Stromtrassen durch Deutschland
Die Politiker sind nicht nur unfähig, sondern dazu auch noch untätig!
(WS)
Neuss, den 10.02.2014
Fragen der BI zum Netzausbau:
Warum müssen 3.800 Kilometer neue Stromleitungen erstellt werden ?
Die Stromleitungen sind doch tlw. schon vorhanden !
Es müssen also doch nur neue Anschlüsse für die neuen Kraftwerke erstellt werden, weswegen verspargeln aber die o.a. Netzbetreiber auf einmal
ganze Landstriche ?
Und weswegen führen diese Leitungen immer wieder an Kohlekraftwerken vorbei ? Die sollen doch bald abgeschaltet werden !
(Ein Schelm wer böses dabei denkt !!!)
Sollen so die Kohlekraftwerke und BOA Blöcke auf Kosten der Stromkunden
abgezahlt werden ?
Die Energiekonzerne verdienen schon jetzt Milliarden an uns, wollen die jetzt Billionen verdienen ?
Und die Regierung sieht so gut wie tatenlos zu und unterstützt nur die
Energie - Lobby !!!
Das ist eine Schande !!!
Die Trasse "SüdLink" verläuft fast geradlinig !
Die Trasse "Süd-Ost" fängt erst in der Lausitz an und geht dann nach Bayern. Wo sind die fehlenden hunderte Kilometer langen Anbindungen an den Übernahmepunkt der erneuerbaren Energien südlich von Rostock ???
Der Hammer ist die Trasse A, die soll von Emden nach Bayern verlaufen und macht einen großen Knick entlang der Westgrenze der BRD nach NRW. Wer plant so etwas ?
Diese Trassenführung dient doch offentsichtlich nur der Anbindung der niederrheinischen Braunkohlekraftwerke an das Netz der erneuerbaren Energien. Und der Bürger, also wir, sollen das auch noch bezahlen !!!
Wer das nicht erkennt ist entweder blind oder wird von den Stromriesen bezahlt !!!
Drehen sie mal ihre Strom- und Gasrechnung um, dort steht schon seit Jahren, dass sie partiell für den Netzausbau gezahlt haben und das schon bevor es den Ausstieg gab !!!
Die großen Stromtrassen und die wichtigsten Neubauprojekte in Deutschland
Pilotprojekte für HGÜ-Korridor
Stromtrasse Südlink
Das verbuddelte Ärgernis
Der Windkraftstrom von der Küste zur Industrie im Süden soll nun unter der Erde fließen. Der Protest gegen den Südlink lässt aber auch in Hessen kaum nach.
Im Sommer vorigen Jahres jubelten die Gegner des Südlinks, jener Hochspannungsgleichstromübertragungsleitung (HGÜ), die elektrische Energie quer durch Deutschland aus dem Norden Europas in den Süden bringen und vor allem Süddeutschland für die Zeit nach der Kernenergie mit Strom aus Wind- und Wasserkraft versorgen soll.
Es geht weiter voran mit der Klage und es gibt eine erfreuliche Nachricht aus dem Bereich Nürnberger Land.
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Presseerklärung der Aarhus Konvention Initiative, 23. Februar 2016:
Dieser Tage ging ein ausführliches Schreiben unserer Anwältin Dr. Roda Verheyen von der Kanzlei Günther bei uns ein zum Sachstand Aarhus Beschwerde gegen Stromtrassen und Fracking.
Erdkabel-Alternative: Ein Professor will Strom in Pipelines transportieren
Unterirdische Stromleitungen sind teuer, oberirdische sind hässlich: Wie also Strom von A nach B transportieren, so dass alle zufrieden sind? Martin Molitor von der Otto-von Guericke-Universität in Magdeburg hat da eine ungewöhnliche Lösung: Pipelines. Der Professor für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement lässt derzeit ein Segment einer solchen Strompipeline herstellen. Ende April will er es auf der Hannover Messe vorstellen
Quelle: siehe Aktuelles vom heutigen Tag (5.03.2016)
Bislang schoben sich Politiker, Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur die Verantwortung für Trassenplanung und –verlauf immer gegenseitig zu. Die Politik schob die Verantwortung für die Trassenplanung auf die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB)„Die wissen doch am besten, welche Leitungen wir benötigen“ , diese auf die Bundesnetzagentur „Die BNetzA überprüft die Planungen ganz genau und genehmigt nur die erforderlichen Trassen“und die BNetzA schob wieder alles auf die gesetzlichen Vorgaben „Wir dürfen nur nach den gesetzlich vorgegebenen Kriterien prüfen“.
Der Netzbetreiber Amprion will die Stromtrasse zwischen
Rommerskirchen und Sechtem
weiter aufrüsten. An die geplanten neuen Masten sollen auch Kabel für die Gleichspannungsleitung Ultranet gehängt werden. Dagegen rührt sich Protest.
Die Anzeichen mehren sich, dass sich die neue Stromautobahn durch die Oberpfalz zieht – „vorrangig unterirdisch“.
Von
Reinhold Willfurth
, MZ
Schwandorf.
Noch ist nichts entschieden, aber die Bundesnetzagentur gibt schon mal die grobe Richtung für die Stromautobahn von Sachsen-Anhalt nach Bayern vor: Eine schnurgerade Linie führt auf einer Karte der Genehmigungsbehörde von Wolmirstedt nach Ohu bei Landshut.
12.02.2016 SINZIG.
Die bestehenden Freiluftmasten im Kreis Ahrweiler werden genutzt, um Strom aus Windkraft von Norddeutschland in den Süden zu leiten. Investition in Milliardenhöhe.
In diesem Artikel kann man wieder sehen, das die Bevölkerung falsch aufgeklärt wird. Die Leitung dient nur der Braunkohle und wird erst einmal von Osterath (NRW) nach Philippsburg (Ultranet) ausgebaut. Die Verbindung nach Emden ist erst für die Jahre 2023-2025 geplant, wenn sie dann überhaupt noch benötigt wird
Netzbetreiber will Kapazität seiner Trasse erhöhen
09.02.2016 BORNHEIM/MECKENHEIM/SINZIG. Amprion lädt Bürger in Bornheim, Meckenheim und Sinzig zu Info-Märkten ein. Das Unternehmen möchte bestehende Masten nutzen.
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Wie die Stadt Bornheim mitteilt, plant Amprion unter dem Titel „Energiewendeprojekt Ultranet“ eine mehr als insgesamt 340 Kilometer lange Verbindung in sogenannter Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ). Die Gleichstromverbindung bildet laut dem Unternehmen den südlichen Teil einer Trasse, die Strom vor allem aus dem Norden Deutschlands in den Süden transportieren soll. ..............
Anmerkung unserer BI:
Dieser Strom wird von Osterath (NRW) nach Philippsburg (340 km) geleitet und dient nur der Kohleverstromung
Zahlreiche Trassengegner der Kopfstelle Donau-Lech haben sich auch dieses Jahr wieder zusammengefunden, um ihren politischen Unmut mit viel Sarkasmus auf den umliegenden Faschingsumzügen kundzutun. Mit einem liebevoll gestalteten Maulwurfshaufen und einem daran festgebundenen, überdimensionalen Kabel, stellten sie die geplante Erdverkabelung in Frage.
Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat die Kritik der Bundesregierung am Beitrag der Länder zum Ausbau der Stromtrassen zurückgewiesen. „Angesichts der Faktenlage hat der Bund allen Grund, zunächst seine eigenen Hausaufgaben zu erledigen", sagte Wenzel am Mittwoch in Hannover.
Die Energiewende in Deutschland hat viele Bausteine, ihr Kern ist allerdings der Ausbau von 7.500 Kilometern Stromnetz. Und da ist Niedersachsen - zumindest nach Ansicht von Altministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) - ein Bremsklotz. Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne) weist die Kritik zurück und rät Gabriel, sich an die eigene Nase zu fassen
Deutschlands Energielandkarte ändert sich, wenn auch nur langsam. Der Ausbau von Offshore-Windkraft vor deutschen Küsten lässt den Bedarf nach Leitungen weiter steigen.
Gleichstromleitungen sollen die Hauptlast übernehmen, Strom direkt vom Norden bis in den Süden transportieren – doch ihr Bau hat immer noch nicht begonnen. Die Anbindung besagter Offshore-Windparks hingegen ist im vollen Gange – zumindest im Wasser.
Die neuen Stromautobahnen sind ein ungeliebtes Kind der Energiewende: Vor Ort stoßen sie auf Widerstand. Da muss man durch, sagen Politik und Naturschutz. Die Fertigstellung könnte sich aber verzögern.
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Die Trassenplaner geraten so unter Druck. Bis 2019 soll "Ultranet" fertig sein, eine 340 Kilometer lange Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) von Osterath bei Düsseldorf bis Philippsburg.
Urteil des Bundesverwaltungsgerichts
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Umstrittene "Uckermark-Leitung" darf nicht gebaut werden
Erfolg für Umweltschützer und Anwohner in Brandenburg: Das Bundesverwaltungsgericht hat die geplante Stromtrasse des Netzbetreibers 50Hertz durch die Uckermark gestoppt. Der Planfeststellungsbeschluss sei rechtswidrig, hieß es in einem Urteil von Donnerstag.
„PCI“ – diese drei Buchstaben scheinen beim Bundeswirtschaftsministerium die gleiche Wirkung zu haben, wie die drei Buchstaben „FBI“, wenn sie von dunkel gekleideten Herren mit Sonnenbrillen beim unangemeldeten Eindringen in eine amerikanische Studenten-WG gerufen werden: panisches Entsetzen, sofortige Bewegungsunfähigkeit, ehrfurchtsvolle Untertänigkeit und das Bestreben, nicht den Unmut des Gegenüber zu wecken, da man ohnehin den Kürzeren ziehen würde
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Bürgerinitiativen gegen Stromtrassen kritisieren Merkel
Welchen Wert hat ein Versprechen der Kanzlerin?
01.01.2016 Der Bote
Bundesnetzagentur: Stromnetz wächst zu langsam
29.12.2015 Ohne einen deutlichen Netzausbau kommt die Energiewende nicht voran. Doch Freilandleitungen sind vielerorts kaum mehr durchsetzbar. Erdkabel sollen auf Dauer helfen. Für den Winter ist das Stromnetz aber gut gerüstet.
Bonn. Der Stromnetzausbau in Deutschland ist auch 2015 noch hinter den Zielen zurückgeblieben. „Von den 2009 geplanten 1876 Kilometern neuer Leitungen haben wir Ende 2015 gerade 558 geschafft - das ist enttäuschend”, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, der Deutschen Presse-Agentur
Auf der letzten Sitzung des Jahres hat sich das bayerische Kabinett auch mit der Frage neuer Stromtrassen quer durch Bayern beschäftigt. Das Ergebnis: Die Staatsregierung sagt Nein zu den Planungen.
100 Experten: Stromtrassen von Nord nach Süd überflüssig
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Stromversorgung im Zeitalter der erneuerbaren Energien zu stabilisieren. Fast keine Technologie ist alternativlos, fast jede lässt sich zu überschaubaren Mehrkosten ersetzen. Eine Ausnahme sind flexible Gaskraftwerke. Sie sind das Rückgrat jedes stabilen Energiesystems der Zukunft.
Am gestrigen Nachmittag fand ein Treffen des Übertragungsnetzbetreibers Tennet im Landratsamt Nürnberger Land statt. Eingeladen waren neben dem Landrat Armin Kroder (Freie Wähler) auch diverse Bürgermeister aus dem Nürnberger Umland. Bei dem Treffen ging es um Neuigkeiten zu den geplanten Stromtrassen.
Südlink: Bundestag beschließt Stromnetz-Ausbau mit Erdkabeln
Berlin. Die verstärkte Verlegung von unterirdischen Erdkabeln soll den stockenden Ausbau der Stromtrassen in Deutschland wieder in Schwung bringen. Der Bundestag beschloss am Donnerstagabend, dass beim Bau von Gleichstromleitungen die Erdverkabelung Vorrang erhält vor den deutlich preiswerteren Freileitungen.
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Bei Gleichstromtrassen sind künftig keine Freileitungen mehr zulässig, wenn im Umkreis von 200 bis 400 Metern Menschen wohnen. Bei Wechselstromtrassen sollen die teuren Erdkabel allerdings nur bei einzelnen Pilotprojekten zum Einsatz kommen
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Verkabelung kostet 8 Milliarden, erhöht aber Akzeptanz
Energiepolitiker der Großen Koalition haben nach langen Sitzungen Beschlüsse gefasst und sie am 02.12.2015 im Rahmen eines Pressegesprächs mit den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael Fuchs und Georg Nüßlein sowie der SPD-Bundestagsfraktion Hubertus Heil in großer Einmütigkeit veründet: Es geht um abschaltbare Lasten, den Netzausbau und KWK samt EEG
Berlin: (hib/HLE) Beim Bau neuer Höchstspannungsleitungen für Gleichstrom (HGÜ) bekommt die Erdverkabelung in Zukunft Vorrang.
In der Nähe von Wohngebieten soll der Freileitungsbau sogar unzulässig und damit ein größtmögliches Maß an Akzeptanz für die neuen Leitungen geschaffen werden
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Der Streit um die Stromtrassen geht weiter: Im Nordosten Bayerns formiert sich heftiger Widerstand gegen den Ostbayernring. Landräte fordern mehr Erdverkabelung
Illegale Absprachen beim geplanten Stromtrassenbau?
Von Tobias Morchner Artikel veröffentlicht: Freitag, 20.11.2015 19:49 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Stromnetzbetreibers Tennet und den Geschäftsführer eines hannoverschen Ingenieursbüros. Die Männer stehen im Verdacht, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen getroffen zu haben. Die Ermittlungen waren nach einem anonymen Hinweis bei den Behörden in Gang gekommen.
Wenn man etwas verändern möchte, muß man sich engagieren.
Diese Petition soll einer breiten Öffentlichkeit ermöglichen, sich fü
r
die dezentrale Energiewende in Bürgerhand und gegen den damit unvereinbaren Bau von Fernübertragungsleitungen auszusprechen.
Trassengegner blockieren die Energiewende, werden sogar schon als NIMBY (Not in my Backyard) beschimpft. Aber
ist es wirklich so? Dieser Beitrag richtet sich an alle, die nicht verstehen, warum es Menschen gibt, die gegen die Trasse kämpfen.
ENERGIEPOLITIK Expertin nährt Zweifel an Notwendigkeit neuer Stromautobahnen
WIESBADEN - Muss quer durch Hessen eine neue Stromtrasse mit riesigen Masten gebaut werden, um die Energiewende in Deutschland zu ermöglichen? Nicht unbedingt, meint jetzt überraschend Claudia Kemfert, Leiterin der Energie- und Umweltabteilung beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).
Enttäuscht über „frappierende Unkenntnis“ der Kanzlerin
28.10.2015
WEISSENBRUNN/NÜRNBERG – Hubert Galozy hatte sich vom Bürgerdialog mit Angela Merkel mehr versprochen. Nachdem man seine Frage an den Schluss der Veranstaltung verbannt hatte und gerade noch drei Minuten für das Thema „Energiewende und Gleichstromtrassen“ blieben, zieht der Weissenbrunner ein bitteres Fazit: Angela Merkel zeigt aus seiner Sicht eine frappierende Unkenntnis, wenn es um die umstrittenen Stromtrassen geht.
Netzausbau: Amprion und TransnetBW vergeben Auftrag für erstes Gleichstromvorhaben
Berlin - Die beiden Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW haben den Auftrag für die Planung und den Bau der Konverter für das Gleichstromvorhaben Ultranet vergeben. Ultranetz gilt zentrales Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland.
Für die Energiewende braucht es neue Trassen: Auf Druck lokaler Bürgerinitiativen setzte Bayern beim Bund durch, dass ein großteil der Leitungen unterirdisch verlaufen wird. Manchem reicht das nicht.
Frank Vornholt bewertet Kabinettsbeschluss als Riesenerfolg
Initiative begrüßt Erdkabel-Entscheidung
Wellingholzhausen. Erdkabel statt Monstertrassen: Darauf hat sich das Bundeskabinett beim Ausbau der Stromnetze geeinigt. Die Bürgerinitiative „Keine 380-Kv-Leitung im Teuto“ bewertet den Kabinettsbeschluss als Riesenerfolg.
Berlin: (hib/HLE) Um eine zentrale Frage der Energiewende geht es in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie am Mittwoch, den 14. Oktober. Thema ist der von der Bundesregierung eingebrachte Gesetzentwurf zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus (
18/4655
,
18/5581
). Die Anhörung beginnt um 9.00 Uhr im Europasaal 4.900 des Paul-Löbe-Hauses und soll bis 11.00 Uhr dauern.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch beschlossen, dass eine Erdverkabelung der geplanten Stromtrassen vorrangig zur Anwendung kommen soll. Man erhofft sich dadurch, die Akzeptanz der geplanten HGÜ-Trassen zu erhöhen.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer blockiert immer wieder vehement den Bau neuer Stromtrassen in Bayern, deswegen sollen vorrangig Erdkabel verbaut werden.
Erneute wissenschaftliche Bestätigung: Die HGÜ-Trassen sind überflüssig
5.10.2015 von Olaf Lüttich
Professor Jarass hat für die Freien Wähler in Hessen ein wissenschaftliches Gutachten zum Südlink erstellt, das natürlich auch für die Südosttrasse gilt.
Stromnetze
Regierung verankert Vorrang für Strom-Erdkabel per Gesetz
29.09.2015 | 17:27 Uhr
Berlin/Düsseldorf. Nach dem Widerstand vor allem in Bayern sollen neue Stromtrassen vorrangig unter die Erde verlegt werden, heißt es in Gesetzesplänen des Bundes.
Die Bundesregierung treibt ihre Gesetzespläne für den in vielen Regionen umstrittenen Stromnetzausbau voran. Nach dem Widerstand vor allem in Bayern sollen neue Gleichstrom-Trassen (HGÜ) vorrangig unter die Erde verlegt werden, wie aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Gesetzesvorhaben hervorgeht. "Bei HGÜ-Leitungen wird die Erdverkabelung zur Regel. In der Nähe von Wohngebieten ist der Freileitungsbau sogar stets unzulässig", heißt es.
Der Bund will die gefürchteten Groß-Stromtrassen unterirdisch verlegen. Die Netzbetreiberstöhnen - und im Land formiert sich bereits neuer Protest.
Von
Markus Balser
und
Michael Bauchmüller
, Berlin
Für Guntram Ziepel ist der Kampf noch nicht zu Ende. Dutzende Bürgerinitiativen hat der landesweite Protest gegen die mehrere Hundert Kilometer lange Stromtrasse Suedlink zwischen Wilster an der Nordsee und Grafenrheinfeld in Bayern aufgebracht.
Stromtrasse Suedlink: Neue Pläne sollen bis Anfang 2017 auf dem Tisch liegen
16.09.15 - 16:52
Schauenburg. Die geplante Stromtrasse Suedlink wird vorrangig nicht mit Überlandleitungen ausgestattet, sondern mit Erdkabeln.
Diese Vorgabe des Bundes hat die Bundesnetzagentur auch dem Planer und künftigen Betreiber der Leitung, der Firma Tennet, für alle weiteren Schritte ins Stammbuch geschrieben
Die entscheidende Schlacht in Berlin über die Gestaltung des Südlinks steht bevor. Da wollen die 21 Landkreise der „Hamelner Erklärung“ nichts dem Zufall überlassen. Die pragmatische Truppe hatte ihre Anwälte beauftragt, selbst einen Gesetzentwurf zum Energieleitungsausbaugesetz und zur Bundesfachplanung zu formulieren. Wann hat es das jemals gegeben? Der Entwurf versucht, dem Gesetzgeber Hintertürchen zu versperren. Er traf gestern in den Bundestagsfraktionen ein.
Artikel vom 04. September 2015 Grafenrheinfeld/Regensburg
Bundesnetzagentur bleibt dabei: Suedlink muss kommen
Autor: Dr. Gerald Schneide
Die Bundesnetzagentur hat am Freitag den Netzentwicklungsplan Strom 2024 und den Offshore-Netzentwicklungsplan 2024 bestätigt. Mit einer einschneidenden Neuigkeit für Unterfranken: Nach Grafenrheinfeld soll nun sogar eine dritte neue Hochspannungstrasse führen, wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet.
Unter dem Motto, „JA zur Energiewende, NEIN zur Stromautobahn SuedLink“, sprechen sich bereits viele Bürgerinitiativen für eine dezentrale Energiepolitik als Alternative zum SuedLink-Projekt aus. Wir wollen diese Bewegung unterstützen und rufen Sie hier zum Mitmachen auf.
Die Bürgerinitiativen gegen die Stromautobahnen und der Bund Naturschutz (BN) richten sich auf einen heißen Herbst ein. "Sollte die Staatsregierung an dem faulen Trassen-Kompromiss von Anfang Juli festhalten, werden wir dem unseren massiven Widerstand entgegensetzen", sagte Hubert Galozy von den Aktionsbündnissen gegen die Stromautobahnen nach Bayern.
Nach Sturmschäden in Thüringen: 50Hertz überprüft Trassennetz
18.08.2015 - 06:00 Uhr
Bis zum Ende des Jahres will der Betreiber 50Hertz die nach einem Sturm abgeknickten fünf Strommasten im Saale-Holzland-Kreis wiederhergestellt haben. Das kündigte Unternehmenssprecher Volker Kamm im TLZ-Gespräch an.
Erfurt/Schkölen/Berlin. Insgesamt wird das Trassennetz auf den Prüfstand gestellt. Man werde dort, wo es nötig sei, „sehr schnell für Verstärkung sorgen“, sagte Kamm. 50Hertz führe ein Ertüchtigungsprogramm durch, dafür würden Gutachten erstellt und man stehe in Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst. Dreiviertel des Leitungsnetzes sei mittlerweile grundsaniert oder völlig neu gebaut
Was steckt hinter den grün angestrichenen HGÜs, die ganz überwiegend Braunkohle- Steinkohle- und Atomstrom quer durch Deutschland und auch Europa transportieren werden? Sie werden oft das Rückgrat der Energiewende genannt. Dabei wurden sie schon geplant, als der Ausstieg aus dem Atomausstieg in vollem Gange war, nämlich 2010.
Wirtschaftswissenschaftliche Institute mit ihren Strategieexperten, finanziert durch die großen Energieversorger, verhalfen damals der Atomtechnologie zu neuer Akzeptanz bei den politischen Entscheidungsträgern. Alle Stromkonzerne hatten ein Kontingent an AKW, mit dem sich gut Geld verdienen ließ, und das sollte auch so bleiben, ohne lästige Änderungen, wie dem Umstieg auf Erneuerbare. Mit diesem Geld wurden auch die Lehrstühle der Institutsleiter gesponsert, wie z. B. beim EWI, Prof. Bettzüge, in Köln durch EON und RWE.
Wa
n
n fallen die Lügengebäude der Stromkonzerne zusammen?
Vor ca. zehn Wochen war die Frist zur Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan 2014 2. Entwurf abgelaufen. Bis heute wurde nicht bekannt gegeben, wie viele Personen einen Einwand zu den Gleichstromtrassen abgegeben haben. Nach unseren internen Zählungen dürfte sich die Anzahl gegenüber dem 1. Entwurf (damals waren es über 26.000) mindestens verdoppelt haben.
Professor Hans-Peter Beck, ein Experte für den Strommarkt, erläutert Hintergründe - Immer sicher liefern können - 29.07.2015 17:46 Uhr
PEGNITZ - Seine Worte wurden beachtet. Als Professor Hans-Peter Beck bei der Vorstellung des Gutachtens sprach, das Alternativen zur Trasse darstellte, hörte jeder zu. Denn er ist ein Experte, was den Strommarkt betrifft. Wir baten ihn ans Telefon zur Frage: Steckt Kommerz hinter der Trasse, will Amprion nur verdienen? Und: Ist eine Erdverkabelung gefährlich wegen der Hitze? Der Vorstandsvorsitzende des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen gibt Antwort.
Fritzlar.
Der mit den SuedLink-Planungen betraute Übertragungsnetzbetreiber TENNET hat mit einem Paukenschlag am heutigen 28. Juli 2015 für Jubel bei den Bürgerinitiativen in Hessen gesorgt. Die SuedLink-Pläne sind vom Tisch, vorerst! Mit einem E-Mail-Newsletter und einem persönlichen Schreiben an die engagierten Bürgerinitiativen kam die Nachricht, die es für viele Betroffene in sich hat: Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet kapituliert vor den Beschlüssen der Bundesregierung und gibt seine bisherigen SuedLink-Planungen auf.
Bürgerinitiativen begrüßen Gesetzentwurf zur Erdverkabelung
Osnabrück/Bissendorf/Borgloh. Als die Bürgerinitiativen gegen 380-kV-Freileitungen im Osnabrücker Land gegründet wurden, waren ihre Aussichten nicht besonders gut. Umso größer ist die Erleichterung über den Gesetzentwurf zur Teilerdverkabelung auf den zwei geplanten Trassen von Bundesrat und Bundesregierung.
Schleswig-Holsteins Energiewende-Minister Robert Habeck über norddeutsche Diskussionskultur, Erdkabel und zu hohe Strompreise.
Herr
Habeck
, mögen die Schleswig-Holsteiner die Energiewende und den zugehörigen Netzausbau?
Mehrheitlich, würde ich sagen, mögen sie die Energiewende – auch und obwohl sie Einschränkungen in der Lebensführung bedeuten kann. Den Netzausbau mögen sie mehrheitlich jedoch nicht. Sie sind aber bereit ihn zu akzeptieren, wenn er richtig begründet und kommuniziert wird – und dabei auch auf ihre Vorstellungen eingegangen wird. Das zeichnet die Schleswig-Holsteiner übrigens auch im bundesweiten Konzert aus.
Niedersachsen fürchtet Verzögerungen beim Netzausbau für Energiewende
Samstag, 18.07.2015
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil befürchtet Verzögerungen beim Netzausbau für die Energiewende.
„Ich fordere die Bundesregierung auf, jetzt die Ärmel hochzukrempeln und sehr schnell die für einen Vorrang der Erdverkabelung notwendigen Rechtsänderungen einzuleiten“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Gerade wenn die bisherigen Trassen neu geplant werden müssten, dann brauchen wir rasch rechtliche Klarheit. Der Netzausbau darf nicht verzögert werden.“
Angeblich benötigen wir die Südost-Ost-Passage (Korridor D) für die Versorgungssicherheit Bayerns. Dass dem nicht so ist, wurde anhand von zahlreichen Fakten dargestellt.
Ausgangslage für den angeblichen Bedarf der neuen Leitungen waren die dena-Netzstudie I 2005 und die dena-Netzstudie II 2010. Die dena heißt mit vollem Namen „Deutsche Energie-Agentur GmbH“ und ihre Gesellschafter sind u.a. die KfW-Bankengruppe und die Deutsche Bank. Laut dena bestätigt der NEP Strom 2012 die Ergebnisse der Studien. Einige Fachleute u.a. auch Prof. Dr. von Hirschhausen, kritisierten schon im Jahr 2011, dass die dena-Netzstudie II rein betriebswirtschaftlich angelegt ist.
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Immerhin garantiert die Bundesnetzagentur den vier Übertragungsnetzbetreibern bei Investitionen ins Stromnetz eine Eigenkapitalrendite von über 9,05 %.
Strom aus dem Norden soll künftig mit unterirdischen Kabeln statt mit Freileitungen nach Bayern geführt werden. Das ist nicht nur extrem teuer, sondern auch kompliziert. Die Technik dafür ist alles andere als ausgereift
Von Christian Sebald
"Die Monstertrassen sind weg!" Das ist das neue Credo von Horst Seehofer und Ilse Aigner. Seit dem Koalitionsgipfel wiederholen der Ministerpräsident und seine Wirtschaftsministerin es unentwegt. Mit dem Vorrang von Erdkabeln vor Freileitungen haben die umstrittenen Stromautobahnen Südlink und Gleichstrompassage Süd-Ost für die CSU über Nacht jeden Schrecken verloren
Fulda
–
Nach dem Beschluss zur Erdverkabelung bei der Stromtrasse Suedlink fordert der Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen Suedlink den nächsten Schritt. Der Festlegung der Berliner Koalitionsspitzen vor kurzem auf diese Technik müssten nun Gesetze folgen.
Die Vorschläge von Sigmar Gabriel führen die ganze bisherige Argumentation für die Notwendigkeit der HGÜ-Trassen ad absurdum, denn wenn es so einfach wäre, auf bestehende Leitungstrassen aufzusatteln, dann wäre es schändlich, diese Möglichkeit nicht schon vorher eingebracht zu haben. Gleiches gilt für die Erdverkabelung, die außer des Vermeidens oberirdischer “Monstermasten” keinerlei Vorteil birgt. Ansonsten bleiben all die vieldiskutierten “Risiken und Nebenwirkungen” erhalten, einschließlich der Schneisen der Verwüstung und der Vollbremswirkung für die Energiewende in Bayern und anderswo.
In einer gemeinsamen Sitzung des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen Suedlink, des landesverbandes Hessen, Vertretern des bayerischen Aktionsbündnisses gegen die Süd- Ost-Trasse und des Rhönlink e.V. wurde anhand der politischen Vereinbarungen der Parteivorsitzenden von CDU, CSU und SPD: „Eckpunkte für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende”, übereinstimmend folgende Presseerklärung verfasst:
Das hat sich CSU-Chef Horst Seehofer an seinem Geburtstag sicher anders vorgestellt. Wahrscheinlich hat er damit gerechnet, nach seiner Rückkehr vom Koalitionsgipfel als Held der Energiewende gefeiert zu werden.
Die Bürgerinitiativen, allen voran das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost Passage, sind mit dem Ergebnis alles andere als zufrieden und das hat auch seine Gründe.
Nachdem Sigmar Gabriel vergangene Woche einen neuen Trassenvorschlag gemacht hat, gibt es für Gabriels Variante sicher auch Fürsprecher. Nachdem ich mir den Vorschlag angesehen habe fiel mir etwas auf.
Für viele Anlieger wäre eine unterirdische Stromleitung die ideale Lösung. Überall wird sie sich nach Einschätzung der Bundesnetzagentur aber nicht verwirklichen lassen. Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, fordert ein höheres Tempo beim Stromleitungsbau.
Die Netzbetreiber sehen die Energiewende in Gefahr, wenn der Ausbau neuer Höchstspannungsleitungen nicht bald spürbar vorankommt. Teilen Sie die Befürchtung, Herr Homann?
Gefährdet ist sie nicht sie würde nur deutlich teurer. Wenn wir den günstigen Windstrom aus dem Norden nicht in den Süden transportieren können, wo er dringend gebraucht wird, müssen die Kraftwerke entlang der
Das Lügenkarusell dreht sich scheinbar schon länger als gedacht. Während im
Bericht vom 25.06.2015
von der Gegenwart und Zukunft die Rede war, kommt jetzt vielleicht eine unangenehme Wahrheit ans Licht.
Netzbetreiber gegen Gabriels neues Erdkabel-Konzept für Stromtrassen
Das Vorhaben von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), einige der neuen Windstr
omrassen nach Süddeutschland möglichst komplett unter die Erde zu verlegen, stößt bei Netzbetreibern auf Widerstand.
Gestern der Vorschlag von Minister Gabriel, vorhandene Trassen und Erdverkabelung zu nutzen, heute ist der Ostbayernring als Trassenkorridor für die Süd-Ost Passage im Spiel. Gabriel will die Süd-Ost-Passage entlang des Ostbayernrings vom Oberfränkischen Redwitz in einem Bogen bis nach Schwandorf nutzen. Ab Schwandorf soll die Leitung dann durch die Landkreise Nürnberg und Neumarkt führen. Man überlege sich das, von Wolmirstedt nach Rewitz über Schwandorf, vorbei an Nürnberg und nach Grundremmingen. Scheinbar versucht Gabriel ein mal jedes Grundstück in Bayern zu treffen.
Amprion ist der größte Netzbetreiber Deutschlands. Um weiter zu wachsen, will er kräftig in das Stromnetz investieren. Mit seinem Vorhaben kommt er aber viel zu langsam voran, kritisiert der Amprion Chef.
Von ROLF OBERTREIS 25.06.2015
"2015 wird ein entscheidendes Jahr für den Erfolg der Energiewende. Wenn der Netzausbau jetzt nicht Fahrt aufnimmt, dann kommt die Energiewende zum Erliegen." Hans-Jürgen Brick ist Geschäftsführer der Dortmunder Amprion GmbH.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich zu Wort gemeldet. Gabriel bietet Bayern eine erste Kompromisslösung in der Trassenfrage an.
Für die Süd-Ost Passage will Gabriel jetzt vorhandene Wechselstromtrassen nutzen. Sollte keine Wechselstromtrasse vorhanden sein, bietet Gabriel die Möglichkeit der Erdverkabelung an.
Gabriels Vorschlag ist noch weit von Seehofers Aussage entfernt, der stellt die beiden HGÜ-Trassen generell in Frage. Seehofers Reaktion auf Gabriels Kompromiss “Wir sind noch nicht am Ziel. Wir müssen schon noch weiter reden.” Geredet wird in der nächsten Woche, dann will die große Koalition eine Lösung für die großen Energiethemen finden.
E
ine bayerische Grünen-Kreisvorsitzende und umtriebige umweltpolitische Aktivistin zieht auch im Kampf gegen die Höchstspannungsleitungen aus dem Norden vor eine UNO-Kommission in Genf. Die Mitbestimmungspflichten, die das Aarhus-Abkommen vorsieht, werden ihrer Meinung nach in der EU nicht umgesetzt.
23.06.2015 – „Es ist eine Klage, die für Europa bahnbrechend wird.“ Brigitte Artmann hat großes vor – und ist sich ihrer Sache sicher. „Ich weiß, dass ich Recht habe“, sagt die Vorsitzende des oberfränkischen Grünen-Kreisverbands Wunsiedel.
Aus Regensburg erreichen uns interessante Neuigkeiten. An der dortigen Universität betreibt der Physik-Professor Ingo Morgenstern das Institut für Theoretische Physik. Morgenstern behauptet, dass ein Drittel aller Windräder in Deutschland am falschen Standort aufgebaut wurden.
Der Bauernverband sieht den politisch stark favorisierten Einsatz von Erdkabeln bei der neuen Hochspannungsleitung durch
Ostholstein
äußerst kritisch. Er fordert, die Erdverkabelung nur in Ausnahmefällen zuzulassen und weiterhin gesetzlich Freileitungen den Vorrang zu geben.
Anmerkung der BI: Hier stimmen wir vollständig zu. Es macht keinen Sinn Wechselstrom unterirdisch zu verlegen, allein wegen der Erderwärmung. Wenn unterirdische Verlegung , dann bitte in HGÜ-Technik. Die Erwärmung des Bodens ist hier sehr gering und die Bauern können ihre Felder problemlos bestellen.
Während bekannte Experten wie Prof. Christian von Hirschhausen oder Claudia Kemfert, diverse Bundes- und Komunalpolitiker und allen voran die Bürgerinitiativen die Notwendigkeit der Strompassage Süd-Ost (
Korridor D)
anzweifeln, bleiben die Verantwortlichen die Beweise für die Notwendigkeit der Trasse schuldig.
„Erdkabel sind nicht zu teuer“
09.06.2015 | Aktualisiert 09.06.2015
Von Hendrik Kranert-Rydzy
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, warnt vor Verzug bei den geplanten Stromtrassen. Es gibt Alternativen zu umstrittenen Masten.
Nach Protesten: Die Trassen-Planung beginnt von Neuem
Kleinere Masten, Leitungen unter der Erde und neue Start- und Zielpunkte: Der Netzbetreiber Amprion will beim zweiten Anlauf zur geplanten Stromtrasse vieles besser machen.
Von Michael Kerler
Die Planung einer Gleichstromtrasse nach Bayerisch-Schwaben hatte einen Proteststurm in unserer Region ausgelöst. Nun beginnt der Prozess von vorne. Das macht der Netzbetreiber Amprion auf einer Pressekonferenz in Augsburg deutlich
Bürger in Bayern und anderswo wehren sich engagiert gegen neue Überlandleitungen. Doch so manches Problem lässt sich jetzt lösen.
Von
Markus Balser
und
Michael Bauchmüller
Knappe hundert Kilometer nördlich von Neuss liegt jene Gemeinde, die Bürgerinitiativen im ganzen Land beneiden: Raesfeld im Kreis Borken, 11 000 Einwohner. An Raesfeld soll eine der riesige Nord-Süd-Stromautobahn vorbeiführen, die Windstrom von der See in gewaltigen Mengen transportieren kann - per Gleichstrom. Doch neue große Masten werden die Raesfelder nicht sehen. Denn die Trasse kommt hier über einige Kilometer unter die Erde. Ein Pilotprojekt.
Der Korridpr A ist eine HGÜ-Hochspannungsgleichstrom-Trasse. Zurzeit gibt es hier überhaupt kein Verfahren. Frühesten 2023-2025 (wenn überhaupt) wird das Planfeststellungsverfahren eröffnet.
Die Landesregierung lehnt den Stromleitungs-Neubau in Thüringen zwar ab, lässt sich aber Raum für Kompromisse. Die Linke, immerhin auch Regierungspartei, bezweifelt hingegen grundsätzlich den Zusammenhang von Energiewende und Netzausbau.
Erfurt/Berlin. Über 20 000 Stellungnahmen zum neuen Netzentwicklungsplan Strom hatten die zuständige Bundesnetzagentur bis zum 15. Mai erreicht, als offiziell die Frist für Einwände endete. Ob gar ein neuer Rekord bei Planungsverfahren für neue Stromleitungen, ist noch offen: Bei der Bundesnetzagentur ist man weiter am Zählen und Auswerten, weil der Poststreik den Eingang verzögert hatte.
Wie kommt es, dass so viele glauben, es gehe beim Bau der HGÜ-Leitungen um die Energiewende, und dass diese Trassen nur dafür gebaut werden, den angeblich billigen, im Übermaß vorhandenen Windstrom vom Norden in den Süden zu bringen?
Bad Gandersheim /Kreiensen / Einbeck / Northeim!!!DAS WICHTIGSTE SOFORT!!!- Donnerstag, 21.05.2015 - 11:51
SuedLink: Erdkabel soll Regelfall werden!
„Die Landesgruppe Niedersachsen hat am Montag in Ihrer Sitzung einstimmig beschlossen, dass das Erdkabel beim Ausbau der Stromnetze zum Regelfall werden soll. Mit diesem Beschluss zeigen wir, dass Niedersachsen bereit ist, die Energiewende zu einem Erfolgsmodell zu führen“, so der hiesige SPD-Bundestagsabgeordnete Wilhelm Priesmeier (Foto). „Der zentrale Schlüssel zur Akzeptanz für den Netzausbau vor Ort ist nach unserer Auffassung der Einsatz von Erdkabeln. Hierzu gab es immer wieder kontroverse Diskussionen zu Mehrkosten der Erdverkabelung gegenüber der Freileitung bei der Gleichstromübertragung (HGÜ). Neuste Kabeltechniken haben in den vergangenen Monaten zu einer erheblichen Kostenreduzierung beigetragen.
Die Gegner der 380-kV-Freileitung sehen sich bestätigt: Der schwedische Erdkabel-Pionier Gunnar Asplund lässt aufhorchen.
Gleichstrom statt Wechselstrom – das könnte der Diskussion um die 380-kV-Freileitungspläne der Verbund-Tochter APG neuen Zündstoff verleihen. Mit der von Gunnar Asplund entwickelten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) lässt sich die Stromnetzinfrastruktur – sprich: Leitungen und Masten – nicht nur verbergen, sondern auch Strom von entlegenen Kraftwerken erneuerbarer Energiequellen effizienter und billiger übertragen
Entlang geplanter Stromtrassen schießen seit Jahren Bürgerinitiativen wie Pilze aus dem Boden. Mit dem heute gestarteten Projekt Bürgerdialog will das Bundeswirtschaftsministerium offenbar gegensteuern. Die Diskussionen um den Netzausbau sollen versachlicht und die Bürger über die Möglichkeiten der Teilhabe informiert werden.
Aus Berlin Sandra Kirchner
Der Ausbau der Stromnetze stößt nicht allerorten auf Gegenliebe – im Gegenteil: Betroffene Regionen möchten die unliebsamen Trassen gern komplett verhindern.
Der Freistaat will eine ungeliebte Stromleitung nach Westen verlegen. Die Nachbarn reagieren erbost.
Berlin / Düsseldorf (mar) Mehrere Bundesländer haben den Vorstoß Bayerns mit aller Schärfe zurückgewiesen, die ungeliebte Gleichstromtrasse SüdLink nach Westen zu verschieben.
Bereits Anfang März gab es die Nachricht vom SUED.Link, dass dort die
Endausbaustufe mit drei parallelen Mastreihen
sein wird. Während die bisherigen Planungen bei der Süd-Ost Passage von einreihigen Masten ausgehen, sind die Bürger des SUED-Link entsprechend schockiert.
Ilse Aigner, die Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie meldete sich zu Wort und fordert, den SUED.Link weiter nach Westen zu verlegen.
Aigner will dadurch erreichen, dass die Bundesländer, die von der Trasse gleichermaßen profitieren auch gleichermaßen belastet werden.
Die Verlegung des SUED.Link
nach Westen soll dann bedeuten, dass aus dem Großraum Stuttgart eine Verknüpfung nach Gundremmingen anstatt nach Grafenrheinfeld erfolgt.
Wirtschaftswissenschaftler und Energiedialog-Teilnehmer Lorenz Jarass spricht sich in Schweinfurt gegen neue Stromtrassen aus.
Der Netzausbau gefährde gar die Energiewende.
Braucht es die geplante Stromtrasse SuedLink nun oder nicht? Über die Antwort auf diese Frage streiten die Gelehrten. Im Landkreis Schweinfurt hat sich mittlerweile eine ziemlich breite Front gegen das Mammutprojekt von Netzbetreiber Tennet gebildet, die vor dem Bau der Gleichstromtrasse nach Grafenrheinfeld zumindest Belege für die Notwendigkeit des Neubaus fordert.
Im katalanischen Santa Llogaia und dem französischen Baixas ist man der europäischen Energieunion ein Stück nähergerückt: Nach zwölf Jahren Planungs- und Bauzeit geht hier Anfang Juni eine Trasse auf Basis von Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) als neue Kuppelleitung in den kommerziellen Betrieb.
Ingolstadt (DK) Die geplanten Gleichstromtrassen, die künftig auch durch Bayern verlaufen sollen, lösen im Freistaat seit Monaten kontroverse Diskussionen aus. Alle Bürger dürfen sich zum Entwurf des Netzplans bis zum 15. Mai äußern.
In den vergangenen Monaten haben sie etliche kontroverse Debatten ausgelöst und sind im Mittelpunkt zahlreicher Informations- und Dialogveranstaltungen gestanden: Die beiden geplanten, großen Gleichstromtrassen, die durch Bayern führen sollen, werden die Politiker und Menschen im Freistaat auch noch einige Zeit in Atem halten.
Appell von Grünen-Wirtschaftsminister "Bürokratische Hürden senken - Erdverkabelung den Freileitungen gleichstellen"
Der hessische Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir hat die Bundesregierung aufgefordert, die Hürden für die Erdverkabelung von Gleichstromtrassen deutlich zu senken. „Bei Gleichstromleitungen wie der geplanten SuedLink-Trasse zählt die Erdverkabelung längst zum Stand der Technik. Deshalb sollten wir überall dort, wo Erdverkabelung technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar ist, dies grundsätzlich auch ermöglichen“, sagte Al-Wazir am Freitag in Berlin. Ein entsprechender Antrag des Landes Hessen fand im Bundesrat eine breite Mehrheit.
Im Streit um die im Gefolge der Energiewende geplanten Gleichstromübertragungsleitungen in den Süden spielt sich derzeit eine Auseinandersetzung um die künftige Stromversorgung ab. Während sich die Staatsregierung die Furcht der Anlieger der geplanten Leitungen zu eigen macht, sehen das bayerische Elektrohandwerk und die Bundesnetzagentur (BNetzA) erhebliche Sicherheitsrisiken in der Münchener Energiepolitik.
Pressekonferenz in Altlußheim zum Ausbau der "Stromautobahnen"
16.04.2015, 06:00 Uhr
Waghäusel/Philippsburg. (of) Die Stromautobahn kommt. In Süddeutschland gehen in wenigen Jahren die letzten Kernkraftwerke vom Netz, im Norden kommen dafür neue Windkraftanlagen dazu. Die Leitungen müssen mehr Strom transportieren. Neue 380-Kilovolt-Trassen und Großkonverter, die den Gleich- in Wechselstrom umwandeln, sind nötig, um die Energie zum Verbraucher zu bringen. Doch es gibt Probleme. Die Energiewende lässt sich nicht so leicht umsetzen, wie viele anfangs dachten. Kritiker wollen keine neuen Trassen, fürchten um Landschaftsbild oder den Wert eigener Immobilien, bezweifeln sogar die Notwendigkeit der einen oder anderen geplanten Stromtrasse.
Energiewende aktuell: Zentrale Rolle für HGÜ-Leitungen?
Den Ausbau der HGÜ-Leitungen, also der Hochspannungs-Gleichstroms-Übertragungsleitungen, haben 39% der Teilnehmer unserer
ersten Umfrage
in diesem Jahr als eines der Top-Themen der Energiewende in Deutschland für das Jahr 2015 angegeben.
Worum geht es dabei konkret ? HGÜ-Leitungen, gerne auch als Stromautobahnen bezeichnet, sind im
Netzentwicklungsplan Strom
vorgesehen, um große Mengen an Strom hauptsächlich von Norden nach Süden transportieren zu können. Aufgrund der nicht immer deckungsgleichen Erzeugungs- und Verbrauchsprofile, gerade auch durch die Fluktuation der Erzeugung erneuerbarer Energien wird an windreichen Tagen im Norden Deutschlands sehr viel Energie ins Netz eingespeist; die große Nachfrage besteht jedoch im Süden, wo die Einspeisung oft deutlich geringer ist und durch den Atomausstieg noch weiter absinken wird. Um den benötigten
Die Stromtrasse Südlink von Nordnach Süddeutschland wird möglicherweise breiter als bisher öffentlich bekannt. Sollten die
benötigten Übertragungskapazitäten steigen, müssten statt einer bis zu drei Mastenreihen errichtet werden. Niedersachsen wehrt sich dagegen – und fordert eine Erdverkabelung.
Hannover. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne), der für die Raumordnung zuständig ist, lehnt ein derartiges Szenario komplett ab: „Drei Masten nebeneinander sind nicht raumverträglich und politisch nicht durchsetzbar.“ Das Land werde größten Widerstand leisten und sich dafür einsetzen,
den Südlink auf kompletter Länge in Erdverkabelung auszuführen.
Meldungen zum deutschen und zum europäischen Energiemarkt lassen in letzter Zeit verstärkt aufhorchen. Steigen wir überhaupt noch aus der Atomkraft aus, oder legen wir nur die deutschen Kraftwerke still, um die Bahn frei zu machen für den Bau neuer Reaktorblöcke außerhalb Deutschlands? Und kaum zeigt Gabriel politische Ansätze, es den umweltverpestenden Kohlekraftwerken zu erschweren, wirtschaftlich rentabel zu arbeiten, gibt es wieder eine Welle von Aktionen der ewig gestrigen Kohlekumpels, die dies verhindern wollen
Berlin - Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus beschlossen. Die Möglichkeiten der Erdverkabelung sollen erweitert werden.
Mit dem neuen Gesetzentwurf soll die Verlegung von Erdkabeln erleichtert werden und der Turnus der Netzentwicklungsplanung von ein auf zwei Jahre erhöht werden.
Gabriel: Stromnetze sind das A und O - mehr Erdkabel möglich
Künftig werden, neben den bisherigen Pilotvorhaben, zu denen auch die sogenannten "Stromautobahnen" (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen) gehören, weitere Pilotvorhaben zur Teilerdverkabelung ermöglicht werden.
Die Maschinerie ist angelaufen, es gibt laut Bundesregierung kein zurück. Denn laut dena-Netzstudien I und II benötigen wir die Leitungen für die Integration der erneuerbaren Energien in die deutsche Stromversorgung: bis 2015 soll das Hochspannungsnetz 850 km und bis 2020 zwischen 1.500 und 3.600 km umfassen.
Aber wer ist denn nun die „dena“?
Die dena heißt mit vollem Namen „Deutsche Energie-Agentur GmbH“, ihre Gesellschafter sind die Bundesrepublik Deutschland (50 %), die KfW Bankengruppe (26 %), die Allianz SE (8 %), die Deutsche Bank AG (8 %) und die DZ BANK AG (8 %).
Stromverbindung zwischen Dänemark und Deutschland rückt näher
Kiel / Bayreuth – Eine Baugenehmigung für den zweiten Abschnitt des Stromverbindungsprojektes zwischen Dänemark und Deutschland liegt dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet bereits vor. Nun werden die Genehmigungsunterlagen für den dritten Abschnitt eingereicht. Voraussichtlich ab dem 8. April können auch die betroffenen Bürger in die Unterlagen schauen
Mit allen Mitteln wollen die Lobbyisten die Stromtrasse durchdrücken. Es wird versucht den Bürgern, die sich mit dem Thema noch nicht bis ins Detail beschäftigt haben falsche Argumente aufzutischen, um die Akzeptanz der Trassen zu erhöhen. Einige dieser Argumente, “Win
dstrom muss aus dem Norden in den Süden transportiert werden” oder “Ohne die Trassen wird der Strom deutlich teurer”.
Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz prüft derzeit die Möglichkeit, die geplante Gleichspannungsleitung in Ostthüringen über eine bestehende Trasse mit Wechselstrom zu führen. Wir erinnern uns, Sigmar Gabriel will alle nach Bayern laufenden HGÜ-Trassen unbedingt bauen. Lediglich über den Verlauf will er mit sich reden lassen. Gabriel würde die umstrittenen Leitungen über bereits bestehende Trassen zu führen.
Erdkabel durch die Rhön
Keine Furcht mehr vor der Trasse?
Stromtrassen sollen kommen. Wann und wo? Das weiß niemand. Aber: Den Aufschrei der Bevölkerung in der Rhön zwischen Fulda und Würzburg, oder auch im oberfränkischen Pegnitz, den gibt es jetzt schon. Wer will schon gerne eine 70 Meter hohe Starkstromleitung direkt vor der Gartentür haben? Doch jetzt ist ein neues Erdkabel entwickelt worden, das der Bevölkerung die Furcht vor der Trasse nehmen könnte.
Von: Alexander von Ammon Stand: 04.03.2015
Es ist Anfang Dezember. Hans-Josef Fell meldet sich bei mir. Er ist ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages. Als Energieexperte der Grünen war er Mitautor des EEG (Erneuerbare Energien Gesetz). Er kenne neueste Entwicklungen zum Thema Erdkabel, sagt er und sei der Meinung, neue 525-Kilovolt (kV)-Gleichstromkabel könnten die angespannte Stimmungslage rund um das Thema Stromtrasse entschärfen.
Eigentlich soll die Stromtrasse "Suedlink" als Konsequenz aus der beschlossenen Energiewende nur ihren Zweck erfüllen: Den Strom von der Nordseeküste nach Bayern transportieren. Doch richtig warm werden konnten bisher nicht alle mit dem Projekt. Menschen, durch deren Wohnort die Trasse verlaufen soll,
fürchten negative Auswirkungen
auf die Umwelt. Auch eine Verschandelung der Landschaft steht in der Kritik: 21 Landkreise des sogenannten Hamelner Kreises haben erst kürzlich gefordert, vorrangig auf
Erdverkabelung
zu setzen
Das Gezerre um den Bau neuer Stromleitungen von Nord nach Süd zeigt deutlich: Die große Koalition traut sich nicht, den Bürgern die Wahrheit zu sagen. Dabei wäre es höchste Zeit für die Energiewende.
Kommentar von
Markus Balser
Es war ein einziger Satz von Kanzlerin Angela Merkel, der diese Legislaturperiode prägen sollte: "Eine große Koalition ist eine Koalition für große Aufgaben" - das Versprechen der CDU-Chefin gleich zum Start legte eine hohe Hürde für ihre neue Amtszeit.
Netzagentur hält neue Stromtrassen für unverzichtbar
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Die Bundesnetzagentur dringt auf einen schnellen Ausbau der Stromtrassen in Deutschland.
Die Behörde gerät damit in Konflikt mit CSU-Chef Horst Seehofer. Der würde am liebsten auf Trassen verzichten und stattdessen Gaskraftwerke bauen.
Auch die EU-Kommission klagt mittlerweile über die erheblichen Verzögerungen beim Trassenbau.
Von
Markus Balser
, Berlin
Nach der neuerlichen Verzögerung beim Ausbau der deutschen Stromtrassen geht die Bundesnetzagentur auf Konfrontationskurs zur Blockadehaltung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU).
Professor Christian von Hirschhausen widerlegt die Argumente von Politik und Energieunternehmen. Er sagt einen langen Richtungsstreit voraus
Von Manfred Dittenhofer
Mythos 1:
Für die Energiewende muss diese Gleichstromtrasse gebaut werden. „Falsch!“, sagt Hirschhausen. Der Netzausbau befördere die Energiewende nicht, er behindere sie. Energiewende bedeute vielmehr, regenerative Energien zu verwenden, Speicherkapazitäten auszubauen, den Strom flexibler zu nutzen und als Deckungslücke Erdgaskraftwerke zu erwägen.
Das Vorhaben 4 ist einer der Eckpfeiler des künftigen Übertragungsnetzes. Es soll als Leitungsneubau Wilster nahe der Elbmündung über eine Strecke von 600 bis 700 Kilometern mit Grafenrheinfeld in Bayern verbinden. Dabei soll die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ-Technik) zum Einsatz kommen.
Erste Aufträge für 1.400-MW-Seekabel Nordlink vergeben
Die Finanzierung ist gesichert, die ersten Aufträge sind erteilt, 2019 soll der Probebetrieb starten. In der vergangenen Woche wurden die ersten Meilensteine für das Seekabel Nordlink erreicht.
Die Finanzierung ist gesichert, die ersten Aufträge sind erteilt, 2019 soll der Probebetrieb starten. In der vergangenen Woche wurden die ersten Meilensteine für das Seekabel Nordlink, das den deutschen mit dem norwegischen Stromnetz verbinden soll, erreicht, teilten die beteiligten Unternehmen mit. 1,5 bis 2 Milliarden Euro will ein Konsortium um den deutschen Übertragungsnetzbetreiber Tennet in das 623 Kilometer lange Kabel investieren. 1.400 Megawatt (MW) Übertragungsleistung wird die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs (HGÜ)-Verbindung haben, um im Idealfall Windstrom von Deutschland nach Norwegen und Wasserstrom von Norwegen nach Deutschland zu leiten.
Eingestellt am 16.02.2015 Autor: Prof. Dr. Lorenz Jarass
Neue Netzstrukturen für die Energiewende
Kritische Versorgungssituationen durch Export von Kohlestrom
Starkwindlagen führt zu überdimensioniertem Netzausbau
Woher kommt eigentlich der bisherige parteienübergreifende Konsens zur Notwendigkeit eines massiven Netzausbaus, der sich z.B. im Bundestag und Bundesrat beim Energieleitungsausbaugesetz 2009 und beim Bundesbedarfsplangesetz 2013 gezeigt hat?
………
Kritische Versorgungssituationen sind NICHT durch Erneuerbare Energien bedingt,
sondern durch den Export von Kohlestrom
Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann fordert, das deutsche Stromnetz deutlich zügiger auszubauen. Wie verschiedene Medien am Dienstag berichteten, werden seiner Meinung nach die Kosten steigen, sollte die aktuelle Blockadehaltung nicht aufgegeben werden. Für die sogenannte Winterstromreserve würden die Stromkunden bereits jetzt draufzahlen – in den vergangenen drei Wintern seien inzwischen insgesamt 100 Millionen Euro angefallen, in den kommenden beiden Jahren könnte sich dieser Betrag nochmals verdoppeln. Es sei hingegen deutlich günstiger, die Netze entsprechend auszubauen, da die benötigte Energie prinzipiell verfügbar sei.
Die deutsch-norwegische Strombrücke "NordLink" kommt
Berlin.
Deutschland und Norwegen rücken bei der Energiewende enger zusammen. An diesem Dienstag wird im norwegischen Haugesund ein Vertrag für den Bau des 623 Kilometer langen Gleichstrom-Seekabels "NordLink" unterzeichnet, mit dem beide Länder erstmals direkt durch die Nordsee Ökostrom austauschen wollen.
Netzkonzern Amprion warnt vor Folgen der Stromtrassen-Blockade
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hatte in dieser Woche die Vereinbarung zum Bau neuer Trassen grundsätzlich in Frage gestellt
Amprion-Chef Hans-Jürgen Brick fürchtet die Folgen einer anhaltenden Blockade beim Netzausbau.
Der Konzern selbst räumt Fehler ein.
Von
Markus Balser
Der deutsche Stromnetzbetreiber Amprion bleibt in der Auseinandersetzung um den Bau neuer Stromtrassen hart: Alle drei geplanten Nord-Süd-Verbindungen würden gebraucht, sagt Amprion-Chef
Hans-Jürgen Brick
der
Süddeutschen Zeitung
(Samstagsausgabe).
"Eine Verständigung im Lauf dieses Jahres reicht völlig aus" - 05.02.2015 10:42 Uhr
MÜNCHEN - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bleibt bei seinen Vorbehalten gegen jegliche neue Stromtrassen – und will sich vor einer endgültigen Entscheidung nicht unter Zeitdruck setzen lassen.
Die Stromversorgung in Bayern müsse künftig vorrangig mit Gaskraftwerken sichergestellt werden, sagte der CSU-Vorsitzende der „Welt“ (Donnerstag). „Das ist für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze in Bayern der wichtigste Punkt. Und dann schauen wir, ob wir neue Stromtrassen überhaupt brauchen“, betonte er.
Aigner beendet Energiedialog in Bayern - Entscheidungen später
02.02.2015 (SüdLink-Trass)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach zwei Monaten endet am Montag der Energiedialog der Staatsregierung zur Zukunft der bayerischen Energieversorgung. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) wollte damit die Grundlagen für die zukünftige atomfreie Stromversorgung in Bayern klären lassen. Dazu hatte Aigner mehrere Dutzend Verbände und Organisationen eingeladen - von Bürgerinitiativen gegen neue Stromtrassen über die Kirchen bis zur Vereinigung der bayerischen Wirtschaft.
Die Bundesregierung plant eine Gesetzesänderungen, die mehr Erdverkabelungen von Stromtrassen ermöglichen soll. Pikant: Ausgerechnet der Wahlkreis des Bundeswirtschaftsministers steht auf der Liste.
Suhl
-
Die Erdverkabelung der Thüringer Strombrücke war eine der Kernforderungen der Gegner des Neubaus der Höchstspannungsleitung durch den Thüringer Wald. Ins Gesetz kam diese Option, sie wurde vom Netzbetreiber 50 Hertz auch geprüft, schließlich aber verworfen.
Die Proteste sind groß: Egal wo der Stromnetzbetreiber Tennet eine neue Hochspannungsleitung bauen will, um etwa Strom aus Windenergie vom Norden in den Süden zu transportieren, wehren sich die Anlieger gegen die Trasse. Sie wollen keine meterhohen Strommasten direkt vor ihrer Haustür haben und befürworten daher Erdkabel. Doch die waren bisher an den meisten Orten nicht vorgesehen. Nun könnte sich das ändern, denn ein neuer Gesetzesentwurf des Bundeswirtschaftministeriums zur Änderung des Netzbaurechts sieht deutlich mehr Möglichkeiten für unterirdische Stromtrassen vor als zuvor.
Energieminister Wenzel: Erdkabel künftig bei allen neuen Stromleitungen möglich machen - Gesetzentwurf des Bundes für mehr Erdkabel "erster Schritt in die richtige Richtung"
Pressemitteilung Nr. 13/2015
Energieminister Stefan Wenzel hat die Ausweitung der Möglichkeiten für Teilerdverkabelungen beim Stromnetzausbau auf alle in Niedersachsen geplanten Leitungen gefordert. "Mehr Erdverkabelung kann ein entscheidender Schlüssel für eine größere Akzeptanz von betroffenen Kommunen und Trassenanliegern zugunsten des Netzausbaus werden", sagte der Minister am Freitag (heute) in H
annover. Der Gesetzentwurf des Bundes zur Änderung des Netzbaurechts sei ein "Schritt in die richtige Richtung", so Wenzel.
Gleichstrompassage: Nur eine Trasse für eine sichere Stromversorgung in Bayern?
Von Moritz Kircher
MÜNCHEN. In den Streit um die Gleichstrompassage Süd-Ost scheint Bewegung zu kommen. Und das Pendel könnte zugunsten der Gegner der geplanten Stromautobahn von Sachsen-Anhalt nach Bayern ausschlagen. Angeblich zeichnet sich als ein Ergebnis des laufenden Energiedialogs in München ab, dass nur eine der beiden großen Leitungen durch Deutschland gebraucht wird, um die Stromversorgung Bayerns zu sichern.
Ultranet ist ein gemeinsames Stromleitungsprojekt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW. Die Verbindung soll sich über etwa 340 Kilometer zwischen den Netzverknüpfungspunkten Osterath in Nordrhein-Westfalen und Philippsburg in Baden-Württemberg erstrecken.
Das Vorhaben bildet den südlichen Teil des als Korridor A bezeichneten größeren Leitungsprojekts von der Nordsee bis nach Süddeutschland. Nach Norden wird es ergänzt durch das etwa 320 Kilometer lange
Vorhaben 1
.
Der „Energiedialog der bayerischen Staatsregierung neigt sich dem Ende zu und wir möchten vor der Abschlussveranstaltung am 2.2.2015 nochmal ein Zeichen an alle Verantwortlichen senden, dass wir nach wie vor nicht von der Notwendigkeit der Leitung überzeugt sind und unsere Heimat nicht durch diese Trasse zerstören lassen werden.
Die BI „Pegnitz unter Strom – für eine Heimat ohne Monstertrasse“ lädt daher am Samstag, 31.1.2015, zu einer Protestveranstaltung ein. Es haben sich zudem bereits Bürgerinitiativen aus ganz Bayern angekündigt.
„Empört Euch!” – Von der Notwendigkeit, ein Wutbürger zu sein
Von: Dörte Hamann
Die zweite Runde im Energiedialog steht an. Von Ruhe war Innerhalb der BI´s auch zwischen den Feiertagen nicht viel zu spüren. Betrachtet man die Pressemeldungen nach Neujahr, so kann man sich vorstellen, wohin die Energielobbyisten in diesem Jahr noch wollen: Zur Durchsetzung aller im NEP beantragten HGÜ-Trassen. Dabei scheuen sich die Wirtschaftsvertreter nicht, in überregionalen Pressemitteilungen einen aggressiven und unsachlichen Ton anzustimmen.
Bürgerdialog zur geplanten Ostküstenleitung beginnt
Kiel(dpa/lno) - Ab dem 12. Januar können Bürger ihrer Anregungen zum Bau der geplanten Ostküstenleitung von Göhl in Ostholstein bis in den Kreis Segeberg in Dialog-Veranstaltungen einbringen. «Netzausbau ist der Schlüssel für die Energiewende», sagte Energieminister Robert Habeck (Grüne) am Freitag. Der Ausbau der Stromnetze bedeute aber immer Eingriffe in Lebensumwelt, Natur und Kulturlandschaft. «Daher wollen wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort nach der konfliktärmsten Lösung suchen.»
ALTDORF – „Die Stromtrassen in der Region sind keinesfalls vom Tisch. Die trügerische Ruhe täuscht“, bilanziert Werner Merkel, Sprecher der Altdorfer Bürgerinitiative. „Dass der Netzbetreiber Amprion den Verlauf der Stromtrasse vollständig neu planen will, bedeutet nichts anderes, als dass an deren Realisierung erbittert festgehalten wird und man sich in eine abwartende Lauerstellung zurückgezogen hat.“ Die Bevölkerung sei von Seiten der Politik nur beruhigt worden. „Unsere Region ist nach wie vor beim Trassenverlauf mit im Spiel, da-ran hat sich nichts geändert, so der Altdorfer Steuerberater.“
Eigentlich wurde ich von der Redaktion einer regionalen Zeitung gebeten einen Stromtrassen-Rückblick aus unserer Sicht zu schreiben. Also hab ich mich mal wieder hingesetzt, hab mir viel Zeit genommen und hab den Artikel pünktlich abgeliefert. Ich staunte nicht schlecht, als davon in der ausgemachten Ausgabe nicht eine Silbe zu Lesen war. Stattdessen äußerten sich Politiker und Interessensvertreter in der jeweiligen Ausgabe mit Sätzen wie: ” …Meitingen selbst würde es nur dann wirklich schaden, wenn die Stromtrasse gar nicht kommt. Denn dann gehen energieabhängige Unternehmen an andere Standorte und das wäre fatal. “War das etwa der Grund, warum mein Artikel nicht veröffentlicht wurde? ZENSUR?
Wie die Eifel mithilfe einer neuen Leitungstrasse Modellregion für Bioenergie werden soll
(Trier) Was wird aus den vielen Biogasanlagen der Region, wenn die Förderung ausläuft? Dies ist nur eine von vielen Fragen, die die am Montag gegründete "Bioenergie-Initiative 2.0" beantworten soll. Eine zentrale Rolle wird dabei das neue Eifeler Versorgungsnetz spielen.
Die Begriffe sind so abstrakt, dass man sich darunter zunächst nichts vorstellen kann: "Regionales Verbundsystem Westeifel", "Bioenergieinitiative 2.0". Dabei wird das, was dahinter steckt, die Energieversorgung der Region Trier grundlegend verändern, sehr viel Geld sparen und - davon gehen jedenfalls die rheinland-pfälzischen Ministerinnen Ulrike Höfken und Eveline Lemke (beide Grüne) aus - bundesweit als Vorbild dienen. Sie sind am Montag zu zwei Terminen nach Trier gekommen, die die Vorreiterrolle der Region bei der Energiewende widerspiegeln.
Nächste Schritte für zentrale Nord-Süd-Trassen eingeleitet
Kurz vor Jahresende geht es bei zwei “Stromautobahnen” voran, teilt das Bundeswirtschaftsministerium in seinem
Newsletter “Energiewende direkt”
mit: Für das Vorhaben SuedLink und einen Abschnitt des Projekts Ultranet haben die Übertragungsnetzbetreiber Anträge auf Bundesfachplanung gestellt und damit die formellen Verfahren zur Trassenfindung eingeleitet.
17.12.2014, zuständige(r) Redakteur(in):
Hinrich Neumann
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet will eine direkte Stromverbindung zwischen Norwegen und Deutschland herstellen. Die „Nordlink“ genannte Hochspannungsleitung soll 623 Kilometer lang sein und eine Übertragungskapazität von 1400 Megawatt haben. Das entspricht der Leistung von 466 Windturbinen, rechnet Tennet vor. Die Verbindung soll zwischen Tonstad (Südnorwegen) und Wilster (Schleswig-Holstein) überwiegend als Seekabel hergestellt werden. Investor ist ein Konsortium, an dem je zur Hälfte der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett und die DC Nordseekabel Gmbh & Co. KG beteiligt sind. Die DC Nordseekabel ist wiederum eine gemeinsame Gesellschaft der Tennet und der KfW-Bank.
vom
15. Dezember 2014
Aus der Redaktion des Flensburger Tageblatts
Umweltverbände verzichten auf Klage – weil sie viele ihrer Forderungen erfüllt sehen. So genannte „Vogelmarker“ sollen Vögel vor den Stromseilen warnen. Netzbetreiber Tennet möchte diese fast durchgängig anbringen.
Kiel | Schleswig-Holsteins größtes Projekt für die Energiewende hat eine wichtige Hürde genommen: Die Naturschutzverbände im Land verzichten nun doch auf gerichtliche Schritte gegen den Bau der 150 Kilometer langen Höchstspannungsleitung an der Westküste zwischen
Brunsbüttel
und Niebüll. „Wir werden nicht gegen die Westküstentrasse klagen“, sagte BUND-Landesvizechef Carl-Heinz Christiansen
Professor hält die geplante Stromtrasse für überflüssig
- Mehrzweckhalle war zu klein - 10.12.2014 23:12 Uhr
CREUSSEN - Die geplante Hochspannungs-Gleichstromtrasse Süd-Ost „ist energiepolitisch nicht notwendig“: Das hat Prof. Christian von Hirschhausen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung auf einer Protestkundgebung in Creußen abermals wiederholt.
Mit dem neuen 525kV Kabel von ABB kann die vollständige Erdverkabelung der beschlossenen Hochstrom- Gleichstrom- Übertragungsleitungen (HGÜ) verwirklicht werden. Der Eingriff in die Landschaft ist so minimal wie ein Feldweg und die Kosten für die gesamte Verkabelung der SuedLink Leitung liegen deutlich niedriger als die von Freileitungen.
Der Energiedialog läuft mittlerweile auf Hochtouren. Zur Zeit sieht es aber so aus, als ob der Energiedialog Bayern sich zu einer Alibiveranstaltung der Lobbyisten und Politik entwickelt. Warum ist das so? Zum einen erhielten in der Impulsveranstaltung am 21.11.2014 nur Trassenbefürworter das Wort, zum anderen ist die Auswahl der Teilnehmer in den Arbeitsgruppen sehr fragwürdig. In einigen Arbeitsgruppen sind Personen, welche nicht einmal aus Bayern kommen. Die Arbeitsgruppen bestehen aus bis zu 50 Teilnehmern, während das Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost Trasse mit etwa zwei Personen pro Arbeitsgruppe vertreten ist.
Schon seit einigen Wochen war das Gespräch des Vorstandes der Bürgerinitiative Fuldatal
(
www.facebook.com/BIFuldatal
) mit Birgit Kömpel MdB (SPD) vereinbart. Ziel der Zusammenkunft war der wechselseitige Informations-austausch über die jeweiligen Standpunkte und Zielsetzungen bezüglich der geplanten HGÜ-Stromtrassen durch Fulda. Birgit Kömpel hieß Johannes Lange und Guntram Ziepel hierzu in der Fuldaer SPD-Geschäftsstelle willkommen - seitens der SPD-Stadtverordnetenfraktion nahm deren Vorsitzender Jonathan Wulff teil - und legte in Grundzügen ihre Position dar: Verständnis für die Betroffenheit der Menschen, Kritik an der Informationspolitik von TenneT, notwendige Prüfung der Ostvariante durch Thüringen, weil dort wegen dünnerer Besiedelung weniger Menschen betroffen seien, und letztlich dürfe das Kostenargument bei einem so großen und wichtigen Projekt nicht das ausschlaggebende Kriteriu
m sein.
Stromtrasse: Süd-Ost-Passage überflüssig und verhindert Klimaschutzziele
Anmerkung unserer Bürgerinitiative:
Genau wie der Korridor A (HGÜ) von Osterat nach Philipsburg, dieser dient nur der Braunkohle, da der Anschluss von Osterath zur Nordsee frühestens 2023 geplant ist. (Wenn überhaupt)
Nach einem längeren Gespräch am letzten Donnerstag hat Prof. Christian von Hirschhausen, Ökonom und Leiter am Fachgebiet Wirtschaftss- und Industriepolitik der Technischen Universität Berlin, jetzt dem Berger Bürgermeister Helmut Himmler seine Einschätzung zum am 4. November vorgelegten Netzentwicklungsplan 2014 übermittelt.
Nach Einschätzung der Wissenschaftlers fördere der Netzentwicklungsplan die Braunkohleverstromung und verhindert in der Konsequenz die Einhaltung von Klimaschutzzielen. Der für die Netzentwicklung maßgebliche „Szenariorahmen“ setze zunehmend auf Braunkohle, dem CO2-intensivsten aller Energieträger. Er verhindere somit die Erreichung der Klimaschutzziele: -40% bis 2020 sowie -80-95% bis 2050, was mit dem gegenwärtig geplanten Braunkohleanteil kaum erreichbar ist. Die Bundesnetzagentur sollte keinen Netzentwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber bestätigen, welcher die Ziele ihres vorgesetzten Ministeriums, dem Bundeswirtschaftsministerium, bzw. der Bundesregierung explizit vernachlässigt.
BUND: Netzausbaupläne sollen ad acta gelegt werden
Braucht es wegen der Energiewende viele neue Stromautobahnen von Nord- nach Süddeutschland? Der BUND meint: nein. Die Große Koalition könnte ihre jahrelangen Planungen deshalb sofort beenden, sagen die Umweltschützer.
Einen kompletten Neubeginn bei den Planungen zum Ausbau der Stromtrassen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gefordert. Zwar brauche man für den Ausstieg aus der Atomenergie und die wachsende Nutzung erneuerbarer Energieträger umfangreiche Investitionen in Netzinfrastruktur und auch den Bau neuer Überlandleitungen, erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger am Freitag in Berlin. Der Netzausbau müsse aber mit den Intentionen der Energiewende, den Klimaschutzzielen und auch Belangen des Naturschutzes vereinbar sein.
Für die Energiewende sollen neue Stromleitungen gebaut werden. Doch die Netzbetreiber beklagen mangelnden Rückhalt der Politik
Hinter dem Schreibtisch von Tennet-Geschäftsführer Lex Hartman in seinem Berliner Hauptstadtbüro hängt ein großes Bild: Strommasten auf einem Feld vor blauem Himmel. Er gehöre zu den wenigen Menschen im Land, die Masten lieben, sagt Hartman.
Für die Energiewende plant der Netzbetreiber die Südlink-Leitung, eine von drei riesigen Gleichstromautobahnen, die nach dem Ausstieg aus der Atomkraft ab 2022 Strom aus dem windreichen Norden in die Verbrauchszentren im Süden transportieren sollen.
Wind aus dem Watt, Wasserkraft aus den Alpen: Bei seinem Österreichbesuch wirbt Ministerpräsident Albig
für ein Nord-Süd-Erdkabel
bis in die Alpenrepublik, um ein grundlastfähiges Stromnetz in europäischem Maßstab für die Energiewende zu schaffen.
Kiel/Wien. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hat in Österreich die Vision einer großen Energiewende-Partnerschaft mit der Alpenrepublik entworfen. Von Norwegen, das wie Österreich Wasserkraft habe, werde ein Stromkabel in den nächsten Jahren durchs Wattenmeer nach Schleswig-Holstein führen — „aber mittelfristig brauchen wir auch so etwas nach Österreich, es wäre für beide Seiten eine Win-Win-Situation“, sagte Albig am Dienstag in Wien nach seiner Ankunft zu einer viertägigen Österreich- und Slowakeireise
Wo immer es geht, wird von unseren Energieversorgern „Energieverantwortung“ demonstriert. Wir alle lieben das „Wir machen mit!“-Bekenntnis in der RWE-Werbung: „Sind wir Deutschen eigentlich verrückt geworden?“, wird da gefragt, und wir glauben gerne, dass RWE tatsächlich dieser Ansicht ist, sind sie doch eines der bedauernswertesten Opfer des Atomausstiegs. Und so wird der „deutsche Sonderweg“ unterwandert, indem Kernforschung weiterhin in Deutschland gefördert und die Kernenergie-Nutzung ins Ausland verschoben wird.
OLDENBURG
–
Ist Erdverkabelung eine Alternative zur geplanten Stromtrasse „Suedlink“?
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) nennt im NWZ-Interview die Vorzüge.
13.11.2014 INTERVIEW ZU STROMTRASSEN
„Keine Zickzacklinie durch Niedersachsen“
Wirtschaftsminister Lies über die Stromautobahn nach Bayern.
Frage:
Herr Lies, Wut und Proteste wachsen an der geplanten Stromautobahn „Suedlink“ durch Niedersachsen. Nur die Landesregierung sagt nichts. Lässt Sie die Angst der Bürger kalt?
Lies:
Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil. Das Ganze hat zwei Facetten: Auf der einen Seite kenne ich die Sorgen und Ängste, auf der anderen Seite habe ich größtes Interesse, dass es mit der Energiewende weitergeht.
Frage:
Im Klartext: Die Stromautobahnen von Nord nach Süd kommen?
Neue Stromtrassen:
BI für HGÜ Erdkabel besichtigt das „Stromnetz von morgen“
Karlskrona/Einbeck: 4 Vorstandsmitglieder besuchten Karlskrona (Schweden) das ABB Kabelwerk.
Keine Energiewende, ohne den Umbau der Netze, das ist mittlerweile ja allgemein bekannt. Die Frage bleibt dabei aber, wie viele Leitungen brauchen wir, vor allem aber, in welcher Technik
?
Die Supertrasse sollen kommen – doch Seehofer stellt sich quer. Nun fordert Schleswig-Holsteins Energieminister Habeck eine schnelle Entscheidung aus Berlin.
Berlin
|
Schleswig-Holsteins
Energieminister
Robert Habeck
(Grüne) fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine rasche Entscheidung über den Netzausbau in Deutschland. „Es ist dringend erforderlich, dass die
Bundesregierung
gegenüber Bayern klare Kante zeigt“, sagte Habeck. Die Netzbetreiber hätten in ihrem überarbeiteten Netzausbauplan noch einmal eindeutig die Notwendigkeit des sogenannten SuedLinks unterstrichen.
„Der geplante Netzausbau mit drei riesigen Gleichstromtrassen quer durch die Republik ist unnötig und falsch. Daran ändert auch eine Verlängerung der Trassenführung nichts, denn das bestehende Netz zusammen mit den bereits im Bau befindlichen Stromtrassen reicht auch für Süddeutschland aus. Eine Stromlücke droht nicht“, so Ralph Lenkert, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu dem überarbeiteten Netzplan der vier Übertragungsnetzbetreiber, der weiterhin neue Gleichstromtrassen in den Süden vorsieht. Lenkert weiter:
Neue Trassen kosten Stromkunden 22 Milliarden Euro
Berlin.
Der Bau großer Nord-Süd-Stromtrassen muss trotz der jüngsten Ökostrom-Reform vorangetrieben werden. Der gestern vorgestellte Netz-Entwicklungsplan sieht zwar einige Änderungen vor, hält aber am Bau der großen Trassen fest. Das teilten die für den Ausbau zuständigen Netzbetreiber Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW mit. In den nächsten zehn Jahren sollen 2800 Kilometer an neuen Höchstspannungsleitungen gebaut werden, zudem sollen 2900 Kilometer im bestehenden Netz optimiert werden.
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Auf den Streit um den
Stromkonverter
im Rheinland haben die aktuellen Änderungen des Netz-Entwicklungsplans keinen Einfluss.
Ende November will Amprion den favorisierten Standort bekanntgeben.
In Rede steht vor allem ein Gebiet zwischen Meerbusch und Kaarst, aber auch ein Feld am Umspannwerk Meerbusch-Osterath und ein Standort im Dormagener Stadtteil Gohr. Verworfen ist dagegen Frimmersdorf im Braunkohle-Revier. Der Konverter wandelt den Gleichstrom aus der westlichen Höchstspannungs-Leitung in Wechselstrom um.
Seehofer warnt vor Kostenexplosion bei Stromnetzen
dpa, 04.11.2014 18:08 Uhr
Horst Seehofer
bleibt im Streit um neue Stromtrassen auch weiterhin hart und warnt vor einer Kostenexpolosion. Belastungen von weit über 20 Milliarden Euro drohten den Stromkunden.
Berlin -
CSU-Chef
Horst Seehofer
bleibt im Streit um
neue Stromtrassen
hart und warnt vor einer Kostenexplosion. Wenn auf Druck besorgter Bürger neue Leitungen in großem Umfang unter die Erde gelegt werden müssten, drohten Belastungen von weit über 20 Milliarden Euro für die Stromkunden
Sieben Jahre und hunderte von Einsprüchen haben die geplante Stromtrasse durch die Uckermark in die Länge gezogen. Nun aber soll sie vom ostdeutschen Netzbetreiber 50Hertz gebaut werden. Um bei den Betroffenen für Verständnis zu werben, macht das Unternehmen eine "Info-Tour" durch die Region.
Von Thomas Rautenberg
Bertikow wirkt an diesem Morgen noch ganz verschlafen. Auf der Straße ist kein Mensch zu sehen. Nur die eine oder andere Gardine, die nach der Ankunft des Info-Mobils von 50Hertz etwas zur Seite geschoben wird, verrät, dass die Einwohner durchaus zu Hause sind.
Die Bundesregierung will in den kommenden Jahren bis zu 3000 Kilometer neue Stromleitungen bauen lassen. Die Netze sollen vor allem den Norden mit dem Süden verbinden, um den Windstrom von der Küste nach Bayern und Baden-Württemberg zu transportieren. Das Mammut-Projekt ist allerdings nicht nur teuer, sondern sorgt auch bei Verbrauchern und Umweltschützern für Unmut. Dabei ließe sich die Situation deutlich entschärfen.
NEUPLANUNG DER STROMTRASSEN ERFORDERT NEUES ENERGIEKONZEPT FÜR DEUTSCHLAND UND BAYERN
BUND Naturschutz: dezentrale Stromerzeugung, Stromeinsparung und Windenergie sind kostengünstiger und umweltfreundlicher
23.10.2014
"Die Bayerische Staatsregierung setzt auf die zentralen Stromsysteme der großen Energieversorger, mit zwingender Direktvermarktung und Ausschreibungsmodellen im Erneuerbare-Energien-Gesetz und bremst damit die Bürgerenergie in Bayern aus. Zugleich macht Ministerpräsident Seehofer den Ausbau der Erneuerbaren Energie "Wind" in Bayern mit einer "10H" Abstandsregelung fast unmöglich. Ministerpräsident Seehofer lehnt neue Stromleitungen ab, ohne aber ein neues Energiekonzept im Einklang mit dem Klimaschutz vorzulegen
Heidelberg - Trotz des Rückgangs der Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr müssen viele Verbraucher unterm Strich auch 2015 mit leichten Strompreissteigerungen rechnen. Grund sind zum Teil deutlich steigende Netznutzungsgebühren, die für Betrieb und Ausbau der Stromnetze erhoben werden.
In Fulda demonstrierten 400 Menschen gegen den Bau der Starkstromtrasse durch die Stadtteile.Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) fordert zur Organisation des politischenWillens mit guten Argumenten auf.
400 Fuldaer demonstrierten gegen SuedLink Oberbürgermeister Gerhard Möller: Bin empört wie Sie Von Volker Nies Fulda Vor erst vier Tagen wurde die "Bürgerinitiative Fuldatal" gegründet. Sie wendet sie gegen den Bau der Starkstromtrasse Suedlink durch Fuldaer Stadtteile. Jetzt fand dieerste Demo der neuen BI statt: 400 Bürger nahmen teil. Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) unterstützt den Protest.
Stromnetz-Betreiber Tennet legt sich mit Seehofer an
Die geplanten neuen Trassen seien allesamt "zweifelsfrei" erforderlich, erklären die Bayreuther. Sie widersprechen dem Ministerpräsidenten.
Von Jürgen Umlauft
München
-
Der Stromnetz-Betreiber Tennet aus Bayreuth hält die drei in Bayern geplanten neuen Stromtrassen für zwingend erforderlich, wenn die Ziele der Energiewende erreicht werden sollen. "Für uns ist zweifelsfrei belegt, dass wir alle geplanten Stromtrassen brauchen", erklärte das Mitglied der Tennet-Geschäftsführung Lex Hartman am Dienstag in München
vom
13. Oktober 2014
Aus der Redaktion des Flensburger Tageblatts
Der Kieler Minister wirft der großen Koalition eine Vollbremsung beim Netzausbau vor – derweil hat Tennet gleich drei Vorschläge für die „Südlink“-Stromtrasse.
Kie
l |
Eine gute Nachricht gab es gestern für den Kieler Energieminister
Robert Habeck
: Die Hochspannungsleitung „Nordlink“ von Wilster über Büsum unter der Nordsee hindurch nach
Norwegen
wird gebaut.
Durch das 623 Kilometer lange Unterseekabel soll Windstrom aus Schleswig-Holstein nach Norwegen transportiert werden und umgekehrt Strom aus Wasserkraft von Norwegen nach Deutschland.
Die Regierung in Oslo habe für den Bau des Projekts jetzt die Lizenzen an den staatlichen Netzbetreiber Statnett erteilt, teilte Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel
gestern mit.
Laut Bundestagsabgeordneten Durz wird in Berlin auch über eine neue Streckenführung diskutiert – ohne Meitingen als Endpunkt
Von Elli Höchstätter
Die Stromautobahn nach
Meitingen
steht wieder im Fokus der politischen Diskussion. ...............(Süd-Ost)............
Die Idee für die neue Variante stammt von dem CSU-Bundestagsabgeordneten Josef Göppel aus dem Wahlkreis Ansbach-Weißenburg. Der Umwelt- und Energiepolitiker macht sich dafür stark,
dass es nur eine Nord-Süd-Verbindung geben soll
. Dadurch könnte die geplante Süd-Ost-Gleichstromtrasse von Lauchstädt nach Meitingen wegfallen.
Schmidt: Bürgerbeteiligung bei Stromtrasse „Südlink“ ist bisher reinste Farce
9. Oktober 2014
HANNOVER/Landkreis CELLE. Es sollte die nächste Phase des Bürgerdialogs bei den Planungen für die Stromtrasse Suedlink sein – was allerdings bei der Veranstaltung der Firma Tennet am Montag in Hannover geboten wurde, ist nach Ansicht des heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Maximilian Schmidt eine Farce: „Da legt Tennet nach der ersten Korridor-Planung eine neue Karte mit neuen Varianten vor – und die Präsentation gerät zum Basar ohne Plan: Blaue Linien für neue Trassen auf der Landkarte – aber null Begründung, keine Nennung von Kriterien, keine Abwägung der Varianten gegeneinander“, so Schmidt. „Zudem wurde die Veranstaltung ohne Ordnung und Struktur durchgeführt, das Ergebnis war ein großes Gewusel. Das hat nichts mit echter Bürgerbeteiligung zu tun – das ist schlicht Nebelkerzenwerferei auf höchstem Niveau!“
Anmerkung unserer Bürgerinitiative: Genau dieselben Erfahrungen haben wir mit dem Ausbau des Korridor A erlebt
Seehofer gewinnt Zeit im Stromtrassen-Streit
Bis Januar soll die Staatsregierung entschieden haben - 09.10.2014 19:06 Uhr
BERLIN
- CSU-Chef Seehofer hat im Streit um die neuen großen Stromtrassen Zeit gewonnen. Bis Januar soll nun eine Lösung her. Doch von allen Seiten wird davor gewarnt, ausgerechnet das größte Projekt zu torpedieren.
Das Gesetz hat nur vier Seiten, aufgelistet sind 36 Projekte. Unter Nr. 4: Höchstspannungsleitung Wilster - Grafenrheinfeld. Unter Nr. 5: Höchstspannungsleitung Lauchstädt - Meitingen. Hört sich nüchtern an. Sind aber zwei insgesamt über 1200 Kilometer lange Gleichstrom-Trassen, die für den bis 2022 geplanten Atomausstieg benötigt werden, um den Süden mit genug Strom zu versorgen. Das sagen zumindest die Netzbetreiber
Die Planungen für die Höchstspannungsleitung von Brunsbüttel nach Niebüll liegen im Zeitplan. 2018 soll sie betriebsbereit sein. Am Donnerstag (9. Oktober) gibt es eine öffentliche Planungskonferenz in Heide.
Das Vorhaben ist ambitioniert, aber realistisch: Von 2018 an soll die geplante 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung in großer Menge Windstrom von
Niebüll
nach
Brunsbüttel
abführen. Die umfangreichen Vorarbeiten sind in vollem Gange. „Wir sind im Zeitplan“, erklärte John
Karl Herrmann
, Bürgerreferent des Netzbetreibers Tennet, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Westküsten-Leitung wird in vier Abschnitten gebaut: von Brunsbüttel bis Süderdonn, von dort weiter nach Heide, danach bis
Husum
und dann hinauf nach Niebüll
Anlässlich der Netzausbau-Beratungen am heutigen Dienstag im Berliner Koalitionsausschuss haben verschiedene Umweltverbände davor gewarnt, die notwendige Stromnetzplanung für eine naturverträgliche Energiewende zu behindern. Die laufenden Planungen müssten nicht neu aufgerollt, sondern mit intensiven Bürgerdialogen begleitet und zügig fortsetzt werden.
Droht Chaos bei der Energiewende? Bayerns Ministerpräsident Seehofer stellt schon beschlossene Stromtrassen infrage. Ein Koalitionsgipfel soll nun Klarheit bringen. Keine einfache Lage für die Kanzlerin.
München
-
Planungssicherheit gehört sicher nicht zu den schönsten deutschen Wörtern. Aber zu den wichtigsten, wenn es um eines der Prestigeprojekte der Kanzlerin geht. Doch ausgerechnet ein Parteifreund torpediert die angesichts des Atomausstiegs bis 2022 ohnehin schon engen Zeitplanungen für den Netzausbau im Zuge des Umstiegs auf Wind-, Solar- und Bioenergie. Bayerns Ministerpräsident
Horst Seehofer
(CSU) hat sein Veto gegen einzelne Stromtrassen zum Top-Thema des schwarz-roten Koalitionsgipfels am Dienstag erklärt.
Bayerns Ministerpräsident Seehofer beharrt auf seinem Nein zu neuen Stromtrassen in den Süden. Damit riskiert er die Spaltung des Strommarktes. Gerade die Baden-Württemberger sind sauer.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin, und
Mike Szymanski
Den Herren der deutschen Stromnetze traut Horst Seehofer bestenfalls so weit, wie ein Elektron lang ist. "Um nichts anderes als eine Geldanlage mit sicherer Rendite" gehe es den hiesigen Netzbetreibern, sagte Bayerns Ministerpräsident kürzlich der
SZ
. Deshalb wolle er auch alle neuen Stromtrassen durch Bayern noch einmal auf den Prüfstand stellen,
sowohl die 800 Kilometer lange Nord-Süd-Leitung
Suedlink
als auch die "
Gleichstrompassage Süd-Ost
", die von Sachsen-Anhalt nach Augsburg führen soll. Gerade von Letzterer hält Seehofer nichts.
Am Tag der Wiedervereinigung folgten über 250 Gegner der Strompassage Süd-Ost dem Aufruf der Bürgerinitiative aus Hof und kamen in das seit 400 Jahren zwischen Bayern und Thüringen geteilte Mödlareuth. Hier wurde der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer erwartet. Seehofer hatte in den vergangenen Tagen mit der Aussage Schlagzeilen gemacht,
dass er nicht nur die Notwendigkeit der
Süd-Ost Passage
anzweifelt sondern auch die des sogenannten
Südlink
.
Mit Trillerpfeifen und Sprechchören gegen "Monstertrasse"
Demonstrationszug durch Höxter gegen Tennet-Planungen / Kritik an Info-Tag in der Stadthalle
VON MATHIAS BRÜGGEMANN
Höxter. "
Das Ganze hier ist doch eine Beteiligungsfarce
", fand der Hamelner Landrat Tjark Bartels deutliche Worte für die Informationsveranstaltung der Firma Tennet am Donnerstagnachmittag in der Höxteraner Stadthalle – unter dem Beifall der anwesenden Bürger. Und Jutta Fritzsche von der Bürgerinitiative "Lebenswertes Marienmünster" bilanzierte zum Ende der Veranstaltung erneut: "Viele unserer Fragen bleiben weiterhin unbeantwortet."
Empörung über neue Korridore Bürger protestieren gegen Stromtrasse
Von Michael Robrecht
Höxter (WB). Ein Protestzug gegen die geplante Stromautobahn setzt sich heute ab 17 Uhr vom Floßplatz durch Höxters Innenstadt zur Stadthalle in Bewegung. Die Bürgerinitiativen gegen die Megaleitung aus dem gesamten Kreis Höxter und weitere Stromtrassengegner haben zur Demo aufgerufen und hoffen auf viele Teilnehmer.
Der Windstrom muss in den Süden. Aber die Leitung will niemand haben. Wer sich wehrt, bleibt vielleicht von den riesigen Masten verschont, so der Eindruck vieler Anwohner
EMMERTHAL
taz
| In einer Gegend wie dieser sieht man das Wetter kommen. Kann auf einem der Hügel stehen und dem Regen zusehen, wie er erst die Kühltürme des Atomkraftwerks Grohnde erreicht und dann über die abgeernteten Felder durchs Tal davonsaust. ………………..
Drei Hochspannungsleitungen durchziehen das Tal. Und die rund 800 Kilometer lange Leitung Suedlink, die ab 2022 den Strom von den Windparks in der Nordsee nach Bayern und Baden-Württemberg bringen wird, soll hier durchs Weserbergland führen. Aber diese „Hauptschlagader der Energiewende“, wie der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet die Gleichstromtrasse mit bis zu 500.000 Volt nennt, wollen sie nicht. Also, sie wollen sie irgendwie schon, aber nicht hier.
Tennet bringt überraschend mehrere Alternativ-Korridore für Mega-Leitung ins Spiel
Neue Stromtrassen schrecken weitere Ortschaften auf
Von Michael Robrecht
Kreis Höxter (WB). Da werden sich die Bürger in vielen Ortschaften im Kreis Höxter verwundert die Augen reiben: Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat überraschende Vorschläge für weitere Trassenkorridore der geplanten Windstromleitung von Südlink im Internet veröffentlicht (suedlink.tennet.eu).
Wirtschaftsministerin will mit Fachleuten und Betroffenen sprechen - 26.09.2014 10:21 Uhr
MÜNCHEN - Die Staatsregierung hat nach wie vor Zweifel, ob die vom Bund geplanten neuen Stromtrassen nach Bayern notwendig sind. Doch die Unsicherheit soll nicht mehr lange währen.
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner will in wenigen Monaten klären, ob neue Stromtrassen in Bayern notwendig sind. Dazu will die CSU-Politikerin einen umfassenden Dialog mit Fachleuten und Betroffenen starten. „Es geht um die Sicherung der Stromversorgung in Bayern ab dem Jahr 2021“, sagte Aigner der Nachrichtenagentur dpa.
70 Meter hohe Strommasten direkt vor dem Haus. Das ist für viele Menschen, die an geplanten neuen Höchstspannungsleitungen wohnen, ein Albtraum. Fast überall, wo neue Leitungen geplant sind, regt sich Widerstand. Doch ohne neue Trassen geht es nicht, sagen Experten. Weil derzeit und künftig besonders die Windkraftanlagen in Norddeutschland ausgebaut werden, muss der Strom zwangsläufig in den Süden der Republik. Schließlich gibt es dort besonders viel Industrie.
Netzausbau kostet bis 2032 bis zu 49 Milliarden Euro
Eine neue Studie hat errechnet, wie hoch der Bedarf an zusätzlichen Stromleitungen zur Integration der steigenden Einspeisung fluktuierender erneuerbarer Energien ist. Je nach Ausbauszenario wird mit Kosten zwischen 23 und 49 Milliarden Euro gerechnet.
Die Studie, die das Beratungs-unternehmen E-Bridge Consulting gemeinsam mit dem Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der Rheinisch-Westfälische Technischen Hochschule Aachen und dem Oldenburger Institut für Informatik durchgeführt hat, gibt zudem Empfehlungen, wie eine Verdopplung oder Verdreifachung der derzeit installierten Leistung aus erneuerbaren Energien am günstigsten ins Stromnetz integriert werden kann
Stromnetz: „Deutliche Fortschritte“ beim Netzausbau
21.09.2014 | 19:18 Uhr |
Der schleppende Stromnetz-Ausbau wird von Kritikern oft als Energiewende-Bremse gesehen. So ist zwar der Anteil
erneuerbarer Energien
am deutschen Strommix in den vergangenen Jahren stark angestiegen, aufgrund zu langsam ausgebauter Stromnetze befürchten Experten jedoch nach dem Atomausstieg Versorgungsengpässe vor allem im Süden Deutschlands. Wie die Bundesnetzagentur nun mitteilte, gäbe es mittlerweile aber „deutliche Fortschritte“ beim Netzausbau. Zudem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Akzeptanz der zu bauenden Stromleitungen in der Bevölkerung zu verbessern.
Potsdam (MOZ) Der Streit um die 380-Kilovolt-Leitung der Stromnetzbetreiber E.DIS und 50Hertz zwischen Bertikow (Uckermark) und Neuenhagen (Märkisch-Oderland) geht weiter. Eberswalde (Barnim) kämpft schon lange mit der Bürgerinitiative "Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat" gegen das Bauvorhaben. Nun will der NABU-Landesverband am Montag Klage beim Bundesverwaltungsgericht gegen den Planfeststellungsbeschluss einreichen.
Vordergründiges Ziel: Leitung aus dem Gesetz streichen
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Gegenteil: Seit Professor Heinrich Stigler von der TU Graz das von den betroffenen Kommunen und Landkreisen in Auftrag gegebene Gutachten zur geplanten
380
-kV-Leitung zwischen Bünzwangen und Goldshöfe vorgelegt hat (siehe Rems Zeitung vom
24
. Juli
2014
) sind die betroffenen Kommunen und die Bürgerinitiativen bester Hoffnung, dass die Leitung ganz aus dem Gesetz gestrichen wird
Felix Bruck, Mitglied der BI Stromtrasse 16.01 aus Leinburg hatte die Gelegenheit Prof. Claudia Kemfert für ein Exklusivinterview zu gewinnen.
……………….
Interview am 30.07.2014:
Von: Felix Bruck
Mit: Prof. Claudia Kemfert
1. Wie beurteilen Sie das zukünftige Verhältnis Stromangebot und tatsächlicher Stromverbrauch in Süddeutschland, bei Wegfall von nicht regenerativen Energiequellen, wie z.B. Atomkraftwerke in Bayern?
Kemfert:
Also, in Bayern und in Baden-Württemberg gibt es noch immer sehr hohe Kapazitäten von Atomkraftwerken. Das sind einige Kraftwerke, die jetzt noch am Netz sind, die rein theoretisch durchaus kompensiert werden könnten durch anderen Strom, weil wir in Deutschland im Moment die Situation haben,
dass wir zu viel Strom haben
.
Wir produzieren mehr als wir verbrauchen, was auch an den Atomkraftwerken liegt.
………………
3. Im Netzentwicklungsplan und im Szenariorahmen wird die Notwendigkeit der 3 Gleichstromtrassen mit Nachdruck festgestellt. Sie sprechen sich eindeutig gegen 2 der geplanten Trassen aus. Auf was stützen Sie sich hierbei?
