislang bekannt. So droht dem umstrittenen nordrhein-westfälischen Braunkohletagebau Garzweiler das Aus. Nach Informationen der
Süddeutschen Zeitung
erwägt Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern
RWE
aus Kostengründen die vorzeitige Schließung des gigantischen Bergwerks bis zum Jahr 2018.
Über vier fünftel der Deutschen wollen schnell 100 Prozent erneuerbare Energien!
7.10.2013
Von
www.co2-handel.de
: Nach einer von der Kampagne "Die Wende – Energie in Bürgerhand" in Auftrag gegebenen repräsentativen Meinungsumfrage des Forschungsinstituts TNS Emnid erwarten 84 Prozent der Deutschen von einer neuen Bundesregierung, dass sie sich dafür einsetzt, die Energieversorgung schnellstmöglich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewährleisten.
07.10.2013
· Die deutsche Wirtschaft fordert bezahlbaren Strom trotz Energiewende. Der Ökostrom soll sich im Wettbewerb bewähren. Die wichtigsten Fragen im Überblick.
Mit Vehemenz fordern große Teile der deutschen Wirtschaft ein Umlenken in der Energiepolitik. Unmittelbar nach der Bundestagswahl
preschten die Vorstände mehrerer Dax-Unternehmen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit Reformforderungen vor
. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Chemische Industrie erhöhten den Druck mit konkreten Konzepten: Im Kern geht es darum, den anhaltenden Anstieg der Strompreise, der durch den unkontrollierten Ausbau der Ökostromerzeugung verursacht wird, abzubremsen. Diese Fragen sind in der Reformdebatte wichtig.
Energiekonzern will Tagebau im sächsischen Nochten erweitern. Planungsverband stimmte zu, Gegner protestieren
Von Susan Bonath
Für Strom müssen Bürger und Kleinbetriebe zusehends tiefer in die Tasche greifen. Schuld sei die Umstellung auf erneuerbare Energien, die sogenannte »Energiewende«, heißt es gern seitens der Energieversorger und einiger Politiker. Im nordostsächsischen Nochten sollen die Bagger dennoch im kommenden halben Jahrhundert weiter rollen. Der Konzern Vattenfall will den größten Tagebau des Landes erweitern, um zusätzliche 300 Millionen Tonnen Braunkohle bis 2060 zu Strom und Geld zu machen.
Fehler im System: Strompreise für Grossabnehmer sinken weiter massiv
(IWR) Der Abwärtstrend bei den deutschen Strompreisen für die Grossabnehmer und die Industrie hält auch im September 2013 weiter an. Für Grundlaststrom kostet im laufenen Monat im Mittel nur noch 4.17 Cent pro kWh. Das ist ein Rückgang um 6.6 % gegenüber dem Vorjahr (September 2012: 4.47 Cent/kWh), teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR).
Die Ergebnisse basieren auf den Spotmarkt-Daten der Strombörse. Noch deutlicher fällt der Preisrückgang für die ersten neun Monate des laufenden Jahres aus. Von Januar bis September 2013 sinkt der mittlere Preis für Grundlaststrom auf 3.79 Cent pro kWh. Das ist im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2012 (4.31 Cent pro kWh) ein Rückgang um 12 %. Gegenüber 2011 fällt die Entlastung für die Grossabnehmer mit 26.4 % noch deutlicher aus.
Verbraucherzentralen bietet individuellen Energie-Check an
Weil die Strompreise immer weiter steigen, suchen viele Mieter und Eigenheimbesitzer nach Einsparmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden. Da die Rahmenbedingungen in jeder Wohnung und in jedem Haus unterschiedlich sind, bieten die Energie-Checks der
Verbraucherzentralen
eine perfekte Starthilfe.
LichtBlick für das Millerntor-Stadion - Energieanbieter versorgt FC St. Pauli mit Ökostrom
Hamburg (ots
) - Der FC St. Pauli setzt ein weiteres Zeichen für Nachhaltigkeit. Der Fußballclub übernimmt ökologische Verantwortung und baut bei der Energieversorgung auf 100 Prozent Ökostrom: Ab dem 1. Oktober 2013 wird das Millerntor-Stadion bis zunächst 2017 mit umweltfreundlicher Energie vom Hamburger Energieunternehmen LichtBlick beliefert.
Schweizer Politikerin wütet gegen deutsche Energiewende
Dienstag, 01.10.2013, 07:30
Die Schweizer Strombranche ist verzweifelt. Der Grund dafür: Die deutsche Energiewende pumpt so viel Energie in den Markt, dass die Preise purzeln. So sieht es jedenfalls die Bundesrätin Doris Leuthard – sie wirbt daher weiter um ein Stromabkommen.
Die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard reist am Dienstag nach Brüssel, um mit dem deutschen EU-Kommissar Günther Oettinger über ein Stromabkommen zwischen der Schweiz und der EU zu verhandeln. Grund dafür ist der billige europäische Strom. Schuld daran ist wiederum vor allem eine Nation, meint Leuthard: die Deutschen.
Das berichtet der Schweizer „Blick
Fehler im System: Sinkende Strompreise für Großabnehmer treiben Stromkosten für Verbraucher
Münster -
Der Abwärtstrend bei den Strompreisen für die Großabnehmer und die Industrie hält auch im September 2013 weiter an. Für Grundlaststrom mussten im abgelaufenen Monat im Mittel nur noch 4,17 Cent pro Kilowattstunde (kWh) bezahlt werden. Das ist ein Rückgang um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (September 2012: 4,47 Cent/kWh). Die Ergebnisse basieren auf den Spotmarkt-Daten der Strombörse.
Noch deutlicher fällt der Preisrückgang für die ersten neun Monate des laufenden Jahres aus. Von Januar bis September 2013 sinkt der mittlere Preis für Grundlaststrom auf 3,79 Cent pro kWh. Das ist im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2012 (4,31 Cent pro kWh) ein Rückgang um 12 Prozent. Gegenüber 2011 fällt die Entlastung für die Großabnehmer mit 26,4 Prozent noch deutlicher aus. Den ständigen Preisrückgang für die Großabnehmer bezahlen die Stromverbraucher paradoxerweise mit immer höheren Strompreisen.
Größte Bereitschaft in Hamburg, Skepsis in Bremen und Thüringen
Hamburg (ots)
- Geht es nach dem Willen der Bürgerinnen und Bürger, wird Deutschland zum Land der Kraftwerksbetreiber. 76 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, Strom in Zukunft zuhause zu erzeugen. Lediglich 11 Prozent geben an, über die Option, selbst zum Kraftwerksbetreiber zu werden, noch nie nachgedacht zu haben. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Energieanbieters LichtBlick
Die entfesselte Öko-Umlage führt zu einer gewaltigen unkontrollierten Wertevernichtung. Und die kommt nun mit Macht in den Kommunen an. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Bürger
.
Der Freitag wirft ein selten grelles Schlaglicht auf die Folgen der Energiewende. Da meldet der kommunale westfälische Energieversorger Enervie mal so eben seinen kompletten Kraftwerkspark zur Stilllegung an, weil ein Weiterbetrieb 30 Millionen Euro im Jahr versenken würde.
Wirtschaft
Energiewende frisst ihre Kinder
27.09.2013 | 18:54 Uhr
Energiewende frisst ihre Kinder | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/meinung/energiewende-frisst-ihre-kinder-id8499095.html#plx11452846
28.09.2013
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten
Hagen
.
Der Energieversorger Enervie mit Sitz in Hagen will sämtliche Kraftwerke in Südwestfalen abschalten.
Hagen.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten
28.09.2013 | 00:24 Uhr
Hagen. Der Energieversorger Enervie mit Sitz in Hagen will sämtliche Kraftwerke in Südwestfalen abschalten. Eine entsprechende Stilllegungsanzeige ist in der vergangenen Woche an die Bundesnetzagentur gegangen. Nach Ablauf eines Jahres würden alle fünf Kraftwerke an den Standorten Herdecke, Hagen-Kabel, Werdohl-Elverlingsen und Finnentrop-Rönkhausen vom Netz genommen – darunter ein modernes Gaskraftwerk, das erst 2007 errichtet wurde, sowie ein Pumpspeicherkraftwerk, das im Rahmen der Energiewende als Speichermedium gehandelt wird.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/wirtschaft/versorger-enervie-will-kraftwerke-abschalten-aimp-id8500001.html#plx743364078
Hagen.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten
28.09.2013 | 00:24 Uhr
Hagen. Der Energieversorger Enervie mit Sitz in Hagen will sämtliche Kraftwerke in Südwestfalen abschalten. Eine entsprechende Stilllegungsanzeige ist in der vergangenen Woche an die Bundesnetzagentur gegangen. Nach Ablauf eines Jahres würden alle fünf Kraftwerke an den Standorten Herdecke, Hagen-Kabel, Werdohl-Elverlingsen und Finnentrop-Rönkhausen vom Netz genommen – darunter ein modernes Gaskraftwerk, das erst 2007 errichtet wurde, sowie ein Pumpspeicherkraftwerk, das im Rahmen der Energiewende als Speichermedium gehandelt wird.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/wirtschaft/versorger-enervie-will-kraftwerke-abschalten-aimp-id8500001.html#plx743364078v
Hagen.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten
28.09.2013 | 00:24 Uhr
Hagen. Der Energieversorger Enervie mit Sitz in Hagen will sämtliche Kraftwerke in Südwestfalen abschalten. Eine entsprechende Stilllegungsanzeige ist in der vergangenen Woche an die Bundesnetzagentur gegangen. Nach Ablauf eines Jahres würden alle fünf Kraftwerke an den Standorten Herdecke, Hagen-Kabel, Werdohl-Elverlingsen und Finnentrop-Rönkhausen vom Netz genommen – darunter ein modernes Gaskraftwerk, das erst 2007 errichtet wurde, sowie ein Pumpspeicherkraftwerk, das im Rahmen der Energiewende als Speichermedium gehandelt wird.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/wirtschaft/versorger-enervie-will-kraftwerke-abschalten-aimp-id8500001.html#plx743364078
Hagen.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten
28.09.2013 | 00:24 Uhr
Hagen. Der Energieversorger Enervie mit Sitz in Hagen will sämtliche Kraftwerke in Südwestfalen abschalten. Eine entsprechende Stilllegungsanzeige ist in der vergangenen Woche an die Bundesnetzagentur gegangen. Nach Ablauf eines Jahres würden alle fünf Kraftwerke an den Standorten Herdecke, Hagen-Kabel, Werdohl-Elverlingsen und Finnentrop-Rönkhausen vom Netz genommen – darunter ein modernes Gaskraftwerk, das erst 2007 errichtet wurde, sowie ein Pumpspeicherkraftwerk, das im Rahmen der Energiewende als Speichermedium gehandelt wird.
Versorger Enervie will Kraftwerke abschalten | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/wirtschaft/versorger-enervie-will-kraftwerke-abschalten-aimp-id8500001.html#plx1211338862
27. September 2013 15:4
Teurer Strom
Selbst ist die Fabrik
Auch Flughäfen produzieren gerne eigenen Strom. Im Bild ein Blockheizkraftwerk in der Nähe des neuen Hauptstadtflughafens
Clever gespart: Immer mehr Unternehmen und Haushalte erzeugen ihren Strom selbst - ganz zum Leidwesen der übrigen Kunden, denn die bleiben auf hohen Kosten sitzen. Eine Geschichte über die Trittbrettfahrer der Energiewende, von der Experten sagen: "Auf Dauer kann das nicht gut gehen"
Von
Michael Bauchmüller
Jetzt auch noch ContiTech. Das
Unternehmen
aus Hannover fertigt Antriebsriemen und Förderbänder. Wer so etwas produziert, der braucht Kautschuk, und wer aus Kautschuk etwas produzieren will, der braucht Wärme und Strom. Weswegen ContiTech nun für sein Werk in Northeim ein eigenes kleines Kraftwerk baut, weitere Standorte könnten folgen. "Das spart uns auch die EEG-Umlage", heißt es bei ContiTech. "Wirtschaftlich ist das interessant."