Kemfert:
Ja, wir haben uns den Szenariorahmen der Bundesregierung sehr genau angeschaut und festgestellt, dass dieser Szenariorahmen im Vergleich zum letzten Bundesbedarfsplan der Netze einen deutlich hören Anteil von Braunkohlestrom annimmt. Also, der Anteil von Braunkohlestrom steigt! Was uns sehr verwundert hat, weil eigentlich sollte man davon ausgehen wie zu vor, dass er sinkt.
Wenn man sich vor Augen führt, was sie im Szenariorahmen annehmen, dann sind das tatsächlich Braunkohleanlagen insbesondere im Osten Deutschlands, aber auch alte Steinkohlekraftwerke in Nordrheinwestfalen.
Der Ausbau der Stromnetze in Deutschland kommt langsam in Gang. Kritiker bezweifeln allerdings die Notwendigkeit der Leitungen quer durchs Land.
VON ROLF SCHRAA, DPA
BONN. Der stockende Ausbau der deutschen Stromnetze galt lange als größtes Hindernis der Energiewende. Jetzt kommen die Projekte langsam in Fahrt. „Wir sehen deutliche Fortschritte bei den Verfahren“, sagt der Chef der Abteilung
Netzausbau in der Bundesnetzagentur
, Heinz-Jürgen Scheid.
……………………..
Dazu zählen die rund 300 Kilometer lange, so genannte
Ultranet-Leitung von Osterath bei Düsseldorf bis Philippsburg in Baden-Württember
g
und voraussichtlich auch die „Königsleitung“ der Energiewende: Die Verbindung von Wilster nördlich von Hamburg bis Grafenrheinfeld.
Großinvestoren reiben sich die Hände –
Super Rendite
Etwa 1 Prozent Zinsen erhält man heute auf zehnjährige Bundesanleihen. Den Investoren (Versicherungen, Banken etc.) garantiert der Bund für den Neubau der Stromtrassen eine absolut sichere Eigenkapitalrendite von 9,05 Prozent. Das Investitionsvolumen liegt dafür bei ca. 22 Milliarden Euro. Für den Ausbau von Leitungen gibt es „nur“ 7,14 Prozent, bei wesentlich geringeren Kapitaleinsätzen. Keine Frage, wofür sich unsere Stromkonzerne entscheiden. Laut Aussage der Finanzwirtschaft „…..besteht ein Interesse an langfristig sicherer Rendite aus reguliertem Markt“.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat am Freitag die Ergebnisse des Gutachtens "Moderne Verteilernetze für Deutschland" veröffentlicht. Im Rahmen der Studie wurden der anstehende Um- und Ausbaubedarf der Verteilnetze sowie das Potenzial intelligenter Netztechnologie untersucht. Die Verfasser des Gutachtens kommen zu dem Schluss, dass der Netzausbau in Deutschland zunehmend durch einen Mix aus konventionellen und intelligenten Netztechnologien gestaltet werden müsse. Hingegen könne die Steuerung der Verbraucherlast den Netzausbau nicht nennenswert reduzieren.
Neue Studie sieht großes Einsparpotenzial beim Netzausbau
Eine neue Studie sieht beim Um-und Ausbau der Energienetze in Deutschland großes Einsparpotenzial durch den Einsatz intelligenter Methoden bei der Netzplanung und intelligenter Technik im Netzbetrieb.
Die Gutachter haben im Auftrag des Bundeswirtschafts-ministeriums erstmals den Um- und Ausbaubedarf in den Verteilernetzen vor dem Hintergrund des weiteren Ausbaus erneuerbarer Energien untersucht, monetär bewertet und hierbei innovative Planungsgrundsätze und intelligente Netztechnologien berücksichtigt
.
Am Sonntag wählen die Thüringer einen neuen Landtag. Dafür unterstützt Kanzlerin Merkel ihre Parteikollegin Christine Lieberknecht sogar in der Provinz.
Zu den Top-Wahlkampfthemen gehört eine Gleichstromtrasse.
Ganz am anderen Ende des Marktplatzes, fast schon außer Hör- und Sichtweite der Bühne, hat die CDU sie platziert: die Demonstranten der Bürgerinitiative „Masse gegen Trasse“. Gut 40 Teilnehmer tragen neon-gelbe Westen und halten Plakate in die Luft. Darauf ist ein Strommast zu sehen, darüber steht in fetten roten Lettern „Nein“. Ihre vereinzelten Rufe gehen in dem Dröhnen der Lautsprecher unter.
Die Stromtrasse soll Rückgrat der Energiewende sein. Doch Anwohner fürchten um ihre Gesundheit. Netzbetreiber Tennet und die Bundesnetzagentur wollen die Ängste mit Informationskampagnen zerstreuen.
800 Kilometer lang ist das ambitionierte Projekt "Suedlink". Doch für Gemeinden und Städte wie Moorrege oder Elmshorn stellt sich die Frage, warum ausgerechnet dort die etwa 75 Meter hohen, in Einzelabschnitten sogar 120 Meter hohen Strommasten für die Gleichstromleitung errichtet werden sollen Foto: Infografik Die Welt
Robert Habeck (Grüne) will sie, die Stromtrasse "SuedLink. "Wir brauchen das SuedLink -Kabel schnell", sagte er gestern auf der auf der ersten Regionalkonferenz SuedLink in Moorrege (Kreis Pinneberg), zu der er gemeinsam mit den Landräten der Kreise Pinneberg und Steinburg Oliver Stolz und Torsten Wendt eingeladen hatte. 200 Menschen waren gekommen, um vom Netzbetreiber Tennet mehr über die geplante Stromtrasse zu erfahren, die Windenergie aus dem Norden in den Süden bringen soll. Einige fürchten Elektrosmog und haben Angst, dass ihre Häuser an Wert verlieren. Gestern wollten die Menschen aber vor allem wissen, wo genau die Trasse durch die Kreise Steinburg und Pinneberg verläuft und inwieweit hiervon auch Naturschutzgebiete betroffen sind.
Ein machtvoller Ausbau von Windkraftwerken und Solaranlagen erfordert Tausende Kilometer neuer Hochspannungsleitungen. Taugliche Alternativen dazu gibt es nicht.
IN Deutschland löste die Reaktorkatastrophe von Fukushima ein politisches Erdbeben aus. Die Bundesregierung, die noch ein halbes Jahr zuvor eine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke durchgesetzt hatte, vollzog eine Kehrtwende und ließ sieben alte Atommeiler vorerst abschalten. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft, Solarenergie und Biomasse soll forciert werden, um schnell aus der Atomenergie auszusteigen. Und damit stellt sich die Frage nach dem Zustand des deutschen Stromnetzes.
Energiewende: Die Netzbetreiber setzen beim Bau neuer Leitungen in der Metropolregion auf Dialog mit den Bürgern
Spannung im Stromkorridor
Von unserem Korrespondenten Peter Reinhardt
Stuttgart. Es ist wohl die Ruhe vor dem Sturm. Zwei große Stromautobahnen sollen in spätestens acht Jahren die Zentren der Windstromproduktion im Norden mit den großen Verbrauchern in den süddeutschen Industrieregionen verbinden. Während in Hessen und in Bayern schon heftiger Protest gegen die geplanten Hochspannungsleitungen läuft, ist es in Baden-Württemberg noch überraschend ruhig. Das Projekt Ultranet geht an Mannheim vorbei nach Philippsburg, eine zweite Trasse wird den Main-Tauber-Kreis durchschneiden.
Jochen Hohmann, Präsident der Bundesnetzagentur hat sich mal wieder zu Wort gemeldet. Homann erklärte, dass beim Bau von notwendigen neuen Stromtrassen zu viel Zeit für Grundsatzdebatten vergeudet wird. Auf der 5. Handelsblatt Jahrestagung „Erneuerbare Energien“ erklärte Homann in Berlin, dass bei der Umsetzung auf erneuerbare Energien allgemein eine große Akzeptanz herrscht, aber beim notwendigen Ausbau der Stromtrassen es zu Diskussionen kommt. Der regionale Politik hält Homann fehlende Unterstützung vor. Beim Ausbau der Netze stößt man immer wieder auf „Verzögerung statt Beschleunigung“.
Hartmut Koschyk macht sich für alternativen Netzausbau stark -
28.08.2014 19:08 Uhr
PEGNITZ
- Hartmut Koschyk will Bahnleitungen zum Ausbau des Stromnetzes nutzen. Die Idee des CSU-Bundestagsabgeordneten: So könne die Gleichstrompassage Süd-Ost vermieden und gleichzeitig die Franken-Sachsen-Magistrale elektrifiziert werden.
Die erste direkte Stromverbindung zwischen Belgien und Deutschland
Anmerkung unserer BI. Also es geht doch: HGÜ = Gleichstrom-Trasse über 100 km
Die elektrischen Hochspannungsnetze um Aachen in Deutschland und Lüttich in Belgien sind relativ gut entwickelt und nicht sehr weit voneinander entfernt, dennoch gibt es keine unmittelbare Stromverbindung zwischen den beiden Netzen.
Um das zu ändern, haben sich die beiden Übertragungsnetzbetreiber - Elia auf belgischer Seite und Amprion auf deutscher Seite - entschieden,
eine unterirdische Gleichstromverbindung zwischen ihren beiden Übertragungsnetzen zu errichten.
Die zugesagten
9,05% Rendite für den Bau neuer Stromtrassen
findet auch die Versicherungswirtschaft so interessant, dass sie in Fachzeitschriften die Investition in den Netzneubau bewirbt. Kein Wunder, rentieren vergleichbar sichere 10-jährige Bundesanleihen am Kapitalmarkt bei rund 1%. Das wäre die Alternative für die konservativ anlegenden Versicherungsunternehmen. Wo werden jetzt die milliardenschweren Investition eher platziert werden?
Gleichstromtrasse durch Ostthüringen: Normalität als politische Bühnenshow
22.08.2014 - 08:25 Uhr
Im Streit um die geplante Gleichstromtrasse kündigt die Politik Änderungen an, die ohnehin wahrscheinlich sind oder bereits im Gesetz stehen. Wie der Netzausbau wirklich erfolgen soll, wird erst weit nach der Landtagswahl zeigen.
Erfurt/Berlin/Dortmund. Kommt sie? Kommt sie nicht? Oder wenigstens nicht durch Thüringen?
Selten hat die Politik derartige Verwirrung gestiftet wie in den letzten Tagen und Wochen hinsichtlich der geplanten Gleichstrompassage Süd-Ost, gegen deren bislang vorgesehenen Verlauf entlang der A 9 sich Widerstand vor allem in Ostthüringen und Bayern formiert. Es begann Mitte Juli mit der Meldung eines Nachrichtenmagazins, wonach sich die Parteichefs der Großen Koalition im Bund geeinigt hätten, Anfangs- und Endpunkt der Trasse zu verschieben.
Zürich / Schweiz - Im Zuge des geplanten Stromnetzausbaus in Deutschland wird in der öffentlichen Diskussion immer wieder die Befürchtung geäußert, dass es durch neue Stromtrassen zu einer deutlichen Belastung des Landschaftsbildes kommen könnte. Als Alternative werden Erdkabeltrassen erprobt. Bislang gibt es jedoch erst wenige Erfahrungen, die Technik ist noch teuer. Der Schweizer Industriekonzern ABB verfügt nun über eine viel versprechende Neuentwicklung.
Das zum Kreis der weltweitführenden Anbieter von Hochspannungskabeln gehörende Unternehmen hat das derzeit weltweit leistungsstärkste Hochspannungs-Gleichstromkabelsystem (HGÜ) entwickelt und erfolgreich getestet. Die neue Kabeltechnik soll die Effizienz und Kosteneffektivität steigern.
Bundeskanzlerin unterstützt in OTZ-Interview Überprüfung des Verlaufs der Überlandleitung durch Ostthüringen
Berlin/Gera. In einem Interview mit der Ostthüringer Zeitung (OTZ) hat Bundeskanzlerin
Angela Merkel
bekräftigt, dass Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel
(SPD) überprüfen lässt, ob eine geplante Gleichstromtrasse entlang der Autobahn A 9 durch Ostthüringen verlaufen soll.
Auf die Nachfrage, ob sich Thüringens Ministerpräsidentin
Christine Lieberknecht
(CDU) mit ihrer Ablehnung einer solchen Trasse durch Ostthüringen nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt habe, entgegnete die Regierungschefin wörtlich: "Nein, denn der mögliche Verlauf der Trasse wird neu geplant."
Stromautobahnen sollen die Windenergie aus dem Norden zumindest in Richtung Süden bringen. Erdkabel oder Freileitung, das ist jetzt die Frage.
Dem Bauern im Schwarzwaldtal stellt sich in Sachen Stromversorgung die gleiche Frage wie einem Stromnetzbetreiber: Wie bekomme ich den Strom an meinen Hof beziehungsweise ins Land? Stelle ich Strommasten ins Tal? Oder zieht die Kommune einen Graben bis zum Hof und verlegt die Leitung in die Erde? Das kostet mehr und ist eine Frage der Abwägung zwischen Wirtschaftlichkeit, technischer Machbarkeit und auch Ästhetik.
………………….
Die westliche, Ultranet genannte HGÜ-Verbindung
startet beispielsweise bei einem Schaltwerk in der Region Düsseldorf und endet in Philippsburg. Eine bestehende Trasse entlang dem Rhein wird aufgebohrt: Links vom Mast gewissermaßen die alte 380 kV-Leitung, rechts der Gleichstrom. In Philippsburg wird der Gleichstrom wieder in Drehstrom umgewandelt.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat Hoffnungen auf eine Trassenänderung der umstrittenen Gleichstrompassage Süd-Ost am Freitag eine Absage erteilt. "Nach meinem Eindruck werden die Trassenbetreiber keinen Vorschlag vorlegen, der Thüringen nicht tangiert", sagte Gabriel bei einem Besuch von Firmen und Forschungseinrichtungen in Jena. Das sei eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Er könne sich vor diesem Hintergrund nur schwer vorstellen, dass die Trasse an Thüringen vorbeiführen wird.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dämpft den Optimismus der Thüringer Landesregierung in Bezug auf den erhofften Stopp der geplanten Stromtrasse durch Ostthüringen. "Frau Lieberknecht hat mich nicht richtig verstanden", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Teutschenthal bei Halle. Die Thüringer Ministerpräsidentin hatte vor einigen Tagen die Gewissheit geäußert, dass die Route angesichts der nun vorgesehenen Neuplanung nicht gebaut oder zumindest nicht durch Thüringen verlaufen wird. Gabriel betonte am Donnerstag, die vorgesehene Neuplanung beziehe sich in erster Linie auf den Startpunkt der Trasse und ihre künftige Hauptaufgabe. Ob die neue Trasse Thüringen durchqueren wird, ließ er offen.
Philippsburg (pas) Noch ist das Thema Atomkraft in Philippsburg längst nicht abgehakt und schon steht der nächste Strom-
Aufreger auf dem Plan: Die Firma TransnetBW würde gerne auf der Gemarkung der Stadt einen sogenannten
Konverter
bauen – ans Ende der geplanten Stromautobahn von Emden nach Philippsburg.
Die Gemeinde signalisiert schon in einem frühen Planungsstadium Widerstand.
Der Bau sogenannter Stromautobahnen ist für die Umsetzung der Energiewende dringend notwendig. Ein Fakt, den man in Philippsburg auch gar nicht in Frage stelle, heißt es in einer Resolution, die der Gemeinderat verabschiedet hat.
Zur Diskussion um eine Südlink-Stromtrasse durch das Sinntal und den Landkreis Main-Spessart.
Seit Jahrzehnten durchqueren Gasleitungen unser Land, sie wurden in Meeren und Flüssen versenkt, sie queren Autobahnen und Bahnlinien. Gas und Öl auf diesem Weg zu transportieren, ist weltweit eine Selbstverständlichkeit. Warum soll das mit einem Stromkabel nicht funktionieren?
Die Trassenführung für diese Strom-Fernleitungen wäre einfach festzulegen. Entlang von Autobahnen, Bundes- und Landstraßen, Bahnlinien, neben Gasleitungs-Trassen und auch in oder neben Flüssen könnte man die Leitungen verlegen. Nebenbei würden Entschädigungen, Grunderwerb und neu zu errichtende Wege und deren Unterhalt zur Wartung der Freileitungen wegfallen.
Drei neue Stromtrassen plant Deutschland im Rahmen der Energiewende. Die geplante Süd-Ost-Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern wird nun nicht so gebaut wie gedacht, weil Bürger dagegen protestierten.
Der Termin bei der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg war lange geplant, und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte den brisanten Satz fast beiläufig: "Natürlich wird der jetzige Korridor nicht kommen. Wenn der Staat versuchen würde, das mit gesetzlichen Mitteln durchzusetzen, haben wir jahrelanges Theater und Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht."
Was bedeutet eine Äußerung eines Bundesenergieministers zum Thema Strompassage Süd-Ost? Nichts?!
Noch am 29.07.2014 sagte Sigmar Gabriel in Nürnberg, das man eine Trasse mit so einem hohen Bürgerwiderstand nicht in dieser Form realisieren könnte. Amprion sieht das wohl anders. Joelle Bouillon, Sprecherin von Amprion sagte am 01.08.2014 der Amberger Zeitung, das es ein Gesetz mit definierten Start- und Endpunkt gibt. Bouillon wörtlich “Wir machen das, was das Gesetz uns vorgibt”. Hört sich fast so an als hat Amprion des Ernst der Lage noch nicht verstanden
Sigmar Gabriel will Anfangspunkt der Süd Ost Passage zu den Windparks nach Güstrow / Ostsee verlegen
Maria Estl
Am 29.07.2014 in Nürnberg sangen die Trassengegner, die keinen Einlass in den großen Saal des Alten Rathauses fanden dem Bundesenergieminister ein Lied. Nach der Melodie des Kanons „Bruder Jakob, Bruder Jakob, schläfst du noch, schläfst du noch?“, den Viele von uns noch aus der Schulzeit kennen, sangen sie folgende Worte
Gabriel sicher: Südost-Trasse wird nicht wie geplant gebaut
Mittwoch, 30.07.2014, 08:45
Deutschland will die Energiewende - bloß die notwendigen Leitungen, die will niemand in der Nähe seines Gartens haben. Wirtschaftsminister Gabriel kündigt nun an, dass die Monster-Stromtrasse wegen des Widerstands anders verlaufen wird als geplant.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hält die
umstrittene Südost-Gleichstromtrasse
von Sachsen-Anhalt nach Bayern in ihrer jetzigen Form nicht für durchsetzbar.
Von Halle nach Augsburg soll eine Stromtrasse entstehen, die laut Bund für die Energiewende nötig ist. Nun könnten Teile unterirdisch verlaufen.
FREIBURG
taz
| Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gibt sich gegenüber den Gegnern der Stromtrasse Süd-Ost kompromissbereit: Auf einer Veranstaltung am Dienstagabend in Nürnberg sagte er, die geplante Gleichstrom-Höchstspannungsleitung von Lauchstädt bei Halle bis Meitingen bei Augsburg werde nicht wie geplant realisiert: „Natürlich wird der jetzige Korridor nicht kommen.“
Er reagierte damit auf den massiven Widerstand der Bürger entlang der 450 Kilometer langen Trasse: „Wenn der Staat versuchen würde, das mit gesetzlichen Mitteln durchzusetzen, haben wir jahrelanges Theater und Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht“, sagte Gabriel.
Stromnetzausbau kommt nicht voran: 2013 kein Fortschritt
Bonn (dpa)
Der für die Energiewende unerlässliche Stromnetzausbau stockt massiv. Von den Projekten des aktuellen Ausbauprogramms EnLAG sei im ganzen Jahr 2013 kein einziger neuer Leitungskilometer tatsächlich gebaut worden, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, der dpa.
Grund seien Einsprüche von Bürgern, Planungsänderungen und Verzögerungen bei der Zusammenarbeit verschiedener Behörden. Damit seien weiterhin nur 268 Kilometer des auf 1855 Kilometer dringenden Bedarf veranschlagten Programms umgesetzt. Das Programm läuft seit 2009.
Sued-Link-Infoveranstaltung stieß nur auf wenig Interesse
Von Fred Olthoff 26.07.2014 09:00:00
Rotenburg.
Auf Einladung von Bürgermeister Detlef Eichinger war Thomas Wagner, Referent für Bürgerbeteiligung des Netzbetreibers Tennet, der über den Stand der Planung zur Stromtrasse Sued-Link informierte zu Gast in Rotenburg. „Mir war es wichtig, noch einmal eine Extraveranstaltung durchzuführen, da auch drei Ortschaften Rotenburgs davon betroffen sind“, sagte Eichinger. Allerdings wunderte er sich, dass dann nur 14 interessierte Zuhörer in der Aula der Realschule erschienen waren.
Seit nunmehr 03.06.2014 gehen die verschiedensten Pressemeldungen zu den neugeplanten Stromtrassen über Deutschland, Bayern und den Radar von uns Trassengegnern. Manchmal erkennt man als Leser der Zeitungsberichte nicht so richtig, um welche der drei geplanten Neubauprojekte es bei der jeweiligen Pressemitteilung gerade geht, denn die Zeitungs-und Nachrichtenmacher scheinen die Projekte nicht immer auseinander halten zu können.
Avacon expandiert: Strom-Autobahnen von der Nordsee bis nach Südhessen/Energiewende längst vollzogen
Grünes Netz zieht weite Kreise
23.07.2014
Syke - Von Anke Seidel. Genau 23 Tage ist sie heute alt, die neue Avacon AG. Das Energieversorgungs-Unternehmen mit Zentrale in Helmstedt und wichtiger Niederlassung in Syke hat sich vom Stromvertrieb getrennt – und voll auf den Netzbetrieb konzentriert. Um 10800 Kilometer Strom-Autobahnen und 300 Mitarbeiter ist die Avacon gewachsen, seit sie den „Teilbetrieb Mitte der EON-Netz GmbH“ übernommen hat.
„Das Avacon-Netz wird größer und immer grüner“, betonten gestern Kommunalreferent Hermann Karnebogen, Netz-Betriebsleiter Christian Leiding und Pressesprecherin Kirsten Fricke beim Ortstermin in Syke – und belegten mit Zahlen, warum die Energiewende bei der Avacon, vor allem im Landkreis Diepholz, längst vollzogen ist: „Im Avacon-Netzgebiet beträgt der Grünstrom-Anteil bereits rund 90 Prozent.
Die SPD-Länderminister fordern, den Offshore-Netzausbau nicht allein der Privatwirtschaft zu überlassen. Es sei sinnvoll, das Projekt nicht von "einzelbetrieblichen Überlegungen"
Die SPD-Wirtschaftsminister aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen sehen die Energiewende in Gefahr, sollte der Staat den Netzausbau weiter allein der Privatwirtschaft überlassen. "Die Minister fordern den Bund auf, eine eigene Beteiligung im Offshore-Netzausbau zu prüfen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Ressortchefs Nils Schmid, Garrelt Duin und Uwe Höhn, die dem Handelsblatt vorliegt.
Der für die Energiewende notwendige Ausbau des deutschen Stromnetzes kommt kaum voran. Im vorigen Jahr seien nur 94 Kilometer neue Leitungen gebaut worden, teilte die Bundesregierung auf Anfrage des Grünen-Politikers Oliver Krischer mit. Aus dem Gesetz zum Ausbau der Energieleitungen (Enlag) ergibt sich dagegen ein Neubaubedarf von 1877 Kilometern.
Kritische Versorgungssituationen sind
nicht
durch Erneuerbare Energien bedingt, sondern durch den wachsenden Export von Kohlestrom. Die momentane Privilegierung von unnötiger Kohlestromproduktion sollte umgehend beendet werden. Für seltene Windenergiespitzen ist kein Stromnetzausbau erforderlich. Der geplante Stromnetzausbau macht den für die erforderliche Reserveleistung dringend benötigten Bau und Betrieb von Gaskraftwerken in Süddeutschland endgültig unrentabel.
A Kompromiss zwischen Kohle- und Windmüllern führt zu überdimensioniertem Netzausbau
Beim heftigen Streit um eine Energieautobahn aus Sachsen-Anhalt in den Freistaat könnte MV lachender Dritter sein
Noch sind alle Beteiligten zurückhaltend, aber im Streit um die Nord-Süd-Stromtrasse vom sachsen-anhaltinischen
Bad Lauchstädt
nach Meitingen bei Augsburg tief in
Bayern
bahnt sich offenbar eine politische Lösung an, von der Mecklenburg-Vorpommern profitieren könnte.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und seine Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hatten wiederholt erklärt, dass die Nord-Süd-Trasse, offiziell „Süd-Ost-Passage“, geändert werden müsse. Zu dieser Überzeugung hatten sie offenbar monatelange Proteste in Städten und Gemeinden Bayerns gegen die „Monstertrasse“ geführt. Energiepolitisches Argument: Die Passage soll ausgerechnet in Bad Lauchstädt bei Halle beginnen – direkt neben dem ostdeutschen Braunkohlerevier. In Bayern befürchtet man, dass vor allem schmutziger Braunkohlestrom aus dem Osten über die 450 Kilometer lange Gleichstrompassage – eine Hochspannungsleitung für hohe Strommengen – in den Freistaat fließt
Potsdamer Wissenschaftler finden preiswertes Material, das der Supraleitung zum Durchbruch verhelfen könnte
Mit der Energiewende müssen neue Stromleitungen ins Land. Das ruft vielerorts Widerstand hervor, vor allem gegen die Freilandleitungen, die in weiten Bögen über die Landschaft gespannt werden sollen. Eine Alternative wären Erdkabel. Doch die sind sehr teuer, die Kosten können rasch auf das Zehnfache einer Freilandleitung steigen. Schon lange tüfteln Forscher deshalb an supraleitenden Stromkabeln. Sie müssen zwar stark gekühlt werden, dann aber leiten sie Strom praktisch ohne Widerstand.
Ministerpräsident Horst Seehofer hält eine Volksbefragung über den Bau von Kraftwerken und Stromtrassen für möglich. Er strebe das nicht an, schließe es aber auch nicht aus, sagte Seehofer im Dauerstreit um die Trassen.
Stand: 14.07.2014
Er sei immer dafür, dass Politik aus eigener Kraft, im Dialog und mit guten Argumenten Probleme löse und Entscheidungen herbeiführe, sagte der CSU-Vorsitzende nach einer Sitzung des CSU-Parteivorstands in München.
Die neue Nord-Süd-Höchstspannungsleitung beginnt jetzt in McPomm anstatt in Sachsen-Anhalt - damit Windstrom und nicht Kohlestrom eingespeist wird. In Verbindung mit einer Anbindung der Offshore Kraftwerke kann Ökostrom dann 2022 den kompletten bisherigen Atomstromanteil in Bayern übernehmen.
Es hatte viel Wirbel um die Streckenführung der Höchstspannungsleitung von Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Meitingen bei Augsburg gegeben. Sie soll als eine der drei neuen Hauptverbindungen bis 2022 fertiggestellt sein, um Strom aus dem dünn besiedelten Norden in den Süden zu leiten.
Ich weiß nicht warum nicht einmal jemand klar und deutlich sagt:
Bei der Gleichstromtrasse kann nur bei ihrem Beginn mittels eines Konverters der Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt und eingespeist werden. Bis zu ihrem Ende in Meitingen wird dann kein Strom mehr eingespeist, das heißt für die erneuerbaren Energien die nach Lauchstädt vor allem in Bayern erzeugt werden bedarf es einem zusätzlichen Drehstromnetz, vorhandene Drehstromnetze werden aufgerüstet, bzw. zugebaut.
Gleichstromtrasse:
Der Energie-Experte im Naturschutz-Bundesverband befürchtet, dass die Kanzlerin „den Atomausstieg weich kocht“. Warum der Widerstand der BI ziemlich verpufft
Von Harald Jung
Herbert Barthel ist der Referent für Energie und Klimaschutz im Dachverband des Bund Naturschutz (Bund). Zum Thema Gleichstromtrasse ist er nicht nur auf Verbandsebene unterwegs. Barthel vertrat seine Organisation auch im Bayerischen Landtag und im Bundestag. Er kennt viele Umweltpolitiker in den Ländern und in Berlin. Also fachlich ein Experte mit viel Erfahrung auf politischen Ebenen.
Smart Meter können Stromnetze entlasten und Netzausbau reduzieren
Intelligente Stromzähler und Messsysteme, sogenannte Smart Meter, können das Stromnetz in Deutschland entlasten und den Ausbau der Stromnetze bis 2030 deutlich reduzieren, wie aus einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (
dena
) hervorgeht. Dafür sind allerdings erhebliche Investitionen nötig, insbesondere auf Seiten der Netzbetreiber. Die Kosten für die Ausstattung von einer Million Messpunkten liegen zwischen 467 bis 837 Millionen Euro.
SuedLink-Trasse: Bundestagsabgeordneten-Gruppe für mehr Bürgerbeteiligung
08.07.14 - REGION -
„
Bürgerinnen und Bürger entlang der Suedlink-Stromtrasse brauchen Unterstützung in Berlin. Deshalb haben wir als Bundestagsabgeordnete der betroffenen Regionen jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet“, berichtet der heimische CDU-Politiker Helmut Heiderich.
In der vergangenen Woche fand in Berlin ein erstes Treffen mit dem Präsidenten der Bundesnetzagentur Jochen Homann und TenneT-Geschäftsfüher Lex Hartmann statt. „Uns geht es vor allem um eine bessere Kommunikation mit den Bürgerinitiativen und Kommunen vor Ort“, erläutert Heiderich. Bislang seien die Notwendigkeit und vor allem die Auswahl der Trassen nicht ausreichend begründet. „Um die Akzeptanz der Bürger zu gewinnen, müssen die Entscheidungsprozesse transparent und nachvollziehbar erläutert werden“.
Wie ein Paukenschlag kam kam heute die Aussage von Ilse Aigner. Die Bayerische Wirtschaftsministerin wird mit den Worten zitiert “An der Notwendigkeit der Trasse besteht kein Zweifel mehr”. Den bisherigen Trassenverlauf will Aigner nicht akzeptieren, ebenso wenig wie den Anfangspunkt der Strompassage Süd-Ost, der im thüringischen Braunkohlerevier liegt.
Eine alternative Streckenführung soll in naher Zukunft mit dem Bund besprochen werden. Vorrangig geht es dabei um eine Trassenführung entlang von Autobahnen. Eine Erdverkabelung an Stellen, wo die Trasse auf Städte trifft wird angedacht. Aigner wird im September das neue Energiekonzept des Wirtschaftsministeriums mit diesem Plan vorstellen.
Nord-Süd-Verbindungen am wichtigsten - Voraussetzung ist die Akzeptanz von Politik und Bürgern - Mitgestaltungsmöglichkeiten nutzen
Börsen-Zeitung, 5.7.2014
Kann es eine Energiewende ohne neue Netze geben? Die Antwort lautet: nein. Ohne den Ausbau der Höchstspannungsnetze wird die Energiewende scheitern, wird Deutschland in Zukunft die Energieversorgung nicht zum großen Teil mit grünem Strom bestreiten können.
Viele Menschen hören diese Antwort ungern, sie fürchten neue Strommasten in ihrer Region. Das ist verständlich. Der Stromnetzausbau ist sichtbar und verändert im Verständnis vieler Menschen ihre Region, ihre Heimat. Gleichzeitig ist er eine Notwendigkeit, das wissen wir als einer der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber, die das Höchstspannungsnetz betreiben, nur zu genau. Denn unser Versorgungsgebiet, das von der Nordsee bis zu den Alpen reicht, umfasst gerade die Bundesländer mit einem sehr hohen Anteil an erneuerbaren Energien: Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo enorme Windenergiekapazitäten an Land und in Zukunft auch auf See erzeugt werden, sowie Bayern, in dem an sonnigen Tagen bis zu mehreren tausend Megawatt Sonnenenergie produziert werden.
Netzausbau für Braunkohlestrom – oder für Windstrom?
Der Netzausbau polarisiert. Macht ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren Energien auch eine Erweiterung der Stromnetze notwendig – oder kommen die neuen Leitungen dann dem Kohlestrom zugute? Braucht es mehr Dezentralität? Die Deutsche Umwelthilfe hat mit Experten diskutiert.
Um den Netzausbau gibt es großen Streit. Die Anwohner in Franken sprechen sich gegen den Neubau der Gleichstrom-Trasse von Lauchstädt nach Meitingen aus. Sie fürchten, dass damit der Kohlestrom aus der Lausitz nach Bayern importiert werden soll
Die Freien Wähler haben sich gegen weitere Stromtrassen in Bayern ausgesprochen.
„Der Widerstand gegen die geplanten milliardenschweren Stromtrassen quer durch Deutschland und Bayern ist berechtigt“, so Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Fraktion der Freien Wähler im Münchner Landtag.
Ex-Generalsekretär Geißler Bürgerbeteiligung bei Stromtrasse gefordert
Lehrstunde in Sachen Bürgerbeteiligung für Niedersachsens CDU-Landtagsfraktion: Ex-Generalsekretär Heiner Geißler fordert Diskussionen auf Augenhöhe mit der Zivilgesellschaft - gerade auch bei Großprojekten wie der geplanten Suedlink-Stromtrasse.
Hannover
.
Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler fordert eine stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit bei Deutschlands längstem Stromnetzprojekt - der Suedlink-Trasse. Eine Hauruck-Politik wie früher sei heute nicht mehr konsensfähig, sagte der einstige Spitzenpolitiker und Streitschlichter am Dienstag vor der CDU-Landtagsfraktion in Hannover.projekten wie der geplanten Suedlink-Stromtrasse.
Georg Pachta-Reyhofen, Vorstandsvorsitzender des Münchener Fahrzeug- und Maschinenbaukonzerns MAN hat die Bundesregierung aufgefordert, den Einsatz neuer Technologien für die Energiewende zu erleichtern. "Die technischen Lösungen, die heute im Fokus stehen, greifen zu kurz, um dieses beispiellose Großprojekt zum Erfolg zu führen", wird Pachta-Reyhofen in der Juni-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Capital" zitiert. Insbesondere mit der Power-to-Gas-Technologie (PtG), bei der überschüssiger
Ökostrom
in Gas umgewandelt wird, habe man eine Alternative zum umstrittenen Neubau zahlreicher Stromtrassen. "Die Bundesregierung sollte regulatorische Hürden abbauen, um PtG den Weg sowohl als Kraftstoff als auch als Strom- und Wärmequelle zu ebnen", so Pachta-Reyhofen. Dies könne der Energiewende "einen Schub geben".
Die Region Hannover sowie fünf Landkreise aus Niedersachsen, Hessen und Nord-rhein-Westfalen wollen erreichen, dass der Stromnetzbetreiber Tennet noch vor der Sommerpause sämtliche Alternativrouten für die unter dem Namen Südlink bekannte Stromautobahn von Nord- nach Süddeutschland vorlegt.
Hannover
.
„Wir haben Zweifel, dass die letztlich ausgewählte Route wirklich unter allen Ge-sichtspunkten die geeignetste ist“, sagt Tjark Bartels (SPD), Landrat des Kreises Hameln-Pyr-mont. Sollte Tennet nicht reagieren, werde man auf Herausgabe der Unterlagen klagen. Das Unternehmen weigert sich.
Kommentar eines BI-Mitglieds zu dem Artikel
“Trassen-Streit: Bayern will keinen Strom aus Kohle” von Fr. Franziska von Holzschuh in der WE-Ausgabe der NN, 14./15.06.14.
Frau Haderthauer äußert sich richtig: „die Energiewende darf kein verkapptes Förderprogramm für Braunkohlekraftwerke werden“. Was sie nicht sagen kann ist, dass die zu Recht umstrittene Süd-Ost-Gleichstrompassage Teil einer weitaus größeren Verwerfung in der europäischen Energiepolitik darstellt. Aus dem Netzentwicklungsplan 2014 geht hervor, dass die Bundesrepublik Deutschland bereits heute etwa die doppelte Jahresbruttoleistung des KKWs Gundremmingen exportiert. Unter der Vernachlässigung freiwerdender Leitungskapazitäten nach der Abschaltung der Kernkraftwerke soll zur Gewinnmaximierung der Energieversorger und der Übertragungsnetzbetreiber der Leitungsausbau im Zuge des gesamteuropäischen Ausbaus weiter gesteigert werden. Hier frage ich mich, warum das alles weit über den Grundversorgungsauftrag unseres Staates für elektrische Energie hinausgehen muss?
In Bayern ist die Hauptstromtrasse umstritten. Jetzt erklärt der Freistaat zur Bedingung, dass kein Strom aus Braunkohle darüber transportiert wird.
Berlin. Im Streit um eine der Haupttrassen für die Energiewende verlangt Bayern, dass darüber nur Strom aus erneuerbaren Energien in den Freistaat transportiert wird, nicht aus Braunkohle. Die Chefin der bayerischen Staatskanzlei, Christine Haderthauer (CSU), sagte in Berlin, Bayern habe ein klares Bekenntnis zur sogenannten Thüringer Strombrücke abgegeben und sehe auch die Notwendigkeit des Süd-Links.
Bayern prüft neuen Verlauf für umstrittene Stromtrasse
Die bayerische Staatsregierung prüft einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe) zufolge einen neuen Verlauf für die umstrittene Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern.
Anders als bisher geplant, könnte die so genannte "Süd-Ost-Passage" nicht mehr nach Augsburg, sondern nach Landshut führen, zum Standort des Atomkraftwerks Isar. Entlang der ursprünglich geplanten Trasse hatte sich zuletzt massiver Widerstand formiert, auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte sich gegen die Stromautobahn gestellt. "Ob es eine Alternative gibt, wird man überlegen müssen", sagte nun Seehofer der "Süddeutschen Zeitung".
Stromkabel zwischen Dänemark und Niederlande rückt näher
Dänischer Umweltminister Rasmus Helveg Petersen (Rad. Venstre) genehmigt Vorhaben quer durch Nordsee zur verbesserten Nutzung von Windstrom.
Die Realisierung des Baus eines Seekabels zur Durchleitung von 700 Megawatt (MW) Strom quer durch die Nordsee zwischen Dänemark und den Niederlanden ist einen großen Schritt weitergekommen. Der dänische Klima-, Energie- und Bauminister, Rasmus Helveg Petersen (Rad. Venstre) hat das Projekt genehmigt, dass der staatliche dänische Netzbetreiber Energinet.dk gemeinsam mit dem niederländischen Unternehmen TenneT bauen will. Das Gleichstromkabel soll die Stromnetze beider Länder direkt miteinander verbinden, um vor allem Windstrom besser von einem Land ins andere liefern zu können und die Stabilität der Stromversorgung in Europa bei weiterem Ausbau der regenerativen Stromerzeugung zu verbessern.
Das ist unser Szenariorahmen wenn die Trasse gebaut werden sollte. Ein kleiner Blick in die Zukunft von einem Betroffenen aus dem Fichtelgebirge. So sollte es auf keinen Fall kommen, darum lasst uns gegen eine unnötige Trasse kämpfen.
17.05.2014:
Die Demo in Nürnberg ist ein voller Erfolg. 3000 Teilnehmer vom gesamten Trassenverlauf auf bayerischer Seite. Beobachter von Amprion machen sich die Mühe und zählen nach, wie viele von wo kommen.
Hier entstehen Deutschlands neue Monster-Stromtrassen
Mittwoch, 04.06.2014, 19:45
Für die Energiewende sind sie dringend nötig, für Wutbürger nur eine Verschandelung der Landschaft: Wegen massiver Widerstände soll die Route einer neuen Leitung durch Bayern geändert werden. Doch die Monstertrassen verlaufen quer durch ganz Deutschland. FOCUS Online zeigt, wo.
Wer nach einen Beweis dafür gesucht hat, dass Bürgerwut in einer Demokratie wirkt - hier ist er:
Seit Dienstagnachmittag ist Unterfranken Schauplatz einer erbitterten Auseinandersetzung. Der Stromnetzbetreiber Tennet stellt dort drei Tage lang seine Pläne für die neue Stromautobahn „
Suedlink
“ vor. Ziel des Unternehmens: Die Anwohner rechtzeitig einbinden, um mögliche Proteste nicht allzu hoch kochen zu lassen. Doch dafür scheint es bereits zu spät zu sein.
Massiver Widerstand erhob sich gegen die Stromtrassen-Pläne - vor allem in Bayern. Nun scheint eine alternative Lösung in Sicht. Statt nach Augsburg könnte die umstrittene Leitung nach Landshut führen - und ganz woanders starten.
Die Staatsregierung will keinen Braunkohlestrom nach Bayern leiten. Deswegen sucht sie nach Alternativen zur geplanten Süd-Ost-Trasse. Gut möglich, dass die am Ende Richtung Norden verlängert wird - für Seehofer ein halbwegs gesichtswahrender Ausweg.
Vo
n
Michael Bauchmüller
, Berlin, und
Mike Szymanski
, München
Kohlestrom für die
Energiewende
in Bayern?
Das war Ministerpräsident Horst Seehofer schon lange suspekt. Ausgerechnet in Sachsen-Anhalt soll eine jener Trassen starten, die Bayern nach dem Abschalten der letzten Meiler mit Strom versorgt.
BAYREUTH. Kaum jemand vermag sich vorzustellen, wie hoch die Masten der geplanten Stromtrasse Süd-Ost tatsächlich sein werden. „Schauen Sie sich diese Bäume an,“ ruft Thomas Kreil, „die sind etwa 25 Meter hoch. Stellen Sie sich jetzt das Dreifache vor.“ Gut 100 Menschen haben sich am Sonntag der Protestwanderung der Bayreuther SPD gegen die Stromtrasse angeschlossen
Energiepolitik
Seehofer lehnt neue Nord-Süd-Stromtrasse für Windenergie ab
17.03.2014 | 17:31 Uhr
Seehofer lehnt neue Nord-Süd-Stromtrasse für Windenergie ab | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/politik/seehofer-lehnt-neue-nord-sued-stromtrasse-fuer-windenergie-ab-id9128965.html#plx818315221
Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat hat an die Kopfstelle Nürnberger Land Süd einen Brief geschrieben. Darin zitiert der Staatssekretär Albert Füracker (MdL) den Ministerpräsident Horst Seehofer “Da sehe ich kaum noch Realisierungschancen, weil wir sie nicht brauchen”.
Diese schriftliche Aussage aus dem Ministerium zeigt, das die bayerische Regierung hinter den Trassengegnern steht. Umgekehrt wird das Aktionsbündnis der Trassengegner auch Horst Seehofer den Rücken stärken, wenn er unsere Interessen in Berlin vertritt.
Das vier Stromtrassen von Nord- nach Süddeutschland gebaut werden sollen ist ja bekannt. Es wird spekuliert, das diese Trassen nur zur Förderung des europäischen Stromhandels gebaut werden. Diese Spekulation scheint sich immer mehr zu bewahrheiten. Es wird jetzt von einem Projekt gesprochen, das lange als Vision galt.
Eine unterirdische Stromleitung durch die Alpen!
Diese Vision wird nun Wirklichkeit berichtet die “Neue Züricher Zeitung” in der Ausgabe vom 24.Mai 2014. Das Projekt “Greenconnector” kommt ins Rollen und durchläuft die schon zuständigen Institutionen.
Die Kabel sollen hier in einer alten Ölpipeline von der Schweiz bis nach Italien verlegt werden.
Diese Pipeline hat den Namen “Central European Pipeline. liegt zwischen Ingolstadt und Genua. Das 55 cm-Stahlrohr soll dabei eine 400kV-HGÜ-Leitung aufnehmen. Informationen zur Pipeline hier:
Central European Pipeline
Bürgerinitiativen übergaben 130.000 Unterschriften gegen Stromtrasse - Staatssekretär rüffelt Amprion -
vor 0 Minuten
PEGNITZ/BERLIN
- Die Wucht des Widerstands hat alle überrascht: Die Übergabe von rund 130.000 Unterschriften gegen die geplante Gleichstrom-Trasse Süd-Ost im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin hat in ihrer Wirkung alle Erwartungen übertroffen. Der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer: „Ganz ohne neue Trassen wird es nicht gehen, aber ich bin beeindruckt von der hohen Betroffenheit der Bürger“.
..........................
Gerd Weber forderte stattdessen mehr Anstrengungen bei der Entwicklung neuer Speichertechnologien.
Wie beurteilen Sie den Vorschlag der Übertragungsnetzbetreiber, die Lebensdauer der Braunkohlewerke an die Genehmigungsdauer des Tagebaus zu koppeln?“ Die Frage auf Seite 7 des Begleitdokuments der Bundesnetzagentur zur Konsultation des
Szenariorahmens 2025
– einem mit der Energiewirtschaft abgestimmten Fahrplan des Kraftwerksausbaus für die nächsten zwei Jahrzehnte als Grundlage des Stromnetzentwicklungsplans – kommt so unschuldig daher. Und eigentlich ist die Antwort auch klar: „Theoretisch eine gute Idee.“ Die Tagebaue sowohl in der Lausitz als auch in Mitteldeutschland reichen nach heutigem Stand bis in die 2030er, der Aufschluss neuer Tagebaue ist nicht notwendig, in NRW, wo gerade Ausstiegsszenarien gewälzt werden, erst recht nicht. Also klarer Fall: Tagebaue reichen aus, Braunkohle läuft aus, Energiewende auf einem guten Wege.
Die bayerische Landtagsfraktion von Bündnis90 / Die Grünen äußern sich sehr deutlich, wie sie zur Strompassage Süd-Ost stehen. Zitat:
Daher unterstützen wir grundsätzlich den Bau der Gleichstrompassage. Wir sind offen, für andere technologisch Lösungen des Stromtransports, sehen aber die Vorteile der HGÜ-Technik.
Rund 2.000 Gegner der geplanten Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Augsburg haben am Samstag in Nürnberg gegen das Vorhaben protestiert. Die Teilnehmer waren aus Franken, der Oberpfalz und aus Schwaben zu der Demo angereist.
Stand: 17.05.2014
Busse haben die Demonstranten aus acht Städten in Ober- und Mittelfranken nach Nürnberg gebracht. Aus Angst vor einer Verschandelung der Landschaft, Gesundheitsgefahren und Wertverlust von Immobilien haben sich vielerorts Bürgerinitiativen gebildet. Die Bürgerinitiative "Kulmain sagt NEIN zur Monstertrasse" hat inzwischen 1.150 Mitglieder, so ein Sprecher.
Berlin.
Günther Oettinger, EU-Energiekommissar, hat die Bundesregierung scharf für ihren Kurs beim Ausbau der erneuerbaren Energien kritisiert. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte er: "Bislang geht die Reform der Energiewende keinesfalls weit genug. Was nach der EEG-Reform dringend nötig sein wird, ist eine rasche Initiative zum Netzausbau in Deutschland."
Von Birgit Marschall
Stromnetzausbau lahmt weiter - Netzagentur-Chef hofft auf Erdkabel
Dienstag, 06.05.2014, 13:51
Der Ausbau des Stromnetzes in Deutschland liegt weiter deutlich hinter den Planungen.
Von den 2009 bundesweit geplanten 1900 Kilometern neuer Stromtrassen seien erst etwa 300 Kilometer betriebsbereit, sagte der Chef der Bundesnetzagentur Jochen Homann am Dienstag in Bonn bei der Vorstellung seines Jahresberichtes.
Entlang der geplanten Gleichstrompassage Süd-Ost haben sich zahlreiche Bürgerinitiativen (BI) gebildet. Die Menschen in den betroffenen Ortschaften wissen mittlerweile über die Trasse bescheid. Warum aber sind nur die betroffenen Ortschaften aktiv? Die Strompassage ist mit der Trassenführung entlang dieser Ortschaften geplant, aber auch diese Trassenführung ist nicht entgültig. Es gilt weiter: ES KANN JEDEN TREFFEN!
Wie kann man nun die noch “schlafende” Bevölkerung wachrütteln? Dazu gibt es ab sofort einen 9-Punkte-Plan.
Moers. Für die Utforter Hartmut Hohmann und Volker Marschmann hat der Kampf gegen die Pläne des Netzbetreibers Amprion gerade erst begonnen. Zwar wissen sie genau, dass die neue 380 000 Volt-Stromtrasse kommen wird, jedoch wollen sie sich mit der Trassenführung nicht abfinden. Denn Amprion, so sagen sie, habe bereits die Karten auf den Tisch gelegt und eine „Vorzugsvariante“ präsentiert. Obwohl es, so erklären Hohmann und Marschmann, fünf mögliche Varianten gebe.
Umwelt
Amprion-Stromtrasse entlang der A 42?
03.05.2014 | 07:00 Uhr
Amprion-Stromtrasse entlang der A 42?
Volker Marschmann (links) und Hartmut Hohmann wollen eine Bürgerinitiative gegen die Amprion Höchstspannungsleitung gründen.Foto: Erwin Pottgiesser
Moers. Für die Utforter Hartmut Hohmann und Volker Marschmann hat der Kampf gegen die Pläne des Netzbetreibers Amprion gerade erst begonnen. Zwar wissen sie genau, dass die neue 380 000 Volt-Stromtrasse kommen wird, jedoch wollen sie sich mit der Trassenführung nicht abfinden. Denn Amprion, so sagen sie, habe bereits die Karten auf den Tisch gelegt und eine „Vorzugsvariante“ präsentiert. Obwohl es, so erklären Hohmann und Marschmann, fünf mögliche Varianten gebe.
Amprion-Stromtrasse entlang der A 42? | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-moers-kamp-lintfort-neukirchen-vluyn-rheurdt-und-issum/amprion-stromtrasse-entlang-der-a-42-id9302444.html#plx1719348613
Umwelt
Amprion-Stromtrasse entlang der A 42?
03.05.2014 | 07:00 Uhr
Amprion-Stromtrasse entlang der A 42?