Die Strompreise steigen und steigen, für manche Haushalte wird Strom langsam zum Luxus-Gut.
Die Energiewende braucht endlich einen Masterplan
, fordern die FOCUS-Online-Leser. Die Aufgaben für die neue Regierung.
Beim Thema Strompreise wird Willi Schlau sarkastisch. „Deutschland ist ein reiches Land. Da werden die Deutschen doch 10 000 Euro für die Kilowattstunde aufbringen können“, schreibt der FOCUS-Online-Leser in einem bissigen Kommentar. Für griechische Banken, schiebt Schlau nach, sei ja schließlich auch genug Geld da.
Die Lobbyschlacht nach der Wahl ist eröffnet: In einem Strategiepapier fordert der Branchenverband BDEW radikale Einschnitte bei der Ökostrom-Förderung. Alte Kraftwerke sollen eine Prämie für Bereitschaftsdienste bekommen. Kritiker fürchten den Tod der Energiewende.
Hamburg
- Die neue Regierung ist noch gar nicht im Amt, doch die Lobbyschlacht um die Zukunft der Energiepolitik hat schon begonnen. Den ersten großen Aufschlag plant der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Der Dachverband, der die Interessen von gut 1800 Energiefirmen vertritt, hat ein Positionspapier erstellt, in dem er weitreichende Forderungen an die Regierung stellt, wie die deutsche Energiewende vorangetrieben werden soll.
Politische Verzagtheit hat die Energiewende ineffizient, unsozial und klimaschädlich gemacht. Die neue Regierung muss einen grundlegenden Systemwandel einleiten, sonst scheitert das Jahrhundertprojekt. Was jetzt zu tun ist.
Hamburg -
"Jahrhundertprojekt" nennt Angela Merkel die Energiewende. Die Energiepolitik der alten und neuen Regierungschefin hatte bislang aber nichts mit solch dekadenschwerer Rhetorik gemein. Die dringend nötige Fundamentalreform des Energiemarkts schiebt sie seit Jahren vor sich her. Stattdessen machte sie sowohl Lobbyisten aus dem Industrie- als auch aus dem Ökolager teure Zugeständnisse.
Die Energiewende ist dadurch ineffizient, unökologisch und unnötig teuer geworden. Und
unsozial
, weil die ausufernden Kosten ungleich verteilt werden.
Initiative "Unser Hamburg - unser Netz":
Hamburger stimmen für Rückkauf der Energienetze
Es ist das vorläufige Ende einer hitzigen Debatte: Die Hamburger haben in einem Volksentscheid mehrheitlich für den vollständigen Rückkauf der Energienetze in der Hansestadt gestimmt - eine Schlappe für Bürgermeister Olaf Scholz.
Hamburg
- Die Mehrheit der Hamburger hat mit "Ja" gestimmt: Die Bürger der Hansestadt wollen ihre Energienetze wieder vollständig in die Hand der Stadt zurückführen. Nach der Auszählung von mehr als 95 Prozent der Stimmbezirke liegt der Vorschlag der Initiative "Unser Hamburg - unser Netz" uneinholbar mit rund 15 000 Stimmen vorn. Nach Prozenten konnte der Vorschlag der Initiative sich zu diesem Zeitpunkt mit 50,9 zu 49,1 durchsetzen.
CDU-Wahlsieg: Wie geht es mit der Energiewende weiter?
Erneuerbare Energie, Erneuerbare Energien, Top Thema
CDU-Wahlsieg: Wie geht es mit der Energiewende weiter?
Die CDU hat die Bundestagswahl erwartungsgemäß gewonnen. Damit könnte sich auch der Fortgang der Energiewende ändern. Denn obwohl die CDU bekräftigte, an den langfristigen Zielen der Energiewende festhalten zu wollen und auch nicht mehr zur Kernenergie zurückkehren zu wollen, lassen die im Wahlkampf vorgestellten Planungen befürchten, dass sich das Tempo der Energiewende deutlich verlangsamen könnte. Wir haben uns daher noch einmal das Wahlprogramm der CDU vorgenommen und analysiert, wie die CDU die Energiewende zukünftig umsetzen möchte.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat eine breite Wunschliste für eine Reform des Energiemarktes vorgelegt. Der Adressat: die kommende Bundesregierung. Vor allem das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien hätte der Verband gerne reformiert. Kritiker warnen, er habe dabei die Interessen seiner Großmitglieder RWE und E.ON im Blick.
Der BDI nennt seinen Vorschlag ganz unbescheiden "Masterplan". Alle 38 Mitgliedsverbände des Industrieverbandes stehen hinter dem Papier. Sowohl die, die "Leidtragende einer schlecht gemanagten Energiewende" sind, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber dem "Handelsblatt". Als auch die, die Vorteile durch den Umstieg auf erneuerbare Energien haben.
Die dunkle Jahreszeit naht und die Energiewende fordert dem deutschen Stromnetz alles ab. Im FOCUS-Online-Interview erklärt Bundesnetzagentur-Chef Jochen Homann, wie er Stromausfälle verhindern will – und warum er dafür ein Uralt-Kraftwerk in Österreich braucht.
Hochsee-Windparks fehlt der Anschluss ans Stromnetz, alte Kohlekraftwerke laufen auf Hochtouren,
die Strompreise steigen und steigen
: Bei der Energiewende geht es derzeit drunter und drüber. Das stellt auch die Bundesnetzagentur vor große Probleme. Die Behörde muss sich darum kümmern, dass im Winter in Deutschland nicht die Lichter ausgehen. Im Interview mit FOCUS-Online erklärt Netzagentur-Chef Jochen Homann, wie er dieses Kunststück vollbringen will.
VON ANTJE HÖNING UND THOMAS REISENER -
zuletzt aktualisiert: 20.09.2013 - 08:58
Essen (RP)
.
In der Kraftwerkssparte soll fast jede fünfte Stelle wegfallen. Kündigungen sind nicht ausgeschlossen. Zudem will RWE die Dividende halbieren. Der NRW-Wirtschaftsminister fordert Staatshilfe für Kraftwerke.
Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern reagiert mit einem massiven Sparkurs auf die Branchenkrise. In der Kraftwerkssparte ("RWE Generation") will RWE-Chef Peter Terium fast jede fünfte Stelle streichen: 3000 bis 3500 Arbeitsplätze sollen hier wegfallen, heißt es in Gewerkschaftskreisen. Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen, wo sich die meisten RWE-Kraftwerke befinden. Hier stehen viele dauerhafte oder vorübergehende Stilllegungen an: Ältere Braunkohle-Blöcke im rheinischen Revier, zwei Steinkohle-Blöcke in Hamm und Teile des Gersteinwerks (Gas) sind bereits vom Netz, Turbinen in Weisweiler werden im Herbst folgen.
Frimmersdorf (Braunkohle) und Westfalen (Steinkohle) stehen unter "intensiver Beobachtung".
Der Strompreis - Irrsinn: Münchener zahlen - Firmen sparen
Anja Timmermann,
19.09.2013 18:08 Uhr
Welche Münchner Firmen sich mit billigerem Strom versorgen – und zwar auf Kosten der Allgemeinheit.
München
Strom wird immer teurer – auch deswegen,
weil wir Extrawürste und Rabatte für findige Firmen mitzahlen
müssen. Unternehmen können sich von den Netzentgelten befreien lassen.
Und das FDP-geführte Bundeswirtschaftsministerium lässt immer mehr Anträge durchwinken.
Was sich die Firmen sparen, wird auf die Allgemeinheit umgelegt: private Haushalte und die übrigen Betriebe.
Bei der Energiewende herrscht nur noch Chaos.
Bleibt es nach der Wahl dabei, endet das Vorhaben in einem Debakel.
Von
Fritz Vorholz
19. September 2013
11:08 Uhr
Noch nie hat eine Bundesregierung ein Großprojekt derart
schlecht verwaltet wie die Energiewende
. Dabei wurde sie von Union und FDP selbst ausgerufen. Doch wo auch immer man hinschaut: Desinteresse, Chaos, Obstruktion. Mittlerweile ist sogar unklar, warum die Wende so wichtig ist. Die Debatte hat sich auf einen einzigen Aspekt fokussiert: auf
den steigenden Strompreis
. An der Skandalisierung dieses Vorgangs
trägt die Regierung maßgeblich Schuld
. Dafür ist sie bei anderen zentralen Fragen verstummt.
Strompreise und Energiewende: Die Konzepte der Parteien im Überblick
Hartmut Kaczmarek und dpa
/
18.09.13
/
TLZ
Beim Blick auf die Stromrechnung kocht bei vielen regelmäßig der Ärger hoch. Derzeit zahlt eine mehrköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden bereits rund 980 Euro für Strom. Tendenz: weiter steigend. Eines der großen Themen im Wahlkampf ist deshalb, wie die steigenden Strompreise unter Kontrolle gebracht werden können.
Erfurt/Berlin
. Die Energiewende ist auch in Thüringen ein großes Thema. Durch die Übernahme der Eon Thüringer Energie durch die Kommunen eröffnen sich im Freistaat neue Chancen, die Energieversorgung auf neue Beine zu stellen und stärker als bisher in regionale Hände zu legen.
93 Prozent der Bürger für zügigen Ausbau Erneuerbarer
Kurz vor der Bundestagswahl unterstützen 93 Prozent der Menschen in Deutschland den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die die Branchen-Initiative "
Erneuerbare Energiewende Jetzt!
" beim Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid in Auftrag gegeben hat.
Fast drei Viertel der Bevölkerung sprechen sich in der Umfrage zudem explizit gegen einen Förderstopp für
Erneuerbare
Energien aus – und das unabhängig von ihrer jeweiligen Parteinähe.
Energie-Expertin Kemfert: Öko-Energien "Sündenbock" für hohe Strompreise
Die Energiewende muss nach Einschätzung der Wirtschaftsprofessorin
Claudia Kemfert
nicht zu rapide steigenden Strompreisen führen. "Im Moment werden die Öko-Energien als Sündenbock genutzt, um exorbitante Strompreissteigerungen durchzusetzen. Das ist nicht akzeptabel und da muss man auch politisch dagegen vorgehen", sagte die
Leiterin der Energie-Abteilung
am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (
DIW
) in Berlin gegenüber dpa. Kemfert tritt bei der Landtagswahl in Hessen im Team der SPD an.
Dem bei der Einführung des EEG im Jahre 2000 nicht für möglich gehaltenen Anteil von 20 Prozent an der gesamten Stromproduktion stehe aktuell eine Verdreifachung des Strompreises gegenüber.
Zwar wirke sich der Zubau von Solar- und
Windenergieanlagen
nach und nach preisdämpfend aus
, dagegen seien Stromsteuer und EEG-Umlage, die zur Zeit 43 Prozent der Stromkosten ausmachen, massiv preistreibend, so die Autoren der Studie.
Eigentlich soll mit der Umlage nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
der stetige Ausbau der erneuerbaren
Energien
finanziert werden. Laut Einschätzung der Bundesregierung könnte die EEG-Umlage im nächsten Jahr kräftig um 20 Prozent auf über sechs Cent pro Kilowattstunde (kWh) zunehmen.
Berlin
- Steigende Strompreise treffen einem «Spiegel»-Bericht zufolge vor allem private Stromkunden. Das geht dem Magazin zufolge aus einem Gutachten im Auftrag der Grünen hervor. Demnach zahlen deutsche Haushalte mit heute durchschnittlich 27 Cent pro Kilowattstunde 35 Prozent mehr als Mitte 2008.
Bei den Unternehmen dagegen seien die Strompreise mit 10,1 Cent nahezu gleichgeblieben - was unter anderem daran liege, dass die Industrie ihre Stromverträge selbst aushandeln könne und so von gesunkenen Preisen an der Strombörse profitiere, wie der «Spiegel» weiter schreibt.
14.09.2013
· Die Energiewende wird zur Umverteilungsmaschine. Die Förderung läuft aus dem Ruder.
Es gibt viel mehr Grünstrom als geplant
. Die Preise für Emissionszertifikate verfallen. Kohle erlebt eine Renaissance. Und die Welt stößt mehr CO2 aus als jemals zuvor.
Der Strompreis spaltet Deutschland. Die Mehrheit der Bevölkerung fürchtet weiter steigende Energiepreise. Aber das kümmert die wachsende Schar von Profiteuren der Energiewende nicht. Denn wer mit einem Windrad, einer Solar- oder Biogasanlage auf das Subventionskarussell aufgesprungen ist, versorgt sich selbst mit Strom und kann obendrein so viel Strom produzieren, wie er möchte, weil Ökostrom im Netz immer Vorrang hat und auch noch zum Vorzugspreis abgenommen wird. Da man in Deutschland sich nur so vor ständig steigenden Strompreisen schützen kann, schrumpft die Zahl der „normalen“ Stromverbraucher, die als Mieter oder Gewerbetreibende für den Förderwahn aufkommen müssen.
VON JÜRGEN STOCK -
zuletzt aktualisiert: 13.09.2013
Moers (RP
).
Planungsausschuss kann sich aber nicht auf Verkaufsmodalitäten für altes Landratsamt einigen.
Mit den Stimmen aller Fraktionen hat sich der Planungsausschuss der Stadt gestern dafür ausgesprochen, den Leitungsbetreiber Amprion dazu zu bringen, die geplante Stromtrasse im Bereich des Umspannwerks Utfort zu verlegen. Die Entscheidung soll noch durch den Rat bestätigt werden, um ihr in Verhandlungen mit dem Unternehmen Nachdruck zu verleihen.
Amprion hatte im Zuge der Energiewende angekündigt, eine Höchstspannungs-Stromtrasse von Nord- nach Süddeutschland zu bauen. Diese liefe in großen Teile im Bereich der bereits bestehenden Stromleitung. Im Norden des Utforter Umspannwerks würde sie wie die bisherige Leitung über einen Teil der Regenbogenschule und anschließen westlich am Umspannwerk vorbei geführt werden.
Neue Beweise: Regierung bremst Energiewende gezielt aus
Seit langem wird vermutet, dass die schwarz-gelbe Regierung darauf abzielt, die Energiewende auszubremsen. Nun gibt es neue Beweise dafür. Heute veröffentlichten die Aktionsplattform Avaaz und die Deutsche Umwelthilfe einen detaillierten Bericht, der darstellt, wie Schlüsselfiguren in der Bundesregierung den Umstieg auf erneuerbare Energien fehlgeleitet haben.
Nun versuchen die Blockierer unter den Politikern, der Energiewende die Unterstützung zu entziehen, indem sie die Förderkosten für Erneuerbare fast ausnahmslos für den starken Anstieg der Strompreise in Privathaushalten verantwortlich machen. Dies sei so nicht richtig, sagt Avaaz in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der DUH heute. Man wolle gemeinsam den notwendigen politischen Druck aufbauen, um die Energiewende zu retten!
Wer die festen Einspeisetarife abschafft, geht ein hohes Risiko ein. Investoren haben keine Planungssicherheit mehr. Strom wird teurer
Von
Claudia Kemfert
Seit einiger Zeit wird von unterschiedlicher Seite gefordert, die Förderung erneuerbarer Energien mittels fester Einspeisetarife abzuschaffen. Stattdessen solle ein Quotenmodell eingesetzt werden, das Stromproduzenten zur Produktion einer bestimmten Menge an Ökostrom verpflichtet. Jüngst hat sich die Monopolkommission dieser Meinung angeschlossen. Dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) wird insbesondere vorgeworfen, dass es zu hohen Preisen und Mitnahmeeffekten und somit zu starken Belastungen der Verbraucher führe. Zudem fördere es ineffiziente Technik und biete kaum Anreiz für Innovationen.
Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin bereits in einer Studie im Herbst 2012 umfassend deutlich gemacht hat, ist das Quotenmodell kein geeigneter Ersatz für das EEG und kann auch die geforderten Effekte nicht erreichen, und zwar aus den folgenden Gründen:
Warum Strom auch ohne EEG-Umlage extrem teuer wird
12.09.2013, 13:37 Uhr | Johannes Büchl
Preistreiber
EEG-Umlage
? Das ist nur die halbe Wahrheit zu den ständig wachsenden
Stromkosten
. Denn mit dem Ausbau durch die
Energiewende
werden auch die Netzentgelte steigen - bis 2020 um fast 75 Prozent. Das schätzen die Experten des Vergleichsportals
Verivox
in einer Prognose im Auftrag für t-online.de. Statt heute 255 Euro zahlt ein Durchschnittshaushalt dann 443 Euro jährlich für diesen Posten.
Und der Staat kassiert dabei doppelt.
Der Ausbau der Netze ist eine tragende Säule der Energiewende. Vor allem Höchstspannungsleitungen, sogenannte Stromautobahnen, müssen quer durch Deutschland verlegt werden. Sie bringen zum Beispiel Windkraft-
Strom
aus dem Norden in den Süden. Diese Ausbaukosten werden auf die Verbraucher umgelegt, außerdem die Gebühr der Netzbetreiber für das Durchleiten der Energie.
Die Titelstory im aktuellen Spiegel: Das Strom-Phantom – Der Greenpeace Faktencheck
04. September 2013
· von Sigrid Totz
Der aktuelle „Spiegel“ (36/2013) stellt den Ausbau der Erneuerbaren Energien als planlos und zu teuer dar. Als Lösung wird ein Systemwechsel bei der Förderung Erneuerbarer Energien vorgeschlagen: An die Stelle des existierenden EEG soll ein Quotensystem wie in Schweden treten. Unser Energieexperte Andree Böhling hat sich die “Spiegel”-Analyse genauer angeschaut.
Der „Spiegel“-Artikel beschreibt an einigen Beispielen treffend, dass es Fehlentwicklungen bei der Energiewende und eine mangelnde Koordination derselben durch die schwarz-gelbe Bundesregierung gibt. Deutlich wird dies etwa am aktuellen Boom des Kohlestroms, ausufernden Industrieausnahmen für die EEG-Umlage, oder der fehlenden Anpassung von Sozialleistungen an die Energiepreisentwicklung.
Georg Hille ist ein altgedienter Energiewender. Seit zehn Jahren plant und baut der Freiburger Ingenieur Solarparks und Windräder in Deutschland und Europa – im Auftrag von Genossenschaften und Kleininvestoren. Im Kontext-Interview rechnet der 52-jährige Projektentwickler mit der Energiepolitik der Bundesregierung ab: "Schwarz-Gelb tut alles, um den Erfolg der erneuerbaren Energien zu sabotieren."
Erst verlängerte Angela Merkel (CDU) die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke, dann machte die Bundeskanzlerin nach der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 eine Kehrtwende – und rief die Energiewende aus: Bis zum Jahr 2050 soll die Energieversorgung Deutschlands überwiegend auf erneuerbare Energien umgestellt sein. Doch rechtzeitig zur Bundestagswahl 2013 wurden Sonnenstrom und Windkraft zu Sündenböcken der Nation: ihr Ausbau sei Schuld an steigenden Strompreisen, behaupten EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) und FDP-Chef Philipp Rösler.
I
mmer mehr Betriebe werden von der EEG-Umlage befreit
9.09.2013
Die Zahl der Unternehmen, die teilweise von der Zahlung der Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien Gesetz (EEG) befreit sind, wird im nächsten Jahr weiter steigen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Bis zum Ende der Antragsfrist für 2014 am 1. Juli 2013 hatten demnach insgesamt 2.379 Unternehmen eine entsprechende Befreiung beantragt, davon mindestens 165 Unternehmen aus dem Ernährungsgewerbe.
In den vergangenen Jahren wurden den Angaben zufolge zwischen rund 4 % und 18 % aller Anträge abgelehnt. Aus diesem Grund will sich die Regierung nicht zu möglichen finanziellen Auswirkungen der privilegierten Strommenge äußern. Mit d
er Novelle des EEG zum 1. Januar 2012 waren die Grenzwerte wie etwa für den Stromverbrauch
von 10 Gigawattstunden auf eine Gigawattstunde gesenkt
worden, worauf sich die Anträge mehr als verdoppelten, heißt es in der Anfrage.
Mit konventionellen Kraftwerken verdient RWE immer weniger Geld. Daher betont der Energieversorger jetzt die Wichtigkeit der Braunkohle für die Stromversorgung in Deutschland - und für das Gelingen der Energiewende.
„Der Kampf geht weiter“ schrieb mir der Vater des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), Hermann Scheer, wenige Tage vor seinem Tod in sein letztes Buch. Diese Vorhersage ist drei Jahre alt und hat sich in der letzten Woche wieder einmal bestätigt: Das EEG muss „grundlegend reformiert“ werden, fordern die Berliner Regierungsparteien, die SPD und jetzt auch die Monopolkommission in einem Gutachten, das nicht zufällig zwei Wochen vor der Bundestagswahl veröffentlicht wurde.
Bei der Umstellung auf Ökostrom stehen die Verbraucher zur Zeit als Verlierer da. Einige wenige fahren hingegen fette Gewinne ein.
Flensburg |
Die Energiewende ist eines der großen Streitthemen in
Schleswig-Holstein
. Und wie so oft geht es auch in diesem Streit um Geld – um viel Geld. Beispiel Windenergie: Allein das Gewerbeaufkommen, rechnet eine aktuelle Windcomm-Studie vor, könnte beim Ausbau auf eine Leistung von 11.700 Megawatt bei 133 Millionen Euro im Jahr 2021 liegen. Das zeigt: Wer in Windkraft investiert, kann am Ende gut verdienen.
Ganz wichtiges Thema, aber leider wieder nur halbherzig behandelt. Nicht der angeblich planlose Ausbau von Solar- und Windanlagen gefährdet die Energiewende, sondern das planlose, vor allem aber laien-spielerhafte Vorgehen der derzeitigen Bundesregierung!
Im Spiegelartikel fehlt z.B. die Berücksichtigung einer viel stärkeren, dezentralen Energieerzeugung und des damit verbundenen "örtlichen" Verbrauchs. Z.B. Photovoltaik im Selbstverbrauch mit Speichern im Keller. Weiter fehlen die "Möglichkeiten Power to Gas".
Berlin
Monopolkommission für Ende des EEG-Gesetzes
zuletzt aktualisiert: 06.09.2013 - 08:15
Berlin (RP)
.
Regierungsberater fordern eine andere Art der Förderung erneuerbarer Energien, da die Kosten sonst zu stark steigen.
Ein wichtiges Beratergremium der Bundesregierung fordert einen Ausstieg aus dem milliardenschweren Fördersystem für erneuerbare Energien. Die Monopolkommission legte gestern in Berlin Vorschläge für ein Quotenmodell nach schwedischem Vorbild vor. Demnach gäbe es nicht wie bisher unbegrenzt für Solar- und Windstrom auf 20 Jahre garantierte Vergütungen für jede Kilowattstunde. Sondern Versorger müssten eine bestimmte Ökostromquote in ihrem Stromeinkauf erfüllen: Wind- und Solarparks und Biogasanlagen müssten darum buhlen, wer ihnen das beste Angebot macht.