Volker Marschmann (links) und Hartmut Hohmann wollen eine Bürgerinitiative gegen die Amprion Höchstspannungsleitung gründen.Foto: Erwin Pottgiesser
Moers. Für die Utforter Hartmut Hohmann und Volker Marschmann hat der Kampf gegen die Pläne des Netzbetreibers Amprion gerade erst begonnen. Zwar wissen sie genau, dass die neue 380 000 Volt-Stromtrasse kommen wird, jedoch wollen sie sich mit der Trassenführung nicht abfinden. Denn Amprion, so sagen sie, habe bereits die Karten auf den Tisch gelegt und eine „Vorzugsvariante“ präsentiert. Obwohl es, so erklären Hohmann und Marschmann, fünf mögliche Varianten gebe.
Amprion-Stromtrasse entlang der A 42? | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-moers-kamp-lintfort-neukirchen-vluyn-rheurdt-und-issum/amprion-stromtrasse-entlang-der-a-42-id9302444.html#plx1719348613
erschienen: 03.05.2014 00:00 Uhr
Lieberknecht bleibt hart: Keine weitere Stromtrasse
Ministerpräsidentin Lieberknecht dringt auf eine Prüfung, ob die in Ostthüringen geplante Stromtrasse wirklich gebraucht wird. Sie selbst zweifelt bereits an der Notwendigkeit.
Von Eike Kellermann
Erfurt
-
Thüringens Regierungschefin Christine Lieberknecht (CDU) hat Netzbetreiber und zuständige Behörden aufgefordert, die Notwendigkeit einer neuen Stromtrasse durch Ostthüringen zu hinterfragen. Lieberknecht sagte unserer Zeitung, es müsse "nun zunächst der Bedarf erneut überprüft werden". Hintergrund sei die geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Lösung im Trassenstreit? Neue Stromnetze sollen an Autobahnen entlangführen.
Strom aus erneuerbaren Quellen? Das finden fast alle gut. Aber neue Hochspannungsleitungen, mit denen die zeitweise gewaltigen Mengen an Windenergie von Nord nach Süd transportiert werden können? Das finden fast alle schlecht.
Jeden Meter der geplanten Trassen müssen die Netzbetreiber gegen rebellierende Bürger hart erkämpfen. Es hagelt nur so von Einsprüchen und auch die bayerische Landespolitik
kämpft inzwischen gegen den Netzausbau
.
Gabriel weist Seehofer bei Energiewende in die Schranken
Berlin.
Der CSU-Chef fordert eine vollständige Selbstversorgung Bayerns mit Energie.
Der Bundeswirtschaftsminister hält das für unrealistisch.
Im Streit um neue Stromtrassen durch Bayern macht das Bundeswirtschaftsministerium von SPD-Chef Sigmar Gabriel nun klar Front gegen ein Ausbau-Moratorium, das vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer verlangt wird. "Ein Verzicht auf Stromimporte nach Bayern wäre nicht mit den gegebenen rechtlichen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen vereinbar", schreibt das Ministerium in einer gestern veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen.
Experte sieht in Trassenbau Süd-Ost eine Art Wettlauf
Warum Bayern die Gleichstromtrasse Süd-Ost nicht will. Die Grüne kritisieren die EEG-Reform.
Erfurt. "Die Bayern wollen sich eigene Erzeugerkapazitäten aufbauen." Das vermutet Uwe Leprich, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, hinter der bayerischen Ablehnung der geplanten Gleichstrompassage Süd-Ost, die durch Ostthüringen führen soll. Leprich hat keinen Zweifel,
dass die Trasse hauptsächlich Braunkohlestrom transportieren wird:
"Sie startet als Punkt-zu-Punkt-Leitung im Braunkohlerevier und endet im energiehungrigen Bayern, das seine Kernkraftwerke bis 2022 vom Netz nimmt."
Isselburg.
Nach Ostern beginnt der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion mit dem Neubau der Leitungsverbindung zwischen Wesel und Meppen in Raesfeld im Kreis Borken.
Bei diesem Pilotprojekt werden auch Erdkabel verlegt.
Anmerkung der BI: Wechselstrom
Von Markus Balser
Amprion drückt jetzt aufs Tempo: Der Übertragungsnetzbetreiber startet bereits am kommenden Dienstag im Bereich Raesfeld mit dem Rückbau der alten 220-kV-Leitung in deren Trasse die neue 380-kV-Leitung errichtet wird. Die Demontage der Masten wird rund drei Monate dauern.
Keine neuen Stromautobahnen, dafür ein energieautarkes Bayern - so stellt sich Horst Seehofer die Energiewende vor. Jetzt reicht es der Bundesregierung. In einem Papier erteilt sie den bayerischen Alleingängen erstmals offen eine Abfuhr.
Von
Markus Balser
, Berlin
Noch vor ein paar Tagen reiste
Horst Seehofer
ins Zentrum des Protests: "Wir sagen Nein", stand auf Bettlaken im kleinen Dorf Bergen, einem Ortsteil von Neuburg an der Donau. Plakate warnten vor der "Monstertrasse", die hier vorbeiführen soll. Die Rede ist von 60-Meter-Masten, so hoch wie der Kirchturm.
NÜRNBERG
- Der Übertragunsgnetzbetreiber Amprion prüft alternative Trassenkorridore für die geplante Gleichstrompassage Süd-Ost. Bei den Bürgerinitiativen in der Region kommt nicht gut an, dass diese Prüfung hinter verschlossenen Türen geschieht. Sie kritisieren eine fehlende Informationspolitik des Übertragungsnetzbetreibers.
Egal, ob Alois Karl Parteiveranstaltungen besucht, durch die Neumarkter Innenstadt bummelt oder im Büro sitzt: Fast überall erreichen den CSU-Bundestagsabgeordneten Klagen der Bürger über die geplante Gleichstrompassage Süd-Ost. „Das ist aktuell das Hauptthema“, sagt Karl.
Mit erneuerbaren Energien kennt
Peter Ramsauer
sich aus – seine Familie betreibt im oberbayerischen Traunwalchen ein Wasserkraftwerk. An der Energiewende hat der frühere Verkehrsminister, der heute dem Wirtschaftsausschuss des Bundestages vorsitzt, allerdings noch einiges auszusetzen. Er fürchtet vor allem eine schleichende Abwanderung von Unternehmen.
...
Peter Ramsauer: „Die neuen Trassen kommen“ - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Peter-Ramsauer-Die-neuen-Trassen-kommen-id29467806.html
5.04.2014
Brakel
Trillerpfeifen-Protest gegen Stromtrasse
Demonstrationszug durch Brakel / Tennet-Informationsveranstaltung im Petrus-Legge-Gymnasium
VON MANUELA PULS
Brakel (nw). Mehr als 300 Menschen aus dem Kreis Höxter haben in Brakel gegen die geplante Stromtrasse Sued-Link demonstriert – begleitet den Klängen des Bökendorfer Spielmannszuges und einem gellenden Pfeifkonzert. Sogar ein Traktor aus Marienmünster mit riesigen Transparenten auf dem Anhänger reihte sich ein beim Marsch über die Brakeler Bahnhofsstraße. Der Zug endete schließlich mit der Tennet-Infoveranstaltung im Petrus-Legge-Gymnasium.
Das Rückgrat der Energiewende ist eine 800-Kilometer-Stromleitung, die noch gebaut werden muss. Dafür muss das Team des Netzbetreibers viel Überzeugungsarbeit leisten
Von Ulrich Exner
Sie kommen so gegen Mittag, nehmen die Großburgwedeler Grundschule in ihren Besitz. Jedenfalls ein paar zentrale Räume. Ein kleiner Junge meckert. "Das ist doch meine Schule. Was machen die hier?" Niemand beachtet ihn. Stattdessen werden Stühle verrückt, Stelltafeln aufgestellt, Prospekte ausgelegt, Bonbons, Notizblöcke und Stifte dazu; ein Caterer bringt Verpflegung und Kaffeekannen.
Die Bürger in Bayern fürchten Strommasten im Vorgarten - da eilt ihnen der Landesvater zur Hilfe. Horst Seehofer verspricht den Aktivisten in Oberbayern Widerstand. Dabei ist unklar, ob er bei dem Projekt überhaupt etwas zu sagen hat.
Dem oberbayerischen Neuburg-Bergen droht offenbar Fürchterliches. Von der "Monstertrasse" ist im Ort die Rede, wahlweise auch von der "Mördertrasse".
Gemeint ist die umstrittene Gleichstrompassage des Dortmunder Netzbetreibers Amprion, die schon bald durch das Gemeindegebiet führen könnte. Sie soll Strom in den Süden bringen
Erfurt. Im Streit um den Bau neuer Stromtrassen durch Deutschland will Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) nicht nachgeben. "Wir ziehen in Zweifel, ob Bedarf für eine zusätzliche Gleichstromleitung durch Ostthüringen besteht", sagte Lieberknecht. Das Land habe mit der in Bau befindlichen Südwest-Trasse durch den Thüringer Wald bereits einen Beitrag zur Energiewende geleistet
Beim Infomarkt zur geplanten Stromautobahn SuedLink sind die Fachleute der Netzbetreiberfirma Tennet am Mittwochnachmittag in der Großburgwedeler Grundschule regelrecht überrannt worden.
BURGWEDEL
.
Große Ansammlungen engagiert diskutierender Menschen - sie stehen vor einem Dutzend großer Landkarten auf dem Schulhof und in der Aula: Dem mehr als 20-köpfigen Tennet-Team sind beim sechsten von insgesamt 22 Infoterminen entlang der 800 Kilometer langen SuedLink-Plantrasse Atempausen kaum vergönnt. Die Betroffenheit in den Nachbarkommunen Burgwedel und Isernhagen ist groß: Immerhin soll Burgwedel nach dem von Tennet favorisierten Trassenkorridor 8a zwischen den östlichen Dörfern vom Norden nach Süden durchteilt werden.
Offshore-Windkraft, Transitländer, Grenzkuppelstellen – die Energiewende ist auch ein begriffliches Wirrwarr. Die wichtigsten Faktoren der Energiewelt von morgen im Überblick.
Von
Daniel Wetzel
Ökostromausbau und Atomausstieg – Die wichtigsten Faktoren der neuen Energiewelt im Überblick
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Auch in der Mitte der westlichsten Trasse, "Ultranet" bei Osterath in der Nähe von Düsseldorf ist eine größere "Konverterstation" geplant, mit der vor allem Wechselstrom aus dem Kölner Braunkohle-Revier in die Gleichstromleitung eingespeist werden kann.
Die Stromtrassen sind ein echtes Streitthema in Deutschland: Einerseits soll grüner Strom von Nord nach Süd transportiert werden - andererseits möchte niemand unter riesigen Strommasten leben oder seine Wälder dafür abholzen. Das ist auch das Problem bei der Trasse, die ab 2022 Strom von Halle durch Thüringen bis Bayern leiten soll. Gestritten wird darüber auch bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Merkel. Denn die mitteldeutschen Ministerpräsidenten halten zwar sonst zusammen - aber bei der Stromtrasse sind Sachsen-Anhalt und Thüringen einmal gegensätzlicher Meinung.
31.03.2014
· Die Länder haben kaum Möglichkeiten, den Netzausbau für die Energiewende zu beeinflussen. Doch Bayern zeigt, wie es geht. Das bringt Verzögerungen mit sich.
Der Einspruch Bayerns gegen die Stromtrassen von Nord nach Süd - die „Südlink“-Trasse von Wilster in Schleswig-Holstein nach Grafenrheinfeld bei Schweinfurt und die Leitung von Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Meitingen zwischen Augsburg und Donauwörth in Schwaben („Süd-Ost-Passage“) - kam reichlich spät. Die Leitungen sind Teil eines Gesetzes, das vom Bundestag und vom Bundesrat - mit Zustimmung Bayerns - erst Mitte 2013 beschlossen wurde und im Januar in Kraft getreten ist. Die Trassen gehören zu insgesamt 36 Leitungen, die damals beschlossen wurden: 2800 Kilometer neue, 2900 Kilometer aufgerüstete Höchstspannungsleitungen, die bis zum Jahr 2022 fertiggestellt werden sollen.
Ramsauer sieht Seehofer als Gefahr für Atomausstieg
Der CSU-Wirtschaftspolitiker mahnt vor dem Energiegipfel zur Verlässlichkeit beim Netzausbau und kritisiert Seehofers Forderung nach einem Moratorium. Zweifel am Erfolg der Energiewende mehren sich.
Von Stefan von Borstel und Jochen Gaugele
Vor dem Energiegipfel am Dienstag im Kanzleramt haben Spitzenpolitiker Verlässlichkeit beim Leitungsausbau angemahnt. Andernfalls sei der
Atomausstieg
und das gesamte Projekt der Energiewende in Gefahr, so die Befürchtung in Regierungs- und Oppositionsparteien
Erdkabel oder Freileitung – wo wären Deutschlands zukünftige Stromautobahnen besser untergebracht? Dabei geht es um Wirtschaftlichkeit, technischer Machbarkeit und Ästhetik.
Dem Bauern im schmalen Schwarzwaldtal stellt sich in Sachen Stromversorgung die gleiche Frage wie einem großen Stromnetzbetreiber: Wie bekomme ich den Strom auf meinen Hof beziehungsweise aufs Land. Stelle ich Strommasten ins Tal? Das ist billig und stört bei zwei, drei Stromseilen wenig. Oder zieht die Kommune einen Graben bis zum Haus und verlegt die Leitung in die Erde?
Was brachte das Spitzengespräch Merkel, Gabriel, Seehofer?
Stromtrassen: Thema in Berlin
BERLIN/NÜRNBERGER LAND – Die Bürgerinitiativen, die seit Monaten auch im Nürnberger Land gegen die geplante Gleichstromtrasse kämpfen, freute die Meldung: Bayerns Ministerpräsident Seehofer sprach sich dafür aus, das Projekt ganz zu stoppen. Er sehe kaum noch Realisierungschancen, sagte Seehofer der Süddeutschen Zeitung. Die neue Stromtrasse ist nach seiner Überzeugung nicht nötig. Seine Position, so versicherte er, werde er auch beim Spitzentreffen mit Merkel und Gabriel in Berlin darlegen.
Viele geplante Stromtrassen sind unnötig,
rechnen neue Studien vor. Auch mit weniger neuen Leitungen könne Energie günstiger werden. Doch kommt es dabei stark auf den Bürger an.
Von
Michael Bauchmüller
und
Marlene Weiß
Die Energiewende, so heißt es gemeinhin,
erfordere einen kräftigen Netzausbau
. In Deutschland allein sollen 2650 Kilometer neue
Stromtrassen
entstehen, weitere 2800 Kilometer sollen verstärkt werden; ganz zu schweigen von den Leitungen in der Provinz, die all den Solarstrom abtransportieren sollen.
Tennet hat angekündigt, im Herbst mit dem Ausbau der Stromtrasse in Quickborn zu beginnen. Der Netzbetreiber hatte zunächst mit der Aufrüstung auf eine leistungsstärkere 380-Kilovolt-Leitung gewartet, um einen Kompromiss mit der Stadt und den Grundstückseigentümern herbeizuführen. Wie berichtet, gibt es seit voriger Woche eine Einigung: Diese sieht eine kleinräumige Verschwenkung der Riesenmasten im Bereich der Wohnbebauung und des Schulzentrums Süd vor.
Die neue Greenpeace-Studie zum Netzausbau in Europa zeigt: Ein Festhalten an Kohle- und Atomstrom in den einzelnen EU-Ländern kostet jährlich Milliarden.
Europas Stromnetz steht am Scheideweg. Entwickelt und gebaut wurde es in einer Zeit, als riesige Kohle- und Atomkraftwerke schmutzigen und gefährlichen Strom lieferten. Mit dem raschen Wachstum der flexiblen und dezentralen Erneuerbaren Energien in ganz Europa spitzt sich der Konflikt zwischen dem starren Stromsystem der unflexiblen Atom- und Kohlekraftwerke und den fluktuierenden Erneuerbaren Energien wie Wind und Solar zu.
Seehofer lehnt neue Nord-Süd-Stromtrasse für Windenergie ab
17.03.2014 | 17:31 Uhr
München. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will in seinem Bundesland keine neue Stromtrasse haben. Der bayerische Politiker hält das bestehende Netz, das derzeit noch Atomstrom durchleitet, für ausreichend. Auch forderte der CSU-Vorsitzende einen Ersatz für den in Bayern produzierten Atomstrom.
Vor dem Energiewende-Spitzentreffen der drei Parteichefs steuert der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer zielstrebig auf das Aus für eine geplante große Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern zu. "Da sehe ich kaum noch Realisierungschancen, weil wir sie nicht brauchen", sagte Seehofer am Montag in München. Diese Erwartungshaltung werde er beim Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel an diesem Dienstagabend in Berlin ausdrücken
Vor dem Energiewende-Spitzentreffen der drei Parteichefs steuert der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer zielstrebig auf das Aus für eine geplante große Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern zu. "Da sehe ich kaum noch Realisierungschancen, weil wir sie nicht brauchen", sagte Seehofer am Montag in München. Diese Erwartungshaltung werde er beim Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel an diesem Dienstagabend in Berlin ausdrücken
Seehofer lehnt neue Nord-Süd-Stromtrasse für Windenergie ab | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/politik/seehofer-lehnt-neue-nord-sued-stromtrasse-fuer-windenergie-ab-id9128965.html#plx454401956
Quickborn
-
Riesenmasten: Schule bleibt verschont
vom
15. März 2014
Aus der Redaktion des Quickborner Tageblatts
Stadt und Netzbetreiber Tennet einigen sich auf Kurzverschwenk der geplanten Stromtrasse, die Klage vor Gericht wird zurückgezogen
Der Runde Tisch zeigt Wirkung: Die Stadt
Quickborn
und der Netzbetreiber Tennet haben sich außergerichtlich auf einen Kurzverschwenk der Riesenmasten geeinigt. Auch die Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht (
BVG
) in Leipzig will die Stadt zurückziehen. Das teilte die Verwaltung gestern mit.
Wind, Sonne & Co. decken inzwischen ein Fünftel des Elektrizitätsbedarfs in Deutschland. Doch der Siegeszug der Erneuerbaren
gerät ins Stocken, weil die alten Netze nicht fit sind für die Energiewende. Wie, wo und in welchem
Umfang das Netz ausgebaut werden muss, darüber wird landauf, landab gestritten. Und es wird gebremst, getrickst und geschachert –
schließlich geht es beim Umbau der Stromversorgung um Marktanteile
und Milliarden
Die Pläne für den
Bau der sogenannten SuedLink-Verbindung
liegen auf dem Tisch. Die rund 800 Kilometer lange Stromtrasse soll ab 2022 Windstrom von Schleswig-Holstein bis nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Damit ist SuedLink ein zentraler Baustein der Energiewende. Die wird von vielen Bürgern in Norddeutschland zwar unterstützt, eine neue Stromtrasse in eigener, unmittelbarer Nähe soll es aber nicht sein. Allen voran in Niedersachsen leisten zahlreiche Bürgerinitiativen Widerstand gegen die oberirdischen Stromleitungen.
Bundesnetzagentur drängt weiter auf Stromtrassen-Ausbau - Probleme in Bayern
Mittwoch, 12.03.2014, 09:57
Die Bundesnetzagentur hat erneut vor Engpässen bei der Stromversorung im Süden und hier vor allem in Bayern gewarnt
.
Der Präsident der für den Ausbau der Stromnetze verantwortlichen Bundesbehörde, Jochen Homann, forderte den bayerischen Horst Seehofer (CSU), zur Kooperation auf. „Der notwendige Netzausbau wird daher nur gelingen, wenn er von der Politik geschlossen getragen wird“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Denn die gesamte Bevölkerung müsse von den Maßnahmen überzeugt sein und diese vor Ort auch mittragen.
Energie: Netzagenturpräsident wehrt sich gegen Seehofers Kritik am Netzausbau
Berlin - Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, wehrt sich gegen die Kritik des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer am geplanten Bau von Stromautobahnen durch Bayern. Der notwendige Netzausbau werde nur gelingen, wenn er von der Politik geschlossen getragen wird, sagte Homann dem Handelsblatt (Mittwochsausgabe) auf die Frage, ob er Seehofers Pläne für ein Moratorium beim Netzausbau für ein Störfeuer halte
Die "Gleichstrompassage Süd-Ost" sorgt für Aufruhr in Bayern: 450 Kilometer Stromleitungen sollen von Sachsen-Anhalt nach Bayern verlegt werden - für den angeblich notwendigen Stromtransport in den Süden. 2013 wurden die Pläne gesetzlich verabschiedet. Seitdem klar wurde, dass die Trasse durch fünf Regierungsgebiete - Oberfranken, Oberpfalz, Mittelfranken, Oberbayern und Schwaben - verlaufen soll, hagelt es Proteste, vor allem von Seiten der Umweltschützer. Sie befürchten einen Schaden an Natur und Landschaft, den man nicht wieder gutmachen kann.
Statt einer Stromtrasse gäbe es noch etliche Alternativen, führt der Ex-Minister an.
Notfalls setzt er auf die Erdverkabelung.
Von Gerd Pöhlmann
Marktleuthen
-
"Ich wäre gerne als Bundeslandwirtschaftsminister nach Marktleuthen gekommen. Doch leider kommt es manchmal anders." Das hat der Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Friedrich zu Beginn der Podiumsdiskussion im Café Schoberth am Freitag gesagt. Der ländliche Raum stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der die CSU-Ortsverbände Marktleuthen, Weißenstadt und Röslau eingeladen hatten.
Mit großer Mehrheit lehnen die Friedrichstädter Kommunalpolitiker die geplante 380-KV-Leitung im Osten der Stadt ab. Der Projektleiter für die Westküstentrasse vom Konz
ern Tennet versprach,
eine vorgeschlagene Alternative zu überprüfen.
Gut gefüllt war der Sitzungssaal im Friedrichstädter Rathaus, denn der Ausschuss für Umweltschutz, Landschaftspflege, Energie und Technik hatte eingeladen. Einziger Tagesordnungspunkt neben den Regularien wie Einwohnerfragestunde und Anfragen, war der Punkt „Information hinsichtlich der Trassenführung der 380-kV-Leitung Heide-Husum“. Und neben vielen Einwohner hatten sich auch Vertreter des niederländischen Staatsunternehmens Tennet eingefunden, um die Friedrichstädter Kommunalpolitiker zu informieren. Mit dabei auch Dr.
Bernd Brühöfner
, Projektleiter des Unternehmens für die Westküstentrasse
.
ern Tennet versprach, eine vorgeschlagene Alternative zu überprüfen
Amprion plant in Bayern eine 450 Kilometer lange Stromtrasse. Dem Netzbetreiber schlägt viel Misstrauen entgegen. Amprion-Chef Brick beklagt sich über mangelnde Unterstützung – und wundert sich über Horst Seehofer.
Düsseldorf
Die Proteste gegen den Bau neuer Stromtrassen gefährden nach Einschätzung des zuständigen Netzbetreibers Amprion den Zeitplan für die Energiewende. „Finanziell bekommen wir das hin. Und auch technisch ist das machbar. Die größte Herausforderung ist aber der Zeitdruck und die Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagte Geschäftsführer Hans-Jürgen Brick im Gespräch mit dem Handelsblatt (Dienstagausgabe)
Düsseldorf (dpa) Der größte deutsche Stromnetzbetreiber Amprion warnt vor Stromausfällen in der Bundesrepublik, falls sich der geplante Ausbau der Hochspannungstrassen verzögern sollte. "Es wird immer schwieriger, das System stabil zu betreiben", sagte Amprion-Chef Hans-Jürgen Brick dem "Handelsblatt".
SuedLink: Wichtiges Netzausbauprojekt ist startbereit
(
PM) Eines der grössten und längste Netzausbauprojekt der Energiewende ist startbereit: Die Gleichstromverbindung SuedLink wird ab 2022 Windstrom über 800 Kilometer von Schleswig-Holstein bis in den Süden nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. In Berlin gaben am 5. Februar die beiden Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW, die SuedLink gemeinsam planen und errichten, den Startschuss.
Stromtrasse Süd - Ost: Notwendig oder entbehrlich?
In Nordbayern erhitzt derzeit die geplante Stromtrasse namens "Gleichstrompassage Süd-Ost" die Gemüter von Landwirten, Grundbesitzern, Naturschützern und Kommunen.
Bei einer Trassenkonferenz im fränkischen Pegnitz trafen sich unlängst 130 Bürgermeister, Bürger und Verbandsvertreter, um ihr gemeinsames Ziel abzustimmen: die geplante Gleichstromleitung von Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) nach Meitingen (Bayern) zu verhindern.
Stromtrassen: "Manche Planung ist überdimensioniert"
Eine Pause beim Stromtrassenbau können wir uns nicht leisten, sagt Claudia Kemfert im Interview mit der Deutschen Handwerks Zweitung. Die Energieökonomin zweifelt aber, ob der Umfang gerechtfertigt ist. - Von Frank Muck
DHZ
:
Frau Professor Kemfert, herrscht in Deutschland trotz des Bekenntnis zur Energiewende immer noch die Haltung: "Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose?" Wenn man die Proteste zu Stromtrassen sieht, könnte man das zumindest annehmen.
Kemfert:
Grundsätzlich wollen die Menschen in Deutschland die Energiewende und sind auch bereit, dafür einiges in Kauf zu nehmen.
ENERGIEWENDE Wiesbadener Wirtschaftswissenschaftler gegen Netzausbau / Jarass: Seehofer hat in der Sache recht
WIESBADEN - Weil die in Norddeutschland erzeugte Windenergie in den Süden transportiert werden muss, müssen neue Stromtrassen gebaut werden: Das ist die gängige These, mit der für den Ausbau des Stromnetzes argumentiert wird. Sie ist „leider falsch“, sagt Lorenz Jarass, Wirtschaftswissenschaftler und Diplom-Informatiker an der Hochschule Rhein-Main
Amprion erhält Baugenehmigung für Erdkabel-Projekt
Quelle: Amprion 25.02.2014 −
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat jetzt von der Bezirksregierung Münster den Planfeststellungsbeschluss und damit die Baugenehmigung für den zweiten Genehmigungsabschnitt der 380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen Wesel und Meppen erhalten
.
Wie der Netzbeteiber ausführt, liegt die Besonderheit des Projekts darin, dass neben 7,4 Kilometern Freileitung die höchste Spannungsebene von 380.000 Volt auf dem Gebiet der Gemeinde Raesfeld im Kreis Borken als Drehstromkabel über eine Länge von 3,4 Kilometern in die Erde gelegt wird. Laut Amprion handelt es sich damit um das erste Erdkabel-Pilotprojekt seiner Art in Deutschland
Landkreis Rotenburg.
(r/sv). Die geplante 800 Kilometer lange Stromtrassenprojekt Süd-Link stand im Mittelpunkt eines Gesprächs des SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil mit dem Geschäftsführer von Trassen-Betreibers Tennet, Lex Hartman.
Der Bund Naturschutz (BN) hat sich in die Debatte um die geplante Stromtrasse eingeschaltet. Die Umweltschützer kritisierten am Freitag (21.02.14) in Nürnberg, dass die Trasse nicht der Energiewende diene.
Die 450 Kilometer lange "Gleichstromtrasse-Süd-Ost" würde nicht die Energiewende vorantreiben, sondern "ist vor allem für den weiteren Betrieb von klimaschädlichen Kohlekraftwerken geplant," so Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Freitag in Nürnberg. Weiger befürchtet, dass mit der Trasse der Klimaschutz und die Energiewende verhindert werden soll.
Al-Wazir hält große Stromtrasse durch Hessen für notwendig
Von Thomas Maier, dpa
20.02.2014, 17:29 Uhr | dpa
Hessen braucht Suedlink: Die Energiewende könne nur mit dem Bau der neuen Gleichstromtrasse erreicht werden, hieß die Botschaft von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag im Wiesbadener Landtag. Schon jetzt werde an der Küste Windenergie vergeudet, während sie in den südlichen Bundesländern benötigt werde, sagte der Grünen-Politiker im Wirtschaftsausschuss. Außerdem gingen in den kommenden Jahren im Süden mehrere Atomkraftwerke vom Netz.
Bund Naturschutz spricht sich gegen Stromtrasse aus
Regionale Energie als Alternative - 19.02.2014 18:06 Uhr
LAUF - Der Bund Naturschutz im Landkreis Nürnberger Land lehnt die geplante Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) ab, die durch den Landkreis führen soll.
Für eine dezentrale Energiewende sei sie nicht nötig, stattdessen würde sie dem weiteren Betrieb von Kohlekraftwerken zuarbeiten. „Wir lehnen die Leitung grundsätzlich ab und dabei ist es egal, welche Trasse derzeit favorisiert wird. Wir fordern den Ausstieg aus der Atomenergie und den Ausstieg aus der Kohleverstromung für den Klimaschutz“, schreibt der Bund Naturschutz in einer Pressemitteilung.
Von: "Prof. Dr. L. JARASS"
Gesendet: Mo. 17.02.2014 17:37
Betreff: Moratorium für Stromnetzausbau sinnvoll
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
(1) Im Süden werden die Kernkraftwerke stillgelegt, im Norden wird Windenergie zugebaut, und deshalb benötigen wir dringend viele neue Stromleitungen.
Klingt überzeugend, ist aber leider falsch.
(2) Mittlerweile kann mithilfe von Daten der Bundesnetzagentur belegt werden: Die geplanten neuen Stromleitungen sind NICHT für den Transport von Windstrom von Nord nach Süd erforderlich,
sondern für die Einspeisung von Kohlestromstrom
zeitgleich zu Starkwindeinspeisung. Dies gilt insbesondere für die von Ostdeutschland nach Bayern geplanten neuen Leitungen. Dies geht eindeutig aus Daten der Bundesnetzagentur für 2022 hervor: Die Kohlekraftwerke in Ostdeutschland sollen auch zukünftig immer mit voller Leistung betrieben werden (vgl. den beigelegten EWeRK-Aufsatz, Abb. 1), also auch zeitgleich zu ostdeutscher Starkwindeinspeisung.
(3) Leider resultiert wohl aus der geltenden Rechtslage ein Netzausbau für Kohlekraftwerke:
- Die Einspeisegarantie für Kohlekraftwerke zeitgleich zu Starkwindeinspeisung resultiert primär aus § 12 Abs. 3 EnWG: "(3) Betreiber von Übertragungsnetzen haben dauerhaft die Fähigkeit des Netzes sicherzustellen, die Nachfrage nach Übertragung von Elektrizität zu befriedigen und insbesondere durch entsprechende Übertragungskapazität und Zuverlässigkeit des Netzes zur Versorgungssicherheit beizutragen."
D.h., jede Nachfrage nach Übertragungsleistung, also auch von jedem Kohlekraftwerk an jedem Standort, muss befriedigt werden (vgl. hierzu auch KraftNAV etc.). (Hinweis: Von dieser Einspeisegarantie strikt getrennt werden muss die Möglichkeit, einzelne Einspeiser bei akuten Netzengpässen abschalten zu können (§ 13 EnWG)).
- Reichen die vorhandenen Netze dafür nicht aus, was bei wachsenden EE-Anteilen immer häufiger der Fall sein wird, müssen die Netze ausgebaut werden: § 11 Abs. 1 EnWG: "Betreiber von Energieversorgungsnetzen sind verpflichtet, ein sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Energieversorgungsnetz diskriminierungsfrei zu betreiben, zu warten und bedarfsgerecht zu optimieren, zu verstärken und auszubauen, soweit es wirtschaftlich zumutbar ist. Sie haben insbesondere die Aufgaben nach den §§ 12 bis 16a zu erfüllen."
- Auf dieser Einspeisegarantie für Kohlekraftwerke zeitgleich zu Starkwindeinspeisung und der daraus resultierenden Ausbaunotwendigkeit baut der Netzentwicklungsplan (§ 12a ff. EnWG) und der Bundesbedarfsplan (§ 12e EnWG) auf.
(4) Die geplanten neuen Stromleitungen sind also keinesfalls für die Integration der erneuerbaren Energien erforderlich, sondern dienen weitgehend dem ungestörten Weiterbetrieb der Kohlekraftwerk zeitgleich zu Starkwindeinspeisung. Damit steht der Bau dieser neuen Leitungen im Widerspruch zu den Zielen der Energiewende, nämlich weniger Kohlestrom und mehr erneuerbare Energien. Wer also den Bau dieser neuen Leitungen fordert, gefährdet die Energiewende. Der völlig überdimensionierte Stromnetzausbau belastet den Stromverbraucher unnötig, konterkariert den Klimaschutz und bedroht so die Akzeptanz der Energiewende. Der dringend erforderliche Ausbau schnell regelbarer Gaskraftwerke in Süddeutschland wird dadurch betriebswirtschaftlich völlig unrentabel (vgl. den beigelegten Energy2.0-Aufsatz).
Kurz zusammengefasst habe ich das in einem ZDF-Interview vom 06. Feb. 2014, abrufbar unter:
(5) Warum auch immer der bayrische Ministerpräsident SEEHOFER ein Moratorium für den Netzausbau fordert, in der Sache hat er recht. Vor dem Bau weiterer Leitungen muss zwingend das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) reformiert werden: Bei ausreichender Erneuerbarer Stromerzeugung sollten zukünftig konventionelle Kraftwerke kein gesichertes Einspeiserecht mehr haben, insbesondere sollte hierfür kein Netzausbau mehr erfolgen (vgl. hierzu und zu weiteren erforderlichen Änderungen des EnWG den beigelegten ZNER-Aufsatz, Kap. A.).
(6) Parallel dazu muss der Netzentwicklungsplan neu erarbeitet und dann das Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) und das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) entsprechend angepasst werden. Und erst dann wissen wir, ob tatsächlich neue Leitungen für die Energiewende erforderlich sind.
Gerne stehe ich für Rückfragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen aus Wiesbaden verbleibe ich
Ihr L. JARASS
Quelle: Wolfgang Schulze
/ Bad Gandersheim - Kreiensen
18.02.2014
dena Kommentar: Der Ausbau der Stromnetze ist notwendig
dena-Geschäftsführer Stephan Kohler fordert einen zügigen Netzausbau und bessere Information der Bürger
"Die Energiewende ist kein einfaches Manöver. Kein Wunder also, dass auch immer wieder heftig um den richtigen Weg gerungen wird. Ein immer wiederkehrendes Streitthema ist der Ausbau der Stromnetze. Derzeit sorgt die Forderung nach einem Moratorium von Ministerpräsident Horst Seehofer für Aufregung. Angesichts der geplanten Ökostrom-Reform seien auch die bisherigen Netzausbauplanungen nochmal zu überprüfen. Damit würden die Planungen für neue Höchstspannungsleitungen erst einmal gestoppt, die zukünftig Windstrom von Nord- und Ostdeutschland in den Süden führen sollen
.
Die öffentliche Debatte ist auf einfache schwarz-weiße Positionen fixiert
Zwei neue Stromleitungen
erregen
derzeit im Norden Bayerns, das heißt in Franken, wo man sich nicht gern Bayer nennen lässt, die Gemüter. Auch anderswo sind die Trassen höchst unbeliebt, von Stimmung, die an Militanz grenze, ist in der Oberpfalz die
Rede
.
Für Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer kommt die Aufregung ungelegen, denn im nächsten Monat soll seine CSU die Kommunalwahlen bestehen. Also rudert er zurück, was in der Bundespolitik für allerlei Aufregung sorgt. Ein Moratorium müsse her, der Netzausbau neu überdacht werden. Die bundespolitische Aufregung wird Seehofer nicht nur billigend, sondern gerne in Kauf nehmen. So kann er sich einmal mehr als Vertreter bayerischer Interessen gegen Berlin und Brüssel geben.
Netzbetreiber und Regierung planen neue Stromautobahnen
Toll: Ganz viele Journalisten sind jetzt plötzlich Experten für Stromübertragung
Ein Kommentar von Wolfgang Schulze
Es ist schon beeindruckend, wie viele Bürger, Politiker und Journalisten quasi über Nacht zu Experten hinsichtlich der Übertragung von Strom geworden sind.
So fanden sich kürzlich auch in seriösen, überregionalen Zeitschriften ,die z.B. gern Die Welt erklären oder nicht nur im Süddeutschen Bereich gelesen werden, Artikel, die bei Fachleuten mehr als nur Kopfschütteln hervorrufen.
Es zeigt sich jetzt, die mangelhafte, lückenhafte und teils falsche Information durch die Netzbetreiber, aber eben auch durch die Bundesnetzagentur und leider auch des Bundesamtes für Strahlenschutz, trägt Früchte.
Welche Beweggründe auch immer ursächlich sein mögen.
Auch die Kommentare unserer Politiker zeichnen sich oft durch Unkenntnis und bestenfalls Halbwissen aus.
Daher zur Klarstellung:
Es gibt weder
die
Freileitung noch
das
Erdkabel an sich. Wichtig ist, klar zwischen der Art des zu übertragenden Stromes zu unterscheiden. So lernt man bereits in der Grundschule – zumindest war es zu meiner Zeit so - dass es Wechselstrom (AC) und Gleichstrom(DC) gibt.
So kann Wechselstrom zwar über einige Hundert Kilometer transportiert werden, jedoch kaum weiter; bei Seekabeln liegt die Grenze ganz deutlich unter 100 km.
Bei längeren Distanzen werden die Übertragungsverluste so groß, dass die Leistung sich vor allem darauf beschränkt, die Leitungen zu erwärmen. Grund sind die wechselstromspezifischen Phänomene wie kapazitiver Widerstand, induktiver Widerstand und der sogenannte Skin-Effekt.
Bei der Übertragung als Gleichstrom treten lediglich die unvermeidbaren Ohmschen Verluste auf. ( je nach Technologie und Spannung ca 3 % )
Die Höchstspannungsleitungen erzeugen dabei elektrische Felder und bei Wechselstrom entstehen
zusätzlich
starke elektromagnetische Wechselfelder.
Die Verlegung in der Erde ist in
Wechselstromtechnik
sehr teuer (Faktor 6 – 10), wenig erprobt, verlustbehaftet und aufwendig. So sind Muffenkontrollschächte im Abstand von ca 900 m erforderlich. Neben der Bodenerwärmung sind auch die punktuell vorhandenen sehr starken elektromagnetische Wechselfelder ein großes Problem. Einmal für Kinder, aber besonders für Träger von Herzschrittmachern oder Träger von Defibrillatoren. Die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen ist nur eingeschränkt möglich.
Bei Erdkabeln in
Gleichstromtechnik
entstehen keinerlei elektromagnetische Wechselfelder und die Bodenerwärmung ist praktisch gleich Null.
Die Nutzung für Landwirte ist ohne Einschränkung und Verlust möglich, die Verlegung ist weltweit erprobt. Technisch ist jedes Seekabel vergleichbar mit einem DC Erdkabel.
( Kostenfaktor : ca 1,5 - 2,5 km , ggf. bei deutlich kürzerer Streckenführung )
Ein besonderes Problem gerade bei den HGÜ- Höchstspannungsleitungen als Freileitung stellen die ionisierten Raumladungswolken dar.
Nachstehend dazu eine Schemazeichnung der Infranetz AG , die sehr deutlich den Vergleich mit den Südlink Freileitungssystem zeigt.
Details dazu unter www.infranetz.com
Ich hoffe, durch diese Kurzfassung wird klar, dass dieses Feld doch gewisser Fachkenntnisse bedarf. Also liebe Journalisten und Politiker erstmal schlau machen und dann reden bzw schreiben.
Quelle: E-Mail vom 9.02.2014 "BI "Bad Gandersheim/Kreiensen
"
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8. Februar 2014 11:38
Geplante Stromtrasse in Bayern
Seehofer will Energiewende neu verhandeln
Seehofer Seit an Seit mit empörten Bürgern: Nach Protesten gegen eine neue Stromtrasse - und vor den Kommunalwahlen - kündigt der bayerische Ministerpräsident an, Eckpunkte der Energiewende überprüfen zu wollen. Mahnungen von EU-Kommissar Oettinger, den Netzausbau nicht zu blockieren, geißelt Seehofer als "Geschwätz".
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will entscheidende Punkte der
Energiewende
neu verhandeln. "Ich erwarte, dass die Eckpunkte der Energiewende zum Beispiel beim Thema Netzausbau mit Blick auf die Versorgungssicherheit und die Kosten für die Bürger noch mal überprüft werden",
sagte Seehofer der
Bild
-Zeitung
.
08.02.2014
· Die Kanzlerin hält trotz der Einwände aus Bayern und Thüringen mehrere neue Höchstspannungstrassen für notwendig. Ein Planungsstopp sei keine Lösung. Im Detail könnten sich Planungen freilich von Jahr zu Jahr „immer wieder ein Stück ändern“.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Forderung Bayerns nach einem Moratorium für den Ausbau der Stromtrassen zurückgewiesen. Ein solches Moratorium sei „sicher keine Antwort“ auf die mangelnde Akzeptanz großer neuer Trassen bei der Bevölkerung, sagte Merkel am Samstag nach einer CDU-Vorstandsklausur in Erfurt. „Wir können nicht erst 2018 anfangen, den Plan für die HGÜs zu besprechen.“ HGÜs sind Trassen zur Übertragung von Hochspannungs-Gleichstrom, wie sie in den nächsten Jahren in Deutschland ausgebaut werden sollen.
Bayerns Ministerpräsident muss sich heftige Kritik gefallen lassen. Sein Widerstand gegen den Netzausbau ärgert Bundesregierung und Wirtschaft – und könnte Bayern abhängiger von Atomstrom machen.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zieht wegen seines Widerstands gegen den Stromnetz-Ausbau immer mehr Kritik von Wirtschaft, Bundesregierung und anderen Ländern auf sich. "Seehofer ist ein energiepolitischer Irrläufer", sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). "Der muss dringend ins Abklingbecken."
Alle Landräte entlang der vom Netzbetreiber Amprion geplanten Stromautobahn lehnen die Trasse ab. Sie schließen sich dem Bürgerprotest an und stellen generell infrage, ob die Leitung überhaupt nötig ist.
Stand: 07.02.2014
"Wir halten diese Leitungsplanung und diesen Leitungsbau für verzichtbar", sagte der Eichstätter Landrat Anton Knapp dem Bayerischen Rundfunk. Die elf betroffenen Landräte aus Ober- und Mittelfranken, der Oberpfalz, Oberbayern und Schwaben wollen sich zunächst in einem gemeinsamen Schreiben an die Staatsregierung wenden. Daneben soll es Gespräche mit den Bundestagsabgeordneten geben. Diese hätten über die Bundesnetzagentur die Pläne mit zu verantworten, so Landrat Knapp.
Scharfe Kritik an Seehofers Wende bei Stromleitung
Berlin.
Mit seiner Forderung nach einem Stopp der milliardenschweren Stromnetzpläne hat CSU-Chef Horst Seehofer eine heftige Auseinandersetzung ausgelöst. Als "feigen Populisten" bezeichnete Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter Bayerns Ministerpräsidenten. "Gerne will die CSU für die Energiewende sein, aber wenn es um unangenehme Themen geht, wird populistisch dagegen geschossen", sagte Hofreiter unserer Zeitung.
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer verteidigte Seehofers Verlangen nach einem Moratorium und nannte Hofreiters Vorwürfe "pure Heuchelei". Ausgerechnet die Grünen, die in ihrer Regierungszeit die heutige Strompreisexplosion mit ausgelöst hätten, träten nun als "Besserwisser der Energiewende" auf. Die Grünen wollten eine Energiewende gegen die Menschen und gegen Natur und Landschaft.
Tausende Kilometer Stromleitungen müssen im ganzen Land verlegt werden - doch kaum jemand möchte die Strommasten in seinem Vorgarten. Eine Alternative wären unterirdische Kabel, doch auch diese haben Gegner.
Von
Markus Balser
und Marlene Weiss
Aus seinem Garten in Reuschenberg bei Neuss sieht Willi Traut eine Menge Metall.
Da ist die alte 220-Kilovolt-Leitung, die fast durch seinen Garten führt. 80 Meter von seinem Haus entfernt kommt noch ein Mast, mindestens 70 Meter hoch, über den Strom in drei verschiedenen Spannungen läuft. 41 Leiterseile zählt der Rentner darauf, und jetzt soll eine neue 380-Kilovolt-Leitung und irgendwann noch eine Gleichstrom-Autobahn dazukommen. Endgültig zu viel, befand Traut, und mobilisierte seine Nachbarn. Erbittert wehrt sich seither eine Bürgerinitiative gegen die Pläne. Wenn schon Stromleitungen, dann bitte unterirdisch, findet Traut.
……………….
Willi Traut in Reuschenberg ist seit der Katastrophe von Fukushima auch gegen Atomkraft und für erneuerbare Energien - wenn nur die Masten nicht wären. Immerhin, Amprion hat eingelenkt: Jetzt soll die Trasse samt allen Leitungen etwas von seinem Haus abrücken. "Damit könnten wir leben, mit starkem Bauchgrimmen", sagt Traut. Ein Erdkabel wäre ihm lieber.
Es ist das größte Netzausbauprojekt, das jemals in Deutschland geplant wurde, und nun nimmt es konkrete Gestalt an: Das Projekt "SuedLink" soll ab dem Jahr 2022 Windstrom auf einer Länge von 800 Kilometern von Nord nach Süd transportieren, von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen bis nach Bayern. Am Mittwoch haben die zuständigen Netzbetreiber Tennet und TransnetBW nun einen konkreten Vorschlag zum Trassenverlauf vorgelegt. So könnte der Strom in Zukunft fließen, muss er aber nicht. Denn das Thema birgt schon seit Jahren hohes Konfliktpotential mit zahlreichen Bürgerinitiativen im ganzen Land.
800 Kilometer Höchstspannung: Eine neue Überlandleitung mit bis zu 70 Meter hohen Masten soll Windkraftstrom von Norddeutschland in den Süden bringen. Die Netzbetreiber wollen Milliarden investieren und sind nun sauer auf die Politiker. Einige lassen sich vom Widerstand der Bürger beeindrucken.
Von
Markus Balser
, Berlin
Für einen wie Lex Hartman ist das deutsche Stromnetz so vertraut wie eine Straßenkarte. Da gibt es mehrspurige Autobahnen kreuz und quer. Da gibt es Überlandtrassen in die Städte und verästelte kleine Pfade in die letzten Dörfer, bis hin zu Tempo-30-Zonen vor jede Haustür.
Von Wilster bis nach Grafenrheinfeld: Die Netzbetreiber haben einen Vorschlag für die geplante 800-Kilometer lange Nord-Süd-Stromtrasse eingebracht. Das wichtigste und größte Ausbauprojekt der Energiewende in der Bundesrepublik soll nun mit den Bürgern diskutiert werden.
Sie soll Strom aus dem Norden Deutschlands in den Süden befördern - dorthin, wo die Windenergie Abnehmer aus der Industrie findet. Wie die geplante Trasse des größten und längsten Stromnetzausbauprojektes aussehen könnte, haben die Netzbetreiber Tennet und Transnet-BW nun vorgestellt
Drei große, 2800 Kilometer lange Trassen sollen Windstrom vom Norden und Osten in den Süden bringen. Doch Bayern schert jetzt aus und stoppt den Bau einer wichtigen Trasse auf dem Gebiet des Freistaats. Die CSU fordert: Der Bund muss neu planen.
Die bayerische Staatsregierung fordert angesichts der Bürgerproteste gegen neue Höchstspannungsleitungen ein Moratorium für den Bau großer Stromtrassen im Freistaat. Darüber hinaus müsse es beim Bund eine Revision der bisherigen Leitungspläne geben, sagte Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in München.
Stromnetzausbau: Bundesregierung behält sich Änderungen vor
Aufgrund der anstehenden Reform des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) der Bundesregierung könnten die Pläne zum Ausbau des Stromnetzes möglicherweise bald geändert werden.
Um die Auswirkungen der im Koalitionsvertrag vorgesehenen Ausbaukorridore für erneuerbare Energien auf die Netzausbau-planung der Über-tragungsnetzbetreiber feststellen zu können, sei eine neue Netz-berechnung erforderlich.
"Strommonstertrasse": Ganz Franken organisiert Widerstand
Bürgerinitiativen und Online-Petitionen: Proteste nehmen zu - 03.02.2014 17:01 Uhr
NÜRNBERG - Sie ist Teil der Energiewende und soll Strom von Sachsen-Anhalt nach Bayern leiten – doch die Planer der Stromautobahn haben anscheinend die Rechnung ohne die Bürger gemacht. Die reagieren mit Bürgerinitiativen und gehen mit Online-Petitionen gegen die Pläne vor.
Ibrahim Elalmis hat Mühe, all die Mitgliedsanträge zu bearbeiten. „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es so viele werden“, stöhnt das Gründungsmitglied der Bürgerinitiative „Bürger gegen Strommonstertrasse“ im oberfränkischen Betzenstein.
Anette Kramme zur “Gleichstrompassage Süd-Ost”: Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
1. Februar 2014 von Redaktion
Sehr geehrter Herr Minister,
lieber Sigmar,
die geplante Gleichstrompassage Süd-Ost, die durch Oberfranken gehen soll, schlägt vor Ort hohe Wogen. Die Bürgerinnen und Bürger haben zu Recht Angst vor Gesundheitsschäden und wollen ihre schöne Landschaft nicht von 75 m hohen Strommasten verschandelt wissen, zumal die Notwendigkeit dieser Stromtrasse bislang nicht nachvollziehbar begründet wurde. Renommierte Wissenschaftler hegen daran erhebliche Zweifel, u.a. Prof. Dr. Jarass der RheinMain-Hochschule sowie Prof. Christian von Hirschhausen, Leiter des Forschungsbereichs Energie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).