Wenn Wind und Sonne mitspielen, ist Ökostrom für die Stromhändler konkurrenzlos günstig, der Preis fällt teils sogar ins Minus. Das birgt ein großes Problem, denn damit die Erzeuger ihre staatlich garantierte Vergütung erhalten, müssen die Verbraucher mehr bezahlen.
Von
Michael Bauchmüller
Die gute Nachricht des Tages kommt aus Rheinland-Pfalz. 65 Windräder seien dort im ersten Halbjahr aufgestellt worden, meldet das grüne Wirtschaftsministerium in Mainz. "Im Süden Deutschlands ist Rheinland-Pfalz in Sachen
Windenergie
mit weitem Abstand die Nummer 1." Solcher Jubel über die Energiewende ist selten geworden, denn die nächste Frage ist in diesen Tagen nicht fern: 65 Windräder - was das wohl wieder kostet?
Dieser Artikel erschien erstmals im August-Heft von ERNEUERBARE ENERGIEN - Das Magazin
In Deutschland warnen Fachleute vor Balkonmodulen. Doch das Europaparlament fordert nun Rechtssicherheit für solare Kleinstanlagen.
Sie sind zwar nicht neu auf dem Markt, aber derzeit in aller Munde. Die kleinen Solarstromanlagen, die der Kunde direkt in die Steckdose stecken kann, um seinen auf dem Balkon selbst erzeugten Strom in den eigenen vier Wänden direkt zu verbrauchen.
Einfach in die Steckdose
Die dezentrale Stromerzeugung nimmt neue Dimensionen an. Nicht mehr nur Besitzer von Eigenheimen, Scheunen und Gewerbegebäuden sollen von der Photovoltaik profitieren, sondern auch jeder Wohnungsmieter.
Was kann die Politik tun, um die Energiewende einfacher und vor allem günstiger zu gestalten? Berater der Regierung fordern einen radikalen Kurswechsel. Deutschland soll das bisherige Modell abschaffen und sich an Schweden orientieren. Die Grünen sehen den Vorschlag sehr kritisch.
Die Energiewende läuft nicht so, wie sich die Politik das vorgestellt hat. Zu teuer, zu langsam, zu kompliziert - es muss etwas passieren, da sind sich die Parteien im Bundestagswahlkampf eigentlich einig. Nur was? Die Monopolkomission, ein wichtiges Beratergremium der Bundesregierung, fordert in einem Sondergutachten nun einen radikalen Kurswechsel (
Pressemitteilung als PDF
,
gesamtes Gutachten als
PDF
).
Energiewende: Fakten und Basisinformationen für Presse, Medien, Funk und Fernsehen
Die Energiewende ist komplex und vielschichtig.
Auch in seriösen Medien (ZDF, Spiegel, FAZ, etc.) kommt es teilweise zu unausgewogenen oder auch falschen Darstellungen des Sachverhalts
.
Wir möchten Ihnen komprimiertes Basiswissen, nützliche Hintergrundinfos und die wichtigsten Zusammenhänge zu ausgewählten Themen der Energiewende aufzeigen.
Regenerative Energien werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom Staat subventioniert und mit Steuermitteln gefördert.
Fakten
Fakt ist: Die EEG-Ökostrom-Umlage ist nicht wie häufig zu lesen eine Förderung bzw. Subventionierung des Ökostroms aus Staats- bzw. Steuermitteln.
In Spanien boomt die Solarenergie, doch mit der großzügigen Förderung ist nach dem Willen der Regierung jetzt Schluss. Sie will die Subventionen kappen – und stößt damit auf heftigen Widerstand.
Von
Ute Müller, Madrid
Die viel beschworene "Energiewende" in Spanien fällt dem Rotstift der Regierung zum Opfer. In seinen Bemühungen, das Rekorddefizit im Haushalt einzudämmen, will Ministerpräsident Mariano Rajoy nun die Subventionen für Solarstrom kürzen. Um wie viel die Einspeisevergütung gekappt wird, soll im Herbst bestimmt werden.
Doch damit bringt Madrid in- und ausländische Anleger auf die Barrikaden. Viele amerikanische Investmentfonds haben in den vergangenen Jahren zig Millionen Dollar in den Ausbau der Solarstromproduktion in Spanien investiert.
Einzelhändler warnen vor Jobabbau wegen teurem Strom
Dienstag, 03.09.2013, 14:56
Die Energiewende lässt die Strompreise steigen. Der Handelsverband HDE schlägt Alarm, zahlreiche Jobs im deutschen Einzelhandel seien gefährdet. Im Nachteil seien vor allem kleine Betriebe. Der Verband fordert in der Energiewende einen Neuanfang.
Jeder fünfte Händler sehe durch die steigenden Belastungen aus der Ökostromförderung inzwischen Arbeitsplätze in Gefahr, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland, Stefan Genth, am Dienstag in Düsseldorf unter Verweis auf eine aktuelle Umfrage des Verbandes. Die Branche beschäftigt in Deutschland rund drei Millionen Arbeitnehmer.
Schleswig-Holstein
will bis zum Ende des Jahrzehnts zum Nettoexporteur von erneuerbarer Energie werden. Das hat die Staatssekretärin im Kieler Landwirtschaftsministerium, Ingrid Nestle, noch einmal bekräftigt. Bei einem von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) ausgerichteten Pressegespräch in Kiel mit Regierungsvertretern, Finanzierern und Netzbetreibern erklärte sie in der vergangenen Woche, die regenerativen Energien seien für Schleswig-Holstein eine stetig an Bedeutung gewinnende Branche, in der schon mehr als 15.000 Menschen arbeiteten.
Die Gesetzesinitiative für größere Abstände zwischen Windkraftanlagen und Wohnorten sorgt bayernweit für Aufregung. Die MZ befragte Experten.
Von Stefan Josef, MZ 2.09.2013
Regensburg.
Der Vorstoß von Umweltminister Marcel Huber und Innenminister Joachim Herrmann sorgte bayernweit für Aufsehen. Die beiden CSU-Minister wandten sich in einem Vollzugsschreiben an die Genehmigungsbehörden und legten diesen nahe, sich bereits jetzt auf die sich in Zukunft möglicherweise ändernde Gesetzeslage einzustellen. „Neuplanungen, die dem Ziel der Neuregelung zuwider laufen, sollten deshalb zurückgestellt werden“, schrieben Herrmann und Huber.
Die Energiewende klappt nur mit großer Unterstützung der Bevölkerung, sagt Regulierer Jochen Homann. Im Interview erklärt er, wie er die Bürger überzeugen will.
Von Heike Jahberg und Carsten Brönstrup
2. September 2013
18:21 Uhr
...................
Homann:
Der Strompreis setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen. Der Börsenpreis ist nur einer davon. Dazu kommen die EEG-Umlage …
Frage:
…
für die Förderung von Ökostrom
…
Homann:
… und die Netzentgelte, die Konzessionsabgabe, die Steuern und die Offshore-Umlage. Wenn der Börsenpreis sinkt, steigt die
EEG-Umlage
.
Frage: Egal wie es kommt, der Verbraucher zahlt also immer drauf.
Homann:
Deshalb adressiere ich an den Verbrauchern immer sehr deutlich, dass es sich lohnt, die verschiedenen Stromtarife sehr genau zu betrachten und auch zu vergleichen. Klammert man Vorkassemodelle aus, lässt sich für den einzelnen hier sicher Geld sparen.
Energiekosten:
Ökostrom-Umlage steigt um etwa 20 Prozent
Strom in Deutschland wird noch teurer. Nach SPIEGEL-Informationen rechnet die Bundesregierung mit einem deutlichen Plus bei Ökostrom- und Netzumlage. Wirtschaftsexperten fordern deshalb mehr Wettbewerb in der Energiepolitik. Und auch SPD-Chef Gabriel will das Einspeisegesetz reformieren.
Hamburg -
Die Verbraucher müssen sich auf weiter steigende Strompreise in Folge der
Energiewende
einstellen. Nach SPIEGEL-Informationen rechnet die Bundesregierung damit, dass die Ökostrom-Umlage von derzeit 5,3 Cent pro Kilowattstunde im nächsten Jahr auf einen Betrag zwischen 6,2 und 6,5 Cent steigen wird, ein Aufschlag von etwa 20 Prozent. Auch die Umlage zur Finanzierung der
Stromnetze
wird demnach um 0,2 bis 0,4 Cent pro Kilowattstunde teurer.
Im ZDF-Format „Illner intensiv“ nimmt die Moderatorin drei Politiker ins Kreuzverhör
Von MORITZ EICHHORN
Vor der Bundestagswahl am 22. September beschäftigen den Wähler eine ganze Reihe Themen. Den wichtigsten widmet sich Maybrit Illner in ihrem ZDF-Format „Illner intensiv“.
D
abei nimmt die Moderatorin je drei Spitzen-Politiker ins Kreuzverhör. Thema am Donnerstag: die Energiewende. Gäste:
Peter Altmaier
(Bundesumweltminister, CDU),
Jürgen Trittin
(Spitzenkandidat der Grünen und Fraktionsvorsitzender) und
Christian Lindner
(Vorsitzender des Landesverbandes und der Landtagsfraktion der FDP in NRW).
Mehr Klimaschutz? Von wegen. Laut einer internen Prognose der Bundesnetzagentur werden Braunkohlemeiler auch 2022 mit fast voller Kraft laufen - obwohl man ihren Strom immer weniger braucht. Hauptgrund sind politische Fehlsteuerungen.
Hamburg -
Bei der Gestaltung der
Energiewende
ist die Bundesregierung im Wahljahr vor allem durch Untätigkeit aufgefallen. Der Umbau der deutschen Stromversorgung erhält dadurch eine problematische Richtung: Der
Klimaschutz
wird vernachlässigt, und den Verbrauchern werden unnötig hohe Kosten zugemutet.
Bundesumweltminister Peter Altmaier hat davor gewarnt, beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien die volkswirtschaftlichen Lasten zu vernachlässigen. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle Komponenten zusammenpassen”, erklärte er in Berlin anlässlich der 4. Handelsblatt-Jahrestagung „Erneuerbare Energien”.
Die Regenerativen hätten sich in den letzten Jahren trotz aller Probleme als Erfolgsmodell erwiesen. Heute liege ihr Anteil am gesamten Energiemarkt bei mehr als 25 %, ohne dass der weitere Ausbau ernsthaft in Frage gestellt werde. „Die nächsten 25 % müssen aber wesentlich kostengünstiger werden als das erste Viertel”, forderte der Minister. Aktuell liege der finanzielle Beitrag der Privathaushalte zum grünen Strom bereits bei rund 170 Euro pro Jahr. Steige dieser Anteil an den privaten Stromkosten in Zukunft ungebremst weiter, werde die Zustimmung der Bevölkerung nicht so groß bleiben wie heute.
Windkraft boomt: Die Leistung in Deutschland wächst um acht Prozent. Dabei hakt es mancherorts – Baden-Württemberg etwa stagniert, obwohl der Ausbau gerade dort schnell gehen sollte.
Eine Öko-Branche im Aufwind: Die deutschen Hersteller von Windkraftanlagen haben ihre Umsätze und ihren Auftragsbestand in der ersten Jahreshälfte deutlich erhöht.
Nach den neuen Zahlen des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und des Bundesverbandes Windenergie (BWE) sind zwischen Januar und Juli insgesamt 406 Windkraftanlagen in Deutschland errichtet worden.
Kraftwerke könnten noch früher abgeschaltet werden
Eon überprüft AKW-Laufzeiten
Wie können sich Kraftwerke bei immer mehr Ökostrom künftig noch rechnen? Neben den hohen Strompreisen ist diese eine der zentralen Herausforderungen bei der Energiewende. In den Fokus geraten auch die Atomkraftwerke - werden einige womöglich früher abgeschaltet?