Gegen die Stromtrasse formiert sich breiter Protest
Der Kampf beginnt
SCHNAITTACH/NEUNKIRCHEN — Nach Riegelstein, Berg und Altdorf werden auch in Neunkirchen und Schnaittach die Protestrufe gegen eine Nord-Süd-Gleichstromtrasse lauter. Bürger, politische Fraktionen und auch Rathauschefs machen in den Orten mobil, ein breiter Widerstand formiert sich. Die CSU-Kreistagsfraktion schrieb direkt an den Bundeswirtschafts- und Energieminister.
Die Nürnberger Informationsveranstaltung über die Pläne des Betreibers Amprion und die Berichte darüber waren offensichtlich ein Weckruf für betroffene Bürger entlang der favorisierten Strecke. Amprion möchte die Leitung, die 2000 Megawatt von Lauchstädt nach Meitingen transportieren soll, am liebsten vorbei an Hormersdorf, Osternohe, Kersbach, Speikern, Ottensoos und östlich des Moritzbergs
[6.1.2014] Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat Unterlagen zum Antrag für den ersten Teilabschnitt in Nordrhein-Westfalen der Höchstspannungsfreileitung Gütersloh-Osnabrück eingereicht.
Kurz vor dem Jahreswechsel hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion das Planfeststellungsverfahren zum Bau des ersten Teilabschnitts der neuen 380-Kilovolt-Freileitung von Gütersloh nach Osnabrück auf den Weg gebracht. Nach Angaben des Unternehmens betrifft die beantragte Stromtrasse nur das nordrhein-westfälische Teilstück der Freileitung von der Umspannanlage in Gütersloh bis zum sogenannten Punkt Königsholz in Borgholzhausen, also bis zur Landesgrenze mit Niedersachsen.
"FAZ": Konzerne bauen Netze lieber ohne Anwohnerbeteiligung aus
Pläne der Bundesregierung, bei den Bürgern durch finanzielle Beteiligungsmodelle um Akzeptanz für den Ausbau der Stromnetze zu werben, stoßen bei den Netzbetreibern auf wenig Gegenliebe.
Pläne der Bundesregierung, bei den Bürgern durch finanzielle Beteiligungsmodelle um Akzeptanz für den Ausbau der Stromnetze zu werben, stoßen bei den Netzbetreibern auf wenig Gegenliebe. Auf absehbare Zeit verfolge keiner der vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, 50Hertz, Tennet und Transnet BW solche Vorhaben, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstag unter Berufung auf eine Umfrage unter den Konzernen.
Kartellamt und Netzagentur fordern mehr Wettbewerb und Netzausbau
Bonn – Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur haben ihren zweiten gemeinsamen Monitoringbericht über die Entwicklung der Elektrizitäts- und Gasmärkte veröffentlicht. Sie erkennen einen fundamentalen Wandel der deutschen Energielandschaft und skizzieren Reformvorschläge für die aus Ihrer Sicht drängenden Fragen.
Wie der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt und Joachim Homann, Präsident der Bundesnetzagentur darlegen, ist der anhaltende Zubau von Stromerzeugungskapazitäten aus Erneuerbaren Energien die treibende Kraft für die Veränderung des Energiesektors.
Das von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) initiierte Forum Netzintegration hat am heutigen 6. Dezember ein umfassenden Plan vorgelegt, nach dem die neue Infrastruktur für eine risikoarme Energieversorgung natur- und sozialverträglich gestaltet werden kann. Wir stellen Ihnen an dieser Stelle einen Auszug von sechs Empfehlungen daraus vor, wie die Akzeptanz beim Netzausbau und damit die der Energiewende insgesamt gestärkt werden kann.
Ziele beim Netzausbau zum Transport von Windenergie sind unrealistisch / Monitoringbericht der Bundesnetzagentur belegt massiven Rückstand /
KWK-Anlagen vor Ort machen neue Stromtrassen überflüssig
(PresseBox) (
Berlin
,
)
Der aktuelle Monitoringbericht der Bundesnetzagentur macht laut dem Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) deutlich, wie dringend Deutschland auf den Einsatz von dezentralen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK), z.B. Blockheizkraftwerken (BHKW), angewiesen ist, um die Energiewende voranzubringen. Laut dem Bericht der Bundesnetzagentur wurde im Jahr 2013 in Deutschland kein Kilometer an neuen Stromtrassen in Betrieb genommen. Das macht die Pläne der Bundesregierung zum Bau neuer Netze, die den Transport etwa von Windenergie von Nord nach Süd ermöglichen sollen, zur Makulatur.
Doch neue Stromleitungen gebaut: Verwunderung über Netzagentur
Ist die Bundesnetzagentur bei der Steuerung des Stromnetz-Ausbaus voll im Bilde? Mehrere Übertragungsnetzbetreiber berichten über Fortschritte - der Agenturchef hatte zuvor noch Stillstand gemeldet.
Entgegen den Angaben der Bundesnetzagentur wurden im laufenden Jahr über 50 Kilometer an neuen Höchstspannungsleitungen gebaut. In Ostdeutschland kamen 22 Kilometer hinzu, teilte der Betreiber 50Hertz am Mittwoch auf Anfrage mit. Zudem stellte der Betreiber Amprion die 30 Kilometer lange Strecke Grafschaft-Sechtem in Nordrhein-Westfalen fertig.
Rund 60 Akteure zählt das Forum Netzintegration. Sie wollen den Netzumbau umwelt- und anwohnerfreundlich machen.
Für Oliver Feix hatte Orkan »Xaver«, der am Donnerstag und Freitag über Norddeutschland hinwegfegte, auch eine gute Seite. »Bei diesem Sturm sind wir am oberen Ende«, erklärt der Sprecher der Übertragungsnetzgesellschaft 50Hertz. Von rund 13 000 Megawatt installierter Windenergieleistung, die am Netz der Gesellschaft sind, würden derzeit 10 500 Megawatt tatsächlich Strom erzeugen.
Berlin. Alle wollen die Wende hin zu ökologischen Energie: Doch der für die Energiewende unerlässliche Stromnetzausbau stockt. Und daran sind vor allem auch die deutschen Bürger schuld.
Von den Projekten des aktuell laufenden Ausbauprogramms EnLAG sei im ganzen Jahr 2013 kein einziger neuer Leitungskilometer tatsächlich gebaut worden, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, der dpa. Grund seien Einsprüche von Bürgern, Planungsänderungen und Verzögerungen bei der Zusammenarbeit verschiedener Behörden. Damit seien weiterhin nur 268 Kilometer des 2009 gestarteten und auf 1855 Kilometer dringenden Bedarf veranschlagten Programms umgesetzt.
Halle (ots) - Ein Vorteil der erneuerbaren Energien ist ihre Dezentralität. In den Regionen entstehen kleine Kraftwerke, die eine robuste Stromversorgung garantieren. Dazu passt nicht, anschließend den Strom kreuz und quer durch Deutschland zu schicken. Das bewährte Prinzip,
Strom dort zu erzeugen, wo er auch gebraucht wird
, sollte gerade auch für die Öko-Energien gelten. Anstatt das ohnehin zugebaute Deutschland mit neuen Stromtrassen zu durchziehen,
sollte in Speichertechnologien investiert werden
. Auch so lassen sich Stromüberschüsse auffangen. Die technologische Entwicklung verläuft zudem rasant. Solar, Biomasse und Wind können bald überall günstig Strom erzeugen. Riesige Stromtrassen braucht dann niemand mehr
Die schwarz-rote Koalition
bremst den Ausbau der Erneuerbaren Energien ab
, vermutlich auf etwa zwei Drittel des Ausbautempos der vergangenen Jahre. Das wird Folgen für eine Reihe von Energiewende-Projekten haben, zuvorderst natürlich die einzelnen Kraftwerksbranchen. Darüber wird man genaueres erst mit der EEG-Novelle, die für Ostern 2014 geplant ist, erfahren.
Doch auch einem anderen Projekt droht jetzt das planerische Chaos: Dem Mega-Vorhaben Stromnetzausbau. Die Pläne von Schwarz-Rot könnten weite Teile der langfristigen Netzplanung, die schon jetzt per Gesetz genehmigt ist und etwa 10 Milliarden Euro kosten wird, über den Haufen werfen, wie ich bei einer ersten Sichtung für den Phasenprüfer feststellen konnte.
Neue Strommasten sollen den Netzausbau erleichtern. Aber sie passen nicht in deutsche Regelwerke. Bisher ist jedoch keines der Pilotprojekte in der Bauphase.
Die Energiewende hat viele Probleme. Eins der größeren ist der Rückstand beim Stromnetzausbau: Das Höchstspannungsnetz muss schnell erweitert werden, um Wind- und Solarenergie in die Industriezentren zu bringen. Doch bislang sind selbst von den 1855 Kilometern Leitung, die bereits 2009 als nötig beschlossen wurden, nur 15 Prozent fertig. Neuartige Strommasten sollen nun Schwung in den Netzausbau bringen.
Die diesjährige Konsultation der
Bundesnetzagentur
zum Stromnetzausbau ist auf großes öffentliches Interesse gestoßen. Mehr als 8.000 Stellungnahmen zum Netzentwicklungsplan Strom, zum Offshore-Netzentwicklungsplan und zum Umweltbericht 2013 haben die Behörde in den vergangenen Wochen erreicht. Der bei weitem größte Teil der Stellungnahmen wurde von Privatpersonen abgegeben.
Netzausbau:
TransnetBW und TenneT wollen Stromautobahn "Sued.Link"gemeinsam entwickeln
24.10.2013
Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW wollen bis 2022 gemeinsam eine 800 Kilometer lange Gleichstrom-Höchstspannungsverbindung errichten.
Darauf hätten sich beide Unternehmen jetzt verständigt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
„Mit dieser Verbindung werden wir die Hauptschlagader der Energiewende bauen, die regenerativen Windstrom vom Norden in den Süden Deutschlands bringen wird“, sagte Martin Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung von TenneT. Die Partner bezeichnen das Projekt „Sued.Link“ als „Deutschlands größtes Energieinfrastrukturprojekt der Energiewende“.
Mehrere Jahrzehnte kann es dauern, bis in der Eu Energienetz_Projekte genehmigt werden. Das soll sich nach dem Willen von Energiekommissar Oettinger nun ändern - mit einer Liste von fast 250 grenzüberschreitender Bauvorhaben die bevorzugt abgearbeitet werden sollen.
Der Animationsfilm erklärt die fünf Schritte zum Netzausbau und zeigt, wie Sie sich beteiligen können. Mehr erfahren Sie unter
http://www.netzausbau.de/ablauf
+ 04.10.2013 +
Offiziell soll das Stromnetz erweitert werden, um immer mehr Ökostrom aufnehmen zu können.
Inoffiziell aber geht es darum, auch weiterhin
große Mengen Kohlestrom zu transportieren.
Für die Verbraucher bedeutet das Mehrkosten von 20 Milliarden Euro. Den Energieexperten Lorenz Jarass bringt das auf die Palme. Er wirft Netzbetreibern und Bundesnetzagentur unsinnige und ökonomisch falsche Planungen vor.
Das deutsche Stromnetz soll erweitert werden – für die Energiewende. Das sagen alle Politiker. Der derzeit geplante Ausbau ist für diesen Zweck jedoch überdimensioniert, weil die Leitungen trotz des
wachsenden Ökostrom-Anteils
auch weiterhin große Mengen Kohlestrom aufnehmen sollen. Dadurch entstehen unnötige Kosten von bis zu 20 Milliarden Euro, die von den Stromkunden getragen werden müssen. Das folgert der Wiesbadener Energieexperte Professor
Lorenz Jarass
aus eigenen Analysen des
Bundesbedarfsplans
für das Stromnetz im Jahr 2022 und aktuellen Einspeisedaten von Wind-, Solar- und Kohlestrom. "Der übertriebene Netzausbau torpediert die Energiewende, und die Zeche zahlt der Verbraucher", kritisiert Jarass.
Agora
Energiewende
hat gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen BET einen Methodenvorschlag vorgestellt, mit dem das bislang angewandte Verfahren zur Planung der Stromübertragungsnetze weiter verbessert werden kann. Er führt sowohl zu einem robusteren Stromnetz als auch zu einem möglichst kostengünstigen Netzausbau.
Der Vorschlag geht von der Prämisse aus, dass die Planer der Stromnetze nicht genau wissen können, welchen Transportbedarf für Strom es in einigen Jahren geben wird, gleichzeitig aber das Netz den dann anfallenden Transportbedarf bewältigen muss. Der Methodenvorschlag berücksichtigt für die Netzplanung daher mehrere wahrscheinliche Varianten technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Szenarien. Gleichzeitig bezieht das Verfahren wirtschaftlich vernünftige Maßnahmen zur Minimierung des Netzausbaubedarfs mit ein. So werden zum Beispiel Einspeisespitzen abgeregelt, ein
Lastmanagement
findet statt und neue Kraftwerke werden gezielt an den für das Netz richtigen Standorten errichtet. Seine Funktionsfähigkeit hat das Verfahren in einem Test unter Beweis gestellt, aus dem ein exemplarischer Netzplan hervorgegangen ist.
17.09.2013 13:58 -
Die Bundesnetzagentur hat die Konsultationen zum aktuellen Entwurf des Netzausbauplans der Übertragungsnetzbetreiber gestartet. Bürger, Verbände und Behörden können sich informieren und zum Netzausbauplan Stellung nehmen.
Die Bundesnetzagentur hat am 13. September die öffentliche Konsultation der Entwürfe des Netzentwicklungsplans (NEP) 2013 und des Offshore Netzentwicklungsplans (O NEP) 2013 gestartet. Bis zum 8. November dieses Jahres können alle interessierten Bürger dazu Stellung nehmen und ihre Einwände vortragen.
Für die Energiewende sind neue Stromleitungen entscheidend. Doch überall sperren sich Bürgerinitiativen gegen die Verschandelung der Landschaft. Schönere Masten sollen Kritiker milde stimmen.
Die Energiewende steht und fällt mit dem Bau neuer Stromleitungen. Neue Trassen von mehreren tausend Kilometer Länge sind nach Einschätzung der Bundesregierung nötig, um den Überschuss an Windenergie aus Norddeutschland nach Süddeutschland abzutransportieren. Denn dort fehlt es wegen des Atomausstiegs an Kraftwerkskapazitäten.
Doch überall sperren sich Bürger vor Ort gegen den Bau neuer Hochspannungsmasten in Sichtweite ihrer Wohnungen. Erdkabel können nicht überall verlegt werden: Sie sind um ein Vielfaches teurer als Freileitungen. Zudem gibt es vielerorts geologische und technische Einschränkungen.
Mit dem Wort „Energiewende” verbindet sich die optimistische Vorstellung von einer Hinwendung der Gesellschaft in Richtung freundlicherer Gestaltungen. Im Bereich der Energie also: Weniger verschmutzte Luft und vergiftetes Wasser, weniger Verschwendung der Geschenke der Natur, mehr Schutz für ein gesundes Leben, kurzum: mehr Nachhaltigkeit. Hält diese Wende aber, was sie uns verspricht? Weniger poetisch ausgedrückt: Sind die wirtschaftlichen und politischen Akteure bereit und in der Lage, ihre partikulären Interessen soweit zurückzustellen, dass Kompromisse für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung im Energiesekto möglich werden?
Teil 2
: Defizite und methodische Fehler der Netzausbauplanung
In Teil 1 unseres Beitrags (Ausgabe 2013.5, Seiten 12 ff.) wurde die aktuelle amtliche Netzausbauplanung für Deutschland skizziert und – gegenüber dem volkswirtschaftlichen Optimum – als weit überdimensioniert dargestellt. Diese Überdimensionierung begünstigt die Kraftwerksbetreiber, insbesondere von großen Kohlekraftwerken, und belastet die Stromverbraucher unnötig in doppelter Weise: Sie bezahlen mit dem EEG -Zuschlag von mittlerweile über 5 Cent pro kWh den Ausbau der erneuerbaren Energien und zudem mit stark wachsenden Leitungsentgelten für neue Leitungen, die nicht etwa für die Übertragung von erneuerbaren Energien erforderlich sind, sondern vor allem für die Übertragung von Kohlestrom zeitgleich zu Starkwindeinspeisung. Die Zielsetzung der „Energiewende”, nämlich mehr erneuerbare und weniger fossile Energien, wird damit ad absurdum geführt.
Netzausbau unverzichtbar für Umstellung auf Ökostrom
10. September 2013, 07:43 Uhr
Für eine komplette Umstellung der deutschen Stromversorgung auf erneuerbare Energien ist einer Studie zufolge eine gute Vernetzung unverzichtbar.
Für eine komplette Umstellung der deutschen Stromversorgung auf erneuerbare Energien ist einer Studie zufolge eine gute Vernetzung unverzichtbar. Zwar könnten sich einzelne Gemeinden lokal autark mit Strom versorgen, ergab die Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes, die AFP vorab vorlag. Solche Energieinseln sind demnach aber eher selten machbar - und in jedem Fall sehr teuer.
Von Joachim Mahrholdt | 09.09.2013 - 14:24 |
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Erdkabel sind teuer, 380-kV-Leitungen unbeliebt. Unterirdische Elektrizitäts-Highways in Stahlröhren könnten die Probleme lösen.
Energiewende? Für manchen ist das Hoffnungsprojekt von einst inzwischen zum Unwort geworden: nichts als Ärger. Rasant steigende Strompreise, finanziell klamme Offshoreprojekte, fehlende Speicher für den Ökostrom. Nicht zu vergessen einige Tausend Kilometer Stromnetze, die gebaut werden müssten, die aber niemand vor der Haustür haben will. Dieses Problem allerdings könnte bald elegant gelöst werden. Für den Magdeburger Universitätsprofessor Martin Molitor sind "Strom-Pipelines" die Antwort auf alle Fragen des Stromtransports.
Der Netzausbau für die Energiewende muss besser geplant werden.
Dafür muss sich die Neuinstallation von Solar- und Windkraftwerken dringend stärker am Netz orientieren.
D
ie Bürger zeigen dem Netzbetreiber Tennet die Rote Karte. Der muss die Zeichnungsfrist für seine sogenannte Bürgeranleihe um einen Monat verlängern. Mit dem Geld von Privatleuten will Tennet eine neue Stromleitung in Schleswig-Holstein finanzieren. Doch die Bürger sind skeptisch. Und das ist mehr als verständlich.
Denn niemand kann heute im Ernst sagen, welches Netz wir in den nächsten Jahren wirklich brauchen. Es gibt zu viele Unsicherheiten. Da sind einmal die Windparks im Meer. Die Netzbetreiber können zwar mit den bereits gebauten Offshore-Kraftwerken planen. Ob aber viele der erst geplanten Parks jemals Realität werden, ist wegen der immensen Schwierigkeiten und der hohen Kosten mehr als zweifelhaft.
Jede Frittenbude werde besser gemanagt als die Energiewende
,
meint SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück und will den Druck auf die Versorger erhöhen.
m Kampf gegen die hohen Strompreise will die
SPD
die Energieversorger bei einem Wahlsieg notfalls zu Tarifsenkungen zwingen. "Wir werden die Anbieter dazu verpflichten, ihre
Grundversorgertarife an die Bundesnetzagentur zu melden", heißt es in einem Zehn-Punkte-Plan, den Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) vorgelegten. "Mit mir als Bundeskanzler wird die Flickschusterei und das Kompetenzgerangel bei der Energiewende ein Ende haben", betonte Steinbrück.
An Manfred Krug dürften viele Geldanleger mit gemischten Gefühlen zurückdenken. Einerseits haben sie ihn als knurrigen „Tatort“-Kommissar in Erinnerung, der ihnen spannende Fernsehabende bescherte. Andererseits machte der Schauspieler ihnen die Telekom-Aktie schmackhaft, an der sie oft wenig Freude hatten. Im Vertrauen auf den prominenten Tippgeber übersahen viele die Risiken des Börseninvestments.
Nun sind zwei Bundesminister gewissermaßen in Krugs Fußstapfen unterwegs:
Peter Altmaier
(Umwelt, CDU) und Philipp Rösler (Wirtschaft, FDP) wollen die Bürger diesmal an der Energiewende verdienen lassen. Ihre Idee entwickelten sie zusammen mit den vier Übertragungsnetzbetreibern: Eine „Bürgerdividende“ soll den Netzausbau beschleunigen und die Akzeptanz für neue Hochspannungsleitungen erhöhen. Bis zu fünf Prozent Zinsen winkten Anlegern, die sich an den Investitionen beteiligten, lockten die beiden Ressortchefs. Anlieger in unmittelbarer Nähe der Leitungen sollten bei der Zeichnung bevorzugt werden. „Dies ist ein guter Tag für die Energiewende“, jubilierte Rösler bei der Vorstellung eines Eckpunktepapiers im Juli. Und Altmaier hob hervor, „dass nicht nur die Kosten, sondern auch die Erträge breit gestreut und gerecht verteilt werden“.
Damit die Energiewende funktioniert, sind neue Hochleistungsnetze erforderlich. Das hat die Bundesregierung schon vor zwei Jahren beschlossen. Viele Bürger bauen nun eigene Leitungen.
Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif fordert eine parteiübergreifende Strategie zur Realisierung der Energiewende in Deutschland. Den Windstrom in der Nordsee zu erzeugen und nach Bayern zu leiten, hält er für unsinnig.
Kiel.
Der Klimaforscher Mojib Latif bemängelt das Fehlen einer Strategie für die Energiewende in Deutschland. Dabei sind Auswirkungen des Klimawandels seiner Ansicht nach auch bei uns schon zu spüren. Woran es hapert, sagt der Leiter des Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung im dpa-Interview.
Ist das Tempo der Energiewende in Deutschland zu gering?
Es hat ja eigentlich noch gar nicht so richtig begonnen.
Finanzielle Bürgerbeteiligung beim Bau der Westküstentrasse birgt große Risiken für Kleinsparer
Mit einer Bürgeranleihe sollsich die Bevölkerung an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen können. Doch Finanzexperten raten davon ab.
Sie sollte eine Wunderwaffe sein. »Wir brauchen die Bürgerdividende, damit sich die Bürgerinnen und Bürger direkt an der Energiewende beteiligen können«, warb Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) Anfang Juli noch. Mit den Anleihen soll Geld für den Ausbau der Stromnetze bei der Bevölkerung eingesammelt werden. Die erste Anleihe dieser Art, mit der die geplante Westküstenleitung in Schleswig-Holstein zwischen Brunsbüttel und Niebüll mitfinanziert werden soll, erweist sich jedoch für die Kleinanleger als hochspekulativ.
Netzausbau: Rahmenbedingungen fördern billigen Strom aus Braunkohle
Entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag planen die vier großen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) das Netz der Zukunft auf Basis eines Marktmodells, das die heute betriebenen Braunkohleblöcke für weitere zehn Jahre im Dauereinsatz sieht. Nach Ansicht der
Deutschen Umwelthilfe (DUH)
wird das Stromnetz der Zukunft zunehmend zu einer Infrastruktur für den Weiterbetrieb ausgerechnet der klimaschädlichsten Kraftwerke.
„Wenn unter der Fahne der Energiewende immer mehr Braunkohlestrom produziert und anschließend ins Ausland exportiert wird, ist das absurd. Wenn noch dazu die Netzentwicklungs-planung aufgrund der gesetzlichen Vorgaben darauf hinausläuft, dieser Fehlentwicklung den Weg zu bereiten, werden wir nicht weniger, sondern immer mehr Widerstand gegen neue Stromtrassen
erleben
", warnt Peter Ahmels, der Leiter Erneuerbare Energien und DUH-Netzexperte.
Münster - Die „Bürgeranleihe“ in Schleswig-Holstein geht in die heiße Phase: Anwohner können sich finanziell an dem Bau einer Hochspannungsleitung beteiligen. Der Stromnetzbetreiber Tennet lockt mit einer ansehnlichen Verzinsung. Doch das Anleihemodell hat auch seine Schattenseiten.
Bürger sollen Stromleitung finanzieren
Mit der „Bürgeranleihe“ können sich Anleger an dem Bau einer 380-Kilovolt-Leitung an der Westküste Schleswig-Holsteins beteiligen – oder, genauer gesagt, an dessen Finanzierung. Insgesamt können die Anlieger entlang der Trasse bis zu 15 Prozent zu dem 210 Mio. Euro schweren Projekt zuschießen.
Verlegung einer neuen 700-Megawatt-Gleichstrom-Kabelverbindung von Jütland durch das Skagerak
Im vergangenen Jahr wurde mit dem Ausbau der Hochspannungstrasse zwischen Kassö bei Apenrade und Tjele in Nordjütland ein wichtiger Schritt vollzogen, die Stromnetze von Dänemark und Deutschland besser miteinander zu verknüpfen. Vor allem auch, weil parallel die sich anschließende grenzüberschreitende Hochspannungsleitung nach Schleswig-Holstein durch technische Maßnahmen für eine Durchleitung von bis zu 1700 Megawatt Strom eingerichtet worden ist. Nun wird die deutsch-dänische Stromautobahn, die vor allem wichtig für den vermehrten Im- und Export erneuerbarer Energie erforderlich ist, durch eine zusätzliche „Stromautobahn“ in Form eines Seekabels zwischen Tjele und Kristiansand in Norwegen ergänzt.
Treibt Schwarz-Gelb die Bürger zu riskanten Geschäften?
Fondsmanager warnen vor "Volksnetz"
Von Christian Rothenberg
Energiewende zum Mitmachen: Die Bundesregierung wirbt für Bürgeranleihen. Wer sich an der Finanzierung einer Stromtrasse beteiligt, erhält fünf Prozent Rendite. Doch dem Urteil von Experten zufolge ist das Geschäft hochriskant
Strahlung im Vorgarten, Stahlmasten hinterm Haus, Stromleitungen, die über das eigene Grundstück verlaufen - wer dem Bürger zu nah auf die Pelle rückt, der riskiert viel Ärger. Jeder Lokalpolitiker weiß um den Nährboden solcher Konflikte. Was droht sind Klagen und drastisch längere Planungs- und Bauzeigen. Wie stellt man es also am klügsten an, will man eine Kilometer lange Trasse bauen? Wie überredet man den Bürger zu seinem Glück? Ganz einfach: Man lockt ihn mit Geld.
20.07.2013
· Die Bundesregierung verspricht Anrainern der neuen Stromtrassen fünf Prozent Rendite, wenn sie sich an der Finanzierung beteiligen. Und tut so, als sei das Geld sicher. In Wirklichkeit werden die Leute in riskante Spekulationsgeschäfte gejagt.
Der Wutbürger André Tesch wohnt im Paradies. Wälder, Auen, Wiesen: Das Privatgrundstück des Anwalts nahe der schleswig-holsteinischen Kreisstadt Heide liegt mitten in freier Natur. Und mitten in der deutschen Energiewende. Bald könnte hinter Teschs Haus ein 80 Meter hoher Stahlmast gen Himmel ragen, der 380-Volt-Stromkabel zu tragen hat. Über eine Strecke von 150 Kilometern soll der Strom, den die Windräder an der Nordseeküste erzeugt haben, gen Süden fließen.
(VDE) Weiträumige Stromtransite werden vor dem Hintergrund einer zunehmend dezentralen Energieerzeugung, des lokalen Ausbaus von Wind- und Solarenergie und eines wachsenden europäischen Stromhandels immer notwendiger. In vielen Netzausbauszenarien spielen Hochtemperaturleiter deswegen eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen eine bis zu 90 Prozent höhere Strombelastbarkeit als vergleichbare Standardleiter.
Das Nachrüsten vorhandener Stromtrassen mit den sogenannten "heissen Seilen" kann deren Übertragungsfähigkeit also deutlich steigern. Bislang mangelt es in Deutschland an praktischen Erfahrungen bezüglich des Einsatzes neuerer Hochtemperaturleiter.
07.07.2013
· Umweltminister Altmaier und Wirtschaftsminister Rösler haben ein Modell vorgestellt, das Bürgern eine Möglichkeit geben soll, sich an dem Ausbau von Stromnetzen finanziell zu beteiligen. Anwohner, die protestieren, verhageln sich jetzt möglicherweise eine sichere Rendite.
Semantisch ist gegen Bürgerdividenden erst einmal nichts einzuwenden. Wer hätte etwas gegen Bürger? Die F.A.S. bestimmt nicht. Und wer lehnte Dividenden ab? Niemand aus dieser Wirtschaftsredaktion zumindest. Basisdemokratie schwingt im Wort mit und die Vorstellung des mündigen Bürgers. Alles schön und gut.
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- VDE|FNN informiert mit neuem technischen Hinweis Freileitungsbetreiber über Besonderheiten beim Einsatz von Hochtemperaturleitern
- In Deutschland bislang nur wenig Praxiserfahrung mit neueren Leiterseilen
- Vor allem bestehende Freileitungen können dank Hochtemperaturleitern mit höherer Übertragungsfähigkeit betrieben werden, jedoch steigen die Verluste
Weiträumige Stromtransite werden vor dem Hintergrund einer zunehmend dezentralen Energieerzeugung, des lokalen Ausbaus von Wind- und Solarenergie und eines wachsenden europäischen Stromhandels immer notwendiger. In vielen Netzausbauszenarien spielen Hochtemperaturleiter deswegen eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen eine bis zu 90 Prozent höhere Strombelastbarkeit als vergleichbare Standardleiter.
Der Bürgerprotest in Alt-Niehl gegen das 380-Kilovolt-Erdkabel hat gewirkt:
Die Rhein-Energie wird die Trasse für das Kabel verändern.
Sie soll nun nicht mehr unter dem Niehler Damm verlaufen, sondern über die Westseite der unbewohnten Industriestraße
Niehl. Die Rhein-Energie AG wird ihr 380-Kilovolt-
Erdkabel
zwischen dem geplanten Heizkraftwerk Niehl III und dem Umspannwerk Merkenich nicht, wie erst geplant, unter dem Niehler Damm verlegen, sondern auf einer Route westlich der Industriestraße. Der neue Leitungsverlauf zwischen dem künftigen Kraftwerksstandort im Niehler Hafen und dem Umspannwerk Merkenich kreuzt zunächst die Amsterdamer Straße und verläuft dann über die Westseite der unbewohnten Industriestraße.
Stromautobahn „Alegro“: Amprion schließt negative Folgen aus
Von: Jörg Abels
21. Juni 2013, 17:38 Uhr
Niederzier
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Hinter dem Namen „Alegro“ verbirgt sich eines der größten Infrastrukturprojekte in der Region: Um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung in den Großräumen Lüttich und Aachen zu verbessern, plant Hochspannungsnetzbetreiber Amprion mit einem belgischen Partner
den Bau einer 100 Kilometer langen Stromautobahn.
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Zwei Erdkabel sollen die Umspannanlagen in Oberzier und Lixhe bei Lüttlich verbinden. An den Endpunkten werden sogenannte Konverterstationen errichtet,
um den in Gleichstromtechnik transportierten Strom
in die bestehenden Wechselstromnetze einspeisen zu können.
Netzausbau kann jetzt schneller vorangetrieben werden
Berlin (AFP) - Beim für die Energiewende erforderlichen Ausbau der Stromnetze kann die Bundesregierung nun mehr Tempo vorlegen. Der Bundesrat billigte mehrere Maßnahmen zur Beschleunigung des Netzausbaus sowie das Bundesbedarfsplangesetz. Die Planung länder- und grenzüberschreitender Stromtrassen wird damit künftig bei der Bundesnetzagentur gebündelt. Bislang war die Behörde bereits für die Planung des Streckenverlaufs zuständig, künftig soll sie auch die Planfeststellungsverfahren übernehmen.
Bundesrat berät morgen aufgeblähten Bundesbedarfsplan für Stromnetze - BUND: Alternativen wurden nicht geprüft
Berlin/MVPO
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert das morgen (07.06.) im Bundesrat zur Abstimmung anstehende Bundesbedarfsplangesetz für Stromnetze. Die darin enthaltenen Planungen seien überzogen und widersprächen europäischen Umweltvorschriften.
„Der mit dem Gesetz verordnete Netzausbau geht weit über den tatsächlichen Bedarf hinaus und ist viel zu stark auf den Ausbau von Windparks in Nord- und Ostsee ausgerichtet. Hingegen wird der Ausbau der Windenergie an Land, insbesondere in Süddeutschland, in den Planungen nur ungenügend berücksichtigt. Zugleich dienen die geplanten Stromnetze nicht vorrangig dem Ausbau erneuerbarer Energien, sondern vor allem dem europäischen Stromhandel und der besseren Auslastung fossiler Kraftwerke“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Grüne fordern Bürgerbeteiligung beim Stromnetzausbau
Die Grünen fordern ein "Mitmachen bei der Energiewende von unten" auch beim Ausbau der Stromnetze. Der Netzausbau biete eine große Chance zur Beteiligung der Bürger an transparenten Genehmigungsverfahren und eröffne ihnen finanzielle Anlagemöglichkeiten, schreiben Cem Özdemir, der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Oliver Krischer, der Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen für Energiewirtschaft, in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitagsausgabe).
Bundesregierung verbessert Investitionsbedingungen für Netzausbau
Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf einer Verordnung für verbesserte Investitionsbedingungen für den Netzausbau beschlossen. Das Verordnungspaket soll die Berechnung der Netzkosten klarer machen und die Beteiligung energieintensiver Stromletztverbraucher sicherstellen, die zur Stabilität der Netze beitragen. Außerdem sollen Anreize für die Einführung variabler Stromtarife geschaffen werden.
An der Westküste stimmen die Bürger dem geplanten Bau einer 380 KV-Überlandleitung überwiegend zu. Das ist das Ergebnis einer
Studie
, die vom Bundesumweltministerium und dem psychologischen Institut der Uni Halle gefördert wird. Befragt haben Studentinnen und Wissenschaftler unter Leitung der Privatdozentin Gundula Hübner 381 Schleswig-Holsteiner.
Sorge: Einbußen im Tourismus und bei Immobilien
Insgesamt stehen die Befragten der Studie zufolge dem Netzausbau eher positiv gegenüber. Die Notwendigkeit des Ausbaus werde mehrheitlich anerkannt.
Netzbetreiber Schucht: Derzeitige Infrastruktur passt nicht zur Energiewende
Boris Schucht im Gespräch mit Hanns Ostermann
Um nicht unnötig Windparks bei Überkapazitäten abschalten zu müssen, müsste die Netz-Infrastruktur umgebaut werden, sagt der Geschäftsführer des Netzbetreibers 50Hertz, Boris Schucht. Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse zudem mit dem Netzausbau synchronisiert werden.
Netzausbau: Verbraucherzentrale warnt vor Fehlinvestitionen
Aufnahme: Willi Traut Strommast in Neuss-Reuschenberg
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat vor teuren Fehlinvestitionen beim Netzausbau gewarnt und den aktuellen Netzentwicklungsplan Strom der Bundesnetzagentur heftig kritisiert. Das geht aus einer Stellungnahme des vzbv an die Bundesnetzagentur hervor, von der die „Berliner Zeitung“ berichtet.
Im Zentrum der Kritik steht die prognostizierte Leistungskapazität der
Offshore
-Windparks, die nach Ansicht des vzbv in allen drei Szenarien zu hoch angesetzt werden. So rechne der Netzentwicklungsplan im Jahr 2024 mit einer Leistungskapazität von zehn Gigawatt, wohingegen der vzbv höchstens fünf bis sieben Gigawatt installierte Leistungskapazität von Offshore-Windparks erwartet.
Verbraucherschützer warnen vor teuren Fehlinvestitionen in Netze für Strom. Gleichzeitig fordern sie, die gesamte Netzplanung zu revidieren. Knackpunkt sind vor allem die Windmühlen vor der Küste.
Beim Au
sbau der Stromnetze geht einiges gewaltig schief – zumindest aus Sicht der Verbraucherschützer. In einigen Jahren könnten auf die Bürger zusätzliche Kosten von jährlich einer Milliarde Euro zukommen – für Infrastruktur, die niemand braucht.
Bürger sollen Geld verdienen statt zu protestieren
In weiten Teilen Deutschlands wehren sich Anwohner gegen neue Stromleitungen. Jetzt geht ein Netzbetreiber neue Wege – und lockt die Bürger mit satter Rendite, wenn sie nicht demonstrieren.
Verschleiß ist nicht das größte Problem der deutschen Stromnetzbetreiber. Im Zuge der Energiewende müssen ohnehin viele Leitungsmasten erneuert und ertüchtigt werden. Doch gibt es gegen den Neubau von Hochspannungstrassen nach wie vor starken Widerstand der betroffenen Anwohner.
Dabei drängt die Zeit: Weil ab Ende 2015 die nächsten Atomkraftwerke in Süddeutschland abgeschaltet werden, müssen bis dahin neue Stromleitungen bereitstehen, um
Windenergie aus Norddeutschland
zu den Verbrauchszentren in Bayern und Baden-Württemberg zu bringen.
Ohoven: Dezentrale Energieversorgung spart Milliarden für Netzausbau
BVMW fordert Ausbau der Speicherkapazitäten vor Ort
(
ddp direct) Berlin –
„Die Energiewende wird unbezahlbar ohne eine Forcierung neuer Energie-Speichertechnologien. Eine solche Speicheroffensive gehört in die Hände des Mittelstands.“
Dies erklärte Reinhard Schneider, Vorsitzender der BVMW Energiekommission, bei der parlamentarischen Anhörung zur Petition „für bezahlbaren und nachhaltigen Strom“.
DIW: Netzausbau-Bedarf wird systematisch überschätzt
Berlin –
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass in Deutschland auch zukünftig keine Engpässe bei der Stromübertragung zu befürchten sind. Einem aktuellen Bericht zufolge geht der Ausbau des deutschen Stromnetzes zwar langsam, aber kontinuierlich voran. Die Autoren gehen davon aus, dass bis 2016 über die Hälfte der laufenden Netzausbau-Projekte abgeschlossen sein wird. Der DIW-Forschungsdirektor Christian von Hirschhausen sagt dazu: "Ein gewisser Umbau ist zwar für den steigenden Anteil der erneuerbaren Energien notwendig. Methodische Mängel bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans führen jedoch zu einer Überschätzung des Ausbaubedarfs.
Auch überrascht, dass die Einspeisepunkte von zwei der in nächster Zukunft geplanten Stromautobahnen ausgerechnet an traditionellen Standorten der Kohlewirtschaft beginnen, nämlich im rheinischen beziehungsweise dem mitteldeutschen Braunkohlerevier.
Es ist zu befürchten, dass dadurch Anreize entstehen, die Kohleverstromung auch künftig auf einem hohen Niveau zu halten. Dies könnte die Ziele der Energiewende untergraben."
Drei geplante Stromautobahnen
Der Trassen-Verlauf wird im Sommer konkret
06.05.2013
· Der Ausbau der Stromnetze ist ein zentrales Element der Energiewende. Für den Transport von Windstrom sind drei große Stromautobahnen geplant. Bislang sind die Trassenverläufe aber nur grob festgelegt. Die Feinplanungen beginnen.
Die öffentliche Debatte über den Verlauf der künftigen Stromtrassen wird mit Nennung der Standorte in der zweiten Jahreshälfte Fahrt aufnehmen. Der Ausbau der Übertragungsnetze ist ein zentrales Element der Energiewende. Für den Transport sind drei große Stromautobahnen geplant, über die Energie vom Norden in den Süden sichergestellt werden soll.
Ursprünglich war sogar von vier Trassen die Rede.
Schleswig-Holsteins Windstrom ist wichtiger Part der Energiewende. Für den Abtransport in Richtung Süddeutschland muss das Stromnetz erweitert werden. Netzbetreiber Tennet baut mehr als 500 Kilometer neue Leitungen.
Kiel/
Bayreuth
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Der Ausbau des Stromnetzes in Schleswig-Holstein läuft auf vollen Touren. Schwindelfreie Monteure pflanzen Gittermast für Gittermast in die Landschaft, an denen die elektrischen Freileitungen aufgehängt werden. Der Neubau dieser 380.000-Volt-Leitungen kostet zwischen 1,4 und 1,6 Millionen Euro pro Kilometer, weiß Alexander Greß vom Netzbetreiber Tennet.
Die Firma Amprion, Dortmund teilt mit, das die geplante neue 380-Kv-Leitung von Dortmund-Kruckel bis nach Dauersberg gebaut werden soll. Die Kommunen seien bereits informiert, im nächsten Schritt sollen die Grundstückseigentümer angesprochen werden. Die neue Trasse orientiert sich an den bereits vorhandenen Leitungsmasten.
Kreisgebiet. Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat in dieser Woche seine Entscheidung über die Antragstrasse in der Genehmigung zum Bau einer neuen 380-kV-Leitung von Dortmund-Kruckel nach Dauersberg im rheinlandpfälzischen Teil vorgestellt.
Der Bundestag hat am Donnerstag den
umstrittenen Gesetzentwurf
der Bundesregierung zum beschleunigten Ausbau der Stromnetze mit ein paar Änderungen verabschiedet. Danach sollen 36 Höchstspannungsleitungen (über 300kV, bislang meist 380kV, bei Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung über 400kV, mittlerweile oft 800kV) errichtet werden, um die mit Windenergie und neuen konventionellen Kraftwerken im Norden erzeugte Energie zu den Verbrauchsschwerpunkten im Süden und Westen der Republik zu bringen.
Ganz vorn genannt ist die Strecke von Emden zum Meerbuscher Stadtteil Osterath, wo der geplante Bau eines Konverters zur Anbindung der neuen Stromautobahn ans bestehende Versorgungsnetz bereits zu
heftigen Bürgerprotesten
führte.
Rösler: Kabinett stellt Weichen für weitere Beschleunigung des Netzausbaus
Redaktion, Mittwoch, 24.April 2013
(BPP) Die Bundesregierung hat heute eine wichtige Grundlage für die weitere Beschleunigung des Stromnetzausbaus geschaffen. Das Kabinett hat den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vorgelegten Entwurf einer Verordnung über die Zuweisung der Planfeststellung für länderübergreifende und grenzüberschreitende Höchstspannungsleitungen auf die Bundesnetzagentur (Planfeststellungszuweisungsverordnung) verabschiedet. Damit wird die Bundesnetzagentur künftig neben der Trassenplanung auch die Planfeststellungsverfahren für die zentralen länder- und grenzüberschreitenden Höchstspannungsleitungen durchführen.
Die Energiewende in Deutschland
Meerbusch klagt gegen den Netzausbau
VON MARTIN RÖSE -
zuletzt aktualisiert: 23.04.2013 - 06:50
Meerbusch (RP).
Die Stadt Meerbusch will gegen einen wesentlichen Baustein der Energiewende vor das Bundesverfassungsgericht gehen. Die Kommune wird in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz zur Beschleunigung des Stromnetzausbaus einlegen, das am Donnerstag vom Bundestag verabschiedet wird.
Der Ökonom Lorenz Jarass hat bei einer
Anhörung im Bundestag
am Mittwoch das
geplante Gesetz
(PDF-Datei) zum beschleunigten Ausbau der Stromnetze scharf kritisiert. In dem Entwurf heiße es, dass nicht nur der im Norden erzeugte Strom aus Windanlagen, sondern auch der aus konventionellen Kraftwerken in den Süden der Republik geleitet werden müsse, monierte Jarass. Der Professor der Hochschule RheinMain sieht damit den Verdacht bestätigt, dass die neuen Leitungen gar nicht erforderlich seien, "um die Integration der erneuerbaren Energien sicherzustellen". Vielmehr sollten sie vermeiden helfen, dass etwa ein Kohlekraftwerkbetreiber bei Starkwind seine Einspeisung ins Netz zurückfahren müsse.
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie - 05.04.2013
Berlin: (hib/HLE) Um den Ausbau der Stromnetze geht es in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie
am Montag, den 15. April,
von 14.00 bis 16.00 Uhr. Bei der im Sitzungssaal 2.600 des Paul-Löbe-Hauses stattfindenden Anhörung sollen sich elf Sachverständige zu diesem Aspekt der Energiewende äußern: Professor Lorenz Jarass (University of Applied Sciences Wiesbaden), Rotraud Hänlein (Deutsche Umwelthilfe). Gernot Schiller (Rechtsanwälte Redeker Sellner Dahs), TenneT TSO, Bundesnetzagentur, Amprion GmbH, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), 50Hertz Transmission GmbH, Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und Professor Albert Moser (RWTH Aachen University).
Wer es schon immer geahnt hat, darf sich vom Deutschen Institut für Wirtschaft bestätigt fühlen: Der
geplante Netzausbau in Deutschland
ist wahnsinnig überdimensioniert. Und er wird so auch nicht für die Energiewende gebraucht. Mehr Höchstspannungsleitungen sind nur deshalb nötig, damit parallel zum Ausbau der Erneuerbaren die Kohlekraftwerke weiterlaufen können. Das ist das Fazit eines Vortrags von Lorenz Jarass am heutigen Freitag beim DIW.
Aus Berlin Susanne Ehlerding
Der Experte nahm in seinem Vortrag "methodische Fehler und Fehleinschätzungen der Netzausbauplanungen" aufs Korn. Eben dafür hatte ihn das DIW nach Berlin eingeladen. Lorenz Jarass ist Autor mehrerer
Standardwerke
zur Energiewende und Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Am Freitag diskutierte er mit anderen Referenten das Thema
"Netzausbau in Deutschland und den europäischen Nachbarländern – Ist weniger mehr?"
Neue Stromleitungstechnik nutzt vorhandene Strommasten besser aus
Von Sönke Gäthke
Um Windstrom vom Norden in den Süden der Bundesrepublik zu transportieren, sind vielleicht weniger neue Stromleitungen nötig: Techniker des Stromnetzbetreibers Amprion haben nachgewiesen, dass die bestehenden Strommasten viel mehr Energie transportieren könnten als bisher.
Die nutzbare Kapazität konventioneller Stromleitungen könnte sich verdoppeln lassen, wenn zunächst einmal auf einer Seite der Strommasten durch die bereits aufgehängten Kabel Gleichstrom statt Drehstrom flöße. Keine neuen Strommasten müssten gebaut, keine neuen Kabel aufgehängt, keine langen Debatten mit Anwohnern geführt werden. Notwendig wären: zwei Konverterstationen, in denen der Hochspannungsgleichstrom erzeugt wird, neue Isolatoren und einige Anpassungen an den Umspannwerken.
Der Ausbau der Stromnetze ist Gegenstand einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie am Montag, 15. April 2013. Die Sitzung unter Vorsitz von Ernst Hinsken (CDU/CSU) beginnt um 14 Uhr im Sitzungssaal 2.600 des Paul-Löbe-Hauses in Berlin und dauert zwei Stunden.
Z
ehn Milliarden Euro für 36 Planungen
Gegenstand der Anhörung sind Gesetzentwürfe der Bundesregierung (
17/12638
), des Bundesrates (
17/11369
) sowie Anträge der SPD (
17/12681
) und von Bündnis 90/Die Grünen (
17/12538
). Die Bundesregierung stellt in ihrem Gesetzentwurf für 36 Planungen für den Bau von Höchstspannungsleitungen die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf fest.
Moers
Amprion: Neue Stromleitung bleibt in alter Trasse
zuletzt aktualisiert: 23.03.2013
Moers (RP).
Der Netzbetreiber Amprion will zwei Teilabschnitte der neuen Höchstspannungsleitung von Wesel bis Koblenz nun doch innerhalb der alten Trasse bauen lassen. Betroffen sind die Leitungswege Wesel-Utfort und Utfort-Hüls West. Bislang sollte nur der Abschnitt von Wesel nach Utfort in der seit 1926 bestehenden 220-kV-Trasse verlaufen.
Der Abschnitt Utfort-Hüls hatte dagegen ursprünglich 40 Meter westlich von der alten Streckenführung verlaufen sollen. Zuletzt hatte Amprion seine Pläne im Oktober 2012 öffentlich in Moers vorgestellt.
SPD-Minister will Stromsteuer kürzen
Konsens beim Stromnetzausbau steht
VON M. BRÖCKER, R. LEHMANN, B. MARSCHALL UND E. QUADBECK -
zuletzt aktualisiert: 21.03.2013 - 06:47
B
erlin (RP).
Die Länder sind bereit, dem Bund die Kompetenz für die Planung der großen Stromautobahnen zu übertragen. Bei der Strompreisbremse ist eine Einigung heute beim Energiegipfel in die Ferne gerückt.
Die Bundesregierung und die 16 Bundesländer wollen sich heute beim Bund-Länder-Energiegipfel bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf ein Konzept für den Ausbau der großen Stromautobahnen einigen. Die Länder seien bereit, der Bundesnetzagentur und damit dem Bund Planungshoheit und -kompetenz für 21 große Stromleitungen zu übertragen, die über die Ländergrenzen hinweg verlaufen werden, hieß es in Berliner Regierungskreisen.
Energienetze: EU-Parlament gibt grünes Licht für Infrastrukturpaket
Der Ausbau grenzüberschreitender Energienetze kann in der Europäischen Union (EU) künftig deutlich schneller geschehen. Das EU-Parlament hat diese Woche grünes Licht für das entsprechende Infrastrukturpaket gegeben.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat die Annahme des Energie-Infrastrukturpakets durch das Europäische Parlament begrüßt. „Das ist ein wirklicher Durchbruch und wird dringend gebrauchter Infrastruktur einen großen Schub geben: statt 12 Jahre oder länger auf eine Genehmigung zu warten, werden Entwickler von besonders wichtigen grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekten wie Pipelines oder Stromnetzen nun innerhalb von vier Jahren eine Entscheidung haben."