Der größte deutsche Energieversorger Eon sorgt sich zunehmend um die Wirtschaftlichkeit seiner Atomkraftwerke in Deutschland. "Fakt ist, dass Kernkraftwerke durch die Kernbrennstoffsteuer momentan ganz überwiegend Geld für die Staatskasse verdienen", sagte Eon-Vorstand Mike Winkel in Berlin. Der "Bild"-Zeitung sagte Winkel: "Wir prüfen laufend, ob sich der Betrieb unserer Kraftwerke, auch der Kernkraftwerke, noch lohnt."
Berlin
- Die absehbare Erhöhung der Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr wird nach einer Studie für die Grünen-Bundestagsfraktion zu etwa Dreiviertel durch das Geschehen an den Strombörsen und Ausnahmeregelungen für Unternehmen erzwungen. Der Zubau neuer Anlagen sei nur für etwa 13 Prozent des erwarteten Anstiegs verantwortlich, heißt es in dem Kurzgutachten, das die Grünen am Montag in Berlin veröffentlichten.
Düsseldorf (RP).
Elektrizität wird allgemein immer teurer – Metro, Daimler oder früher auch Bayer versuchen sich mit eigenen Kraftwerken von der Preisentwicklung abzukoppeln. Privatkunden kostet dies indirekt Geld.
Für die Metro war es eine Premiere: Deutschlands größter Handelskonzern nahm Anfang Juli seine ersten beiden eigenen Blockheizkraftwerke in Betrieb. Sie produzieren Wärme und Strom für die Metro-Großmärkte in Düsseldorf und Berlin-Marienfelde. Ziel des Unternehmens sei es, "die Unabhängigkeit von der Energiepreisentwicklung zu erhöhen", sagt eine Metro-Sprecherin.
Bericht: Elf konventionelle Kraftwerke vor der Stilllegung
Berlin -
Die Energiewende hat Folgen: Elf konventionelle Kraftwerke sollen laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel stillgelegt werden. Einen entsprechenden Antrag hätten die Betreiber bei der Bundesnetzagentur gestellt.
Die Bonner Behörde gab keine Auskunft darüber, welche Meiler dazugehören. Die meisten sollen aber in Norddeutschland stehen, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Die Stromkonzerne hatten in den vergangenen Wochen wiederholt davor gewarnt, das
Stromnetz
könne infolge der Stilllegungen zusammenbrechen. Doch die Überprüfung durch die Bundesnetzagentur ergab, dass keines der elf betroffenen Kraftwerke systemrelevant sei.
Donnerstag, 22.08.2013, 16:42 · von FOCUS-Online-Expertin Claudia Kemfert
Die Energiewende ist eine Herkulesaufgabe. Ihre Umsetzung gleicht derzeit eher einem Chaos, meint
FOCUS-Online-Expertin Claudia Kemfert von der Hertie School of Governance
. Sie fordert die Politik auf, nach der Wahl endlich richtig zu handeln – und zeigt, wie das geschehen könnte.
Die Energiewende in Deutschland hat zum Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien in den kommenden vier Jahrzehnten auf 80 Prozent zu erhöhen.
.................
Staat muss Energiewirtschaftsgesetz reformieren, um Preise zu deckeln
Berlin, 21. 8. 2013
- Mit Hilfe einer dreistufigen "Abzockbremse" könnte der Strompreis für private Haushalte deutlich sinken.
Greenpeace
stellt heute mit einem Rechtsgutachten vor, wie Energieversorger gesunkene Börsenstrompreise an Haushalte mit Grundversorgungstarifen weitergeben müssten. Rund 40 Prozent aller Privatkunden würden davon profitieren.
Würden alle
Greenpeace
Vorschläge umgesetzt, könnten die Verbraucher etwa 104 Euro im Jahr sparen. Die Umweltorganisation fordert von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (
FDP
), die Stromkunden vor überhöhten Preisen zu schützen. "In der Grundversorgung machen die Energieanbieter Kasse. Übertriebene Industrievergünstigungen verteuern den Strom für Privathaushalte zusätzlich. Hier muss der Bundeswirtschaftsminister eingreifen", sagt Tobias Austrup, Energie-Experte von
Greenpeace
.
Deutschland exportiert mehr klimaschädliche Energie denn je. Der Kohleboom konterkariert die Energiewende.
Die deutsche Stromwirtschaft steuert auf einen neuerlichen Exportrekord zu. In diesem Jahr dürfte sie so viel Strom ins Ausland liefern wie noch nie. Denn obwohl immer mehr Wind- und Solaranlagen gebaut werden, lassen die Energieversorger ihre Kohle- und Atomkraftwerke mit hoher Auslastung laufen. Sie erzeugen mit ihnen auch dann noch Strom, wenn damit praktisch kein Geld mehr zu verdienen ist. Den Strom überschüssigen Strom verkaufen sie ins Ausland.
Deutschland betreibt den Umstieg auf grünen Strom ohne Rücksicht auf die Nachbarländer. Jetzt wehren sich Polen, Tschechien & Co. Ein Bericht aus der Kampfzone.
Hamburg
- Ortstermin in Neuenhagen: Eine Stunde Bahnfahrt östlich von Berlin reihen sich adrette Häuschen unter mächtigen Alleebäumen aneinander. An der Haltestelle tauschen sich ältere Damen über den Dorfklatsch aus, der Busfahrer wartet auf den vom verspäteten Zug heranhetzenden Besucher.
Atom und Kohle werden deutlich höher subventioniert als erneuerbare Energien
Betreiber konventioneller Kraftwerke verursachten 2012 versteckte Kosten in Höhe von 40 Mrd. Euro
Hamburg (ots
)
- Konventionelle Energien werden in Deutschland doppelt so hoch subventioniert wie Erneuerbare. Das ist das Ergebnis einer Berechnung, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy durchgeführt hat. Die Wissenschaftlerinnen des FÖS addierten die versteckten Kosten der konventionellen Energien wie Atom und Kohle. Summen, die zwar nicht auf der Stromrechnung stehen, aber dennoch von der Bevölkerung getragen werden müssen. Während die erneuerbaren Energien in 2012 sichtbar über die EEG-Umlage mit rund 17 Mrd. Euro gefördert wurden, haben die konventionellen Energien versteckte Kosten in Höhe von 40 Mrd. Euro verursacht.
19.08.2013
·
An der Börse kostet eine Kilowattstunde Strom zeitweise weniger als ein Cent - auch wenn Haushaltskunden 25 Cent und mehr dafür zahlen müssen
. Das kommt leider immer häufiger vor.
In Deutschland teuer erzeugter Strom wird immer öfter mit Verlust verkauft, teilweise wird den Käufern sogar noch Geld dafür gezahlt. Nach einer Analyse im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen wurde im ersten Halbjahr für die Kilowattstunde Strom an der Börse 2013 viermal so oft ein Preis von weniger als 1 Cent erzielt. (Haushaltskunden zahlen 25 Cent und mehr.)
Golf-Clubs, Burger King, Sparkasse
Zahlreiche Firmen von Stromnetzentgelten befreit
VON EVA QUADBECK -
zuletzt aktualisiert: 19.08.2013 - 06:25
Berlin (RP)
.
Die Zahl der Unternehmen, die bei ihren Stromkosten von Netzentgelten befreit werden, steigt kontinuierlich an. Dies geht aus einer Anfrage der Grünen-Fraktion an die Bundesregierung hervor, die unserer Redaktion vorliegt.
Auch zwei Golf-Clubs sind unter den neuen Nutznießern, die keine oder geringere Gebühren für die Nutzung der Netze zahlen müssen. Erleichterungen hätten unter anderem auch die Sparkasse Essen, Burger King Idar-Oberstein und Karlchens Backstube erhalten.
+ 18.08.2013 + Die FDP und speziell ihr Parteichef und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sorgen immer wieder für Unmut in der Branche der erneuerbaren Energien.
Aber Anfragen an ihn perlen zumeist bei den Sprechern ab. Verbindliche Antworten gibt es selten
Philipp Rösler äußert sich bei öffentlichen Auftritten in der Funktion des Bundeswirtschaftsministers gern zum Thema EEG und erneuerbare Energien. Dennoch heißt es in seinem Ministerium auf Anfrage von pv magazine zu Röslers EEG- und Photovoltaik-Äußerungen in nahezu allen Fällen: „Mit Fragen zum EEG bitte ich Sie, sich an das dafür federführend zuständige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu wenden.“ Mehr „Glück“ hat man, wenn die Fragen an die Pressestelle der FDP-Bundestagsfraktion gehen, denn Rösler ist auch Parteichef der Liberalen.
Samstag, 17.08.2013, 09:07 · von FOCUS-Online-Experte
Mark Hallerberg
Die Energiewende kommt – so viel ist sicher. Die Regierung, ja die ganze Politik, hat sie zum Ziel aller Ziele auserkoren. Doch was uns die Parteien immer noch nicht verraten: Wer soll das alles eigentlich bezahlen?
Die Energiewende stellt eine der größten Herausforderungen für jede künftige Regierung dar. Die Parteien sind sich größtenteils einig darüber, was die übergeordneten Ziele der Energiewende betrifft: eine Steigerung der Energieeffizienz, die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen und die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen. Diese Ziele sind eng mit dem Atomausstieg bis zum Jahr 2022 verbunden. Die Frage, auf die die Parteien eine Antwort finden müssen, ist wer für das Erreichen dieser Ziele bezahlen soll.
Die deutsche Energiewende kann gelingen. Dazu braucht es aber die Förderung von dezentralen Versorgungsnetzen.
Die Energiewende kann noch gelingen, wenn die Politik die dezentrale Versorgung fördert. In Schlauen Netzen gewinnen auch elektrische Fahrzeuge eine neue Bedeutung und werden zu einem strategischen Element einer gemeinsamen Energie- und Verkehrswende.
Die Energiepläne der EU-Kommission basieren auf veralteten Zahlen, sagen Forscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Claudia Kemfert fordert dringend Korrekturen.
Deutsche Welle:
Frau Kemfert, Sie haben in einer
Studie
festgestellt, dass die EU bei ihren Planungen für die Energiestrategie mit falschen Zahlen kalkuliert. Wo liegen die Fehler?
Claudia Kemfert
: Wir haben festgestellt, dass die EU-Kommission im Grünbuch, basierend auf der EU-Roadmap, veraltete Annahmen getroffen hat. Die jüngsten Entwicklungen bei den erneuerbaren Energien, vor allem die Kostensenkung, wurden nicht eingerechnet. Das EU-Grünbuch bezieht sich beispielsweise auf eine Studie, die mit viel zu hohen Kosten für die Solarstromerzeugung rechnet. Die Studie rechnet für das Jahr 2050 mit Kosten der Solarstromerzeugung, die höher sind als das, was wir heute schon haben. Bei der Windenergie ist es genauso.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will die Stromversorger im Falle eines Wahlsieges zu niedrigeren Preisen zwingen. Zudem soll die Ökostrom-Förderung gekürzt und die Stromsteuer gesenkt werden.
Angesichts gefallener Strompreise an der Börse will die SPD die Versorger zu einer Entlastung der Haushalte zwingen. Würde die Preissenkung allein des vergangenen Jahres an die Verbraucher weitergegeben, könnten sie 1,5 Milliarden Euro sparen, heißt es im Energiekonzept der Partei für die Bundestagswahl, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
VON REINHARD KOWALEWSKY -
zuletzt aktualisiert: 15.08.2013
Essen (RP).
Zwei Kraftwerken in rheinischen Braunkohlerevieren droht das Aus.
Der Stromkonzern RWE macht Ernst mit dem Schließen von Kraftwerken und bereitet weitere Sparprogramme vor. Dies erklärte gestern Finanzvorstand Bernhard Günther anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen. Konkret legt RWE das holländische Steinkohlekraftwerk Amer 8 dauerhaft still. Sieben Gaskraftwerke, darunter auch einige am Niederrhein, gehen vorläufig vom Netz.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) rechnet für 2014 mit einem Anstieg der Industrierabatte bei der Förderung erneuerbarer Energien von knapp fünf auf bis zu sieben Milliarden Euro.
Das wäre der Fall, wenn alle beantragten Befreiungen von der Ökostrom-Umlage genehmigt würden, teilte die DUH am Mittwoch in Berlin mit. Da die Rabatte von den übrigen Verbrauchern getragen werden, kann dies den Anstieg der Strompreise für sie verschärfen.
Funktioniert die Energiewende? Bundesumweltminister Peter Altmaier und sein grüner Amtskollege Robert Habeck haben bei ZEIT ONLINE diskutiert – das Gespräch als Video.
Die Energiewende ist eines der großen Themen der kommenden Legislaturperioden. Schafft Deutschland als erstes Land der Welt den Ausstieg aus der Atomkraft und den fast Komplett-Umstieg auf grüne Energie? Derzeit läuft das Großprojekt alles andere als planvoll:
Die Ökostrom-Umlage könnte im Herbst
auf einen neuen Rekordwert steigen, der notwendige Ausbau der Stromnetze kommt nur schleppend voran und der Aufbau großer Offshore-Windparks stockt.
Der zweitgrößte Energiekonzern Deutschlands möchte doppelt so viel sparen wie ursprünglich geplant, berichtet das Handelsblatt. Wegen sinkender Gewinne erwägt der Konzern auch die Schließung einiger Kraftwerke.
Essen/Düsseldorf
Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE will sein laufendes Sparprogramm drastisch verschärfen. Angesichts sinkender Gewinne wegen der Energiewende wolle Vorstandschef Peter Terium die jährlichen Kosten nun um zwei Milliarden Euro senken, berichtet das „Handelsblatt“ (
ePaper zum Download
). Das wäre doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Der drastische Verfall der Gewinne in der Stromerzeugung zwinge den Konzern, „noch einmal mindestens eine Milliarde Euro“ zu sparen, zitierte die Zeitung aus Konzernkreisen. RWE wollte den Bericht nicht kommentieren.
Sinkende Strompreise: Unternehmen profitieren vom Ausbau Erneuerbarer Energien
(BEE) Der Ausbau Erneuerbarer Energien lässt die Strompreise mittlerweile an allen Handelsmärkten der Strombörse fallen.
Während die preissenkenden Effekte regenerativer Energien bislang nur am so genannten Spotmarkt erkennbar waren, sind sie nun auch am Markt für langfristige Energielieferverträge (Terminmarkt) angekommen.
Das EEG-Umlagenmärchen oder die wundersame Vermehrung der EEG-Umlage
Erstellt von:
05.08.2013 11:32
Glauben auch Sie an den EEG-Umlagen-Tsunami? Daran, dass aufgrund des Booms von Solarstromanlagen die Strompreise in die Höhe schießen? Dass die Energiewende unbezahlbar wird, wenn der Zubau von Solar- und Windanlagen weiterhin so zunimmt? Dann sind auch Sie hereingefallen. Hereingefallen auf diese großartige Inszenierung des EEG-Umlagenmärchens.
Wenn selbst vereinzelt Akteure der Solarbranche schuldbewusst und reumütig den Kopf einziehen und trotzig sagen, die Energiewende koste eben nun mal so viel Geld, das müsse sein zum Wohle späterer Generationen oder manche gar schon selbstzweifelnd beginnen, Marktverzerrungsargumente des BDEW oder der FDP zu übernehmen, ist es höchste Zeit, die eigentlichen Hintergründe der EEG-Umlagenentwicklung und die Ursachen des EEG-Paradoxons im Detail zu beleuchten.
VON REINHARD KOWALEWSKY -
zuletzt aktualisiert: 13.08.2013
Essen (RP)
.
Die Bundesregierung gibt sich besorgt wegen der Versorgungssicherheit. Gleichzeitig gibt es neuen Streit um Arbeitsplätze. Der Vorstand will Stellen nach Polen verlagern – die Gewerkschaft hält dagegen.
Der RWE-Konzern kommt nicht zur Ruhe. Der Vorstand will gleich eine ganze Kette an Kohle- und Gaskraftwerken zeitweise stilllegen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf Kreise im Unternehmen. Bereits am Mittwoch könnte es eine Bestätigung für die Pläne geben, wenn RWE-Chef Peter Terium die Halbjahreszahlen vorlegt.
Düsseldorf
Wie NRW-Minister Duin den Stromkonzernen helfen will
VON THOMAS REISENER -
zuletzt aktualisiert: 13.08.2013
Düsseldorf (RP).
Weil konventionelle Kohle- und Gaskraftwerke bei den eingebrochenen Großmarktpreisen für Strom kaum noch wirtschaftlich arbeiten können, soll der Steuerzahler sie unterstützen. Das forderte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin gestern. "Der Ausbau der erneuerbaren Energien kann nur Erfolg haben, wenn konventionelle Kraftwerke auch langfristig die Stromversorgung sichern", sagte Duin. So sei der Großhandelspreis für Strom wegen des stark gestiegenen Angebots an subventioniertem Ökostrom etwa aus Wind- und Solaranlagen in den vergangenen Jahren von rund 60 Euro pro Megawattstunde auf etwa 35 Euro eingebrochen.
Minister Duin will Subventionen
:
Milliarden für Kraftwerke gefordert
Von Martin Teigeler
Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken stöhnen über mangelnde Auslastung - die Kraftwerke werden immer seltener gebraucht, um die Stromerzeugung zu stützen.
NRW
-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (
SPD
) hat am Montag (12.08.2013) Milliarden-Hilfen gefordert. Die Grünen sind anderer Meinung.
Es ist eine ungewöhnliche Ansage eines Politikers rund 40 Tage vor der Bundestagswahl. "Es wird teurer", sagte der nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Energieminister Garrelt Duin (SPD) am Montag (12.08.2013) vor Journalisten in Düsseldorf. Nötig sei eine "Unterstützung" durch den Steuerzahler in Höhe von zwei bis sechs Milliarden Euro pro Jahr. Bekommen sollen die "Unterstützung" die Betreiber von konventionellen Kraftwerken. Gerade in NRW gerieten große und kleinere Energieversorger mit ihren Gas- und Kohlekraftwerken "in Bedrängnis". Es spiele sich ein "großes Drama" ab, sagte Duin. Im Interesse des Gemeinwohls seien sofort nach der Bundestagswahl schnelle Lösungen nötig.
Neues Kraftwerk in drei Monaten nur zwei Tage am Netz
VON BIRGIT MARSCHALL -
zuletzt aktualisiert: 13.08.2013
Berlin (RP).
Die Mehrheit der Bürger kritisiert aber die steigenden Stromkosten.
Trotz der steigenden Strompreise unterstützt die breite Mehrheit der Verbraucher die Ziele der Energiewende. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv) hervor. Demnach halten 82 Prozent der befragten Verbraucher die Ziele der Energiewende – den Atomausstieg und den Umstieg auf erneuerbare Energien – weiterhin für richtig. Allerdings findet mit 49 Prozent fast die Hälfte aller Befragten, die Energiewende werde nicht richtig umgesetzt. Steigende Strompreise sind für 52 Prozent der größte Nachteil der Energiewende.
Die deutschen Privathaushalte müssen 2013 und 2014 wohl erneut deutlich mehr für den Strom bezahlen. Laut der Umweltschutzorganisation BUND liegt das vor allem an den Privilegien für die Industrie.
Die Strompreise werden für Privathaushalte in diesem und im kommenden Jahr nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation BUND deutlich steigen.
Eine vierköpfige Familie mit einem jährlichen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden muss 2013 demnach mit einem Zusatzbetrag von 69,34 Euro rechnen, wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet. Für das kommende Jahr wurde ein Betrag von 79,52 Euro ermittelt.
Der Versuch von Umweltminister Altmaier, die Energiewende vom Bürger mitfinanzieren zu lassen, droht zu scheitern. Dabei gibt es Beispiele dafür, dass das funktioniert. Man muss es nur richtig machen.
Von
Steffen Fründt
Husum am Wattenmeer. Verliebt wie am ersten Tag sehen sie aus, die beiden weißhaarigen, aber tief gebräunten Rentner, die Händchen haltend über die sonnenbeschienene Wiese spazieren. In der Rechten hält sie einen Bund frisch gepflückter Blumen, er lacht ihr offen ins Gesicht. Über ihren Köpfen spannt sich bis zum Horizont – eine Hochspannungsleitung. "Ihre Energiewende direkt und vor Ort – Bürgeranleihe Westküstenleitung" steht in blauen Lettern über dem Foto.
10.08.2013
· Übersubventionierung, Fehlanreize, Reibungsverluste - über die Energiepolitik wird heftig gestritten. Den Verbraucher interessiert vor allem, ob Strom bezahlbar bleibt. Momentan wird er immer teurer.
Die FDP hat sich angesichts steigender Strompreise für einen „Neustart“ in der Energiewende ausgesprochen. Das Subventionssystem für alternative Energieträger sei zur „Kostenfalle“ geworden, sagte der Chef der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle, gegenüber „Euro am Sonntag“. Das gefährde Arbeitsplätze, zudem drohe Haushalten mit geringem Einkommen eine soziale Schieflage. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müsse grundlegend überarbeitet werden. Das sieht auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) so.
Erneuerbare Energien werden subventioniert - Staat zahlt keinen Cent
Trend-Meinung
Regenerative Energien werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom Staat subventioniert und mit Steuermitteln gefördert.
Fakten
Fakt ist: Die EEG-Ökostrom-Umlage ist nicht wie häufig zu lesen eine Förderung bzw. Subventionierung des Ökostroms aus Staats- bzw. Steuermitteln. Der Staat legt, wie im Fall der Mindest-Lohndebatte, nur die Höhe der Preise für den Strom aus erneuerbaren Energien als zu zahlende Mindestpreise fest. Das EEG-Umlageprinzip funktioniert ähnlich wie der Gesundheitsfonds mit Einnahmen (u.a. Verkauf des Ökostroms) und Ausgaben (Zahlungen an die Anlagen-Betreiber). Wie die EEG-Umlage wirklich funktioniert:
Brüssel erlaubt Strompreiskompensation für energiehungrige Unternehmen
, von
Alfons Deter
Die Europäische Kommission hat die Ende 2012 durch die Bundesregierung beschlossene Regelung zur Strompreiskompensation genehmigt. Damit können stromintensive Unternehmen für den Zeitraum 2013 bis 2020 einen Ausgleich für die Zusatzkosten erhalten, die ihnen durch den CO2-Emissionshandel in der Europäischen Union entstehen.
Erfreut über diese Entscheidung zeigte sich heute der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer. Seiner Meinung nach schafft die Regelung eine dringend erforderliche Planungssicherheit für die energieintensive Unternehmen und leiste einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.
08.08.2013
· Die gerade erst stark angehobene EEG-Umlage könnte massiv weiter steigen. Experten rechnen mit rund 7 Cent je Kilowattstunde für das kommende Jahr. Die Politik könnte das verhindern - wenn sie will.
Die wachsende Ökostromeinspeisung treibt die Energiekosten für Verbraucher und Wirtschaft weiter nach oben. Allein im Juli zahlten die Netzbetreiber 850 Millionen Euro mehr an die Produzenten von Ökostrom aus, als sie an
Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
und aus dem Verkauf des Stroms an der Börse erhielten. Unter dem Strich bleibt ein Defizit von 1,75 Milliarden Euro. Das dürfte weiter steigen und Ende September nach Schätzungen von Netzbetreibern dann mehr als 3 Milliarden Euro betragen.