Ruppige Debatte Netzausbau sorgt für Zoff im Bundestag
Es geht nicht voran mit dem Neubau von Stromleitungen. Die Schuld daran gaben sich Regierung und Opposition gegenseitig. Wirtschaftsminister Rösler (FDP) will mit einem Gesetz dafür sorgen, dass der Strom schneller von Nord nach Süd kommt.
Stand: 14.03.2013
"Unser Ziel ist es, die Planung- und Bauzeiten von derzeit zehn Jahren auf vier Jahre zu verkürzen", sagte Rösler in einer Regierungserklärung zur ersten Lesung des Gesetzentwurfs zur Beschleunigung des Leitungsbaus. Um die Bauzeit zu verringern, ist in dem Gesetzentwurf beispielsweise vorgesehen, nur noch das Bundesverwaltungsgericht als einzige Streit-Instanz zuzulassen. 2.800 Kilometer Höchstspannungsleitungen sollen in Deutschland neu errichtet werden, um Windstrom aus Norddeutschland in den Süden zu transportieren.
Schnellerer Netzausbau: Regierung legt 2. NABEG vor
Berlin - Die Bundesregierung will den Ausbau der Stromnetze beschleunigen, um damit auf die Strukturveränderungen durch die Energiewende zu reagieren. Der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien, die sukzessive Abschaltung der verbleibenden Kernkraftwerke und der Bau konventioneller Kraftwerke an neuen Standorten würden es erforderlich machen, Strom zunehmend über weite Strecken zu transportieren, heißt es in dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf eines Zweiten Gesetzes über Maßnahmen zur Beschleunigung des Netzausbaus Elektrizitätsnetze (NABEG). Insbesondere müsse der im Norden Deutschlands erzeugte Strom aus Windenergieanlagen und neuen konventionellen Kraftwerken zu den Verbrauchsschwerpunkten im Süden und Westen Deutschlands geleitet werden.
Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Alternative zu 30 Millionen Vogelopfern, zu riesigen Schneisen durch unsere Wälder, zu Tausenden von neuen Freileitungsmasten - eine Alternative zu Enteignungen auf deren Strecke, zu Elektromagnetischem Smog, der ganze Landstriche architektonisch unbebaubar macht - eine Alternative, die auch noch günstiger ist als die geplanten Freileitungen - sollten wir dann nicht zu dieser Alternative greifen?
Die Infranetz AG schlägt ein muffenloses, modulares HGÜ-Erdkabelsystem mit hoher Übertragungsleistung entlang schiffbarer Wasserstraßen und Küstenlinien vor. Hier befinden sich alle wesentlichen Lastknoten wie Kraftwerke, Großverbraucher, Häfen, Raffinerien, Bahnumrichter, Kabelfertigungsanlagen etc.
ENERGIE Professor Jarass kritisiert Planungen / Kohlestrom profitiert / Kunden zahlen die Zeche
D
er breit angelegte Netzausbau scheint ohne Alternative. Die meisten Windkraftanlagen stehen im hohen Norden, die meisten der bereits oder in Zukunft stillgelegten Kernkraftwerke im Süden. In den kommenden zehn Jahren sollen deshalb nach dem Netzentwicklungsplan 2012 neue Stromtrassen von rund 2 800 Kilometern komplett neu gebaut werden.
Über die Notwendigkeit eines Netzausbaus gibt es einen breiten Konsens. Ob und wo dafür tatsächlich neue Trassen durch das Land führen werden, steht dagegen noch nicht endgültig fest. Dies wird nun regelmäßig in einem Verfahren mit fünf aufeinander aufbauenden Schritten und unter starker Beteiligung der Öffentlichkeit geprüft. Ziel ist es, die Netzlandschaft möglichst schnell für den Umstieg auf die erneuerbaren Energien zu rüsten und dabei die erforderlichen Entscheidungen gemeinsam mit der ganzen Gesellschaft zu treffen.
Das Bundesumweltministerium in Berlin und die Bundesnetzagentur in Bonn liegen im Streit darüber, ob die Behörde bei der Genehmigung neuer Stromtrassen auch Alternativrouten ausreichend prüft.
Schon im Herbst hat das Ressort von Minister Peter Altmaier nach Informationen der WirtschaftsWoche bemängelt, dass die Bundesnetzagentur keine „substanzielle Alternativenprüfung“ durchgeführt habe. „Daraus können rechtliche Risiken und Akzeptanzprobleme resultieren“, schrieb das Ministerium der Agentur. Die Behörde habe sich zu früh für ein Szenario entschieden und auch Details nicht hinterfragt.
So seien die Anfangs- und Endpunkte der künftigen Leitungen einfach dort festgesetzt worden, wo schon Einspeise- und Knotenpunkte in den vorhandenen Netzen lägen.
ROUNDUP/Spiegel': Allianz will sich am Tennet-Stromnetz beteiligen
Die Allianz-Versicherung will sich einem "Spiegel"-Bericht zufolge am Stromnetz des Betreibers Tennet beteiligen und Milliarden in die Anbindung von Nordsee-Windparks investieren.
MÜNCHEN (AFX) - Die Allianz-Versicherung will sich einem "Spiegel"-Bericht zufolge am Stromnetz des Betreibers Tennet beteiligen und Milliarden in die Anbindung von Nordsee-Windparks investieren. Die Allianz habe den Plan im Bundeswirtschaftsministerium vorgestellt, meldete das Magazin am Freitag. Verhandlungen mit Tennet seien bislang allerdings ergebnislos verlaufen. Der Netzbetreiber verhandle jetzt parallel mit anderen Investoren.
Die Energiewende gelingt nur mit einem Stromnetzausbau, der Milliarden verschlingen wird. Um Kosten zu sparen, suchen die Unternehmen nach neuen Technologien. Doch der große Wurf ist noch nicht dabei.
Berlin
Ultranet, AC/DC-Technologie oder ACCR – hinter diesen Begriffen verbirgt sich bares Geld. Geld, das die Netzbetreiber beim Ausbau der Stromleitungen in Deutschland sparen könnten. Der soll laut den neuesten Berechnungen 20 bis 40 Milliarden Euro verschlingen. Geld, das am Ende der Steuerzahler stellen muss.
Strom: Netzausbau bedeutet nicht zwangsläufig neue Trassen
Berlin – Im Dezember 2012 hatte das Bundeskabinett das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verabschiedet. Der Gesetzentwurf von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) übernimmt sämtliche Vorhaben, die die Bundesnetzagentur Ende November 2012 im ersten nationalen Netzentwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber bestätigt hatte, in den Bundesbedarfsplan. Nach dem Netzentwicklungsplan besteht ein Bedarf von rund 2.800 Kilometern (km) für komplette Neubautrassen und von rund 2.900 km für Optimierungs- und Verstärkungsmaßnahmen an bestehenden Trassen.
Eine Stromtrasse als private Geldanlage - in einem bundesweiten Pilotprojekt können sich Schleswig-Holsteiner künftig an der Finanzierung von Stromleitungen beteiligen. Im Zuge der geplanten 380-Kilovolt-Leitung von Niebüll nach Brunsbüttel soll noch in diesem Jahr eine "Bürgerleitung" entstehen. Das teilten Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und der Netzbetreiber Tennet am Mittwoch in Kiel mit. Die "Bürgerleitung" soll helfen, bei Anwohnern die Akzeptanz für den Bau neuer Leitungen zu verbessern und so die Energiewende voranzubringen.
Stellen Sie sich vor es gäbe eine Alternative, zu 30 Millionen Vogelopfern, zu riesigen Schneisen durch unsere Wälder, zu Tausenden von neuen Freileitungsmasten – eine Alternative zu Enteignungen auf deren Strecke, zu Elektromagnetischem Smog der ganze Landstriche architektonisch unbebaubar macht – eine Alternative, die auch noch günstiger ist als die geplanten Freileitungen – sollten wir dann nicht zu dieser Alternative greifen?
Erdkabel statt neue Gigamasten
Zukunftsfähige Energienetze gehören in die Erde!
Die Infranetz AG schlägt ein muffenloses, modulares HGÜ-Erdkabelsystem mit hoher Übertragungsleistung entlang schiffbarer Wasserstraßen und Küstenlinien vor. Hier befinden sich alle wesentlichen Lastknoten wie Kraftwerke, Großverbraucher, Häfen, Raffinerien, Bahnumrichter und Kabelfertigungsanlagen etc.
27.01.2013
· Durch Meerbusch-Osterath nahe der niederländischen Grenze soll demnächst eine von drei geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen führen. Auch ein Konverter soll dort entstehen. Doch die Bürger wehren sich energisch gegen die Anlage.
In Osterath ist die Welt noch weitgehend in Ordnung. Man kennt sich, man hilft sich, man passt aufeinander auf. Beim Schwätzchen im Vorübergehen bringen sich die Leute auf den neuesten Stand der großen und der kleinen Dinge. Das ist es, was den 13000-Seelen-Ort Osterath im Innersten zusammenhält. Aber was Astrid Linn im Herbst erfuhr, brachte sie aus der Fassung. Wie jeden Tag war Astrid Linn mit ihrem Hund auf dem Ingerweg unterwegs, der von ihrer Siedlung auf ein weites Feld führt. Ziemlich verlassen stünde dort das Backsteinhaus von Walter Bruder, wenn es daneben nicht das Umspannwerk mit seinen Schaltanlagen, den vielen grünen Masten und Transformatoren gebe, deren Brummen sich anhört wie ein großer Schwarm Hornissen im Anflug.
Meerbusch/Berlin
Stromtrasse: Vorstoß für neue Planung am Niederrhein
VON B. MARSCHALL UND M. RÖSE -
zuletzt aktualisiert: 26.01.2013
Meerbusch/Berlin (RP
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Der Energiewende in Deutschland droht eine zeitliche Verzögerung. Jetzt hat der Umweltausschuss des Bundesrates eine Empfehlung abgegeben, dass Änderungen an den Anfangs- und Endpunkten der Stromautobahnen nicht ausgeschlossen werden sollen. Drei Stromautobahnen sollen Windstrom von der Nordseeküste in den Süden Deutschlands transportieren, um den Ausstieg aus der Atomkraft zu kompensieren. Sie sind als Punkt-zu-Punkt-Verbindungen geplant. "Wenn das aufgehoben wird, bleibt vom Netzentwicklungsplan nicht mehr viel übrig", sagt Clemens Antweiler, Fachanwalt für Verwaltungsrecht bei RWP Rechtsanwälte in Düsseldorf. Die Kanzlei berät die Meerbuscher "Initiative gegen den Doppel-Konverter Osterath" – aus Meerbusch waren fast zwei Drittel aller Einwendungen gegen den Netzentwicklungsplan Strom eingegangen.
Studie: Intelligentes Energienetz spart neun Milliarden Euro jährlich
Im deutschen Energiesektor können durch eine vollständige Vernetzung und Digitalisierung hin zu Smart Grids rund neun Milliarden Euro jährlich eingespart werden. Der Löwenanteil von rund 5,5 Milliarden Euro kann demnach mit der intelligenten Steuerung des Netzes eingespart werden.
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Hinzu kommen Einsparungen in Milliardenhöhe durch eine automatisierte Gebäudesteuerung und
geringere Kosten beim Netzausbau.
19.01.2013 + In einer Grundsatzrede erläutert der Bundesumweltminister vor der versammelten Branche, warum es wichtig sei, Otto Normalbürger am Netzausbau zu beteiligen.
Viel Beifall. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat
auf dem Neujahrsempfang
der Erneuerbaren-Branche in einer Grundsatzrede seine Visionen erläutert und dafür viel Zuspruch gefunden. Eine der Hauptbotschaften: "Ich möchte das Bürgernetz." Es geht um den Netzausbau, der für die Energiewende notwendig ist. Nach den Worten von Jochen Homann, Chef der Bundesnetzagentur, sind mindestens 2.800 Kilometer neue Leitungstrassen notwendig, 2.900 Kilometer müssen in Deutschland "ertüchtigt" werden, wie es Homann am Donnerstag in Berlin ausdrückte. Und das kostet Geld, viel Geld, das die Netzbetreiber über eine Umlage eintreiben.
Japanischer Investor beteiligt sich an deutscher Energiewende
Der japanische Finanzinvestor Mitsubishi steigt in das Geschäft mit der deutschen Energiewende ein. Das Unternehmen steckt eine halbe Milliarde Euro in die Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz. Der Betreiber Tennet hofft auf weitere Geldgeber.
Frankfurt am Main
- Der japanische Finanzinvestor Mitsubishi beteiligt sich mit mehr als einer halben Milliarde Euro am Ausbau des Stromnetzes in der Deutschen Bucht. Der Vertrag sei am Dienstag in Japan unterzeichnet worden, sagte Tennet-Geschäftsführer Lex Hartmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Unser Partner, der Finanzinvestor Mitsubishi Corporation, wird sich mit 49 Prozent an Gesellschaften zum Bau von vier Anbindungen in der Nordsee beteiligen", sagte Hartmann. Tennet werde 51 Prozent halten und Betriebsführer bleiben. Die Gesamtkosten für die vier Netzanschlüsse beliefen sich auf 2,9 Milliarden Euro, würden aber etwa zu 60 Prozent über Kredite finanziert.
Bundestagspräsident für Verstaatlichung der Energienetze
dpa-AFX | 15.01.2013
Berlin
- Bundestagspräsident Lammert hat sich für die Verstaatlichung der Energienetze hierzulande ausgesprochen und wandte sich damit gegen die von Wirtschaftsminister Philipp Rösler geforderte Veräußerung von Staatseigentum.
Wenn Europa es ernst meint mit dem Ausbau regenerativer Energiequellen, muss der Stromtransport völlig neu organisiert werden – eine Sisyphusarbeit, die Politikern und Ökonomen gleichermaßen Angst macht.
Dabei könnte ein neuartiges Gleichstromnetz viele Probleme schlagartig lösen und würde auch noch Geld sparen. Die Technik dafür steht zur Verfügung – fast.
Ohne Ausbau des Stromnetzes keine erfolgreiche Energiewende. In diesem Punkt herrscht in Deutschland Einigkeit auf breiter Front – von den Netzbetreibern und Windpark-Eignern bis zur Politik, Industrie und der Mehrheit der Bürger. Bis 2022, wenn das letzte Atomkraftwerk vom Netz geht, sollen allein in Deutschland viele 1000 Kilometer neuer Leitungen gespannt und viele ältere renoviert sein.
Es gibt Alternativen zum aktuellen Netzentwicklungsplan!
Warum brauchen wir eine Alternative?
An deutschen Hochspannungsnetzen sterben jährlich über 30 Millionen Vögel durch Drahtanflug [jährlich 400 - 700 Vögel pro Trassenkilometer nach Heijnis, Hörschelmann und Richarz]. Der geplante Neubau von 3.800 km Freileitungen wird daher mindestens 1,5 Millionen zusätzliche Vogelopfer fordern und aufgrund der Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG vor dem europäischen Gerichtshof keinen Bestand haben, sofern es zumutbare Alternativen gibt. Die derzeit diskutierte Aushebelung der Vogelschutzrichtlinie zählt nicht zu den Alternativen.
Weitere Gründe gegen Neue Überlandleitungen sind u.a.:
Der Staat soll zukünftig den Bau neuer Stromleitungen mittragen. Das fordern die Grünen in einem Strategiepapier. Die Kosten dürften nicht einseitig auf den Stromverbraucher abgewälzt werden.
Von
Matthias Kamann
Strommasten in Neuss-Reuschenberg Aufnahme: Willi Traut
Die Grünen wollen den Ausbau des Stromnetzes für die Energiewende durch Staatsbeteiligungen an den privaten Netzbetreibern sicherstellen.
Laut einem Strategiepapier der Bundestagsfraktion, das der "Welt" vorliegt, soll die vom Bund und den Ländern getragene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanzielle Belastungen beim Bau neuer Stromleitungen sowie bei Trassen zu Offshore-Windparks übernehmen und dafür Kapitalbeteiligungen an den deutschen Netzbetreibern erhalten.
OSNABRÜCK/AFP.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat die Forderung nach einer Verstaatlichung von Stromtrassen scharf zurückgewiesen. Der Vorstoß von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) sei eine „abwegige Idee“, sagte Rösler der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag. Es sei ein „Irrglaube“, den Staat für den besseren Unternehmer zu halten. Für ihn bleibe es dabei, dass der Ausbau und Betrieb der Stromnetze eine Aufgabe der Wirtschaft sei. Für den Netzausbau sei zudem eine ausreichende Finanzierungsbereitschaft der Netzbetreiber und anderer Investoren vorhanden.
Weil der für die Energiewende nötige Netzausbau nicht schnell genug vorangeht, überlegt Verbraucherschutzministerin Aigner offenbar, zentrale Stromtrassen zu verstaatlichen.
Weil der für die Energiewende nötige Netzausbau nicht schnell genug vorangeht, überlegt Verbraucherschutzministerin Aigner offenbar, zentrale Stromtrassen zu verstaatlichen.
Strommasten in Neuss-Reuschenberg Aufnahme: Willi Trat
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat angesichts des schleppenden Fortgangs der Energiewende eine Verstaatlichung der Stromtrassen ins Gespräch gebracht. «Wir sollten in der kommenden Wahlperiode überlegen, zentrale Trassen zu verstaatlichen», sagte sie dem Münchner Nachrichtenmagazin «Focus» laut einer Vorabmeldung vom Sonntag. Bei der Bahn werde das ähnlich gemacht.
Bundesumweltminister Peter Altmaier will den Ausbau der Stromnetze beschleunigen.
Es sei völlig unerklärbar, wenn Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werde, aber nicht eingespeist werden könne, weil Leitungen fehlten, so der CDU-Politiker am heutigen 2. Januar 2013 im ARD-"Morgenmagazin". "Das alles ist in den letzten Jahren nicht so frühzeitig koordiniert worden, wie es notwendig gewesen wäre", sagte er. "Deshalb müssen wir diese Hausaufgaben jetzt machen."
Amprion ersetzt derzeit im Vorgebirge die alten Leitungen
Von
Silke Elbern
,
vom
29.12.2012
ALFTER/BORNHEIM
.
Der ein oder andere Bürger dürfte sich in den zurückliegenden Tagen gedacht haben, dass es doch eigentlich genügend Strommasten im Vorgebirge gibt. Warum also die Bauarbeiten, wie zum Beispiel in Impekoven, bei denen neue Türme entstehen? Die Amprion GmbH aus Dortmund hat mit dem angekündigten Austausch der Strommasten begonnen. Bekanntlich muss das deutsche Stromnetz erweitert werden.
Die Energie, die neu entstehende Windkraftparks sowie konventionelle Kraftwerke produzieren werden, muss aus dem Norden in den Süden der Republik transportiert werden. Die Leitung beginnt im niedersächsischen Diele. Ab Meppen sei die Amprion GmbH für den Bau zuständig, so Unternehmenssprecher Andreas Preuß auf GA-Anfrage.
Vor 2014, 2015 wird der erste Netzausbau nicht anfangen
Präsident der Bundesnetzagentur über die Energiewende und den Bau neuer Stromtrassen
Jochen Homann im Gespräch mit Friedbert Meurer
Der Bundesbedarfsplan sehe 2800 Kilometer an neuen Stromtrassen vor, sagt Jochen Homann. Wenn möglich würden sie entlang von Eisenbahnstrecken, Autobahnen oder vorhandenen Leitungen gebaut. Der Plan ziele auf das Jahr 2022. Auf dem Weg dorthin könne sich aber "Anpassungsbedarf" ergeben, so der Präsident der Bundesnetzagentur.
Friedbert Meurer:
Deutschland setzt auf erneuerbare Energien. Wind, Wasserkraft und Sonnenenergie sollen den Atomstrom ab dem Jahr 2022 ablösen. Den Kritikern zum Beispiel aus der Industrie geht das alles zu schnell. Es wird teurer, gerade auch die Verbraucher, also wir, müssen wohl tiefer in die Tasche greifen, und teilweise wird auch Strom importiert werden müssen, zum Beispiel aus Frankreich mit seinen Atommeilern. ........................
.................
Homann:
J
a, genehmigt sind sie ja noch nicht, sondern es gibt bisher nur einen
Entwurf für einen Bundesbedarfsplan
und in der Tat, darin enthalten sind 2800 Kilometer an neuen Stromtrassen und etwa 2900 Kilometer,
wo in vorhandenen Trassen die Leitungen optimiert oder verstärkt werden.
Der Ausbau der Stromtrassen im Rahmen der Energiewende beginnt frühestens 2014/15. Die geplante Investitionssumme soll nach unten korrigiert werden.
Strommasten in Neuss - Reuschenberg Aufnahme: Willi Traut
KÖLN
dapd
|
Der Ausbau der neuen Energietrassen von Nord- nach Süddeutschland wird nicht vor 2014/2015 beginnen. Zunächst müsse das Parlament das Ausbaugesetz beschließen, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Donnerstag im
Deutschlandfunk
. Dann folgten die Bauanträge der Betreiber sowie die Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren. Vor 2014/2015 werde der Netzausbau nicht beginnen.
Verfassungsrechtler Battis: Verkürzte Klagezeiten beim Netzausbau sind "ein Misstrauensvotum gegen die Bürger"
Essen/MVPO
Das Vorhaben der Bundesregierung Klagezeiten gegen den Netzausbau zu verkürzen,stößt auf Kritik: Verfassungsrechtlich sei es zwar unbedenklich, dass es für Klagen gegen den Netzausbau nur noch eine Instanz - das Bundesverwaltungsgericht - geben soll, sagte der Berliner Verfassungsrechtler Ulrich Battis (Foto) der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Donnerstagsausgabe).
Die Bundesregierung will den Bau von 2800 Kilometern Hochspannungsleitungen beschleunigen - per Gesetz. Damit soll die Energiewende vorangebracht werden.
Die Planungen sollen beim Bund gebündelt
und die Klagemöglichkeiten eingeschränkt werden, um die Bauzeit für sogenannte Stromautobahnen zu verkürzen. Ziel ist es, diese in vier statt in derzeit rund zehn Jahren zu realisieren.
Das Kabinett beschloss den Bundesbedarfsplan, der vor allem drei Nord-Süd-Trassen vorsieht, die Windstrom von der Küste und von hoher See in die Industriegebiete des Südens und Westens transportieren soll. Insgesamt ist mit Kosten von rund zehn Milliarden Euro zu rechnen. Neben dem Neubau sollen etwa genauso viele Leitungen ausgebaut werden.
Stromverteilnetze müssen für die Energiewende deutlich ausgebaut werden
12.12.2012
(
Eingestellt am 17.12.2012
)
dena-Verteilnetzstudie beziffert Umfang und Investitionsbedarf des Netzausbaus bis 2030 auf Nieder-, Mittel- und Hochspannungsebene.
Die Stromverteilnetze in Deutschland müssen bis 2030 in einer Größenordnung von 135.000 km bis zu 193.000 km ausgebaut und auf einer Länge von 21.000 bis zu 25.000 km umgebaut werden. Dafür müssen zwischen 27,5 Milliarden und 42,5 Milliarden Euro investiert werden. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) heute in Berlin vorgestellt hat.
Photovoltaikanlagen sollten immer häufiger in der Nähe größerer Verbraucher errichtet werden.
Einem weiteren kraftvollen Photovoltaik-Ausbau steht aus technischer Sicht nichts im Wege, wie die vorgestern veröffentlichte
Verteilnetz-Studie der Deutschen Energie-Agentur (Dena)
bestätigt. Zwar ist die Energiewende auch auf Verteilnetzebene mit langfristigen Investitionen verbunden. "Die Kosten des Netzausbaus lassen sich aber deutlich senken, wenn zum Beispiel moderne Wechselrichter und intelligente Ortsnetztransformatoren zum Einsatz kommen", erläutert Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).
Studie: Stromnetze müssen deutlich ausgebaut werden
Die Stromnetze in Deutschland müssen bis 2030 in einer Größenordnung von 135.000 km bis zu 193.000 km ausgebaut und auf einer Länge von 21.000 bis zu 25.000 km umgebaut werden. Dafür müssen zwischen 27,5 Milliarden und 42,5 Milliarden Euro investiert werden. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die die Deutsche Energie-Agentur (dena) heute in Berlin vorgestellt hat.
Durchbruch beim Netzausbau: Bund soll bei Planung das Sagen haben
06.12.2012, 18:36 Uhr | dpa-AFX
BERLIN (dpa-AFX) -
Die Länder haben den Weg für einen schnelleren Ausbau der Stromnetze freigemacht. Bei ihrem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärten sich die Ministerpräsidenten am Donnerstag überraschend bereit, die Planung der großen Stromautobahnen an den Bund abzugeben, um den Netzausbau im Zuge der Energiewende zu beschleunigen.
Die Länder kommen dem Bund damit in einem wichtigen Punkt entgegen. Konkret wollen sie die Planfeststellung für die großen, länderübergreifenden Stromtrassen an die Bundesnetzagentur abgeben. Diese hält drei solcher Stromtrassen mit einer Gesamtlänge von 2.800 Kilometern für nötig, um Windstrom aus dem Norden in den Süden Deutschlands zu transportieren - und so die Energiewende bis 2022 zu schaffen.
Berlin
–
Der Ausbau des Stromnetzes in Deutschland könnte in den kommenden Jahren deutlich beschleunigt werden. Dazu legte die Bundesnetzagentur ihren aktualisierten Netzentwicklungsplan vor – 51 von ursprünglich 75 Vorhaben für die erste Ausbauphase werden darin bestätigt. Quer durch Deutschland sollen allein drei Gleichstromtrassen den Transport von Windstrom im Norden zu den Industriezentren im Süden der Republik erleichtern. Für die Umsetzung wird eng mit den vier Betreibern der Übertragunsnetze – TenneT, Amprion, 50Hertz und Transnet – zusammengearbeitet, um die Versorgungssicherheit bei steigendem Anteil an Wind- und Solarstrom zu gewährleisten. Parallel könnten beschleunigte Genehmigungsverfahren die Einhaltung des ambitionierten Zeitplans erleichtern.
Bürgerinitiativen nehmen Stellung zum Stromnetz-Ausbau
Wie belasten neue Stromtrassen den Menschen und die Umwelt? Dazu nehmen die Bürgerinitiativen "Pro Erdkabel NRW"" Stellung.
RAESFELD (pd/era).
Die Bürgerinitiativen „Pro Erdkabel NRW“ machen auf eine stattgefundene Verbändeanhörung im Bundesumweltministerium aufmerksam.
Demnach sollen die Grenzwerte für elektromagnetische Felder unverändert hoch bleiben und erstmals Grenzwerte für die Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ), die beim zukünftigen Stromnetzausbau eine erhebliche Rolle spielen wird, gesetzlich verankert werden, schreibt die BI.
VON BIRGIT MARSCHALL -
zuletzt aktualisiert: 27.11.2012
Berlin (RP)
.
Die Bundesnetzagentur hat die Pläne der Übertragungsnetzbetreiber für den Ausbau akribisch geprüft. Ergebnis: Die Energiewende gelingt auch, wenn statt 3800 nur 2800 Kilometer an Stromautobahnen entstehen.
Anfangs sind es nur wenige, dann immer mehr Menschen, die ihre Wohnzimmerlampen, Waschmaschinen und Kühlschränke durch einen Wald tragen. Die Menschen treten aus dem Wald und blicken auf einen riesigen Strommast, an dem Stromkabel mit Steckern bis auf die Erde herunterbaumeln. Erleichtert schließt die Gruppe die Lampen, Waschmaschinen und Kühlschränke an. "Damit Sie nicht zum Strom kommen, sondern der Strom zu Ihnen, sagen wir: Ja zum Netzausbau", heißt es am Ende dieses kurzen Werbespots, der ab 6. Dezember in allen deutschen Kinos zu sehen sein wird.
Die Bundesregierung macht den Weg frei für einen schnelleren Stromnetzausbau. Zwar wird es weniger Trassen geben, doch die Leitungen sollen noch dieses Jahr in Betrieb gehen
Berlin
Die Bundesregierung ebnet mit der finalen Fassung des Netzentwicklungsplanes den Weg für den beschleunigten Ausbau des Stromnetzes. Kern des Plans, der dem Handelsblatt vorliegt, ist eine vierseitige Liste mit insgesamt 51 priorisierten Vorhaben. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, wollen den Plan am Montag vorstellen.
Ein Umspannwerk bei Saarlouis im Saarland. Im Hintergrund das Kohlekraftwerk Ensdorf.
Man muss nicht immer neu bauen: HGÜ-Leitungen, Temperaturmonitoring und Hochtemperaturleiterseile stabilisieren die Netze. Plus Interview mit ABB-Deutschland-Chef Peter Terwiesch.
Spätestens seit sich einst Joschka Fischer in Turnschuhen zum grünen Umweltminister in Hessen vereidigen ließ, standen die beiden RWE-Kraftwerblöcke Biblis A und B unter politischen Dauerbeschuss. Das Atommoratori- um vom März 2011 machte beiden Meilern den Garaus. Doch die Netze blieben.
Das Gelingen der Energiewende hängt maßgeblich vom Bau neuer Stromtrassen ab. Bundesumweltminister Altmaier will die Bürger an den Kosten direkt beteiligen - und zwar noch vor der Bundestagswahl. 15 Prozent der Gesamtsumme sollen so finanziert werden.
Berlin
- Hochspannungsleitungen sind nicht eben beliebt, bei den Bürgern - besonders bei jenen, die ganz in der Nähe solcher Trassen wohnen. In Zeiten überbordender Staatsschulden und kriselnder Banken stellt auch die Finanzierung der teuren Stromautobahnen eine Herausforderung dar. Immerhin würde der Bau neuer Leitungen, die den Strom der Offshore-Windkraftwerke an der Küste nach Süden transportieren, zwischen 20 und 37 Milliarden Euro kosten.
Es gibt Alternativen zum aktuellen Netzentwicklungsplan!
Warum brauchen wir eine Alternative?
An deutschen Hochspannungsnetzen sterben jährlich über 30 Millionen Vögel durch Drahtanflug [jährlich 400 - 700 Vögel pro Trassenkilometer nach Heijnis, Hörschelmann und Richarz]. Der geplante Neubau von 3.800 km Freileitungen wird daher mindestens 1,5 Millionen zusätzliche Vogelopfer fordern und aufgrund der Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG vor dem europäischen Gerichtshof keinen Bestand haben, sofern es zumutbare Alternativen gibt. Die derzeit diskutierte Aushebelung der Vogelschutzrichtlinie zählt nicht zu den Alternativen.
Alternative Konzepte für Stromfreileitungen weisen geringere elektromagnetische Felder auf und passen sich harmonischer in die Landschaft ein
Von Klaus Jopp
Ohne Netzausbau keine Energiewende - das ist das übereinstimmende Urteil der Fachleute: "Der Anstieg der Lastflüsse in Nord-Süd-Richtung ist ohne Netzausbau perspektivisch nicht mehr zu beherrschen", bestätigt Peter Hoffmann, Leiter Systemführung beim Netzbetreiber Tennet. Doch die Nachrüstung der Elektrizitäts-Infrastruktur gerät zur Herkulesaufgabe. Bis 2020 müssen allein für die Stromübertragung 4400 Kilometer Trassen verstärkt und 3800 Kilometer komplett neu gebaut werden.
Umbau statt Ausbau - das wäre "dramatisch billiger"
Mehrere Milliarden Euro ließen sich einsparen, wenn man die Stromnetze nicht aus-, sondern umbaut. Davon ist Wirtschaftswissenschaftler Jarass überzeugt. Im Interview mit
tagesschau.de
erklärt er, was aus seiner Sicht bei der Energiewende falsch läuft und warum man bei den Erneuerbaren eher bremsen sollte.
tagesschau.de
:
Der stockende Netzausbau gilt als das größte Problem der Energiewende. Was stockt da und warum?
Lorenz Jarass
:
Ich sehe das nicht so, dass der Netzausbau die Achillesferse der Energiewende ist. Das lässt sich am jetzt vorgelegten Netzentwicklungsplan nachvollziehen. Der angestrebte Netzausbau ist nämlich überdimensioniert.
Es werden mehr Stromtrassen gebaut als nötig, kritisiert der Wissenschaftler Lorenz Jarass. Die Bürgerbeteiligung legitimiert diesen Fehler.
Interview: Ingo Arzt
taz:
Ungeheure Datenflut, kompliziertes Verfahren: Ist die Bürgerbeteiligung zum Netzausbau nur eine Farce?
Lorenz Jarass:
Sie ist ein geschickter Schachzug von denen, die einen massiven Netzausbau wollen. Die Beteiligung läuft im Vorfeld, und kaum einer interessiert sich dann dafür. Wenn alles abgeschlossen und genehmigt ist, dann erst werden die Trassen in einem zweiten Energieleitungsausbaugesetz festgeschrieben.
Netzausbau: Deutsche Umwelthilfe kritisiert mangelnde Alternativen
Berlin
- Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat davor gewarnt, die Energiewende unter dem Deckmantel angeblicher Kostenersparnisse und wegen Verzögerungen beim Bau neuer Hochspannungs-Übertragungsleitungen künstlich auszubremsen. Zudem fänden im aktuellen Netzentwicklungsplan zu wenige technische Alternativen Beachtung. Das künftige Stromübertragungsnetz sei nach den Vorstellungen des DUH so auszugestalten, dass der dynamische Zubau von Wind- und Sonnenenergie ohne Unterbrechung weitergehen könne. Die Netzplanung für die Energiewende müsse deshalb gezielt flankiert werden durch Maßnahmen, die einerseits helfen, überflüssige Stromtrassen zu vermeiden und andererseits Platz schaffen für den weiteren Zuwachs der Erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne.
Der
Netzausbau im Norden
für die angestrebte Energiewende sorgt für erneuten Ärger. Diesmal geht es aber nicht um den
fehlenden Netzanschluss
für die Offshore Windkraftanlagen, sondern um die Verlegung der notwendigen Kabel zwischen Büsum (Kreis Dithmarschen) und Büttel (Kreis Steinburg). Dort wird derzeit auf 45 Kilometern Länge ein Starkstromkabel durch die Erde gezogen. Es soll einmal die Nordsee-Windparks mit den Umspannwerken auf dem Festland verbinden. Die von den Baumaßnahmen betroffene Landwirte werfen Netzbetreiber Tennet jetzt ein rücksichtsloses Vorgehen vor. Sie fürchten wegen der Arbeiten um künftige Ernten.
Stromnetze: Der bundesweite Netzentwicklungsplan (NEP) soll den Übertragungsnetzausbau für die nächsten zehn Jahre vorbereiten. Derzeit läuft die letzte öffentliche Konsultation des ersten NEP als Grundlage für die Bedarfsplanung 2022. Bis 2. November können die Stellungnahmen bei der Bundesnetzagentur abgegeben werden, letzte Woche informierte das Amt in Stuttgart auf der letzten von sechs bundesweiten Großveranstaltungen die Öffentlichkeit.
Artig reicht man ihm das Saalmikrofon. Er ist einer von rund 160 Teilnehmern und er hat eine Frage an die Experten der Bundesnetzagentur. Er möchte etwas über die Kurzschlussleistungsproblematik wissen und bekommt eine detailreiche Antwort.
Kommentar
Ausgerechnet Umweltpolitiker kritisieren den Ausbau von Stromtrassen für die Energiewende als überzogen. Die Grünen müssen sich entscheiden: entweder für schöne Landschaften ohne Hochspannungsleitungen oder für den Schutz des Klimas
.
von Hildegard Müller
Hildegard Müller
ist Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft.
Das neue rote Tuch der Grünen scheint der Netzentwicklungsplan zu sein. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer
entwickelte vor einiger Zeit in dieser Zeitung die These
, dass der von den Übertragungsnetzbetreibern vorgelegte und von der Bundesnetzagentur zu prüfende Netzausbauplan lediglich den Interessen der von ihm so genannten "Energieoligopolisten" diene. Das Bild, das Palmer damit von der Energiewirtschaft zeichnet, ist völlig verzerrt.
Die von Bundesumweltminister Peter Altmaier ins Gespräch gebrachte „Bürgerdividende“ bekommt großen Zuspruch. Um den Netzausbau zu fördern, sollen Kleinanleger investieren und eine garantierte Dividende von fünf Prozent einstreichen.
Bundesnetzagentur-Chef Jochen Homann empfiehlt eine Beteiligung der Bürger an den
Investitionen in den milliardenumfassenden Stromnetz-Ausbau
. „Ich finde, das ist eine gute Idee“, sagte Homann am Freitag am Rande eines Bürgerdialogs zur Netzplanung in Erfurt. Wenn Bürger in den Netzausbau investierten, könnte die Bundesnetzagentur für deren Dividende garantieren.
...
Fünf Prozent Dividende: Bürger sollen als Anleger am Netzausbau verdienen - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/fuenf-prozent-dividende-buerger-sollen-als-anleger-am-netzausbau-verdienen_aid_833108.html
4.10.2012
Netzausbau: Lange Leitungen durch die Nordsee
Die Windenergie hat einen zwiespältigen Ruf. Auf der einen Seite ist die Windkraft ökologisch sinnvoll, andererseits
leidet die Tierwelt
zum Teil unter den großen Windrädern. Noch komplizierter wird es, wenn es darum geht, den Öko-Strom von der Quelle zu den Verbrauchern zu bringen. Nicht nur auf dem Land regt sich
Widerstand der Anwohner
, wenn Hochspannungsleitungen verlegt werden sollen, sondern auch auf hoher See. Die Krabbenfischer zum Beispiel gehören wegen der Kabel zu den
Offshore-Kritikern der ersten Stunde
.
„Netze für die Energiewende“: Veranstaltung bot viel Raum für Information und Diskussionen
Strom aus der Steckdose? Warme Häuser? Eine sichere Versorgung ohne Stromausfall? Weiterhin bezahlbare Energie für den Mittelstand? Das soll auch mit der Energiewende so bleiben. Dazu ist der Netzausbau unumgänglich. Doch genau der führt zu Kontroversen. Eine Diskussion weg von der emotionalen Ebene, hin zu einer sachliche Ebene bot jüngst die IHK Ostbrandenburg.
Auf der Veranstaltung „Netze für die Energiewende“ kamen Akteure aus der Energiewirtschaft, Umwelthilfe, Planungsgemeinschaft, aus Bürgerinitiativen und andere Interessierte zusammen, um sich über den Netzausbau auszutauschen.
Berlin.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will betroffene Bürger an den Gewinnen aus dem Bau neuer Stromleitungen beteiligen. "Ich schlage vor, dass wir eine Bürgerdividende beim Ausbau der Netze einführen", sagte Altmaier in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Die Bürger sollen die Möglichkeit haben, sich mit ihrem Kapital zu einem festen Zinssatz zu beteiligen." Der Minister erläuterte weiter, Investitionen sollten bereits von 500 Euro an möglich sein und mit einer garantierten Rendite von jährlich fünf Prozent verzinst werden.
Der von Windrädern und Photovoltaikanlagen erzeugte Strom drängt in die Verteilnetze auf dem flachen Land. Zunehmend müssen diese die Aufgaben von Energieeinsammelleitungen übernehmen.
Die Stromnetze müssen dringend ausgebaut werden, soll die vielbeschworene Energiewende gelingen. Diese Botschaft hat sich in Politik und Verwaltung mittlerweile festgesetzt. Auch an den Stammtischen wird längst kenntnisreich über die Vor- und Nachteile des Stromtransports über Hochspannungsleitungen - oder alternativ über Erdkabel diskutiert. Auch ist bekannt, dass man den Strom „aufgepropft“ auf das Leitungsnetz der Bahn und damit über bereits vorhandene Trassen transportieren könnte. Und längst geht allen Beteiligten die Buchstabenfolge
H-G-Ü
problemlos über die Lippen:
HGÜ steht für Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung
, so die nachgelieferte Erklärung.
Dabei handelt es sich um eine erprobte Technik, mit der sich selbst größte Leistungen (verlustarm) über große Entfernungen transportieren lassen.
„Das ganze Thema Netzausbau wird total dramatisiert“
18.09.2012, 16:04 Uhr
Offshore-Windparks bleiben trotz Energiewende umstritten. Der mittelständische Windkraftpionier Willi Balz über Milliardeninvestitionen, die Konkurrenz der großen Energiekonzerne und seinen Optimismus beim Netzausbau.
Düsseldorf
Herr Balz, große Energiekonzerne wie RWE klagen über Probleme bei ihren Offshore-Windparks. Wie wollen Sie als Mittelständler in dem Milliardengeschäft mitmischen?
Ganderkesee/Hannover
Auch nach der gütlichen Beilegung des Verfahrens vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bleibt der Anteil der Erdverkabelung auf der Stromtrasse Ganderkesee-St. Hülfe strittig: Der Netzbetreiber Tennet zeige sich noch „uneinsichtig“, heißt es aus dem Umweltministerium in Hannover.
Das von Tennet angestrengte Verfahren in Leipzig war einvernehmlich beigelegt worden, nachdem das Unternehmen zugesagt hatte, nicht nur für zwei Teilstrecken in der Gemeinde Ganderkesee (3,0 und 3,7 km) Erdverkabelung vorzusehen, sondern „für sämtliche (...) geforderten Verkabelungsabschnitte“ Pläne vorzulegen, wie das Gericht mitteilte. Gefordert werden außerhalb Ganderkesees fünf weitere Erdkabel-Bereiche (insgesamt 21,6 km) auf der knapp 60 Kilometer langen Trasse, unter anderem in der Samtgemeinde Harpstedt.
Eine technische Alternative zu neuen Freileitungen wäre eine Vollverkabelung. Wegen unzulässig starker Magnetfelder und der hohen Anzahl fehleranfälliger Muffen sind
konventionelle Kabelanlagen
allerdings wenig empfehlenswert. Einen Ausweg bietet die nachstehend beschriebene Alternative als Vollverkabelung mit einem muffenlosen, bipolaren und magnetfeldarmen 380 kV-Drehstromsystem hoher Übertragungsleistung. Hierzu ein Vergleich mit
konventionellen
Kabelsystemen.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) dringt auf einen zügigen Ausbau der Stromtrassen. Auf einem Zukunftskongress der hessischen CDU in Limburg mahnte er am Wochenende eine „vernünftige Abstimmung des Ausbaus der erneuerbaren Energien mit dem Ausbau der Netze" an. Man müsse die gute Entwicklung der Energiewende so strecken, dass der vorhandene Strom auch abtransportiert werden könne, sagte Altmaier und kündigte Gespräche darüber mit den Ländern an.
Land will mehr Erdkabel für 380 kV-Leitung als Netzbetreiber plant
Hannover.
Seit Monaten wirft das Land Niedersachsen dem Netzbetreiber Tennet vor, den Ausbau der Stromtrassen zu verzögern und sich gegen eine teilweise Erdverkabelung zu sträuben.
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Es geht zunächst um die rund 56 Kilometer lange Trasse von Ganderkesee nach St. Hülfe, hat aber Auswirkungen auch auf die beiden anderen geplanten Stromautobahnen: von Wahle (Landkreis Peine) ins nordhessische Mecklar (158 Kilometer) sowie von Dörpen im Emsland nach Wesel am Niederrhein (180 Kilometer).
Um Bedenken der Bevölkerung auszuräumen, soll ein Teil der Leitungen unterirdisch verlegt werden – immer dann, wenn die Trasse näher als 400 Meter an Wohnsiedlungen oder 200 Meter an Einzelgehöfte heranreicht.
Eine Stunde haben die vier Kletterer in Mast 26 gebraucht, dann ist es soweit: Der Bolzen löst sich. Jetzt aufpassen. Langsam, ganz vorsichtig, gehalten von einer schweren Winde, schwebt ein Paar Hochspannungskabel hinab zu einem neuen Querträger. Die Männer hangeln sich hinterher und befestigen dort die 900 Kilo schweren Seile. Dann ist das nächste Paar Kabel an der Reihe. Acht bis zehn Stunden täglich geht das so - harte Arbeit, bei Sonne und bei Regen. "Schlechtes Wetter gibt es im Leitungsbau nicht", grinst Ronald Dahl, der die Bauarbeiten für den Netzbetreiber Amprion überwacht.
Berlin
-
Der für die Energiewende geplante Netzausbau wird ohne Rücksicht auf Anliegen von Land-, Forstwirten und Grundeigentümern durchgesetzt. Das wirft der Bauernverband der Bundesregierung vor.
Der Deutsche Bauernverband ist verärgert über die Haltung der Bundesregierung beim Netzausbau.
Der Bauernverband fordert unverzüglich politische Entscheidungen in drei Bereichen ein. Danach sollen
erstens
bei der Trassenplanung im Zuge des Netzentwicklungsplanes die agrarstrukturellen Belange besser berücksichtigt werden. Mit land- und forstwirtschaftlichen Flächen soll äußerst sparsam umgegangen und die betrieblichen Entwicklungsmöglichkeiten gewahrt werden.
Rösler fordert weniger Umweltschutz für schnelleren Netzausbau
Dienstag, 4. September 2012, 10:48 Uhr
München (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will den Umweltschutz in Deutschland einschränken, um das Stromnetz schneller auszubauen.
"Wie bei der Wiedervereinigung müssen für einen bestimmten Zeitraum umweltrechtliche Bestimmungen außer Kraft setzen, um beim Netzausbau schneller voranzukommen", sagte er am Dienstag auf dem Deutschen Energiekongress in München. Neben Landes- und Bundesebene müsse auch die Europäische Union Zugeständnisse machen. Es steige auch die Akzeptanz in der Bevölkerung, wenn neue Trassen durch Naturschutzgebiete statt an Wohngebieten entlang gebaut würden.
Rösler will auch das Recht der Bürger einschränken, sich gegen Stromtrassen zu wehren.
Der Instanzenweg für Klagen gegen neue Stromfernleitungen müsse verkürzt werden, forderte Rösler. Nur Bundesgerichte sollten über Streitfälle entscheiden. Zudem sollten die 4000 Kilometer neue Stromnetze auch durch Anleger mitfinanziert werden können. "Ich plädiere sehr dafür, dass wir die Netze für externe Investoren öffnen", sagte der FDP-Chef. Nicht nur institutionelle Investoren sollten sich finanziell beteiligen, sondern auch einzelne Bürger.
Wind, Sonne & Co. decken inzwischen ein Fünftel des Elektrizitätsbedarfs in Deutschland. Doch der Siegeszug der Erneuerbaren gerät ins Stocken, weil die alten Netze nicht fit sind für die Energiewende. Wie, wo und in welchem Umfang das Netz ausgebaut werden muss, darüber wird landauf, landab gestritten. Und es wird gebremst, getrickst und geschachert – schließlich geht es beim Umbau der Stromversorgung um Marktanteile und Milliarden.
Ziele
2022 soll das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet sein. Bis 2020 sollen nach den Plänen der Bundesregierung 35 und bis 2050 rund 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen.
Netze
Vier Übertragungsnetzbetreiber sind für je eine Region zuständig. Neben der ehemaligen Vattenfall-Tochter 50 Hertz sind das die niederländische Tennet, EnBW Transportnetze sowie Amprion, an der der RWE-Konzern beteiligt ist. Das deutsche Stromnetz umfasst 1,78 Millionen Kilometer Leitungen. Es wird mit Wechselstrom auf vier Spannungsebenen betrieben. Die Höchst- und Hochspannungs-leitungen (380 kV bis 60 kV) dienen für die landesweite und regionale Verteilung des Stroms. Über die Verteilernetze erreicht die Elektrizität schließlich den Verbraucher. Um die Versorgung mit Solarstrom aus der Wüste zu sichern, bedarf es künftig eines Gleichstromübertragungsnetzes (HGÜ), das Strom über weite Strecken verlustarm transportieren kann.
............
WILLI TRAUT,
Bürgerinitiative Pro-Erdkabel-Neuss-Reuschenberg
„Wir wollen keine Steinzeit-Technik“
Bis vor drei Jahren wusste Willi Traut über Strom nur, dass er aus der Steckdose kommt. Den Mast hinter seinem Haus hat er hingenommen, denn „der war vor uns da“. Doch nun hat der pensionierte Vermessungsingenieur aus Reuschenberg bei Neuss von den Ausbauplänen des Netzbetreibers Amprion erfahren. Direkt neben der alten Leitung soll eine Starkstromtrasse von Emden nach Weißenthurm bei Koblenz geführt werden. „Bis zu 70 Meter hohe Monster wollen sie uns vor die Nase setzen“, schimpft Traut, „dagegen wehren wir uns.“
Norden zahlt 18 Millionen Euro, damit weniger Windstrom erzeugt wird
Von Silke Fokken
Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck (Grüne) will beim Netzausbau im Norden ein Aufholmanöver starten. "Ohne Netzausbau keine Energiewende. Wir kämpfen gegen jede Kilowattstunde, die nicht ins Netz aufgenommen wird", sagte Habeck am Mittwoch in seiner Regierungserklärung zur Energiewende im Kieler Landtag. "Auch wenn wir es schaffen, da den Turbo reinzukriegen, muss ehrlich gesagt werden: Wir werden aufgrund der vorliegenden Planungsdaten erhöhte Abschaltungen bekommen", erklärte der Minister. Weil das Stromnetz derzeit nicht aufnahmefähig genug sei, um den aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom einzuspeisen, müssten immer wieder Anlagen abgeschaltet werden - mit Folgekosten.
Wer trägt die Kosten, wenn der Betreiber eines Windparks seinen Strom nicht vertreiben kann, weil das Netz noch nicht im ausreichenden Maße ausgebaut ist? Wenn es nach Umweltminister Altmaier geht, soll das künftig der Bund sein – zumindest vorübergehend.
Bundesumweltminister Peter Altmaier will beim Ausbau der Offshore-Windkraft Druck machen. "Wir möchten, dass dieses ehrgeizige Projekt zum Erfolg kommt. Das ist ganz wichtig für Deutschland insgesamt", sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch in Deutschlands erstem Offshore-Windpark Alpha Ventus, 45 Kilometer nördlich von der Insel Borkum. Der Gesetzgeber müsse hier für klare und verlässliche Rahmenbedingungen sorgen.
Wenn es um das Wohl des Volkes geht, entwickelt die Regierung derzeit eine ganz besondere Fürsorgepflicht: Vor den sozialen Folgen steigender Strompreise müsse man die Verbraucher schützen, heißt es neuerdings aus Berlin.
...............
Kaum nachzuvollziehen ist außerdem der übertriebene Netzausbau.
Dadurch werden die Kosten nochmals unnötig in die Höhe geschraubt. Offensichtlich haben die Netzbetreiber nach der Devise geplant: So viele Leitungen wie möglich, anstatt wie vom Gesetz gefordert, so viele wie nötig.
Trotz eines ausgeklügelten Verfahrens spielt Bürgerkritik beim Stromleitungsbau kaum eine Rolle. Auch die Umweltverbände murren.
von Hannes Koch
BERLIN
taz
| Die Stromfirmen sagen, dass sie die „Akzeptanz der breiten Öffentlichkeit“ brauchen. So steht es im Plan für die neuen Stromleitungen, die bald gebaut werden sollen. Die Kritik von Bürgern und Verbänden haben die Unternehmen allerdings nur am Rande berücksichtigt. Welchen Sinn hat eine Bürgerbeteiligung, die folgenlos bleibt?
Um die Energiewende zu schaffen, sei unter anderem der Neubau von 1.700 Kilometern Gleichstrom-Leitungen notwendig, heißt es im Netzentwicklungsplan der privaten Betreiber des deutschen Höchstspannungsnetzes.
Bundesnetzagentur erhält von den Übertragungsnetzbetreibern überarbeiteten Netzentwicklungsplan Strom 2012
Homann:
"Übergabe markiert weiteren wichtigen Schritt bei der Realisierung der Energiewende"
Ausgabejahr 2012
Erscheinungsdatum 16.08.2012
Die vier Übertragungsnetzbetreiber (
ÜNB
) 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben der Bundesnetzagentur gestern den überarbeiteten Netzentwicklungsplan Strom 2012 übermittelt. Auf Basis des Ende Mai dieses Jahres veröffentlichten Entwurfs des Netzentwicklungsplans haben die
ÜNB
damit ihren öffentlichen Konsultationsprozess abgeschlossen. Insgesamt sind dabei rund 2.100 Stellungnahmen eingegangen.
Der neue Plan für den Netzausbau in Deutschland liegt vor. 2.000 Stellungnahmen von Bürgern und Verbänden gingen ein. Geändert wurde fast nichts.
von Hannes Koch
BERLIN
taz
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Die Kritik der Bürger an geplanten Stromtrassen scheint für die Netzbetreiber keine allzu große Rolle zu spielen. Die Stellungnahmen von rund 2.000 Bürgern und Organisationen haben zu keiner entscheidenden Änderung geführt. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Netzentwicklungsplan der Stromfirmen hervor. Die Zahl und die Länge der geplanten Höchstspannungsleitungen ist mehr oder weniger dieselbe wie vor der Konsultation der Bürger.
Greenpeace fordert Planunmgssicherheit bei Ausbau der Erneuerbaren
Aufnahme: Willi Traut Masten in Neuss-Reuschenberg
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist dem für heute angekündigten Zehn-Punkte-Programm des Bundesumweltministers zuvorgekommen und hat ein Zehn-Punkte-Papier vorgelegt, das dapd vorliegt.
In dem Papier dringt die Organisation auf einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und mahnt Planungssicherheit bei den Vergütungssätzen an, die bei der Solarenergie zuletzt erneut gesenkt wurden. Zudem müsse endlich auch im Wärmebereich ein Fördersystem eingeführt werden.
Stromnetzbetreiber Tennet immer stärker unter Druck
zuletzt aktualisiert: 16.08.2012 - 02:30
Bonn (RP).
Der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet gerät stärker in Bedrängnis: Das Energieunternehmen British Wind Energy (BWE) hat wegen eines fehlenden Anschlusses für den Nordsee-Windpark "Deutsche Bucht" Antrag auf ein Missbrauchsverfahren gegen Tennet gestellt. Die Firma begründete den Antrag damit, dass Tennet die Errichtung der Leitungen für eine Umspannstation und die Anbindung zum Park auf unbestimmte Zeit verschoben habe. Die zuständige Bundesnetzagentur bestätigte, das Verfahren eingeleitet zu haben. Die Anhörung ist für den 12. September angesetzt.
Stromverbraucher sollen für Netze vor der Küste haften
14.08.2012
· Gestrichen, geändert, abgemildert: In einem Verordnungsentwurf kommt das Wirtschaftsministerium den Betreibern von Offshore-Windparks und den für die Netzanschlüsse verantwortlichen Unternehmen weit entgegen. Nun sollen die Stromkunden bei Netzstörungen für den größten Teil der Ausfälle haften.
Deutschlands Stromverbraucher müssen sich auf weitere Kostenerhöhungen einstellen. Neben der jährlich in Milliardenschritten steigenden Umlage für die Ökostromförderung sollen die Stromkunden künftig auch an den milliardenschweren Risiken für den Betrieb der Netze und Windanlagen auf hoher See beteiligt werden. Das geht aus dem der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegenden Verordnungsentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums hervor.
Berlin - Der Netzbetreiber Tennet muss 15 Milliarden Euro auftreiben, um seine Aufgaben in Deutschland zu erfüllen — und das schafft er nicht. Dagegen sind 15 Milliarden für die Allianz, Europas größten Versicherungskonzern, und den weltgrößten Rückversicherer Munich Re keine große Sache. Beide Unternehmen haben nach Informationen des „Handelsblatts“ aus Verhandlungskreisen Interesse am Tennet-Netz bekundet. Sehr zur Freude der Bundesregierung.
Rudolf Steinberg im Gespräch mit Jan-Christoph Kitzler
Wenn die Energiewende gelingen soll, braucht Deutschland ein größeres Stromnetz. Mit dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz soll das gelingen. Die juristischen Hintergründe des Verfahrens erläutert der Verfassungsrechtler Rudolf Steinberg.
Jan-Christoph Kitzler:
Die von der Bundesregierung ausgerufene Energiewende in Deutschland stockt, und das liegt in erster Linie nicht daran, dass es nicht genügend Windräder, Wasserkraftwerke oder Solaranlagen gäbe. Das größte Problem sind die Stromleitungen, die die Energie zum Beispiel von dort, wo der Wind weht, dahin transportieren müssen, wo sie gebraucht wird.
Netzausbau: Bayrische Staatssekretärin appelliert an Bundesregierung
München – Die bayrische Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel fordert die Bundesregierung dazu auf, den Stromnetzausbau gemeinsam mit den Netzbetreibern zu forcieren und diese nicht unnötig unter Druck zu setzen. Hessel reagiert damit auf Berichte, wonach die Bundesregierung den Stromnetzbetreiber TenneT vom deutschen Markt drängen wolle „Ohne den Ausbau der Stromnetze kann die Energiewende nicht gelingen. Deshalb muss die Politik gemeinsam mit den Stromnetzbetreibern Lösungen finden, wie der Netzausbau schneller vorangebracht werden kann. Drohgebärden gegen die Netzbetreiber, wie sie jetzt vom Bund und einigen norddeutschen Bundesländern geäußert werden, bringen die Energiewende nicht voran“, so Hessel.
die Übertragungsnetzbetreiber haben den ersten Entwurf zum Netzentwicklungsplan Strom 2012 auf Basis der Konsultationsbeträge überarbeitet. Voraussichtlich am 15. August 2012 wird nun der zweite Entwurf des Netzentwicklungsplans an die Bundesnetzagentur übergeben. Zeitgleich veröffentlichen die Übertragungsnetzbetreiber diesen auch im Internet unter
www.netzentwicklungsplan.de/content/netzentwicklungsplan-2012
.
Um die Veränderungen zwischen den beiden Entwürfen vorzustellen und mit Ihnen zu diskutieren, findet die bereits angekündigte Informations- und Dialogveranstaltung statt:
Neue Netze für neue Energien
Erkenntnisse aus der Konsultation
am 20. August 2012, 10.00 – 15.30 Uhr
im Umweltforum Berlin
Pufendorfstraße 11, 10249 Berlin
8.08.2012
Netzausbau: Der Stromkunde soll mitzahlen
Die Windenergie soll das Rückgrat der Energieversorgung werden - doch der
Netzausbau
stockt. Ein Krisentreffen soll Lösungen bringen. Doch selbst die Regierung ist zerstritten. Wirtschaftsminister Rösler will für einen schnellen Ausbau den Naturschutz aussetzen - Umweltminister Altmaier ist dagegen.
Windstille beim Netzausbau
von Michael Braun
Die schlechten Nachrichten aus der Offshore-Branche häufen sich. Der Ausbau von Windparks auf See kommt nur schleppend voran.
Es hapert am Netzausbau - und an der Frage, wer bei verzögerten Stromtransporten haftet.
N
un will Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) so schnell wie möglich eine Haftungsregelung verabschieden - die auf den Stromkunden umgelegt werden soll.
Es gibt Alternativen zum aktuellen Netzentwicklungsplan!
Warum brauchen wir eine Alternative?
An deutschen Hochspannungsnetzen sterben jährlich über 30 Millionen Vögel durch Drahtanflug [jährlich 400 - 700 Vögel pro Trassenkilometer nach Heijnis, Hörschelmann und Richarz]. Der geplante Neubau von 3.800 km Freileitungen wird daher mindestens 1,5 Millionen zusätzliche Vogelopfer fordern und aufgrund der Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG vor dem europäischen Gerichtshof keinen Bestand haben, sofern es zumutbare Alternativen gibt. Die derzeit diskutierte Aushebelung der Vogelschutzrichtlinie zählt nicht zu den Alternativen.
Berlin - Die Bundesnetzagentur warnt vor großen Verzögerungen beim Stromnetzausbau. Wirtschaftsminister Rösler begrüßt diesen Warnschuss. Er will immer noch die Auflagen für den Naturschutz aussetzen, damit neue Leitungen schneller umgesetzt werden können.
Gesetz soll Netzausbau für Windparks auf See beschleunigen
Norddeich - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will die Probleme beim Ausbau der Stromnetze für Windparks auf See durch ein neues Gesetz in den Griff bekommen.
Die Bundesregierung wolle dafür sorgen, dass Unternehmen weiter in diese Zukunftsbranche investierten, sagte Rösler am Montag vor einem Besuch des Offshore-Windparks «alpha ventus» im ostfriesischen Norddeich.
Kommentar von Denkmal am 3.08.2012, 14:07 Uhr im Handelsblatt
Natürlich verzögert sich der Netzausbau. Aus meiner Sicht wird der Steuerzahler und Verbraucher umso mehr Geld (staatlich bestimmt) obendrauf packen, je länger der Netzausbau hinausgezögert wird.
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Amprion:
gehört der Commerzbank, den Versicherungsgesellschaften MEAG (Münchner Rück-ERGO). Swiss Life und Talanx (HDI Versicherungen) sowie dem ärzlichen Versorgungswerk.
21 % gehören weiterhin RWE
Hochspannung um Trassen " Die Beteiligung der Bürger ist genau geregelt" Bürger in Weiskirchen rebellieren gegen Windräder
von SZ-Korrespondent Werner Kolhoff
Berlin. Die Energiewende ist beschlossen, Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke haben ausgedient. Alternative Energien wie Sonne und Wind sollen es richten, allerdings müssen dafür quer durch Deutschland neue Stromtrassen gebaut werden. Doch sowohl die gerne "Spargel" genannten Windkrafträder als auch die Strommasten erregen vielerorts den Unmut der Anwohner.
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Manche, wie die Gruppe
"Pro Erdkabel Neuss"
, signalisieren allerdings auch die Bereitschaft zum Einlenken. "Die Verschwenkung der Leitung", heißt es da, könne ein Kompromiss sein, freilich nur wenn sie
Wechselstrom und Gleichstrom "auf einem Mast
" transportiere
"und der Abstand gewahrt bleibt". Das Problem ist nur: Die Planung ist noch gar nicht so konkret; der Vorschlag kommt zu früh.
Im Zuge der Energiewende müssen die Stromnetze ausgebaut werden. Darüber herrscht Einigkeit. Über das wie und wo wird hingegen kräftig gestritten. Einem Bericht des Technology-Review zufolge könnten beim Netzausbau Milliarden vergeudet werden, da die Netzbetreiber bei ihren Plänen neue Technologien zu wenig berücksichtigen. Die Grünen kritisieren die Datenbasis, auf welcher die Bundesnetzagentur den Ausbau plant.
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Beispielsweise werde nach wie vor mit Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, anstatt mit
Gleichstromtrassen
geplant, was heute bereits technisch möglich und kostengünstiger sei.
25.07.2012 07:00
Netzplaneinwände stehen online zur Verfügung
Netzplaneinwände stehen online zur VerfügungSeit 23. Juli 2012 haben die Übertragungsnetzbetreiber angefangen, die zu ihren Netzausbauplänen eingegangenen Stellungnahmen auf der Internetplattform www.netzentwicklungsplan.de zu veröffentlichen.
Unsere Positionen zum NEP finden Sie auf Seite 9, vom 3.06.2012
Energiewende
Der Norden setzt Berlin unter Strom
23.07.2012, 06:00 Uhr Karsten Kammholz
Die Windkraft auf See wird zum Hauptproblem der Energiewende. Die Küstenländer fordern eine schnellere Netzanbindung und setzen auf Merkel.
Berlin
. Angela Merkel hat den Brief noch nicht beantwortet. Auf den erhofften Gesprächstermin mit der Regierungschefin müssen die fünf norddeutschen Ministerpräsidenten damit weiter warten. Vor knapp zwei Wochen hatte Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) als Vorsitzender der norddeutschen Ministerpräsidentenkonferenz der Kanzlerin geschrieben. Es ging um den stockenden Ausbau der Stromnetze, die Anbindung der Offshore-Windenergie ans deutsche Stromnetz und die Probleme mit dem Netzbetreiber Tennet
21.07.2012
Interview mit Michael Fuchs
"Sozialtarife lehne ich ab"
BERLIN. Im GA-Interview äußert sich der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu steigenden Strompreisen
und dem Chaos beim Netzausbau.
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, findet, die Deutschen sollten offener für neue technische Entwicklungen sein - gerade auch im Energiebereich. Sonst verliere Deutschland wegen drastisch steigender Strompreise an Wettbewerbsfähigkeit.
Die Fragen stellte Ulla Thiede.
Versucht der Bundesumweltminister die Rolle rückwärts bei der Energiewende?
Fuchs
: Ich bin froh, dass Peter Altmaier mit Realismus an diese Aufgabe herangeht. Das ist notwendig, sonst werden wir es nicht schaffen. Das sehen wir doch schon beim Netzausbau. Wird der nicht koordiniert, werden der Bund und 16 Bundesländer nur Chaos produzieren.
18.07.2012 Redaktion
Netzausbau weiter in der Diskussion
Berlin
- Die Bundesnetzübertragungsbetreiber haben sich zufrieden mit der Beteiligung am Konsultationsprozess zum ersten Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom gezeigt.
Wie sie nach Ablauf der sechswöchigen Frist mitteilten, gingen insgesamt mehr als 1.500 Stellungnahmen bei den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW ein. Alle Beiträge sollen später veröffentlicht werden. Beiträge aus den Konsultationen fließen in den zweiten Entwurf zum Netzentwicklungsplan 2012 ein, so dass der überarbeitete Entwurf in der zweiten Augusthälfte an die Bundesnetzagentur übergeben werden kann.
Wissenschaftler: Netzausbau überteuert und ineffizient
W
issenschaftler: Netzausbau überteuert und ineffizientDer Netzentwicklungsplan (NEP) ist überteuert und ineffizient. Er sieht den Bau zu vieler Leitungen vor und belastet die Verbraucher mit geschätzten Kosten von 20 Milliarden Euro bis 2022 mehr als nötig. Das sind die Ergebnisse der Wissenschaftler Lorenz Jarass und Gustav Obermair, die seit 25 Jahren die Wirtschaftlichkeit deutscher Stromnetze analysieren und jetzt den Entwurf des NEP geprüft
h
aben.
Steigende Strompreise gefährden Arbeitsplätze und sind unsozial - mit diesem Argument rückt die Bundesregierung von ihren Öko-Zielen ab. Experten meinen jedoch: Die Energiewende wäre viel billiger zu haben, würde Deutschland nicht Milliarden beim Netzausbau verschleudern.
13.07.2012, 10:00 Uhr
Netzausbau – Konsultationen sind abgeschlossen
Berlin
- Ende Mai haben die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) ihren Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom vorgelegt. Bis zum 10. Juli bestand im Rahmen des Konsultationsverfahrens danach die Möglichkeit, Statements und Beiträge abzugeben. Nach Angaben der vier ÜNB sind bis zum Ablauf der Frist insgesamt über 1.500 Stellungnahmen eingegangen, viele davon noch in den letzten Tagen. Die Stellungnahmen aus der Konsultation fließen in den Netzentwicklungsplan ein. Ziel ist es, ein Ergebnis zu erreichen, das von einem breiten Konsens getragen wird. Nach Angaben der ÜNB ging es in vielen Beiträgen neben Fragen nach Trassenverläufen neuer Leitungen und zu einzelnen Maßnahmen um die konkrete Entwicklung der erneuerbaren Energien, um dezentrale Erzeugung und Speichertechnologie sowie deren Auswirkung auf den Netzausbau. In weiteren Stellungnahmen standen elektrische und magnetische Felder sowie der Einsatz von Gleichstrom und Erdkabeln im Fokus.
Über 1500 Bürger sowie Vertreter von Politik, Gemeinden, Verbänden und Unternehmen haben sich an den Planungen für den Neu- und Ausbau des Stromnetzes im Zuge der Energiewende beteiligt. Sie reichten ihre schriftlichen Stellungnahmen zum Netzentwicklungsplan (NEP) per Internet, E-Mail oder Brief bei den Übertragungsnetz-Betreibern ein, wie die Unternehmen mitteilten. Die Kritik und Anregungen sollen nun in einem zweiten Entwurf des NEP berücksichtigt werden.
12.07.2012
HINTERGRUND: Netzausbau unter Bürgerbeteiligung
Der Aus- und Umbau der Stromnetze gilt als einer der wichtigsten Bausteine der Energiewende. Grundlage dafür soll der Netzentwicklungsplan (NEP) sein, zu dem mehr als 1500 interessierte Bürger, Unternehmen und Organisationen in einer ersten Konsultationsphase Stellung bezogen haben. Ihr Lob, ihre Anmerkungen und ihre Kritik müssen die Stromnetz-Betreiber nun in einen Bericht an die Bundesnetzagentur einarbeiten.
Die Stadt will eine Kabelverlegung. Vermutlich votiert die Bezirksregierung für die Freileitung.
Krefeld will verhindern, dass im Westen der Stadt weitere Strom-Freileitungen entstehen.
Aufnahme: Willi Traut Strommast in Neuss-Reuschenberg
Krefeld will verhindern, dass im Westen der Stadt weitere Strom-Freileitungen entstehen.
Krefeld. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung mit einem einstimmigen Beschluss deutlich gemacht, dass er den geplanten Neubau der 380-kV-Höchstspannungsfreileitung Fellerhöfe – St. Tönis weiterhin ablehnt. Gleichzeitig hat der Rat die Verwaltung beauftragt, alle Rechtsmittel gegen den erwarteten Planfeststellungsbeschluss auszuschöpfen.
Mit dem Beschluss wird außerdem der Netzbetreiber Amprion mit Bezug auf eine Studie des Bundesumweltministeriums aufgefordert, die „alternative abschnittsweise Verlegung der 380-kV-Leitung als Kabel unter den Aspekten der Verlustkosten und der Verfahrensbeschleunigung neu zu berechnen und die abschnittsweise Ausführung in diesem Bereich als Kabel zu planen“
Energie 10.07.2012
NRW fordert Korrekturen an Plänen für neue Stromnetze
"Man darf den Blick nicht einseitig auf den Bau neuer Freileitungen ausrichten"
Aufnahme: Willi Traut Strommast in Neuss-Reuschenberg
NRW fordert Korrekturen an Plänen für neue Stromnetze
Düsseldorf (dapd-nrw).
Die NRW-Landesregierung sieht Korrekturbedarf an den Plänen für den Ausbau des deutschen Stromnetzes. "Man darf den Blick nicht einseitig auf den Bau neuer Freileitungen ausrichten", sagte Klimaschutzminister Johannes Remmel (Grüne) am Dienstag in Düsseldorf. Stattdessen müsse es einen "innovativen Mix verschiedener Übertragungstechnologien" geben. Dazu gehörten auch Erdkabel, die für Anwohner verträglicher seien. Insgesamt müssten die Stromtrassen so weit wie möglich gebündelt werden.
09.07.2012
Energiewende Experten rechnen mit weniger Kosten für Stromnetzausbau
Aufnahme: Willi Traut Masten in Neuss-Reuschenberg
Die Bundesnetzagentur erwartet niedrigere Kosten für den Ausbau des Stromnetzes. Laut "Financial Times Deutschland" relativiert die Behörde Berechnungen der Netzbetreiber. Diese hatten Ausgaben, die ohnehin angefallen wären, nicht berücksichtigt.
Frankfurt am Main
- Der geplante Ausbau des deutschen Stromnetzes wird offenbar deutlich günstiger als zunächst gedacht. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" ("FTD"). Die Zeitung beruft sich auf eine Berechnung der Bundesnetzagentur. Darin werden die Kosten des Netzentwicklungsplans mit den Ausgaben verglichen, die ohnehin angefallen wären. Die Netzbetreiber gehen in ihren Berechnungen von Kosten in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr aus. Dagegen stellt die Behörde die "Gegenpositionen", die sie mit rund 1,2 Milliarden Euro pro Jahr beziffert.
06.07.2012 13:17 Uhr
Netzentwicklungsplan
Umwelthilfe-Verband warnt vor unnötigem Netzausbau
Berlin.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die aktuellen Pläne zum Ausbau des deutschen Hochspannungsnetzes als überdimensioniert kritisiert. Der neue Entwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber sehe "soviel Netz wie möglich, und nicht soviel Netz wie nötig" vor, sagte der DUH-Energieexperte Peter Ahmels am Freitag in Berlin.
03.07.2012, 09:39
Energiewende Stromkunden büßen für Netzbetreiber
Die Energiewende geht nur zäh voran - und die Verbraucher sollen dafür bezahlen: Die Bundesregierung wälzt die Risiken des schleppenden Anschlusses von Windparks in Nord- und Ostee auf die Stromkunden ab.
von Nikolai Fichtner Berlin und Kathrin Werner Hamburg
In Zukunft darf sich der Betreiber Tennet seine Kosten per "Haftungsumlage" von den Verbrauchern zurückholen, wenn das Unternehmen die Windparkbetreiber entschädigen muss, weil die Anlagen verspätet ans Netz gehen. Selbst zahlen muss das Unternehmen nur bei vorsätzlichen Verzögerungen und anteilig bei grober Fahrlässigkeit. Auf entsprechende Eckpunkte haben sich Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Umweltminister Peter Altmaier (CDU) am Montag verständigt. Das Haftungsrisiko schätzt die Regierung auf mehr als 1 Mrd. Euro.
Kosten in Millionenhöhe
Damit dürften Investoren ihre Angst vor der neuen Offshore-Technologie überwinden.
01.07.12
Machbarkeitsstudie
Bahntrassen können zu Stromautobahnen werden
Erstmals belegt ein technisches Gutachten, dass die Trassen der Bahn zum Stromtransport genutzt werden können. Allerdings dämpfen Experten die Euphorie – und auch die Bahn ist skeptisch.
Von Nikolaus Doll
Das Stromnetz der Deutschen Bahn (DB) wird womöglich eine entscheidende Rolle für die Sicherung der flächendeckenden Energieversorgung des Landes spielen. Nach Informationen von "Welt Online" halten es Experten erstmals für technisch machbar, die Trassen des DB-Konzerns in den Ausbau der geplanten "Stromautobahnen" von Nord- nach Süddeutschland einzubeziehen.
Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls ein Gutachten im Auftrag der Bundesnetzagentur, das am Montag vorgestellt wird. Darin heißt es, die bestehenden Bahnstromtrassen seien "im Rahmen des anstehenden Netzausbaus nutzbar" – allerdings mit Einschränkungen.
Berlin –
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wirft den Netzbetreibern vor, bei ihren Planungen zum Netzausbau von einer viel zu hohen künftigen Strommenge aus Kohlekraftwerken auszugehen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Netzentwicklungsplans, die der BUND vorgelegt hat. Nach Angaben des Naturschutzverbandes liegen die prognostizierten Strommengen aus Kohlekraftwerken für das Jahr 2022 mit fast 250 TWh bis zu 100 TWh über den aktuellen Annahmen in den Energieszenarien der Bundesregierung. Rein rechnerisch entspräche dieser Unterschied der Stromproduktion von über 30 Kohlekraftwerken und einem Mehr-Ausstoß von etwa 90 Mio. t CO2 im Jahr 2022. Mit diesen Zahlen würden sich die Netzbetreiber weit von der gesetzlichen Vorgabe entfernen, die Netzausbauplanung nach den energiepolitischen Zielen der Bundesregierung auszurichten, so der BUND.
Die Einspruchsfrist zum Netzausbau läuft am 10. Juli ab.
Düsseldorf. Nur noch bis 10. Juli können Bürger gegen die neuen Stromautobahnen Einspruch einlegen. Bislang sind nicht einmal 200 Stellungnahmen eingegangen. Bürgerinitiativen sind besorgt wegen des Elektrosmogs, der entstehen könnte. Zwei neue Stromautobahnen sind geplant.
Plötzlich wird die Energiewende vor der eigenen Haustür konkret. Vier große Trassen sind nötig, um nach dem Atomausstieg im Jahr 2022 ausreichend Ökostrom von den Windparks im Norden zu den Verbrauchern in der ganzen Republik zu leiten. Zwei dieser neuen „Volt-Autobahnen“ und zahlreiche Ertüchtigungen sieht der „Netzentwicklungsplan 2012“, den die vier deutschen Netzbetreiber aufgestellt haben, auch für NRW vor.
Bürgerinitiativen, Kommunalpolitiker und Umweltschützer sind alarmiert, denn bereits 10. Juli endet die Frist für Einwände......................
Zwei Stromautobahnen durch Deutschland
Techniker haben errechnet,
dass eine neue Stromautobahn von Emden nach Meerbusch-Osterath und von dort nach Philippsburg in Baden-Württemberg verlaufen soll.
DIW-Expertin fordert Netzausbau in Deutschland und Europa
Die Energiewende macht nach Auffassung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) die Optimierung des deutschen und europäischen Stromnetzes notwendig. „Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien steigt der Bedarf nach Erweiterung, Ausbau und Optimierung der Energienetze", sagte DIW-Energiexpertin Claudia Kemfert im dapd-Interview. Neue Nord-Süd-Verbindungen seien nötig, „um Strom aus Offshore-Windkraftanlagen in Regionen im Süden und Westen zu transportieren, wo Atom- und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden.
25. Juni 2012
Netzausbau
Wohin mit den neuen Stromnetzen?
Ein Netzausbau-Konzept, das Infrastrukturen bündelt: Die Energietechnische Gesellschaft im VDE (ETG) kommt in ihrer Studie zu einem interessanten Schluss: Ein das bestehende Übertragungsnetz überlagerndes Overlay-Netz, das zur großflächigen Energieübertragung, als Gleichstromübertragungs-System umgesetzt, entlang vorhandener Infrastruktur wie z.B. einer Autobahn verlaufen kann.
Von Maren Kuschke und Prof. Dr. Kai Strunz
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Overlay-Netz für großflächige Energieübertragung
Da in Zukunft wegen des hohen Energieaufkommens der Offshore-Windparks im Norden Deutschlands ein hoher Stromübertragungsbedarf entsteht, wird ein die vier Regelzonen übergreifendes Overlay-Netz benötigt. Das Overlay-Netz überlagert das bestehende Übertragungsnetz und dient der Langstreckenübertragung von den Erzeugungs- zu den Lastzentren.
Es ist dabei grundsätzlich in Gleichstrom- und Wechselstromtechnik realisierbar.
RWE buhlt wegen Windkraft-Problemen um Staatshilfe
Der Bau von Offshore-Windparks kommt RWE teuer zu stehen – weil der Netzanschluss stockt. Der neue Chef des Energiekonzerns fordert nun einen staatlichen Ausgleich – und Akzeptanz für neue Stromtrassen
Der neue RWE-Chef Peter Terium verlangt wegen des stockenden Ausbaus der Windenenergie auf hoher See Zugeständnisse der Bundesregierung an die Versorger. „Wir fordern die Bundesregierung auf, mit uns und den anderen Investoren über die Lösung des Problems und einen wirtschaftlichen Ausgleich zu reden“, sagte der Manager eine Woche vor seinem Amtsantritt in einem am Sonntag veröffentlichten „Spiegel“-Interview. Wenn dies nicht geschehe, seien die deutschen Offshore-Planungen bis zum Jahr 2020 nicht mehr erfüllbar.
Von den Bürgern fordert Terium ebenso wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die für die Energiewende nötigen neuen Stromtrassen zu akzeptieren.
HANNOVER, 22. Juni 2012
Birkner will Klarheit bei Erdkabel
Netzausbau Umweltminister fordert eindeutige Gesetzesvorgaben für Stromtrassen
Bislang sieht der Netzentwicklungsplan keine Erdverkabelung vor. FDP-Mann Sander mahnt zur Eile beim Ausbau.
von Marco Hadem
Hannover - Die Erdverkabelung beim Bau von Stromtrassen erfordert nach Ansicht von Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) klare Gesetzesvorgaben. Die bisherigen Regeln im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) müssten auch im neuen Netzentwicklungsplan berücksichtigt werden. „Wir gehen davon aus, dass sich die dort geregelten Mindestabstände bewähren und deshalb auch in Zukunft gelten sollten“, sagte Birkner Donnerstag im Landtag in Hannover.
Die Umweltminister der Länder haben heute zum Abschluss ihrer dreitägigen Konferenz in Schleswig eine zügige Umsetzung der Energiewende angemahnt. Dabei setzen sie auch die privaten Betreiber der Strom-Übertragungsnetze unter Druck. Bis Oktober solle "ein ambitionierter Zeitplan für den Netzausbau" vorgelegt werden, heißt es in einem Beschluss. Dieser solle sich am Ausbautempo der erneuerbaren Energien orientieren. Gelingt dies nicht, drohen die Umweltminister mit Sanktionen. In dem Fall soll die Bundesregierung die Einrichtung einer staatlichen Bundesnetzgesellschaft prüfen, die federführend den Netzausbau zuständig wäre. "Der Ausbau der Stromnetze und damit der Erfolg der Energiewende darf nicht von der Kompetenz, Finanzkraft oder Unternehmenspolitik einzelner Netzbetreiber abhängig sein", sagte der Gastgeber die Konferenz, Schleswig-Holsteins Ressortchef Robert Habeck (Grüne).
Hans-Jürgen Leersch
Stromnetzausbau kostet 70 Milliarden Euro
WIRTSCHAFT
SPD-Fraktion will "Deutsche Netz AG" mit öffentlicher Beteiligung schaffen. Grüne: Es geht auch preiswerter
In den Netzausbau müssen bis 2020 rund 70 Milliarden Euro investiert werden. Dies sei eine "gigantische Herausforderung", sagte der CDU-Wirtschaftsexperte Joachim Pfeiffer am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde des Bundestages und prognostizierte: "Die Mühen der Ebene kommen erst noch." Nach Ansicht von Pfeiffer bilden die Netze das "Nervensystem des Umbaus der Energieversorgung". Es müsse jetzt darum gehen, die Netze intelligent zu machen. Der Netzentwicklungsplan sei die "Generalanleitung für diesen Umbau der Netze". Pfeiffer stellte fest, dass 214 Kilometer Netze gebaut und damit eine Beschleunigung gegenüber dem letzten Jahr erreicht worden sei. Der Netzentwicklungsplan solle auch für mehr Transparenz sorgen, um zu einer größeren Akzeptanz bei den Planungen zu kommen. Ebenso sei Transparenz bei den Kosten notwendig.
„FAZ“Bundesregierung dringt auf Stromanschluss in Norwegen
Freitag, 15.06.2012, 09:20
Die Bundesregierung drängt zur Absicherung der Energiewende nach einem Pressebericht auf eine zügige Anbindung des deutschen Stromnetzes an das Netz in Norwegen.
Dort gibt es große Mengen ungenutzter Wasserkraft. Für die erforderlichen Milliardeninvestitionen in die Verbindung solle die bundeseigene KfW-Bank ins Boot geholt werden, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ/Freitag). Diese Zusicherung habe Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Kapferer dem staatlichen norwegischen Netzbetreiber Statnett SF schriftlich gegeben.
15.06.12 Energie
Rösler steht beim Stromnetzausbau ziemlich allein
Opposition kritisiert Ruf nach weniger Umweltschutz - Auch die CSU ist nicht begeistert
Berlin/Osnabrück (dapd)
. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler trifft mit seinem Vorschlag zur Beschleunigung des Stromnetzausbaus auf Ablehnung. Grüne und SPD warfen dem FDP-Vorsitzenden vor, er spiele mit seiner Forderung nach der Aussetzung von Umweltstandards Netzausbau und Naturschutz gegeneinander aus. Auch Koalitionspartner CSU und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) reagierten skeptisch.
Rösler hatte gefordert, Umweltstandards für einen schnelleren Netzausbau außer Kraft zu setzen. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir sagte der Zeitung "Die Welt": "Immer wenn der FDP die Argumente ausgehen oder sie sich irgendwo verrannt hat, muss der Naturschutz als Bauernopfer herhalten, da dieser angeblich dem Standort Deutschland schade."
Umwelt / Energie - 11.06.2012
UBA-Studie zur dezentralen Energieversorgung
Lokale Anlagen machen Netzausbau überflüssig
Die geplanten Stromautobahnen quer durch Deutschland treiben die Energiepreise nach oben. Doch dass die Energiewende voraussichtlich auch ohne einen Netzausbau möglich wäre, verschweigt die Bundesregierung lieber. Eine Studie des Umweltbundeamts zur dezentralen Energieversorgung, soll erst veröffentlicht werden, wenn die Ausbaupläne beschlossen sind. Eine wichtige Forderung des Handwerks wird damit ignoriert.
Der Ausbau der Stromnetze kostet 20 Milliarden Euro. Milliarden, die dazu beitragen, dass die Stromkosten stetig ansteigen. Dabei könnte es auch anders und vor allem billiger gehen. Technisch ist es heute bereits möglich, Häuser, Häuserblocks und sogar ganze Orte vom überregionalen Energienetz abzukoppeln und sie dezentral über kleinere Anlagen zu versorgen. Und dabei laufen die Blockheizkraftwerke, Photovoltaikmodule und Biogasanlagen komplett über die erneuerbaren Energien – also Energiewende pur.
Vier große Trassen sind nötig, um für die Energiewende den Ökostrom von Nord- nach Süddeutschland zu transportieren. Zwei Leitungen sollen auch quer durch NRW verlaufen. Betroffene Gemeinden und Bürgerinitiativen sind alarmiert - in den nächsten Wochen können Einwände erhoben werden.
Wo die Stromautobahnen ganz genau gebaut werden, ist noch nicht klar. Fest stehen bisher nur die groben Trassenverläufe. Laut dem Netzentwicklungsplan, den die vier Netzbetreiber am Mittwoch (30.05.2012) in Berlin vorstellten, sind in NRW rheinische und westfälische Gemeinden betroffen. Eine Leitung soll von Emden (Niedersachsen) nach Meerbusch-Osterath im Rheinland und von dort nach Philippsburg in Baden-Württemberg führen. Eine weitere ist von Wehrendorf in Niedersachsen durch Westfalen nach Urberach in Hessen geplant.
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Bürgerinitiative fordert unterirdische Verlegung
Willi Traut
aus Neuss-Reuschenberg von der Bürgerinitiative "Pro Erdkabel"
zeigte sich im Gespräch mit WDR.de nicht überrascht von den Trassen-Plänen. Seit zwei Jahren stehe er in Kontakt mit Amprion und ringe um eine Lösung, die für beide Seiten passt - für die Bürgerinitiative und für das Unternehmen. Dem 72-jährigen Vermessungsingenieur geht es speziell um den schon länger geplanten Ausbau des Trassenstücks von Osterath nach Gohrpunkt. Er befürchtet, dass die Leitung nur 40 Meter von seinem Haus entfernt gebaut wird. Seine Lösung steht schon im Namen der Bürgerinitiative, die nach eigenen Angaben mit bundesweit 30 anderen vernetzt ist: Stromkabel sollten unter der Erde verlegt werden. Das jedoch kostet laut Netzbetreiber ein Vielfaches mehr.
Bürgerproteste und Klagen sind mitverantwortlich dafür, dass der Netzausbau bislang nur schleppend vorankommt
Von Klaus Jopp
Mit großem Interesse beobachtet das Ausland "the German Energiewende", die beispiellose Transformation eines kompletten Energiesystems im laufenden Betrieb. Und dieser grundlegende Wandel umfasst viel mehr als nur den Umstieg auf erneuerbare Energien. "Dazu gehört auch, besser vor allem der Umbau und die Erweiterung des deutschen Stromnetzes, und zwar auf allen Spannungsebenen", sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE).
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Das
Overlay-Netz
ließe sich in der Technik der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ausführen, mit der Elektrizität auch über große Entfernungen relativ verlustarm transportiert werden kann. Die Verluste liegen bei einer Distanz von 1000 Kilometer bei nur drei bis vier Prozent, bei einer herkömmlichen Wechselstromleitung dagegen bei 15 Prozent. Schlüsselkomponenten für die Realisierung solcher Netze stehen bereits in unterschiedlichen Entwicklungsstadien zur Verfügung. Derzeit wird eine spezielle HGÜ-Technik von den Marktführern ABB (HGÜ light) und Siemens (HGÜ Plus) bereits zur Anbindung der großen Offshore-Windparks verwendet, die die Stromübertragung mit modernen Leistungstransistoren, sogenannten IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistors), anstelle von Thyristoren abwickelt
.
08.06.2012
Netzausbau versus dezentrale Versorgung
Energiestudie kommt später
Ob durch mehr lokale Anlagen der Netzausbau teils vermeidbar wäre? Das soll erst bekannt werden, wenn die Entscheidungen gefallen sind.
von Manuel Berke
BERLIN taz
| Die Uhr läuft. Noch bis 10. Juli können Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zum geplanten Ausbau der Stromnetze äußern. Notwendig sind fundierte Informationen. Doch eine umfassende Studie zum Thema will das Umweltbundesamt (UBA), eine Behörde des Bundesumweltministeriums, erst veröffentlichen, wenn die Bürger keine Chance mehr haben, Stellung zu nehmen, und wesentliche Entscheidungen gefallen sind.
06.06.12 - Mecklar - „Der Netzausbau ist die zentrale Herausforderung beim Umbau unserer Energieversorgung“, so der heimische Bundestagsabgeordnete Helmut Heiderich. Dieses Gemeinschaftsprojekt sei jedoch ohne die erforderliche Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu stemmen. Deshalb fordert der CDU-Politiker beim geplanten Leitungsbau auf die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, kurz HGÜ, zu setzen. „Das gilt auch für die zukünftige Anbindung des Stromkreuzes Mecklar“. „Strom entsteht künftig nicht mehr in den großen Kohle- und Atomkraftwerken, sondern vor allem dort, wo der Wind weht“, so Heiderich. Deshalb müssten immer größere Mengen Strom über weite Stecken transportiert werden. „Aus meiner Sicht ist dafür die HGÜ-Technik am besten geeignet“.
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Ein entscheidenden Vorteil sei auch, dass HGÜ-Leitungen mittlerweile auf bestehende Trassen gelegt werden könnten.
In
den kommenden zehn Jahren sollen in Deutschland bis zu 3.800 Kilometer neue Stromleitungen gebaut werden.
„Der Netzentwicklungsplan ist ein zentraler Schritt zur Umsetzung der Energiewende“, sagte Bundesnetzagenturpräsident Jochen Homann zu den in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Netzausbau-Plänen . Ohne Umbau der Stromnetze liefen die Fortschritte bei der Nutzung erneuerbarer Energien ins Leere.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verwies auf die Erfolge bei der bisherigen Umsetzung der Energiewende. Die Prozesse hätten sich beschleunigt. Sie sei zuversichtlich, dass sich Rückstände wieder aufholen ließen.
Die vier großen Stromnetzbetreiber 50Hertz,
Amprion
,
Tennet und TransnetBW haben am Mittwoch ihren nationalen Netzentwicklungsplan (NEP) vorgestellt. Darin entwerfen die Unternehmen verschiedene Szenarien, wie das deutsche Stromnetz für die Energiewende um- und ausgebaut werden müsse. Die Netzbetreiber rechnen so unter anderem vor, dass bis 2022 etwa 3800 Kilometer neue Stromleitungen errichtet werden müssten. Bis zum 10. Juli kann die Öffentlichkeit Stellung zu den Plänen nehmen
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03.06.2012
Energieexperte über Netzausbau
„Weniger Leitungen sind möglich“
Der Energieexperte des Bundesverbraucherverbandes, Holger Krawinkel, über mehr Windstrom aus Süddeutschland, Neubautrassen und Kostensenkung.
Interview: Richard Rother
taz:
Der neue Netzentwicklungsplan geht davon aus, dass bis zum Jahr 2022 rund 3.800 Kilometer Höchstspannungsleitungen neu gebaut werden müssen, um die Energiewende zu schaffen. Brauchen wir so viele neue Leitungen?
Holger Krawinkel:
Nein. Denn die Frage ist, wofür wir sie brauchen. Sie sind geplant, um die große Menge an Strom, die in den neu zu errichtenden Windkraftanlagen auf hoher See produziert werden sollen, in die Regionen mit hohem Verbrauch in Süddeutschland zu transportieren. Würde in Baden-Württemberg und Bayern selbst deutlich mehr Windstrom erzeugt, brauchte man auch weniger Leitungen von Nord nach Süd. Dies wäre auch effektiver, da die Erzeugung von Windstrom auf See hohe Kosten verursacht und technologisch risikoreich ist.
01.06.12
Netzausbau verteuert Durchschnittsstromrechnung um 42 Euro im Jahr
Berlin (dapd).
Der milliardenschwere Ausbau der deutschen Stromnetze wird die Preise nach Einschätzung des Bundesverbands Neuer Energieanbieter (BNE) in die Höhe treiben. Demnach werden die veranschlagten 57 Milliarden Euro für den Netzausbau den Strom ab 2013 um rund 1,2 Cent je Kilowattstunde verteuern, berichtet die "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe) unter Berufung auf den Branchenverband BNE.
Das entsprechende Netzentgelt könnte damit von durchschnittlich 5,75 auf knapp sieben Cent je Kilowattstunde steigen. Die Stromrechnung für einen Musterhaushalt (drei Personen, Jahresverbrauch 3.500 Kilowattstunden) würde damit um mindestens 42 Euro im Jahr steigen.
Netzentwicklungsplan soll zentralistische Strukturen konservieren
Bonn, 01.06.2012:
Die deutsche Bundesregierung, die Bundesnetzagentur und die Übertragungsnetzbetreiber suggerieren den deutschen Bürgern, dass der Bau von 4.000 km neuen Stromtrassen eine unausweichliche Notwendigkeit sei, ohne die die Energiewende nicht zu realisieren ist. Doch dem ist nicht so.
Ausbau des Stromnetzes ist bis 2022 zu schaffen
Geschäftsführer Kohler: Stromkonzerne werden keine Kosten vortäuschen können
Stephan Kohler im Gespräch mit Sandra Schulz
20 Milliarden Euro soll der Ausbau des Stromnetzes für die Energiewende kosten. Der Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur, Stephan Kohler, hält diese Investition für "überschaubar und tragbar". Der Preis für die Kilowattstunde Strom werde dadurch um 0,3 bis 0,4 Eurocent steigen.
Vier große Trassen sind nötig, um für die Energiewende den Ökostrom von Nord- nach Süddeutschland zu transportieren. Zwei Leitungen sollen auch quer durch NRW verlaufen. Betroffene Gemeinden und Bürgerinitiativen sind alarmiert - in den nächsten Wochen können Einwände erhoben werden.
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Bürgerinitiative fordert unterirdische Verlegung
Willi Traut aus Neuss-Reuschenberg von der Bürgerinitiative "Pro Erdkabel Neuss"
zeigte sich im Gespräch mit WDR.de nicht überrascht von den Trassen-Plänen. Seit zwei Jahren stehe er in Kontakt mit Amprion und ringe um eine Lösung, die für beide Seiten passt - für die Bürgerinitiative und für das Unternehmen. Dem 72-jährigen Vermessungsingenieur geht es speziell um den schon länger geplanten Ausbau des Trassenstücks von Osterath nach Gohrpunkt. Er befürchtet, dass die Leitung nur 40 Meter von seinem Haus entfernt gebaut wird. Seine Lösung steht schon im Namen der Bürgerinitiative, die nach eigenen Angaben mit bundesweit 30 anderen vernetzt ist: Stromkabel sollten unter der Erde verlegt werden. Das jedoch kostet laut Netzbetreiber ein Vielfaches mehr.
Es ist ein gigantisches Vorhaben: Mit 3800 Kilometer zusätzlichen Stromtrassen wollen die Netzbetreiber die Voraussetzungen für die Energiewende schaffen. Die Pläne dafür haben sie nun vorgelegt - bis zum 10. Juli können die Bürger ihre Einwände einreichen.
Berlin
- Die Energiewende stellt die Versorger und Netzbetreiber in Deutschland vor große Herausforderungen. Denn es fehlen leistungsfähige Verbindungen, um Strom vom Norden in den Süden des Landes zu transportieren. In ihrem am Mittwoch vorgestellten Netzentwicklungsplan zeigen die vier großen Übertragungsnetzbetreiber, wie sie sich den Ausbau des Stromnetzes vorstellen: Neue Trassen in einer Länge von 3800 Kilometern sollen bis 2022 neu gebaut, weitere 4400 Kilometer im bestehenden Höchstspannungsnetz optimiert werden. Kostenpunkt: Rund 20 Milliarden Euro.
29.05.2012
Amprion kündigt Milliarden-Investitionen in Netzausbau an
PULHEIM (dpa-AFX)
- Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion will in den kommenden Jahren mit massiven Investitionen sein Stromnetz für die Energiewende in Deutschland fit machen. Bis 2025 sollen nahezu zehn Milliarden Euro in den Netzausbau investiert werden. Das kündigte das Unternehmen am Dienstag bei einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in seiner Netzsicherheitszentrale in Pulheim bei Köln an. Die Eigentümer von Amprion legten aber Wert auf sichere und verlässliche Investitionsbedingungen, sagte Geschäftsführer Hans-Jürgen Brick.
2017 soll nach seinen Worten Deutschlands erste Höchstspannungsleitung mit Gleichstrom in Betrieb gehen. Dieses sogenannte Ultranet soll über mehr als 400 Kilometer von Wesel am Niederrhein nach Baden-Württemberg verlaufen. Das Netz solle als Freileitung weitgehend auf vorhandenen Masten errichtet werden. "Das Ultranetz kann mit seiner erheblich höheren Übertragungskapazität die bereits heute überlasteten Nord-Süd-Stromtransportachsen verstärken", sagte Brick.
Netzbetreiber legen ersten Netzentwicklungsplan vor
NetzentwicklungsplanDie deutschen Übertragungs-Netzbetreiber haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Entwurf des ersten nationalen Netzentwicklungsplans zum Ausbau der deutschen Stromautobahnen überreicht.
Die Übergabe erfolgte bei einem Besuch der Kanzlerin in der Bundesnetzagentur am heutigen 29. Mai 2012 in Bonn, wie die Behörde mitteilte. Der Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom enthält alle Maßnahmen, die aus Sicht der Netzbetreiber innerhalb der nächsten zehn Jahre für ein sicheres Übertragungsnetz erforderlich sind.
Der Präsident der Aufsichtsbehörde, Jochen Homann, sagte in einer ersten Stellungnahme: "Der Netzentwicklungsplan ist ein zentraler Schritt zur Umsetzung der Energiewende." Ohne Umbau der Stromnetze liefen die Fortschritte bei der Nutzung erneuerbarer Energien ins Leere.
Merkel räumt Rückstand beim Bau von Stromtrassen ein
Samstag, 26. Mai 2012, 16:16 Uhr
Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen Verzug beim Bau neuer Stromtrassen eingeräumt.
Bei den großen Übertragungsnetzen sei man mit "vielen Projekten im Rückstand", sagte Merkel in ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Video-Botschaft. Die Zeit dränge. Gerade für die großen Industriegebiete im Süden Deutschlands seien neue Übertragungsleitungen nötig, denn Windenergie lasse sich aus klimatischen und geografischen Gründen im Norden sehr viel besser und auch billiger erzeugen.
Energiewende
Habeck will Stromnetze verstaatlichen
Beim Energiegipfel von Bund und Ländern gibt es viele Ankündigungen - doch keine konkreten Fortschritte. Robert Habeck will die Netze in Staatshände geben - notfalls durch Enteignung.
Berlin / Kiel.
Schleswig-Holsteins Grünen-Fraktionschef Robert Habeck fordert staatliche Netzgesellschaften zum raschen Ausbau der Stromleitungen in Deutschland. "Wer das Netz hat, hat die Macht - und auf dieses Instrument sollte die öffentliche Hand bei der Energiewende nicht verzichten", sagte er.
Länder ringen um die Profite der Energiewende
Von Ulrich Exner
Kübelweise werden die Chefs der 16 Bundesländer Peter Altmaier an diesem Mittwochmittag im Kanzleramt Ansprüche und Forderungen auf den Schreibtisch kippen. Horst Seehofer, der Bayer, will neue Gaskraftwerke bauen, Stanislaw Tillich aus Sachsen pocht auf hohe Solar-Subventionen, die Norddeutschen fürchten um ihre Windparks auf See. Allesamt Milliardenprojekte zum Wohle der Energiewende.
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Gerade beim Ausbau der Netze, der zurzeit aufgrund einer grob verunglückten energiepolitischen Entscheidung vom holländischen Staatskonzern Tennet betrieben wird, geht es kaum voran. Das Unternehmen ist mit den benötigten Investitionssummen völlig überfordert. McAllister und auch Freidemokrat Birkner denken deshalb mittlerweile an eine für ihre Farben wahrhaft "unkonventionelle" Methode:
die Verstaatlichung der Netze.
HINTERGRUND: Der lange Weg zum Stromnetz der Zukunft
Beim Energiegipfel am Mittwoch im Kanzleramt ist der Ausbau der Stromnetze ein zentrales Thema
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Beim Energiegipfel am Mittwoch im Kanzleramt ist der Ausbau der Stromnetze ein zentrales Thema. Die Energiewende macht den Umbau nötig: In Zukunft muss etwa verstärkt Strom aus Windkraft von der Nordsee nach Süddeutschland transportiert werden, um dort verbraucht zu werden. Die Planung des Stromnetzes der Zukunft ist ein komplizierter Prozess, an dem die Bundesnetzagentur und die vier großen Übertragungsnetzbetreiber beteiligt sind.
NETZPLANUNG
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Die Planungen zum Netzausbau konzentrieren sich derzeit auf bestehende und künftig notwendige Stromautobahnen, die nötig sind, um Energie durchs Land zu transportieren. Dabei handelt es sich um das sogenannte Höchstspannungsnetz. Die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Tennet, Amprion und TransnetBW haben den Bedarf an Leitungen für die nächsten zehn Jahre ermittelt und wollen Ende des Monats ihren Plan mit den Schritten vorstellen, die nötig sind, um das Netz für die Zukunft zu rüsten. Dieser Plan wird öffentlich zur Diskussion gestellt und der Bundesnetzagentur vorgelegt.
VON BIRGIT MARSCHALL - zuletzt aktualisiert: 19.05.2012 - 02:30
Berlin (RP). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Forderungen aus der CSU nach einem eigenständigen Energieministerium zurückgewiesen. "Es gibt kein Energieministerium, und es gibt auch keinen neuen Zuschnitt der Kompetenzen", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter.
CSU will neues Energieministerium schaffen
Anlässlich der Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) fordert die CSU ein Energieministerium zur Bündelung der Kompetenzen beim Netzausbau. "Um die Energiewende zu schaffen, brauchen wir ein eigenständiges Energieministerium", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, den "Lübecker Nachrichten".
Ausbau der Stromnetze: DIW sieht keinen Grund zur Eile
Ausbau der Stromnetze: DIW sieht keinen Grund zur EileNach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) besteht beim Ausbau der Stromnetze in Deutschland kurzfristig keinen Grund zur Sorge. Die Modernisierung und der Ausbau der Stromnetze kämen in Deutschland langsam, aber kontinuierlich voran. Trotz des Atomausstiegs werde es keine Netzlücken geben.
Mit der Altersvorsorge die Energiewende finanzieren
Kommentar
Der Stromnetzausbau überfordert den Staatshaushalt. Der Bund muss eine Netzgesellschaft gründen, die sich über Pensions- und Bürgerfonds finanziert.
von Claus Möller und Valerie Wilms
Claus Möller
war Energieminister des Landes Schleswig-Holstein und ist jetzt Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Lübeck GmbH.
Valerie Wilms
ist Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen.
Es hakt gewaltig bei der Energiewende. Ein zentrales Problem ist die Verteilung des Stroms: Für die herkömmliche Versorgung durch Kohle- und Atomkraftwerke braucht man keine miteinander verknüpften Energienetze.
Münster –
Ausbau der Offshore-Windkraft im Norden, Abschalten von Atomkraftwerken im Süden: der Bedarf an neuen Stromtrassen zum Transport der Strommengen in die Verbrauchszentren nimmt durch die Energiewende immer stärker zu. Zwar führt aktuell der Ausbau der Offshore-Windenergie noch zu keinen Problemen, aber die Bundesregierung will gewappnet sein und den Netzausbau beschleunigen. Im August 2009 wurde dazu das Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) verabschiedet, das den Bau von 24 vordringlichen Leitungsbauvorhaben im Stromübertragungsnetz beschleunigen soll.
Netzausbau führt zu Spannungen: Anwohner und Landwirte protestieren
Kreis Borken -
Der durch die Energiewende nötig gewordene Ausbau des Stromnetzes kommt auch im Münsterland nur schleppend voran. Im Kreis Borken streiten sich derzeit Landwirte mit dem Netzbetreiber Amprion über ein von der Bundesnetzagentur angeregtes Modellvorhaben: Ein Teil der im Westmünsterland geplanten Stromautobahn soll unter die Erde verlegt werden.
Von Elmar Ries
„Die uns angebotenen Vergütungen sind viel zu gering“, sagt Borkens Kreislandwirt Heinrich Emming. Doch das ist allenfalls der Stein des Anstoßes. Der früheren RWE-Tochter läuft die Zeit davon. Eigentlich sollen die 380-kV-Strom-Strippen zwischen Meppen und Wesel, die auf einer Länge von 130 Kilometer den Kreis Borken queren und bei Raesfeld, Borken und Legden auf je drei bis vier Kilometern unterirdisch verlaufen, 2015 fertig sein. Ob das noch klappen kann? „Schau‘n wir mal“, sagt Amprion-Sprecher Dr. Andreas Preuß.
Mit einer neuen Technik kommt Strom verlustfrei von Nord nach Süd oder umgekehrt.
Und es bräuchten keine neuen Trassen gebaut zu werden
Von Bernd Schöne
Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen, bei dem auch unfaire Argumente,
manipulierte Gutachten und üble Nachrede eine Rolle spielten.
Gleichstrom oder Wechselstrom, das war die Frage. Beim sogenannten Stromkrieg vor 140 Jahren schenkten sich die Konkurrenten nichts. Auf der einen Seite stand der berühmte Erfinder Thomas Alva Edison, ein fanatischer Gleichstromfreund, und auf der anderen die nicht minder angesehenen Wechselstrom-Befürworter George Westinghouse und Nikola Tesla.
13.05.12
Neue Technik transportiert Strom verlustfrei
Mit einer neuen Technik kommt Strom verlustfrei vom nördlichen Rheinland nach Süddeutschland – und umgekehrt. Verläuft der Test erfolgreich, ließe sich die Energiewende zu geringeren Kosten realisieren.
Von Bernd Schöne
Energiewende mit Gleichstrom: Es bräuchten keine neuen Trassen gebaut zu werden
10.05.12
Niedersachsen
Strom: Birkner für Einheits-Höchstspannungsnetz
Hannover.
Mehr Anreize für private Investoren oder lieber gleich das gesamte Stromnetz verstaatlichen? „Wir müssen alle Möglichkeiten prüfen“, erklärte Niedersachsens Umweltminister (FDP) im Landtag. „Wir können uns nicht erlauben, dass die Energiewende am Netzausbau scheitert“, sagte Birkner und warb für eine bundesweit einheitliche Netzgesellschaft - „auf freiwilliger Basis“.
Bisher teilen vier Betreiber Deutschland unter sich auf, was Schwierigkeiten mit Planungen, Übergängen, Strommengen und auch Finanzierungen nach sich zieht. Notfalls müsse man auch über ein staatliches Engagement, meinten Ministerpräsident David McAllister und sein Umweltminister.
09.05.12
Seehofer verstärkt den Druck auf die Kanzlerin
CSU-Kongress in München - Auch Homann und Kohler dringen auf Netzausbau
München (dapd-bay)
. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer verstärkt den Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Thema Energiewende. Die Probleme etwa beim Netzausbau müssten rasch gelöst werden, verlangte Seehofer am Mittwochabend auf einem Energiekongress der CSU in München. Denn im Wahljahr 2013 müsse die Bundesregierung "Rechenschaft" gegenüber den Bürgern ablegen
Montag, 7. Mai 2012
Fortschritte beim Netzausbau werden sichtbar
Ab sofort können sich alle Bürgerinnen und Bürger über den Ausbau der Stromnetze in Deutschland informieren. Das Internetangebot der Bundesnetzagentur veranschaulicht Fortschritte und Planungsstände des Ausbaus.
Die Bundesregierung hat im August 2009 per Gesetz wichtige Bedingungen für den Bau vordringlicher Stromtrassen geschaffen. Die jetzt veröffentlichten Grafiken und Daten zeigen detailliert die Verfahrensfortschritte der im Gesetz genannten Projekte - vom Planungsbeginn bis zur Realisierung.
So sind derzeit 214 Kilometer Leitungen verlegt. Geplant sind 1834 Kilometer Leitungen. Die Hälfte der Leitungen soll bis 2016 gebaut sein.
Ausbau der Stromnetze kommt nicht voranDer Ausbau der Stromnetze in Deutschland, eine wenn nicht die wichtigste Voraussetzung für das Gelingend er Energiewende, kommt nicht voran. Von den im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) für vordringlich erklärten Stromleitungen mit einer Länge von 1.834 Kilometer Länge wurden bislang gerade einmal 214 Kilometer realisiert. Das geht aus dem Jahresbericht 2011 der Bundesnetzagentur hervor, der heute vorgestellt wurde.
Wesel
Wesel als Stromknoten Europas
VON JULIA LÖRCKS UND FRITZ SCHUBERT - zuletzt aktualisiert: 01.05.2012
Wesel (RP).
Die Energiewende braucht Strom-Autobahnen. Die sollen Saft aus erneuerbaren Energiequellen in den Süden Deutschlands transportieren. Mega-Strommasten sind dafür nötig. Verwaltungen sehen's positiv. Und die Bürger?
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Amprion plant die Leitung von Meppen durch den Kreis Borken bis nach Wesel und von dort weiter über Moers, Rheinberg, Hünxe, Voerde, Neukirchen-Vluyn, Krefeld, Willich,
Meerbusch, Kaarst, Neuss, Dormagen, Rommerskirchen,
Pulheim, Bergheim, Frechen, Hürth, Brühl, Wesseling, Köln, Bornheim, Alfter, Bonn, Rheinbach, Meckenheim, Wachtberg (alle NRW) nach Grafschaft (Rheinland-Pfalz) und weiter nach Koblenz. Das Teilstück von Grafschaft nach Koblenz ist bereits in Betrieb.
27.04.12
Rösler sieht Fortschritte beim Netzausbau
Hamburg -
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sieht gute Fortschritte bei der Fertigstellung eines der wichtigsten Netzausbauprojekte Deutschlands bei Hamburg. «Die Summe der Einzelmaßnahmen führt zu einer Beschleunigung», sagte Rösler am Freitag im westmecklenburgischen Wittenburg mit Blick auf diverse Neuregelungen beim Netzausbau. Er besuchte dort den Trassenstandort an der Grenze zu Schleswig-Holstein, wo die «Windsammelschiene», eine 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung durch den Norden bisher endet.
27.04.2012 11:44
Merkel sucht Antworten zur Energiewende
Von BEATE PREUSCHOFF DOW JONES NEWSWIRES BERLIN
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird sich auf deutliche Töne der Kritik und auf klare Forderungen einstellen müssen, wenn am kommenden Mittwoch Vertreter der Energiebranche zum Gespräch über die Energiewende ins Kanzleramt kommen. Denn die Mängelliste der Branchenvertreter ist lang. Schon seit Monaten warnen Industrievertreter vor einem Scheitern der Energiewende. Ein Gesamtkonzept fehle. Notwendige Regulierungen und Gesetze verzögerten sich oder scheiterten gar wegen des Zuständigskeitsgerangels zwischen Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium, aber auch zwischen Bund und Ländern.
Deshalb stocke der dringend erforderliche Netzausbau.
24.04.2012 · Die Wirtschaft steht vor der Energiewende. Noch stockt es im Netzausbau. Doch das muss sich bald ändern, sagt der Vorstandsvorsitzende der ABB Deutschland AG. Denn alles andere wäre teuer.
Herr Terwiesch
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was bedeutet die politisch beschlossene Energiewende für die Industrie?
Für die Hersteller von Techniken zur Herstellung, Übertragung und Verteilung von Strom ist die Energiewende eine große Chance. Der deutsche Markt kann hier eine weltweite Pilotfunktion übernehmen.
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Ist die Technik ausgereift?
Ja. ABB hat in einer Pionierleistung den Windkraftpark Borwin I mittels einer Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) über 120 Kilometer im Meer und dann weitere 80 Kilometer über Land an das bestehende Netz angeschlossen. In China hat ABB die leistungsstärkste Stromübertragungsleitung gebaut, die 6400 Megawatt über 2000 Kilometer transportiert. Zusammenfassend kann man sagen, die Technik für eine energieeffiziente Stromübertragung über große Entfernungen ist gegeben.
Energiewende
Neue Technik kann Stromnetzausbau beschleunigen
24.04.2012 | 18:15 Uhr
Die Gleichstromleitungen sollen „huckepack“ auf bestehende Strommasten montiert werden.Foto: DerWesten
Essen. Der Dortmunder Stromnetzbetreiber Amprion testet eine neue Technik zum Stromtransport. Sie könnte den für die Energiewende wichtigen Netzausbau beschleunigen und auf höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung stoßen.
Deutschlands Stromnetze sind seit der Energiewende beinahe bis zum Reißen gespannt. Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion testet seit wenigen Wochen in Datteln eine Technik, die den dringend notwendigen Netzausbau beschleunigen könnte:
die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, kurz HGÜ
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Vielversprechende Feldversuche, aber hohe Kosten
Doch die Tests, die Amprion in Kooperation mit dem Netzbetreiber TransnetBW und dem Lehrstuhl für Hochspannungstechnik der TU Dortmund auf einer 2400 Meter langen Versuchsstrecke durchführt, gehen einen Schritt weiter:
Die HGÜ-Leitungen sollen auf bereits bestehenden herkömmlichen 380-KV-Leitungen montiert und regelrecht „Huckepack“ genommen werden.
Die Feldversuche sollen zeigen, ob beide Systeme störungsfrei parallel arbeiten. „Die bisherigen Ergebnisse des Pilotprojekts sind positiv“, sagt Amprion-Geschäftsführer Klaus Kleinekorte. „Da die HGÜ-Technik schnell zu installieren ist, könnte sie zu einem beschleunigten Netzausbau beitragen.“
Erneuerbare Energien aus Sonne und Wind sollen und müssen künftig stärker genutzt werden – das hat die Bundesregierung im Sommer 2011 beschlossen. Umfragen zufolge wünscht dies auch die große Mehrheit der Menschen in Deutschland. Dennoch verursacht der Aus- und Umbau des Stromnetzes Konflikte mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort.
Das BfS gibt Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Strahlenschutzaspekten.
Das Gesetz zum Ausbau von Energieleitungen (EnLAG) gibt der jeweiligen Genehmigungsbehörde die Möglichkeit, für neu zu errichtende Höchstspannungsleitungen (380 kV oder mehr) Erdverkabelung zu verlangen, wenn in Gebieten, in denen ein Bebauungsplan existiert, der Abstand zu Wohngebäuden weniger als 400 Meter beträgt. In Gebieten ohne Bebauungsplan gilt ein Abstand von 200 Metern - das kann zum Beispiel bei einzeln stehenden Bauernhöfen auf dem Land der Fall sein.
Künftig wird mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert werden. Neue, sich selbst steuernde Stromtrassen und Speichersysteme werden kommen. Der Endverbraucher wird seinen Verbrauch online regeln können - und wird dadurch überwachbarer, als jeder Science-Fiction-Film es sich träumen lassen könnte.
Berlin
- Das schwache deutsche Stromnetz ist eines der drängendsten Probleme bei der Umsetzung der Energiewende. Bundeskanzlerin Merkel will nun schnell handeln. Ein Gesetz für den Netzausbau soll bis Ende dieses Jahres in Kraft treten.
"Bis Anfang Juni wird die Bundesregierung für die bundesweite
Netzentwicklungsplanung
für den weiteren Ausbau der Stromtrassen einen Entwurf erarbeiten,
der bis Jahresende Gesetz werden soll
"
, sagte Merkel der "Rheinischen Post". Sie kündigte ein Gespräch darüber mit den Ministerpräsidenten der Länder für Ende Mai an. Merkel hatte bereits zum Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima im März ein Gesetz zum Netzausbau bis Jahresende angekündigt.
Kanzlerin Angela Merkel treibt die Energiewende voran. Bis zum Ende des Jahres soll der Netzausbau gesetzlich geregelt werden. Auch über ein eigenes Energieministerium denkt Angela Merkel nach.
Die Kanzlerin will den Netzausbau bis Ende 2012 regeln
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will den Netzausbau einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge bis zum Jahresende gesetzlich regeln. „Bis Anfang Juni wird die Bundesregierung für die bundesweite Netzentwicklungsplanung für den weiteren Ausbau der Stromtrassen einen Entwurf erarbeiten, der bis Jahresende Gesetz werden soll“, sagte Merkel der Zeitung. Ende Mai will die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten über das Thema sprechen.
Die Energiewende auf See droht zu scheitern, da die Einspeisung des Windstroms nicht gelingt. Unter diesen Bedingungen schließt RWE weitere Investitionen aus. Auf der heutigen Hauptversammlung muss RWE den Aktionären Lösungsvorschläge präsentieren.
Hamburg - Sauber sollte die deutsche Energiewende sein. Leise und ohne Nebengeräusche in der Umsetzung. Und das am liebsten auf hoher See. Dort, wo kein Nordseeangler und kein Ostseestrandgänger jene kirchturmhohen Windräder erblicken kann, die derzeit Meilen entfernt vor der deutschen Küste am Meeresgrund verankert werden.
Berlin/Brüssel (Reuters)
- In der EU bahnt sich ein Streit über die Rolle der Atomkraft und der erneuerbaren Energien als Mittel zum Klimaschutz an.
Großbritannien, Frankreich und Polen sprachen sich gegen ein höheres Ziel für den Ausbau von Wind- oder Solarenergie aus, wie aus Beiträgen der Länder zum informellen Energieministertreffen kommende Woche in Dänemark hervorgeht. In den Reuters am Freitag vorliegenden Papieren machen sich Briten und Franzosen dafür stark, die Atomkraft gleichberechtigt zu erneuerbaren Energien als umweltfreundlich anzuerkennen. Einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach die Länder eine Lockerung des EU-Rechts zur Subventionierung von Atomkraftwerken anstreben, wies das französische Energieministerium zurück.
Strom, Erneuerbare Energie
Stromnetzausbau: Erdverkabelung teurer, aber schneller
Der streckenweise Ausbau des Stromnetzes mit Erdkabeln
kann kostenneutral
sein, da die Mehrkosten einer Erdverkabelung häufig durch einen schnelleren Netzausbau kompensiert werden können. Damit widerlegt die BMU-Studie "Ausbau elektrischer Netze mit Kabel oder Freileitung unter besonderer Berücksichtigung der Einspeisung Erneuerbarer Energien" das gegen die Teilverkabelung angeführte Kostenargument
Der vor allem für den Ausbau der Erneuerbaren Energien notwendige Netzausbau führt in der Öffentlichkeit zunehmend zu Diskussionen über die zu verwendende Technik. Dabei gelten Freileitungen als die wirtschaftlichste Option, stoßen allerdings insbesondere wegen der visuellen Beeinträchtigung auf lokalen Widerstand. Eine Alternative zu oberirdischen Leitungen sind im Boden verlegte Erdkabel. Sie werden von Teilen der Öffentlichkeit bevorzugt, was sich gegebenenfalls beschleunigend auf die Genehmigungen vom Netzausbau auswirken kann. Dem gegenüber stehen höhere spezifische Investitions- und Betriebskosten im Vergleich zu Freileitungen.
Stromnetzbetreiber investieren zu wenig - Umweltminister sieht Gefahr für Energiewende
Autor: Hans Brinkmann
06. April 2012 16:23 Uhr
Hannover.
Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) befürchtet, dass die angestrebte Energiewende durch mangelnde Leistungsfähigkeit und Investitionsbereitschaft der Stromnetz-Betreiber gefährdet werden könnte. Als Lösung regte er eine einheitliche Netzgesellschaft für das gesamte Bundesgebiet an
Vor Journalisten in Hannover nahm Birkner vor allem das Unternehmen Tennet ins Visier, das für den Betrieb des Stromnetzes in großen Teilen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen und Bayern zuständig ist. Diese Firma – zu 100 Prozent im Besitz des niederländischen Staates und einer von insgesamt vier Netzbetreibern in Deutschland – habe beim Erwerb offenbar die finanziellen Dimensionen der notwendigen Ausbaumaßnahmen unterschätzt......
So hat das Land Tennet aufgefordert, auf der Pilotstrecke von Ganderkesee bis St. Hülfe bei Diepholz den Planfeststellungsantrag so umzustellen, dass statt zwei sieben Abschnitte mit Erdkabel versehen werden.
Für die Route Diele–Niederrhein soll noch im April ein Erörterungstermin stattfinden.
06.04.2012 15:18 Uhr
Stromnetze
Birkner will einheitliche Netzgesellschaft prüfen
Hannover.
Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsens Energieminister Stefan Birkner hat am Donnerstag gefordert, den Ausbau der Stromnetze in Deutschland zu beschleunigen. Er schlägt eine einheitliche Netzgesellschaft vor.
Stromtrassen: Bürger und Kommunen fürchten metallene Riesen in ihrer Nachbarschaft
"Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende ist es, die Netzanschlüsse der in der deutschen Nordsee im Bau befindlichen und geplanten Windparks sicherzustellen und die großen Stromnetzausbauprojekte von Nord- nach Süddeutschland umzusetzen. Um dies zu beschleunigen, darf es keine Denkverbote geben. Die Stromnetze sind öffentliche Infrastrukturen, die für den Industriestandort Deutschland von zentraler Bedeutung sind. Ein entscheidender Schritt könnte deshalb die Schaffung einer einheitlichen Netzgesellschaft sein - so, wie es der Koalitionsvertrag auf Bundesebene vorsieht." Wie dies praktisch umgesetzt werden soll, sagte Birkner nicht.
Die Welt 28.03.12
Netzausbau für jährlich 4,5 Milliarden Euro
Energiebranche legt Strategiepapier
vor Von Daniel Wetzel
Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kann das Verteil- und Übertragungsnetz zur Aufnahme erneuerbarer Energien zu "überschaubaren Mehrkosten" ausgebaut werden - jedenfalls wenn man diese Kosten im Vergleich zu den derzeitigen Ökostrom-Subventionen von 14 Mrd. Euro im Jahr sieht.
Nach Angaben von Roger Kohlmann, Netzexperte und Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDEW, müssen die Höchstspannungsleitungen mit 380.000 Volt - gleichsam die überregionalen "Strom-Autobahnen" - für jährlich rund eine Mrd. Euro erweitert werden. Das darunterliegende "Verteilnetz", vergleichbar mit regionalen und kommunalen "Landstraßen" für Strom mit mittlerer und niedrigerer Spannung, müsse zusätzlich für rund 2,4 bis 3,5 Mrd. Euro pro Jahr ertüchtigt werden, um die schnell wachsende Menge dezentral erzeugter Öko-Energie aufzunehmen.Nach Angaben von Roger Kohlmann, Netzexperte und Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDEW, müssen die Höchstspannungsleitungen mit 380.000 Volt - gleichsam die überregionalen "Strom-Autobahnen" - für jährlich rund eine Mrd. Euro erweitert werden. Das darunterliegende "Verteilnetz", vergleichbar mit regionalen und kommunalen "Landstraßen" für Strom mit mittlerer und niedrigerer Spannung, müsse zusätzlich für rund 2,4 bis 3,5 Mrd. Euro pro Jahr ertüchtigt werden, um die schnell wachsende Menge dezentral erzeugter Öko-Energie aufzunehmen.
Erdkabel
können dazu beitragen, den notwendigen Netzausbau deutlich zu beschleunigen.
Das ist ein zentrales Ergebnis der Tagung „Von der Forschung zur Anwendung - Aktuelle Studien zum Netzausbau“. Darüber dass der notwendige Netzausbau in Deutschland nur unter Einbeziehung aller technischen Möglichkeiten zu erreichen sei, herrschte bei den Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Wissenschaft und Bürgerinitiativen Konsens.
Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Umweltverbänden und Bürgerinitiativen diskutierten auf der eintägigen Veranstaltung das Für und Wider neuer Technologien in der Stromübertragung. „Mit den traditionellen Mitteln des Netzausbaus allein werden wir die Energiewende nicht rechtzeitig schaffen“, sagte die Staatssekretärin im niedersächsischen Umweltministerium Ulla Ihnen.
Stromnetzwerke der Zukunft erfordern ein Denken in ganz neuen Dimensionen
20.03.2012 - 23.03.2012
Ein Chemnitzer und ein Münchner Professor plädieren für ein internationales "SuperGrid für erneuerbare Energien" - Fachkonferenz an der TU Chemnitz widmet sich auch diesem Thema.
Um Europa mit möglichst viel Strom aus regenerativen Quellen zu versorgen, würden angesichts des schwankenden Angebots von Sonne und Wind große zusätzliche Energiespeicher wie Pumpspeicherkraftwerke notwendig.
"Doch wenn wir das im europäischen Rahmen durchdenken und für die jeweilige Form der regenerativen Energie jeweils die ertragreichsten Standorte wählen, so können sich regionale Erzeuger und industrielle Großtechnik sinnvoll ergänzen", meint Prof. Dr. Josef Lutz, Inhaber der Professur Leistungselektronik und elektromagnetische Verträglichkeit an der Technischen Universität Chemnitz.
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"Die Technik der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung - kurz HGÜ - ist dafür sehr gut geeignet", versichert Lutz. Die Energieübertragung sei damit auch über sehr große Strecken verlustarm möglich.
Stromnetzausbau mit Teilverkabelung ist kosten- und umweltneutral
Freitag, 16. März 2012, 10.44 Uhr
Nr. 26/2012
Frankfurt am Main, 16. März 2012
– Eine heute in Berlin vorgestellte wissenschaftliche Studie belegt erstmals, dass der streckenweise Ausbau des Stromnetzes mit Erdkabeln kostenneutral sein kann. Die Investitionsmehrkosten werden oftmals durch einen schnelleren Netzausbau kompensiert. „Damit entfällt das lange Zeit gegen die Teilverkabelung angeführte Kostenargument“, erläutert Hans Nieman, Vorstandsmitglied des ZVEI-Fachverbands ‚Kabel und isolierte Drähte‘ und CEO von Prysmian Deutschland.
Udo Paschedag, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, setzt sich für eine Teilverkabelung bei Neu- und Erweiterungsinvestitionen des Stromnetzes in Nordrhein-Westfalen ein
. Er verweist auf die positiven Erfahrungen in Niedersachsen. „Teilverkabelung kann helfen, Akzeptanzprobleme zu überwinden. Dies trägt zu einer Beschleunigung des Netzausbaus bei“, erläutert Paschedag. Dass sich dies in vielen Fällen finanziell empfiehlt, rechne die vorliegende Studie jetzt erstmals vor.
Fachtagung in Berlin präsentiert Möglichkeiten zur Beschleunigung des Netzausbaus
15.03.2012
Gemeinsame Veranstaltung des Bundesumweltministeriums, des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz und der Deutschen Umwelthilfe – Diskussion um Pro und Contra neuer Technologien in der Stromübertragung – DUH betont Notwendigkeit einer umfassenden und
bürgernahen Informationsbasis
Erdkabel können dazu beitragen, den notwendigen Netzausbau deutlich zu beschleunigen. Das ist ein zentrales Ergebnis der Tagung „Von der Forschung zur Anwendung - Aktuelle Studien zum Netzausbau“. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hatten den Kongress organisiert, der am 15. März 2012 in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund in Berlin stattfand.
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Auf breites Interesse stieß die neue Studie des Bundesumweltministeriums
„Ökologische Auswirkungen von 380-kV-Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen“.
„Jetzt sind Netzbetreiber sexy Unternehmen“
Christine Keck, vom 14.03.2012 16:00 Uhr
Stuttgart -
Die Windkraft könnte zur Achillesferse der Energiewende werden. Bei den Windparks im Meer gibt es jede Menge Verzögerungen. Und keiner will dafür verantwortlich sein. Lex Hartman, einer der Geschäftsführer des Netzbetreibers Tennet, sieht sich alleingelassen mit einer Herkulesaufgabe.
Herr Hartman, Ihr Unternehmen erscheint ziemlich überfordert mit dem Netzausbau. Ist dadurch die Energiewende in Deutschland gefährdet?
Das System ist überfordert, unsere Firma nicht. Wir haben der Regierung konkrete Vorschläge gemacht, damit wir die Energiewende schaffen. Die Ziele sind ambitioniert – innerhalb von zehn Jahren sollen 13 Gigawatt Leistung in Nord- und Ostsee stehen. Zur Verkabelung der Windparks kommt der Ausbau des Netzes an Land dazu, da braucht es dringend neue Stromautobahnen von Nord- nach Süddeutschland. Die Herausforderungen sind gigantisch, deshalb gibt es Engpässe.
13.03.2012
Nord-Süd-Stromtrasse bis 2015 ausgebaut
Tennet unter Spannung
Durch den Ausbau der ersten Nord-Süd-Stromautobahn könnte zusätzlicher Strom von den Windparks an der Nordsee in den Süden transportiert werden. Trotz Fortschritten drohen Verzögerungen.
Aufnahme: Willi Traut
Bei Netzbetreiber Tennet herrscht derzeit ein stressiges Arbeitsklima. Man muss die Netze an Land ausbauen und gleichzeitig die Windparks auf See anschließen.
DORTMUND/BAYREUTH dpa |
In Deutschland soll 2015 die erste dringend benötigte Nord-Süd-Stromautobahn ausgebaut sein. Dann könnte eine 380.000 Kilovoltleitung zusätzlichen Strom von Windanlagen in der Nordsee bis in die großen Verbrauchszentren in den Süden transportieren.
Mehr Demokratie beim Stromnetzausbau
Kabelkonsens per Gesetz
Schnell, aber bitte demokratisch: Neue Stromtrassen sollen künftig mit mehr Bürgerbeteiligung errichtet werden. Für 24 bereits geplante Projekte ist das aber zu spät.
von Hannes Koch
BERLIN taz |
Für 24 überregionale Stromtrassen haben Bundestag, Bundesrat und Regierung 2009 den „vordringlichen Bedarf“ politisch beschlossen. Dazu gehört etwa die Strecke zwischen Wahle in Niedersachsen und Mecklar in Hessen, gegen die sich der Verein Bürger pro Erdkabel wehrt.
Dass das sogenannte Energieleitungsgesetz (Enlag) nicht richtig funktionierte, wurde dem verantwortlichen Bundeswirtschaftsministerium allerdings recht bald klar: Viele Projekte hängen, der Protest ist massiv, und teilweise streiten sich selbst die Bundesländer über den Verlauf der Trassen.
Sonntag, 11. März 2012
Berlin.
Die Sofortabschaltung von acht alten Atomkraftwerken und der komplette Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022, das ist der Kern der Energiewende, die die Bundesregierung letzten Frühsommer nach dem Unglück von Fukushima beschlossen hat. Zu den Vorgaben gehört aber auch bis 2020 eine Verringerung des Energieverbrauchs um 20 Prozent und die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf 35 Prozent. Dahinter verbergen sich viele große Themen.
Hier ein Zwischenstand: Von Werner Kolhoff
Atomstrom: Die acht ältesten Meiler wurden tatsächlich abgeschaltet und das Atomgesetz so geändert, dass Schritt für Schritt weitere Reaktoren vom Netz gehen. Auch die Endlagersuche wird neu aufgerollt. Fazit: Hier ist alles im Plan. Das bedeutet allerdings auch: Über 20 Gigawatt Erzeugungskapazität, fast 16 Prozent, müssen bis 2022 ersetzt - oder eingespart – werden.
Erneuerbarer Strom:
Er hat Ende 2011 einen Anteil von
20,1 Prozent
der Stromerzeugung erreicht, ein Plus von drei Prozentpunkten gegenüber 2010. Die Photovoltaik ist im letzten Jahr förmlich explodiert, 7500 Megawatt neue Anlagen wurden dazugebaut, doppelt so viel wie erwartet.
Auf die Stromnetze kommt es an
09.03.2012, 07:09 Uhr
von Udo Paschedag
Das Nadelöhr der Energiewende ist der Transport erneuerbarer Energien vom Erzeugungsort zum Verbrauchsort. Die Technik dafür ist zwar vorhanden, doch den meisten Stromtrassen fehlt es schlicht an Akzeptanz.
Aufnahme: Willi Traut
Strommast in Neuss-Reuschenberg
Nach der Entscheidung für den Atomausstieg geht es jetzt darum, den Umstieg auf erneuerbare Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und der Energieeinsparung unter Wahrung der Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen. Allein das von der Bundesregierung beschlossene Energiepaket erweist sich bei näherer Prüfung diesen Herausforderungen nicht gewachsen. Denn es bedarf nicht nur einer Fortschreibung des bisherigen Ausbaus der erneuerbaren Energien.
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Der Autor ist Staatssekretär im Klimaschutzministerium Nordrhein-Westfalen
Intelligente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, auch Mini- oder ZuhauseKraftwerke genannt, könnten die Kosten für den Ausbau der Stromnetze bis 2020 um bis zu eine halbe Milliarde Euro senken. Langfristig, so besagt eine Studie im Auftrag des Ökoenergieanbieters LichtBlick, liegen die Einsparpotentiale sogar noch deutlich höher.
Eine solche Entlastung käme vor allem den Verbrauchern zu Gute, die die Kosten für den im Zuge der Energiewende nötigen Netzausbau über ihre Stromrechnung tragen. "Wenn wir den Strom dort erzeugen, wo er benötigt wird und dann erzeugen, wenn er gebraucht wird, können wir teure Netzinvestitionen vermeiden", sagt Gero Lücking, Vorstand Energiewirtschaft bei LichtBlick.
Um die Akzeptanz von neuen Strommasten zu erhöhen, will Schleswig-Holstein erstmals die Bürger finanziell beteiligen. Investitionen in Stromleitungen könnten sich lohnen.
Schleswig-Holstein schlägt einen neuen Weg beim Stromnetzausbau ein. Erstmals sollen auch Bürger in eine Stromleitung investieren können. Im Gegenzug profitieren sie von den Netzentgelten, die jeder Stromkunde über seinen Strompreis zahlt. So wollen die Landesregierung und der Netzbetreiber Tennet den Widerstand gegen neue Höchstspannungsleitungen brechen.
"Wir wollen die Beteiligung der Bürger wörtlich nehmen – im Sinne von finanzieller Beteiligung", sagt eine Tennet-Sprecherin. Bereits in die Westtrasse, die ab 2015 entlang der Nordseeküste gebaut werden soll, können Bürger aller Voraussicht nach investieren. Landesregierung und Bundesnetzagentur unterstützen die Idee.
Energie: Hintergrund
Samstag, 25. Februar 2012, 11:22 Uhr
Das Nadelöhr auf hoher See
Die Offshore-Ambitionen der Bundesregierung und der tatsächliche Ausbau der Windenergie auf der See klaffen weit auseinander. Investoren, Netzbetreiber, Ämter und Projektentwickler beschuldigen sich gegenseitig, an der Verschleppung schuld zu sein. Was ist dran an den Vorwürfen?
Von Eva Mahnke
Majestätisch sehen sie aus, die Windparks vor den deutschen Küsten. Kraftvoll drehen sich die riesigen Rotorblätter dort, wo der Wind fast immer weht. Nicht umsonst sind die Offshore-Windparks ein wesentlicher Baustein der deutschen Energiestrategie. Genehmigt sind bereits 2.000 Windräder, allerdings drehen sich erst 50. Statt 2.000 Megawatt Leistung, die schon für 2010 geplant waren, sind es gerade einmal 195 Megawatt. Der Ausbau hakt, so der Vorwurf, weil der Strom nicht an Land kommt.
Recht & Justiz
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig rechnet mit Klagen wegen Energiewende
Leipzig
. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sieht im Zuge der Energiewende in Deutschland viel Arbeit auf sich zukommen. Wenn etwa ein Netzausbau erforderlich sei, werde es Klagen gegen geplante Projekte geben, sagte Gerichtspräsidentin Marion Eckertz-Höfer am Mittwoch. Generell würden Verfahren rund um Infrastrukturprojekte ein Schwerpunkt des obersten deutschen Verwaltungsgerichts bleiben. Ein Beispiel dafür sei das Verfahren um das Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt/Main am 13. März.
Eckertz-Höfer mahnte bei Großvorhaben eine frühzeitige und breite Beteiligung der Öffentlichkeit an. Zudem sollten von Beginn an Planungsalternativen erarbeitet werden. Der bisher vorliegende Entwurf zur Neustrukturierung von Planfeststellungsverfahren gehe nicht weit genug und sei zu unverbindlich.
Die Welt 21.02.2012
Bürger sollen in den Netzausbau investieren
Stromleitungen als Kapitalanlagen
Die Bürger in Schleswig-Holstein sollen sich am Ausbau des Stromnetzes für die Energiewende beteiligen und ihn als Kapitalanlage nutzen können. Dies kündigten Energie-Staatssekretärin Tamara Zieschang und Christian Schneller vom Netzbetreiber Tennet am Montag in Kiel an. Die Rendite werde sicherlich nicht so hoch ausfallen wie bisher bei Windenergieanlagen oder anderen erneuerbaren Energien. Dafür aber werde es sich um eine ziemlich verlässliche Einnahme handeln, sagte Schneller. Noch sei die Idee für Bürgernetze aber nicht umgesetzt, hieß es.
Schleswig-Holstein nimmt mit seinen windreichen Küstenregionen einen besonderen Stellenwert beim Umbau der Energieversorgung in Deutschland ein. Die Landesregierung hat mit der Ausweisung von 1,5 Prozent der Landesfläche als Windeignungsfläche im Landesentwicklungsplan 2011 frühzeitig ein Signal gesetzt. Diese Zielgröße wird bis zum Frühjahr 2012 in die Regionalpläne eingearbeitet.
Mit der Ausweisung der Windeigungsflächen geht das Erfordernis einher, über ausreichend Stromleitungen im Land bis hin zu den Verbrauchszentren in Süddeutschland zu verfügen. Die Netzbetreiber TenneT TSO und E.ON Netz haben hierfür ein Szenario von 9.000 Megawatt Windstrom onshore in Schleswig-Holstein (knapp 4.000 Megawatt sind bislang erreicht) und zusätzlich 3.000 Megawatt offshore bis 2015 entwickelt.
15 Monate Verspätung für Windpark "Amrumbank West"
Netzbetreiber TenneT wehrt sich
Samstag, 18. Februar 2012
Die Zahl der genehmigten Windparks habe sich auf 25 verdreifacht, 55 neue Genehmigungen stünden an.
In der Diskussion um Verzögerungen beim Bau der Offshore-Windparks wehrt sich der Netzbetreiber TenneT gegen Vorwürfe aus der Energiebranche.
Laut RWE-Sprecher Hans Bünting verschiebt sich der Anschluss des Windparks „Nordsee Ost“ um ein Jahr wegen des fehlenden Anschlusses. Mike Winkel von E.ON bezeichnet die Situation als „katastrophal“. „Amrumbank West“ könne erst mit 15 Monaten Verspätung ans Netz gehen.
Schleswig-Holstein bietet Tennet ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für eine Stromtrasse an. Doch der Stromnetzbetreiber schlägt aus, er pocht auf Rechtssicherheit.
Aufnahme: Willi Traut
Strommasten in Neuss - Reuschenberg
Es könnte vermutlich schneller gehen. Im Westen Schleswig-Holsteins will der Stromnetzbetreiber Tennet eine neue Trasse bauen. Ein einziges Genehmigungsverfahren würde ausreichen, um das OK der Behörden für das Vorhaben zu erhalten. Doch Tennet besteht auf zwei getrennten Verfahren. Das gebe dem Unternehmen "die Möglichkeit, mehrere Trassenvarianten ausführlicher und transparenter zu diskutieren", sagt ein Sprecher. "Es bietet zudem mehr Rechtssicherheit."
Energiewende: Kernenergieausstieg und deutsches Energiekonzept führen zu Netzengpässen
München, 16.02.2012 von Simone Michel
Brossardt: „Ohne massiven Netzausbau ist Versorgungssicherheit Bayerns gefährdet"
Der Ausstieg aus der Kernenergie und der im Energiekonzept der Bundesregierung vorgesehene massive Umbau der Energieversorgung ändern die Anforderungen an das deutsche Übertragungsnetz gravierend. Das belegt die wissenschaftliche Untersuchung „Netzausbaubedarf zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Bayern“, die die BET GmbH für die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die Bayerischen Chemieverbände, den Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft sowie die Bayerischen Papierverbände erstellt hat.
Hannover/Berlin.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will Stromtrassen für die Offshore-Windenergie zügig errichten lassen. „Bei den Themen Netzanschluss und Netzausbau sind weitere Fortschritte unerlässlich“, erklärte Merkel in einem Schreiben an Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU).
So wolle man noch in diesem Quartal Haftungsfragen etwa bei verspäteten Netzanschlüssen von Windparks auf offener See klären, kündigte die Kanzlerin an.
Der Brief, der unserer Zeitung vorliegt, ist eine Antwort auf eine Forderung McAllisters nach einem gemeinsamen „Masterplan Offshore-Windenergie“ des Bundes und der norddeutschen Länder. Darin („Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Angela“) mahnte der Ministerpräsident eine frühzeitige Beteiligung der Länder an der Erstellung eines Offshore-Netzplans ebenso an wie eine Beschleunigung beim Bau der geplanten drei Höchstspannungstrassen.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will die Bauzeit neuer Stromtrassen von bisher zehn auf vier Jahre verringern. Die Bedarfsplanung für den Netzausbau will Rösler mit den Bundesländern diskutieren.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will die Planungs- und Bauzeit für neue Stromtrassen von bisher zehn auf vier Jahre verringern. Im Juni werde er den Netzplan für etwa 4400 Kilometer neue Stromtrassen vorlegen, die für den Umstieg auf erneuerbare Energien notwendig seien, sagte Rösler am Montagabend bei einem Empfang des Thüringer Verbandes der mittelständischen Wirtschaft in Erfurt. Die einzelnen Projekte sollen dann mit Hilfe von Planungsbeschleunigungsgesetzen zügig umgesetzt werden. Dabei dürfe es nicht passieren, dass sie an Landesgrenzen stocken wie derzeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
Berlin/Rheinland-Pfalz.
Die Energiewende gerät in vielen Regionen immer mehr ins Stocken. Es fehlen
Speichermöglichkeiten
für den regenerativ gewonnenen Strom, zudem kommt der
Netzausbau
nicht voran. Die Kritik: Die Bundesregierung geht das Thema nicht energisch genug an.
„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn der Ausbau der Netze mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien Schritt hält“, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, im jüngsten Monitoringbericht. Die Übertragungsnetze in Deutschland sind demnach längst nicht für die Bedürfnisse der erneuerbaren Stromgewinnung ausgelegt. 73 von 149 bis zum Jahr 2014 geplanten Ausbaumaßnahmen im Netz waren im zweiten Quartal 2011 laut Bundesnetzagentur bereits verzögert oder von „einer Verschiebung des Zeitrahmens betroffen“.
Wenn teurer Strom in den Wind geschlagen wird:
Der Netzausbau ist Dreh- und Angelpunkt der Energiewende
, sagt Stephan Richter.
Im März ist es ein Jahr her, dass die Katastrophe von Fukushima die Energiewende in Deutschland einleitete. Beim Abschalten der ältesten Atomkraftwerke, so orakelten damals die großen Konzerne, würden vielerorts die Lichter ausgehen. Das passierte nicht. Stattdessen wächst die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien rasant. In Schleswig-Holstein, dem Geburtsland der Windenergie, ist dies überall zu sehen: Kaum eine Scheune ohne Solardach, die Maisanbaufläche explodiert, immer mehr Windmühlen drehen sich.
Ein Monitor, auf dem rund 1.300 Windkraftwerke verzeichnet sind - ein Werk, von dem aus sie gesteuert und überwacht werden. Das ist keine Zukunftsmusik, sondern Wirklichkeit bei ENERTRAG. Das Unternehmen in Neu-Brandenburg verdient sein Geld derzeit hauptsächlich mit Winderenergie. Doch das erklärte Ziel ist, alle Energieformen in ein System zusammenzuführen.
01.02.2012
Streit um Stromtrassen
Es ist Presse im Saal
Tausende Kilometer neue Stromleitungen müssen in Deutschland gebaut werden. Die Netzbetreiber ignorieren Einwände - wegen politischer Vorgaben.
von Manuel Berke
BERLIN taz
| Fünf Stunden dauert es, bis Elmer Große Ruse die Geduld verliert. "Mir ist es grad egal, was im Gesetz steht", platzt es aus dem Naturschützer des Nabu hervor. "Wir wollen Antworten auf unsere Fragen." "Wir" - das sind Vertreter von Umweltschutzverbänden und Bürgerinitiativen, die am Dienstag in der Berliner Auferstehungskirche der Einladung der vier großen deutschen Stromnetzbetreiber gefolgt waren. Die Firmen wollten der Öffentlichkeit erklären, wie sie den Bedarf neuen Stromautobahnen errechnen.
Die Bundesregierung müsste sich stärker in den Bundesnetzplan einmischen
So kommt der Netzausbau nie
Kommentar von Manuel Berkel
Ausgerechnet das drängendste Thema der Energiewende fasst die Bundesregierung nur halbherzig an. Ohne neue Stromautobahnen wird es in einigen Regionen bald einen Baustopp für Windräder und Solaranlagen geben. Wohin auch mit all dem kostbaren Ökostrom?
Die Verantwortung für die dringend benötigten Leitungen hat Berlin den Netzunternehmen übertragen. Doch die zeigen immer noch öffentlichkeitsscheue Reflexe und maulen über zu geringe Renditen. Schlimmer noch: Die Firmen sind mit ihrer Aufgabe, bei Bürgern für mehr Akzeptanz zu werben, schlicht überfordert. Sollen nicht mehr neue Windräder im Süden entstehen, um Stromleitungen aus dem Norden zu sparen? Beantworten müsste das der Umweltminister.
Alsdorf/Brachbach/Mudersbach
- Die Firma Amprion aus Dortmund plant den Neubau von Höchstspannungs-Freileitungen (380 Kilovolt) in den Verbandsgemeinden Kirchen und Betzdorf. Dafür sollen die bisherigen kleineren 220-Kilovolt-Leitungen umgerüstet werden. Betroffen vom Bau der neuen, teils doppelt so hohen Masten sind Alsdorf, Brachbach und Mudersbach. Dort gab es teils heftige Proteste, weil die Leitungstrasse oft durch Wohngebiete führen sollte.
Jetzt hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als obere Landesplanungsbehörde die raumordnerische Prüfung mit einem laut Pressemitteilung „grundsätzlich positiven Ergebnis“ abgeschlossen. Will sagen: Es sieht danach aus, als müssten die Leitungstrassen mit den Riesenmasten in größerem Abstand zu den Wohnhäusern errichtet werden als bisher vorgesehen. Die SGD Nord schreibt: „In drei Bereichen wird aus raumordnerischer Sicht eine geänderte Führung des Höchstspannungsstromnetzes vorgeschlagen. Damit soll besonders den Anliegen der Menschen in Mudersbach, Brachbach und Alsdorf Rechnung getragen werden. Das Ergebnis der raumordnerischen Prüfung ist in den anstehenden Planfeststellungsverfahren zu berücksichtigen.“
116 km neue Stromleitung
An der Trasse steigt die Spannung
25.01.2012 | 15:59 Uhr
Dortmund/Iserlohn.
Netzbetreiber Amprion baut von Dortmund über Iserlohn, Hagen, Attendorn und Kreuztal eine neue Höchstspannungsleitung. Elektrosmog, höhere Masten: Anlieger an der 116 km-Trasse sind besorgt.
Anlieger an der Überlandleitung zwischen Dortmund und Iserlohn bekommen in den nächsten Tagen Besuch: Mitarbeiter einer Fremdfirma ve