Große Einsparpotenziale in energieintensiven Branchen
Presseinformation 07.08.2013
In den energieintensiven Branchen Stahlerzeugung, Zement-, Papier- und Glasherstellung sowie in der chemischen Industrie gibt es große Einsparpotenziale. In einem aktuellen Buch stellt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI etwa 200 Maßnahmen vor, die zusammen den Energieverbrauch in der energieintensiven Industrie Deutschlands bis 2035 um knapp 15 Prozent reduzieren können und somit erhebliche CO
2
-Einsparungenzur
Folge hätten.
Die Studie "Energieverbrauch und
CO
2
-Emissionen industrieller Prozesstechnologien – Einsparpotenziale, Hemmnisse und Instrumente" wurde zusammen mit der IREES GmbH in Karlsruhe und Prof.
Ali Hassan von der Technischen Universität Berlin erstellt.
Dies ist auch die Meinung unserer Bürgerinitiative
„Wir sind keine Neinsager“
Der Sprecher der Hüttlinger Bürgerinitiative, Josef Kowatsch, fordert ein neues Denken bei der Energiewende
Eine neue 380-KV-und eine HGÜ-Leitung ins Umspannwerk? Eine Blindleistungskompensationskondensatoranlage obendrauf? Gegen diese Pläne hat sich in Hüttlingen eine Bürgerinitiative gegründet. SchwäPo-Redaktionsmitglied David Wagner unterhielt sich mit dem Sprecher.
Herr Kowatsch,
Sie wollen Strom, aber keine neuen Leitungen. Gehen Sie nach dem St- Florians-Prinzip vor: nur bei den anderen, bloß nicht bei mir?
Davon kann keine Rede sein. Hüttlingen leistet mit dem Umspannwerk seinen Beitrag zur Energieversorgung im Ost-albkreis. Wir haben ja deshalb schon einen Haufen Leitungen. Und alle Belastungen, die das mit sich bringt.
Es heißt, die Energiewende mache einen Aus- und Umbau des Stromnetzes notwendig. Sind Sie gegen die Energiewende?
Auf gar keinen Fall. Wir wollen eben gerade, dass die Energiewende nicht misslingt. Wir sind keine Neinsager. Aber so, wie es jetzt läuft, funktioniert das einfach nicht.
In wenigen Wochen ist es wieder soweit. Es wird bereits fleißig gerechnet, kurz vor der Wahl wird die Hiobsbotschaft durchsickern. Die
Ökostrom-Umlage
wird noch einmal kräftig steigen – und damit auch die Strompreise. Denn diese Energiewendekosten zur Förderung von Wind- und Solarparks werden direkt in die Strompreise einberechnet. Alle fordern die Riesen-Reform, es gibt den Ruf nach einem Energieministerium und einer Art Energiewende 2.0. Aber wie die Reform eigentlich aussehen soll, weiß bisher keiner so recht.
Bislang bezahlen vor allem die privaten Haushalte die Energiewende. Würden die Kosten gerechter verteilt, könnten die Verbraucher Milliarden sparen.
Das Dokument umfasst nur acht Seiten
, doch der Inhalt hat es in sich. Der Energieexperte Felix Matthes vom Öko-Institut räumt darin mit der Mär auf, dass die stromintensive Industrie besonders unter der Energiewende leidet. Dass die Unternehmen immer neue Lasten schultern müssen.
Bezahlbarer Strom für Deutsche wichtigstes energiepolitisches Ziel
Bezahlbarer Strom ist für 70 Prozent der Deutschen aktuell mit Abstand die wichtigste energiepolitische Herausforderung. 43 Prozent der Bundesbürger meinen zudem, dass für das Gelingen der Energiewende ein Energieministerium erforderlich ist. Das belegen die Ergebnisse der repräsentativen Online-Befragung „Energiekompetenz der Bundestagsparteien" des Energiedienstleisters
Ensys
.
Fehlende Rückstellungen bergen Milliardenrisiken für Steuerzahler
Weil große Energieversorger wie Vattenfall die Energiewende verschlafen haben, droht dem deutschen Steuerzahler nach Recherchen von
Greenpeace
ein Milliardenrisiko. Käme es beispielsweise zu einer Insolvenz der deutschen Vattenfall-Tochter, wäre derzeit unklar, wer für die hohen Folgekosten der Atom- und Braunkohleanlagen aufkommt.
Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert hält ein leidenschaftliches Plädoyer für die Energiewende
Brakel
.
Ihr sei "das Herz aufgegangen", als sie durch den Kreis Höxter fuhr, sagte Energieexpertin Prof. Claudia Kemfert, "so viele Windkraftanlagen. Viele mögen sie ja nicht. Ich finde sie toll." Die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin war gestern Nachmittag in der Brakeler Stadthalle Gastrednerin beim Wirtschaftstag, der traditionell den Auftakt zum Annentag bildet. "Die wirtschaftlichen Chancen einer klugen Energiewende", lautete das Thema ihres Vortrags vor rund 350 Zuhörern.
+ 04.08.2013 + Der Blackout des Monats Juli geht an Herrn Rainer Brüderle, FDP-Fraktionschef und Spitzenkandidat.
Der Blackout des Monats (BOM) kürt irritierende Bemerkungen aus Politik und Wirtschaft zum Thema Strommarkt und Energiewende. Pokal ist eine Taschenlampe mit Dynamo, die dem "Gewinner" künftig als wegweisendes Licht und Sicherheit dienen kann. Viele interessierte Bürger suchen Zitate des laufenden Monats. In der Nacht auf den ersten Werktag des Folgemonats wird der BOM jeweils gekürt.
Herr Rainer Brüderle erhält Blackout des Monats Juli.
"Jeden Tag kommen neue Solaranlagen dazu, die wieder für 20 Jahre eine Förderung erhalten, die Schieflage verstärken und Strom teurer machen", kritisiert der Ex-Wirtschaftsminister. (Berliner Tagesspiegel, 26. Juli 2013)
Deutschland exportiert so viel Strom wie nie zuvor
Die deutschen Stromausfuhren stiegen im ersten Halbjahr um fast 50 Prozent an. Damit exportiert Deutschland in diesem Jahr so viel Strom wie nie zuvor. Für den enormen Zuwachs gibt es zwei Gründe.
Deutschland exportiert in diesem Jahr so viel Strom wie nie zuvor. Nach den Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) flossen im ersten Halbjahr dieses Jahres im Saldo 14,9 Terawattstunden (Milliarden Kilowattstunden) ins Ausland. Das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahrszeitraum.
Die Energieexpertin Claudia Kemfert aus dem SPD-Wahlkampfteam hält die Reaktivierung von Staudinger 1 für überflüssig. Im Interview spricht sie von einer Überkapazität in Deutschland und zu hohen Energiepreisen, die nicht an den erneuerbaren Energien liegen.
Frau Kemfert,
ist der Strom in Deutschland und in Hessen zu teuer?
Die Haushaltspreise sind in Deutschland in der Tat vergleichsweise hoch, während man bei den Industriepreisen im oberen Mittelfeld liegt. Der Strom müsste aber gar nicht so teuer sein: Derzeit haben wir sehr niedrige Börsenpreise, sehr niedrige Kohle- und CO2-Preise. Wichtig ist, dass all dies auch an die Verbrauche
r
weitergegeben wird. Das passiert nicht. Die erneuerbaren Energien müssen herhalten als angeblich alleinige Preistreiber, obwohl das nicht so stimmt.
, von
Hinrich Neumann
Die Netzentwicklungsplanung für die Energiewende gerät ins Zwielicht, weil die schwarz-gelbe Bundesregierung dem Dauereinsatz klimaschädlicher Braunkohlekraftwerke tatenlos zusieht. Wie die Deutsche Umwelthilfe mitteilt, planen die vier großen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag das Netz der Zukunft auf Basis eines Marktmodells, das die heute betriebenen Braunkohleblöcke für weitere zehn Jahre im Dauereinsatz sieht. Damit würde das Stromnetz der Zukunft zunehmend zu einer Infrastruktur für den Weiterbetrieb ausgerechnet der klimaschädlichsten Kraftwerke.
CDU/CSU-Wahlprogramm: Energiepolitik ohne Atomstrom
Seit dem Unglück in Fukushima sind Atomkraftwerke für die CDU/CSU kein Thema mehr. Wir stellen ihnen vor, was die christlichen Parteien sonst noch im Wahlprogramm zum Thema Energie versprechen.
Von Sandra Löffler für WEB.DE
Nach der Atomkatastrophe in Fukushima haben Merkel und Co. eine Kehrtwende in Sachen Energiepolitik hingelegt. Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien sind nun die großen Themen – Ziele, für die die Grünen schon seit Jahren kämpfen. CDU und CSU wollen "die Energiewende entschlossen, zügig, und mit Augenmaß voranbringen". Denn: "Mit einer Versorgung, die auf erneuerbare Energien und einen geringeren Energieverbrauch setzt, schützen wir zugleich unsere Umwelt und fördern den Klimaschutz."
EEG-Umlage steigt und die Energiewende gerät wieder in die Kritik
Auf fast 5,3 Cent wird die
EEG
-Umlage, mit der sich jeder Haushalt pro verbrauchte Kilowattstunde an der Finanzierung der Energiewende beteiligt, zum Jahresbeginn steigen. Dies gaben die Stromnetzbetreiber am 15. Oktober bekannt. Doch wo genau liegen die Gründe? Die simple Gleichung, die Energiewende mache den Strom teurer, geht nicht auf. Trotzdem halten sich fünf Unwahrheiten hartnäckig.
weiter lesen: http://web.de/magazine/bundestagswahl/wahlprogramme/17650652-cdu-csu-wahlprogramm-energiepolitik-atomstrom.html#.A1000145
weiter lesen: http://web.de/magazine/bundestagswahl/wahlprogramme/17650652-cdu-csu-wahlprogramm-energiepolitik-atomstrom.html#.A1000145
31.07.2013
Bundesregierung regelt Befreiung von Netzentgelten neu
Die Bundesregierung regelt die Befreiung von Netzentgelten stromintensiver Unternehmen neu. Durch die Einführung eines gestaffelten Netzentgelts sollen künftig auch stromintensive Unternehmen wieder stärker an den Netzkosten beteiligt werden. Das geht aus einem Entwurf zur Novelle der Stromnetzentgelt-verordnung hervor, den das Bundeskabinett heute beschlossen hat.
Düsseldorf
NRW-Grüne: Stromkabel in Wohngebieten unter die Erde
VON THOMAS REISENER UND MARTIN RÖSE -
zuletzt aktualisiert:
31.07.2013
Düsseldorf (RP
).
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im NRW-Landtag fordert für den südlichen Teil der geplanten Stromautobahn von Emden nach Philippsburg, der in Meerbusch beginnt, mehr Gesundheitsschutz für die Anwohner. "Wir sollten die Leitung in Wohngebieten unterirdisch verlegen, um die Belastung mit Elektrosmog zu reduzieren", sagte Reiner Priggen.
..................
Zurückhaltend äußerte sich auch Willi Traut von der Bürgerinitiative "Pro Erdkabel Neuss": "Die Stromautobahn als Erdkabel hilft uns nicht viel, weil die bestehende Wechselstromtrasse vor unserer Haustür bleiben würde. Sinnvoller als ein Erdkabel wäre es, die Trasse zu verschränken und die Stromautobahn über dieselben Masten zu führen."
Reiner Priggen
"Lebensversicherer sollen in Stromtrassen investieren"
zuletzt aktualisiert: 31.07.2013
Der Fraktionschef der Grünen im Landtag fordert einen Masterplan für die Energiewende und wirft dem Bund Untätigkeit vor.
Herr Priggen
,
NRW geht mit dem Klimaschutzgesetz eigene Wege. Aber Zertifikate, die hier nicht mehr benötigt werden, können von anderen Firmen in Europa gekauft werden. Was nutzt das dem Klimaschutz?
Priggen
Deswegen bin ich für ein europaweites Vorgehen. Die EU müsste die zu viel ausgegebenen Zertifikate verknappen, indem sie sie einbehält. Wir brauchen auch eine EEG-Novelle, aber nicht mit rückwärts gerichteten Eingriffen.
Professorin Claudia Kemfert spricht auf dem 14.Wirtschaftstag des Kreises Höxter
VON PATRICK OTTE
Brakel. Die Energiewende ist zurzeit in aller Munde. Interessantes und Wissenswertes zu diesem Thema hat Professorin Claudia Kemfert zu sagen. Ihre Rede steht beim Wirtschaftstag des Kreises Höxter im Mittelpunkt. Am Freitag, 2.August, lädt die Veranstaltergemeinschaft um Brakels Bürgermeister Hermann Temme in die Stadthalle zum Dialog. Der Wirtschaftstag bildet traditionell den Auftakt des Annentages.
Zur Politikverweigerung der Regierung Merkel gibt es Alternativen, die den Bürgern und der Wirtschaft nutzen. Ein Gastkommentar von Matthias Machnig, dem Wirtschaftsminister des Landes Thüringen.
Von einer Bundesregierung darf, ja muss erwartet werden, dass sie bei den entscheidenden politischen Fragen am Steuer sitzt. In Deutschland ist das nicht so. Nicht nur bei der Drohnen-Affäre oder dem Überwachungsskandal ist Schwarz-Gelb Zuschauer statt Akteur. Es wird zu viel gemerkelt. Die Devise lautet: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.
Die schwarz-gelbe Initiativ- und Orientierungslosigkeit betrifft auch die Energiewende, und mit ihr die Menschen in Deutschland. Fast 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten den Anstieg der Energiepreise für ein drängendes Thema. Die Kosten für die privaten Verbraucher explodieren, unsichere Rahmenbedingungen verschrecken Investoren, der CO2-Ausstoß steigt, Engpässe bei den Stromnetzen verursachen Instabilität und Kosten.
Meerbusch
Meerbusch klagt in Karlsruhe gegen Energiewende
zuletzt aktualisiert: 27.07.2013
Meerbusch (RP)
. Die Stadt Meerbusch bei Düsseldorf legt gegen ein Schlüsselprojekt der Energiewende Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe ein. Erstmals muss sich nun das Bundesverfassungsgericht mit der Energiewende befassen.
Das heute in Kraft tretende Netzausbaubeschleunigungsgesetz sei offenkundig sachwidrig, erklärte der Leiter des Meerbuscher Rechtsamts, Heinrich Westerlage: "Wir werden uns dem nicht kampflos beugen." Das mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und FDP verabschiedete Gesetz sieht vor, dass eine 100 000 Quadratmeter große Stromkonverteranlage zwingend an ein Umspannwerk im Meerbuscher Stadtteil Osterath angeschlossen werden muss.
Hier in Berlin sind es aktuell 30 Grad Celsius, ein perfekter Einstieg ins Wochenende. Nein, ich werde jetzt garantiert nicht über die Hitze jammern. Stattdessen war ich kurz auf der
Internetseite der Leipziger Strombörse
. Und da gibt es einige ganz spannende Entwicklungen zu entdecken: Der Börsenstrompreis auf dem Spotmarkt, der die kurzfristigen Entwicklungen abzeichnet, zieht nämlich seit ein paar Tagen kräftig an. Am Donnerstag kostete die Megawattstunde mehr als 51 Euro, so viel wie seit Ende Mai nicht mehr.
In einem Gastbeitrag forderte Wirtschaftsminister Rösler ein „Moratorium“ für die Energiewende.
FOCUS-Online Experte Hermann Falk
vom BEE antwortet dem Minister. Falk warnt vor dem Ende einer ganzen Branche.
Jetzt treibt der Wahlkampf wieder Hitzeblüten, so heiß, dass plötzlich aus dem medialen Hitzeflimmern das Bild von Dr. „Energiewende-Tod“ Rösler auftaucht
mit seinem Forderungen in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Man fragt sich, wer wirklich am Abgrund steht: ein dynamischer, mittelständisch geprägter Wirtschaftszweig oder eine innovationsfeindliche, fossilienhafte FDP?
Nach den ersten fünf Monaten zeichnet sich für das Jahr 2013 ein neuer Rekordüberschuss bei den Stromexporten ab, wie das
Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)
unter Berufung auf Daten des European Network of Transmission System Operators for Electricity (ENTSO-E) berichtet.
Demnach wurden in dem fast vollständig erfassten Zeitraum vom Januar bis Mai bereits 30,79 Milliarden Kilowatt-stunden Strom aus Deutschland in die europäischen Netze exportiert, aber nur 16,74 Milliarden Kilowatt-stunden importiert.
Deutschland bläst kräftig Treibhausgase in die Atmosphäre - und zwar viel mehr als im Vorjahr. Grund sind Gas- und Kohlekraftwerke, die zehn Prozent mehr Strom liefern. Dafür gibt es deutlich weniger Ökostrom. Schuld ist nicht nur das Wetter.
Die deutschen Kohlekraftwerke liefen im ersten Halbjahr 2013 auf Hochtouren. Braun- und Steinkohlekraftwerke sowie Gas-Anlagen lieferten im ersten Halbjahr 12,4 Prozent mehr Strom als im Vorjahreszeitraum. Dagegen produzierten Windräder und Solaranlagen weniger Strom, wie Zahlen des Bundesverbandes der deutschen Elektrizitätswirtschaft (BDEW) zeigen.
Energiewende gleich Klimaschutz? Kohleverstromung nimmt zu
dpa | 23.07.2013
Berlin - Der Ausbau grüner Energien boomt. Aber auch die Stromproduktion in Kohlekraftwerken. Die Union bekennt sich zu einer starken Rolle der Braunkohle, Greenpeace spricht von der "Kohlekanzlerin". Kommt bei der Energiewende der angepeilte Klimaschutz unter die Räder?
Nach Angaben der AG Energiebilanzen stieg 2012 die Stromgewinnung in Braunkohlekraftwerken um 8,9 Milliarden Kilowattstunden (kWh) auf 159 Milliarden - bei der Steinkohle waren es mit 118 Milliarden 5,6 Milliarden kWh mehr. Allein die klimaschädliche Braunkohleverstromung stieg damit um fünf Prozent. Bei der klimafreundlichen Stromgewinnung in Gaskraftwerken gab es hingegen ein Minus von 12,5 Milliarden kWh. Ein ähnliches Minus gab es wegen der Stilllegung von acht AKW bei der Atomkraft. Insgesamt lag das Wachstum bei der Kohleverstromung noch über dem bei Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Wasserkraft.
Mit ihrem Taktieren nährt die Regierung den Verdacht, dass sie die Energiewende scheitern lassen will
Dass die parlamentarische Opposition die Arbeit der Regierung miesmacht, ist ein normaler Vorgang. Dass Regierungsangehörige aber die eigenen Vorhaben schlechtreden, ist ziemlich einmalig. Dennoch, Spitzenpolitiker von Union und FDP tun seit Monaten genau das. Sie attackieren das größte und einzige Großprojekt der schwarz-gelben Regierung: die Energiewende.
Deutsche gegen weitere Entlastung stromintensiver Industrie
Die Mehrzahl der Deutschen ist gegen eine weitere Entlastung der stromintensiven Industrie bei der
EEG-Umlage
. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des „
Handelsblatts
“ hervor. 78 Prozent der Befragten votierten dafür, die Ausnahmeregelungen bei der EEG-Umlage abzuschaffen und forderten, dass die stromintensive Industrie zur Energiewende finanziell genauso viel beitragen sollte wie Privathaushalte.
Ökostrom ist billiger, Atomstrom teurer als gedacht
Mittwoch, 17.07.2013, 16:22
Die Energiewende gilt vielen Deutschen als Kostentreiber. Laut einem Forschungsinstitut ist grüner Strom aber viel günstiger als angenommen. Der vermeintlich klimafreundliche Atomstrom sei dagegen viel teurer.
Die Kosten für Ökostrom werden dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge von der EU deutlich überschätzt. Dagegen werde Atomstrom billig gerechnet. Auch die Hoffnungen der EU auf eine sauberere Kohleverstromung durch
CO2-Abscheidung
würden sich nicht erfüllen, sagte die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert am Mittwoch in Berlin. „Erneuerbare Energien sind somit die einzige Option für eine nachhaltige und CO2-arme europäische Stromwirtschaft“, folgerte sie.
Das Gespenst ist so alt wie die Energiewende und - wie es sich für Gespenster gehört - nicht tot zu kriegen.
Der Umbau des deutschen Energienetzes werde schon bald zu einem Blackout führen, wiederholen die Gegner der Erneuerbaren Energien mit beachtlicher Ausdauer.
Dann gingen nicht nur die Lichter aus im Land, sondern die deutsche Volkswirtschaft würde Schäden in Millionenhöhe erleiden. Auch wenn die Energiewende voranschreitet, dunkel ist es bislang nirgends geworden.
"Mythen der Energiewende": Warum Merkel beim Strompreis irrte
20.07.2013, 07:21 Uhr | dpa
Selten legt sich Bundeskanzlerin
Angela Merkel
genau fest. Aber bei der Ökostrom-Umlage hat sie es einst getan - und dürfte es inzwischen bereuen. Denn der eine Satz verfolgt Merkel: "Die
EEG-Umlage
soll nicht über ihre heutige Größenordnung hinaus steigen. Heute liegt sie bei etwa 3,5 Cent pro Kilowattstunde." Das sagte die Kanzlerin im Juni 2011 im Bundestag. Inzwischen ist die im Strompreis enthaltene und im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerte Umlage auf 5,3 Cent gestiegen. 2014 werden es 6 bis 6,5 Cent sein - fast schon das Doppelte.
Der Atomenergie in Europa geht es schlecht. Sehr schlecht. Dies hat jedoch wenig mit Fukushima zu tun, dafür umso mehr mit dem Boom erneuerbarer Energien. Wenn Brüssel nun versucht, Kernkraftwerke zu subventionieren, dann ist dies keine kleine Beihilfe. Es ist der Versuch, den Lauf der Dinge zu ändern - und weitere Milliarden in eine Technologie zu pumpen, die sich am Markt nicht behaupten kann.
Ein Kommentar von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Es muss wirklich hundsmiserabel um die Atomenergie in Europa stehen. Da haben die Staaten über Jahrzehnte alles getan, die Nuklearwirtschaft zu päppeln. Sie haben zinsgünstige Kredite lockergemacht, sie haben große Teile der nuklearen Risiken vergemeinschaftet, sie blicken großzügig darüber hinweg, dass es für den Atommüll bis heute keine Lösung gibt. Und jetzt das: Brüssel will den Weg frei machen für neue Atom-Subventionen. Billiges Geld, bis hin zu Einspeisetarifen für Atomstrom, soll zögerlichen Investoren auf die Sprünge helfen. So weit ist es also gekommen mit der Kernkraft.
Enders: Urteil des BVG ist Sargnagel der Energiewende
Großbreitenbach
-
Enttäuscht, aber keineswegs niedergeschlagen, ist Landrätin Petra Enders (Linke) am Donnerstag von der Verhandlung beim Bundeverwaltungsgericht in Leipzig zurückgekehrt. Das teilt ihr Büroleiter Eckhard Bauerschmidt mit. Sie habe als Bevollmächtigte für ihre Heimatstadt Großbreitenbach an diesem Prozess teilgenommen. An ihrer Seite waren Vertreter der Interessengemeinschaft "Achtung Hochspannung" aus Thüringen und Bayern sowie Menschen aus Bürgerinitiativen aus Brandenburg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern.