Das jetzt vorgestellte Autorenpapier „Auf in die Grüne Stromwelt!“ skizziert die nächsten Haltestellen auf der Fahrt in die ein hundert Prozent nachhaltige Stromversorgung.
Der Entwurf des Abschlussberichts ist fertig. Die Trittin-Kommission verlangt, dass die Konzerne die Milliarden-Klagen fallen lassen. Zudem will sie bis 2022 rund 18 Milliarden in bar sehen
. Für das Endlager aber muss der Steuerzahler ran
Energieexpertin sieht bei Atomkompromiss hohe Kosten für Steuerzahler
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Deutschlands bekannteste Energieexpertin rechnet bei dem sich abzeichnenden Kompromiss für die Lagerung des Atommülls mit hohen Belastungen für die Steuerzahler. "Man wird mit diesem Atom-Entsorgungs-Finanzpakt nur einen Bruchteil der wahren Kosten abdecken können.
Energie aus der Erde - Geothermiekraftwerk geplant
Geothermie - ist das eine Lösung für die Energiewende? Im emsländischen Heede will die Papenburger Hanrath Gruppe nun ein Modellprojekt auf den Weg bringen. Auf etwa 50 Millionen Euro schätzt der Projektleiter die Gesamtkosten für ein Kraftwerk bis zum geplanten Start 2018. "Der Startschuss zum Bau des geplanten Geothermie-Kraftwerkes in Heede kann erfolgen.
Sauber und preiswert: der deutsche Strom wird zukunftssicher
Veröffentlicht: 20/02/2016 16:06 CET
Die Diskussionen um Deutschlands Strom und Deutschlands Strompreise sind immer wieder erstaunlich. Und scheinbar findet jede Haltung zur Energiewende in irgendeiner Facette dieser Diskussion ihren Resonanzraum. Da ist einerseits der deutlich gestiegene Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion, der mit über einem Drittel um das Fünf- bis Zehnfache über dem Wert liegt, der noch vor 20 Jahren für das technische möglich Maximum gehalten wurde:
Jahrelang hat die deutsche Industrie kein gutes Haar an de Energiepolitik der Bundesregierung gelassen. Inzwischen ist sie etwas milder. Das liegt auh an den Versprechen aus dem Kanzleramt.
Rheinische Post: Finanzaufsicht ermittelt wegen RWE-Aktiengeschäften bei Aufspaltungs-Ankündigung
Düsseldorf (ots) - Die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) ermittelt im Zusammenhang mit der geplanten Aufspaltung von RWE. "Ich kann bestätigen, dass wir im Zusammenhang mit der Ad-hoc-Mitteilung vom 1. Dezember 2015 den Handel in Wertpapieren der RWE AG routinemäßig und ergebnisoffen auf Insiderhandel analysieren", sagte Bafin-Sprecherin Anja Schuchhardt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
Essen. Der Energiekonzern RWE streicht angesichts eines Verlustes von 200 Millionen Euro die Dividende. Den Kommunen, die 25 Prozent der RWE-Anteile halten, entgehen 150 Millionen Euro.
Gestern begann der Abriss der Martinus-Kirche. Ab 2017sollen hier die Braunkohle-Bagger von RWE graben. Dabei lohnt sich die Braunkohle-Verstromung kaum noch.
Fast alle Kraftwerke schreiben rote zahlen
Staat lässt Atomkonzerne nicht aus der Verantwortung
Berlin (anh) Die von den Konzernen gewünschte Stiftung zum Atomausstieg ist vom Tisch. Zur Finanzierung soll stattdessen ein Vermögensfonds kommen, in den die Vorsorger ihre Rückstellungen einzahlen.
Überschuss auf EEG-Konto erreicht wieder knapp 4 Milliarden Euro
09. Februar 2016 | Politik und Gesellschaft, Topnews
Im Januar ist das Plus erwartungsgemäß wieder gestiegen. Die Zinseinnahmen aus dem Überschuss verrechnen die Übertragungsnetzbetreiber direkt. Für das Jahr 2015 beliefen sie sich nach Abzug von Kosten auf mehr als 11 Millionen Euro.
Dossier 1: Die Lüge vom preiswerten heimischen Brennstoff
Eine Serie zu den Extra-Kosten der Kohleverstromung in Sachsen zum Nachlesen
Im März wird der schwedische Energiekonzern Vattenfall Farbe bekennen müssen. Dann geht es um die Summen, die die vier möglichen Bieter für die Braunkohlesparte in Mitteldeutschland noch bereit sind zu zahlen. 500, 400, 300 Millionen Euro? -
Und dabei wird keine Energiesparte in Mitteldeutschland so vielfältig subventioniert wie die Braunkohleverbrennung.
"Vorzeitiges Braunkohle-Aus ist nicht zu verkraften"
Düsseldorf.
Der Chef der Gewerkschaft IG BCE warnt vor den Klimaschutzplänen von Ministerin Hendricks. Und er verteidigt die Steag als Käufer für Vattenfalls ostdeutsche Braunkohle.
Von Maximilian Plück
Statt mit Appellen gegen Ausschreibungen würde sich die Bürgerenergie lieber mit neuen regionalen Vermarktungskonzepten befassen. Doch die Politik behindert eine grüne, demokratische und dezentrale Energiewende, beklagt René Mono, neuer Vorstandschef des
Bündnisses Bürgerenergie
(BBEn). Vor allem im SPD-geführten Bundeswirtschaftsministerium spiele Bürgerenergie "überhaupt keine Rolle".
Deutschland verfehlt laut Experten Klimaschutzziele
Das
Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG)
hat die deutsche Energiewende ermöglicht, weltweit wurde es fast 70mal kopiert. Nun soll es (nach der von 2014 schon wieder) eine Reform geben. Experten warnen, dass damit Deutschland seine Klimaziele verfehle, schreibt Gero Rueter auf der Internetseite der
Deutschen Welle
Am Freitag diskutierte der Bundestag zum ersten Mal über den "Strommarkt 2.0". Für die einen ist der Gesetzentwurf die Reanimation von "Markt" und "Wettbewerb". Für die anderen eine "Planwirtschaft" aus zusätzlichen "Reserven", die die Stromverbraucher noch teuer zu stehen kommen.
Berlin: (hib/HLE) Kohlekraftwerke sollen über die Einführung eines Kohlendioxid-Grenzwertes schrittweise stillgelegt werden. Außerdem soll es eine wirksame Reform des EU-Emissionshandels über einen Kohlendioxid-Mindestpreis geben, fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag (
18/7369
).
Skandinavier klagen über unzuverlässige deutsche Stromlieferungen
Dänemark, Schweden und Norwegen haben insgesamt Verluste von rund einer Milliarde Kronen aus den Jahren 2012 bis 2014 zu verzeichnen, weil sie keinen Strom nach Deutschland exportieren konnten. Das zeigt ein Bericht der schwedischen Energieaufsicht
Umweltminister warnt Steag vor Kauf der ostdeutschen Braunkohle
Düsseldorf (ots) - NRW-Umweltminister Johannes Remmel warnt die Steag, ein verbindliches Angebot für die ostdeutsche Braunkohle abzugeben. "Es ist befremdlich, dass die Steag nun für die Braunkohle-Sparte von Vattenfall bieten will. Es ist nicht die Aufgabe von Stadtwerken im Ruhrgebiet, die Abwicklung der ostdeutschen Braunkohle zu organisieren und Braunkohle-Jobs in der Lausitz zu erhalten", sagte Remmel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
EEG-Umlage: Brüssel und Berlin streiten sich um Industrie-Ausnahmen
Luxemburg - Die Ausnahmen für energieintensive Betriebe von der Ökostrom-Umlage beschäftigen das EU-Gericht. Vertreter der Bundesregierung und der EU-Kommission lieferten sich vor den Luxemburger Richtern am Donnerstag einen Schlagabtausch (Rechtssache T-47/15). Ein Urteil wird aber erst in einigen Monaten erwartet.
Von
Claudia Kemfert
Aber das Gegenteil wird behauptet – auch vom Wirtschaftsministerium. Notwendige Investitionen darf man nicht als Kosten verteufeln
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Auch das frühere Atom- und Kohle-basierte Energiesystem wurde über Jahrzehnte mit sehr hohen Beträgen subventioniert, die sich schnell im dreistelligen Milliardenbereich summieren. Und die Schlussrechnung ist noch offen. Die hohen Kosten für Rückbau und Endlagerung stehen erst noch an
Claudia Kemfert kritisiert Gespensterdebatte um Kosten der Energiewende
20. Januar 2016 | Politik und Gesellschaft, Hintergrund, Topnews
Die Gegner der erneuerbaren Energien vergessen und verschweigen gern, dass auch Atom und Kohle in der Vergangenheit stark subventioniert worden sind. Kemfert spricht hier von einem dreistelligen Milliardenbetrag, wobei die Kosten für den Rückbau und Endlagerung dazu kommen. Sie plädiert dafür, dass trotz niedrigem Ölpreis genau jetzt in die Energiewende investiert werden muss.
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Zudem würden die Kritiker der teuren Energiewende in Deutschland gern vergessen, dass auch Atom und Kohle über Jahrzehnte mit sehr hohen Beträgen subventioniert worden seien. Diese summierten sich auf einen dreistelligen Milliardenbetrag und dort seien die Kosten für den Rückbau und die Endlagerung noch nicht enthalten. Anders als bei der Energiewende sind diese Kosten aber nicht auf die Strompreise umgewälzt worden.
Sogenannte Smart Meter sollen helfen, Strom zu sparen: Was sie tatsächlich bringen
In den vergangenen Jahren führte die massive finanzielle Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu stetig steigenden Strommengen aus erneuerbaren Energien im Netz der allgemeinen Versorgung. Diese stark volatil auftretenden Strommengen bringen die Netze an die Belastungsgrenze und machen sowohl einen örtlichen als auch einen überregionalen Netzausbau notwendig.
Strom unter dem Strich billiger
Von Frank-Thomas Wenzel
Im Jahr 2015 mussten die Stromkunden so viel Geld wie nie zuvor für die Förderung der erneuerbaren Energien berappen. Ein Skandal? Nein. Denn das mit den hohen Kosten für die Energiewende ist ein Märchen
Der schwierige Weg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung
Von Thorsten Knuf
Berlin – Die Debatte über den Umbau des Energiesystems in Deutschland gewinnt weiter an Fahrt. Vor allem geht es um die Frage, wie lange Deutschland noch an der klimaschädlichen Kohleverstromung festhalten will.
Industrie wird auch 2016 bei Stromsteuer entlastet
Die deutsche Industrie kann auch in diesem Jahr mit Milliarden-Entlastungen bei der Stromsteuer rechnen. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums hat das produzierende Gewerbe einen Beitrag zum Energiesparen geleistet und damit die Voraussetzungen für diese steuerliche Begünstigung erfüllt.
Deutsche Industrie warnt vor übertriebenen Kohleausstiegsplänen
31.12.2015
BERLIN (dpa-AFX) -
Nach der Einigung auf das Pariser Klimaabkommen hat die Industrie vor überzogenen Plänen zum Kohleausstieg bis Mitte des Jahrhunderts in Deutschland gewarnt. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI),
Ulrich Grillo
, hält den von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) angekündigten Klimaschutzplan 2050 für übertrieben
2016 werden die Strompreise voraussichtlich weiter steigen. Denn die Umlage für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien wird angehoben. Verbraucherschützer befürchten zudem, dass eine neue Abgabe für Braunkohle-Kraftwerke im Reservemodus eingeführt wird. Frühestens im nächsten Jahrzehnt rechnen die Experten mit einem Rückgang bei den Stromkosten.
Von Dieter Nürnberger
Ein beliebtes Argument für die Nutzung der Atomenergie ist, dass diese günstiger sei als andere Arten der Energieerzeugung. Dies entspricht nicht den Tatsachen.
Warum für E.on an Neujahr ein zweites Leben beginnt.
Kohle und Atomstrom prägen die Geschichte des E.on Konzerns seit Jahrzenten. Ab Januar spaltet sich der Konzern. Den Namen E.on trägt dann ein Öko-Konzern
"Wir werden unsere Klimaschutzziele einhalten." Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) verspricht das ein ums andere Mal.
Regierungsamtliches Klimaziel ist
, den bundesdeutschen Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent unter den des Jahres 1990 zu senken.
Wie schnell steigt Deutschland nun aus der Kohle aus?
AFP | 15.12.2015
Berlin - Die deutsche Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) spricht nach der Klimakonferenz in Paris von einem Kohle-Ausstieg "bis Mitte des Jahrhunderts". Ein Klimaschutzplan solle aufzeigen, wie die notwendigen Schritte bewerkstelligt werden könnten, sagte Hendricks am Montag in Berlin. Umweltschützer und Grüne verlangten einen raschen Kohleausstieg, die Industrie warnte vor übereilten Schritten
Zwei Drittel der Deutschen erwarten von Kanzlerin Merkel mehr Einsatz für Kohleausstieg
Greenpeace-Umfrage zeigt hohe Erwartung auch bei CDU-Wählern
Berlin, 13. 12. 2015 – Die überwiegende Mehrheit der Deutschen erwartet von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stärkeren Einsatz beim Ausstieg aus der Kohle. 69 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace beantworteten folgende Frage mit Ja: „Soll sich Bundeskanzlerin Merkel aktiver für den Kohleausstieg in Deutschland einsetzen?“ Auch in Merkels eigener Partei liegt die Zustimmung mit 66 Prozent hoch, unter SPD-Wählern sogar noch etwas höher (77 Prozent). „Die Deutschen wollen den Kohleausstieg und sie wollen, dass die Kanzlerin ihn endlich angeht. Jetzt nach der Klimakonferenz ist der richtige Zeitpunkt“, sagt Greenpeace-Energieexperte Tobias Münchmeyer. Die vollständige Umfrage finden Sie hier:
http://gpurl.de/AGdk7
Greenpeace fordert bis 2030 aus der Braunkohle auszusteigen und bis 2040 aus der Kohle insgesamt. Wie Deutschlands Energieversorgung gleichzeitig bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent auf Erneuerbare Energien umgestellt werden kann, hat Greenpeace unlängst im Energieszenario „Der Plan“ dargelegt. (Der Plan online:
http://bit.ly/1XWtPC6
)
13.12.2015
Die Stärken und Schwächen des Weltklimavertrags
In Paris einigen sich 200 Staaten auf einen Weltklimavertrag. Das historische Abkommen lässt aber Fragen offen. Die richtige Arbeit geht daher erst jetzt los - sie wird unangenehme Fragen aufwerfen.
Essen.
Der Aufsichtsrat des angeschlagenen Energiekonzerns billigte die Aufspaltung einstimmig. Allerdings verlangen Arbeitnehmervertreter die Klarstellung, dass RWE keine Kündigungen ausspricht.
Von Antje Höning
Bundes-Energieminister Sigmar Gabriel hat die Eckpunkte für die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorgelegt, das damit zum Erneuerbare-Energien-Begrenzungsgesetz würde. Das sagt der Regenerativverband BEE. Und er hat Recht, denn Gabriel lässt nun die letzte Maske fallen.
Franz Alt: "Sie hängen noch immer am Tropf von RWE und Eon"
Ein großes Problem bei der Energiewende sieht Franz Alt, wie er im
Hog’n
-Interview verrät, in der fast schon verzweifelt wirkenden Gegenwehr der großen Energiekonzerne –
und der Unfähigkeit vieler Politiker, sich aus deren Einflussbereich zu befreien.
Hamburg/ London, 5. 12. 2015 – Nach einem aktuellen Report von Greenpeace und dem europäischen Climate Action Network (CAN) müssen Europas CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken dreimal schneller sinken als bisher, um die globale Erwärmung noch unter der wichtigen Marke von zwei Grad Celsius zu halten. Die 280 alternden EU-Kohlekraftwerke stießen im Jahr 2014 insgesamt 762 Millionen Tonnen CO2 aus, rund ein Fünftel (18 Prozent) der gesamten Treibhausgasemissionen
.
Bundesregierung will Bestands-Kohlekraftwerke subventionieren
Münster – Parallel zum UN-Klimagipfel in Paris wird deutlich, dass die deutsche Regierung ausgerechnet die klimaschädliche Kohleenergie weiter subventionieren will. Im Rahmen des parlamentarischen Gesetzgebungsverfahrens zum Kraft-Wärme-Kopplungs(KWK)-Gesetz ist vereinbart worden, dass auch ältere Kohlekraftwerke im KWK-Betrieb finanziell unterstützt werden können.
Am 11. Dezember berät der Aufsichtsrat die Aufspaltung. Hier wolle RWE-Chef Terium notfalls mit Rücktritt drohen, wenn die Kommunen sich sträuben, heißt es. Die Städte bleiben auf den darbenden Kraftwerken sitzen.
Die raffinierte Kernspaltung des Energie-Dinosauriers
RWE spaltet sich auf, eine Firma für Öko-Energie, eine für "alte" Kraftwerke. Das hat zwei Ziele: Der Konzern will endlich zeigen, wie grün er schon ist-behält aber K
ohle und Atom in der Hinterhand.
Die Bundesregierung macht Ernst mit dem Ende der Bürgerenergiewende und will den jährlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien um etwa 85 % des aktuellen Zubaus reduzieren.
Entgegen allen Beteuerungen will die schwarz-rote Bundesregierung nun endgültig den vollständigen Schlussstrich unter das Ende der von vielen Energiegemeinschaften getragenen Bürgerenergiewende herbeiführen.
EEG-Förderung wird umgestellt: Keine festen Vergütungen mehr
27.11.2015
Berlin - Wind- und Solarstrom wird aktuell nach festen Vergütungssätzen gefördert. Ab 2017 soll dies anders werden. Die Höhe der finanziellen Förderung wird dann per Ausschreibung im Wettbewerb vergeben
Der Versicherer Allianz will nicht mehr in Kohleenergie investieren.
Das Gesamtvolumen des Kohle-Ausstiegs liegt bei rund vier Milliarden Euro.
Der Versicherungskonzern
Allianz
investiert künftig nicht mehr in Kohleenergie. Einen entsprechenden Bericht des ZDF-Magazins "Frontal 21" bestätigte ein Unternehmenssprecher am Montag in München.
Am Donnerstag eröffnet der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz offiziell das riesige und hoch umstrittene Kohlekraftwerk Moorburg. Es könnte Hamburg allein mit Strom versorgen, kompensiert aber primär Windstille und Wolkendecke
Essen.
Stadtwerke und Politik sind beunruhigt. Die Gewinne der Steag brechen ein. Nun droht der Konzern sich mit einer möglichen Übernahme der ostdeutschen Braunkohle zu verheben - es sei denn, dies bringt Staatshilfe.
Von Antje Höning
Mit dem Atom-Ausstieg Deutschlands steigt der Bedarf an Steinkohle. Doch die letzten deutschen Zechen machen 2018 dicht. Woher kommt dann die Kohle, die in Deutschland verfeuert wird?
Deutschlands Bedarf an Steinkohle ist mitten in der Diskussion um Atomausstieg, Energiewende und Klimawandel immens. In Hamm, Karlsruhe, Hamburg, Wilhelmshaven, Duisburg und Lünen gehen Steinkohlekraftwerke mit zusammen fast 5.300 Megawatt ans Netz
Nach Eon meldet auch der Essener Konkurrent RWE schwache Ergebnisse - der Kurs stürzt ab.
Von
Karl-Heinz Büschemann
Auch der Energiekonzern RWE liefert schwache Zahlen. Nachdem am Vortag bereits der Konkurrent Eon einen Rekordverlust gemeldet hatte und dafür von der Börse abgestraft wurde, ging am Donnerstag auch der Aktienkurs von RWE nach Bekanntgabe eines Gewinnrückgangs in den ersten neun Monaten auf Talfahrt - er verlor mehr als acht Prozent.
Kurz vor der Aufspaltung macht sich Eon hübsch und schreibt acht Milliarden Euro ab. Wegen des Strompreisverfalls verlieren die Kohle-und Gaskraftwerke weiter an Wert.
Essen
. RWE und politische Unterstützer betonen gerne, dass Braunkohle der einzige deutsche Energieträger sei, der ohne Subventionen auskommt. In der Tat zahlt der Staat keine klassischen Subventionen. Doch die vielen Privilegien, die er Braunkohle-Verstromern wie RWE und Vattenfall gewährt, gehen in die Milliarden
.
Von Antje Höning
Weil Stromleitungen fehlen, müssen Windparks immer öfter abgeschaltet werden. Doch die Windunternehmer werden fürs Nichtproduzieren bezahlt. Die Kosten steigen rapide an.
Eine neue Kommission soll eine Lösung für die Finanzierung des Atomausstiegs finden. Doch viele Mitglieder sind schon jetzt ernüchtert: Sie rechnen damit, dass es allenfalls noch um Schadensbegrenzung für die Steuerzahler geht
Bieterverfahren für Tagebaue
Bank schmeißt Greenpeace aus dem Rennen
Der schwedische Staatskonzern Vattenfall will seine Braunkohle-Sparte in Deutschland loswerden. Als Interessent tritt auch Greenpeace auf. Doch die Umweltschützer wollen nicht wirklich ins Geschäft einsteigen - und bekommen nun die Quittung.
Am 26.10. 2015 nahm Hubert Galozy vom Aktionsbündnis gegen Gleichstromleitungen an der Veranstaltung “Bürgerdialog Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist.” teil. Bei diesem Anlass übergab er eine Mappe an die Referentin der Bundeskanzlerin. Darin befand sich ein Brief des Aktionsbündnisses an Angela Merkel, in dem ihr mitgeteilt wurde, was den im Aktionsbündnis aktiven Bürgern wichtig ist.
Hier der Brief im Wortlaut, die Version an die Bundeskanzlerin enthält zusätzliche Kontaktdaten
Kohlekraftwerk Buschhaus wird vorzeitig stillgelegt
Das Braunkohlekraftwerk Buschhaus bei Helmstedt wird vorzeitig vom Netz genommen. Das hat die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) mitgeteilt, der der Kohlemeiler gehört. Der Aufsichtsrat habe einer entsprechenden Vereinbarung mit dem Bundeswirtschaftsministerium zugestimmt, sagte ein Sprecher des Energieunternehmens.
„Kein Hartz 4 für Stromkonzerne“ tönte der Wirtschaftsminister und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel letztes Jahr. Nun sind die Ergebnisse der Verhandlungen mit den Stromkonzernen bekannt geworden. Und siehe das: Es ist wirklich kein Harz 4.
230 Millionen Euro pro Jahr und das 7 Jahre lang erhalten die drei betroffenen Stromkonzerne RWE, Vattenfall und Mibrag.
Fünf Blöcke werden allein im rheinischen Revier vom Netz genommen. Wochenlang hatten Wirtschaftsministerium und EU-Kommission um die Ausgestaltung des Abkommens gerungen. Am Ende könnte es vor Gericht entschieden werden.
Energiereserve
Braunkohle-Kompromiss kostet bei RWE bis zu 1000 Stellen
25.10.2015
Essen. Die Abschaltung von fünf Braunkohle-Kraftwerksblöcken des Essener Energieversorgers RWE hat Folgen: 800 bis 1000 Arbeitsplätze dürften wegfallen.
Sigmar Gabriel zweifelt an Vorschlag „Grünstrommarktmodell“
Von Frank-Thomas Wenzel
Berlin – Grünstrom direkt von Erzeuger: Das „Grünstrommarktmodell“ könnte die Akzeptanz der Energiewende steigern. Eine Gruppe von Koalitionsabgeordneten befürwortet den Vorschlag. Aber Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) senkt den Daumen.
Düsseldorf/Berlin, 23. Okt (Reuters) - Der Energiekonzern RWE
RWEG.DE
bringt in die von der Bundesregierung geplante Kapazitätsreserve fünf Braunkohleblöcke ein. Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt sollten zwischen 2017 und 2019 in die Reserve eingebracht und jeweils nach vier Jahren stillgelegt werden, sagte eine Konzernsprecherin am Freitag. Es handele es sich um je zwei Blöcke in Frimmersdorf, zwei in Niederaußem und einen in Neurath. Sie bestätigte damit eine Meldung der Nachrichtenagentur Dow Jones. Das Bundeswirtschaftsministerium wollte sich dazu nicht äußern
Von heute auf morgen kann ein Reserve-Block nicht angefahren werden:
"Dafür braucht man eine Vorlaufzeit von zehn bis 14 Tagen"
Rheinische Post vom 21.10.2015
Greenpeace, Steag und die Braunkohle
Mehrere Bieter reichten Interressenbekundungen für Vattenfalls ostdeutsche Braunkohle ein. Die Kraftwerks-Reserve füe RWE und andere kommt dagegen wegen EU-Bedenken nicht voran. Auch Stadtwerke wollen gegen sie vorgehen.
Umweltorganisation wird Unterlagen bis 20. Oktober einreichen
Vattenfall-Verkauf: Greenpeace offiziell für weiteren Prozess akzeptiert
Hamburg, 11.10.2015 – Nach der Interessensbekundung von Greenpeace Schweden an Vattenfalls Braunkohlegeschäft in Deutschland wurde die Umweltorganisation nun offiziell für den weiteren Prozess akzeptiert.
Grüne fordern Atomfonds nach erfolgreichem Stresstest
Berlin Große Energie-Versorger wie RWE und Eon können einem Gutachten zufolge die Kosten für dien Rückbau von Atomkraftwerken und die Atommüll-Lagerung selber stemmen.
Energie-Konzerne können Atomausstieg alleine stemmen
Nach Ansicht von Wirtschaftsprüfern wird der Atomausstieg die Atomkonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall etwa 47,5 Milliarden Euro kosten.
Der "Stresstest" zeige, dass die Konzerne die finanziellen Mittel zum Rückbau der Kernkraftwerke und zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle haben, sagte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
Unter extrem ungünstigen Umständen könnte der Atomausstieg auch das Doppelte kosten, Gabriel hält dies aber für sehr unwahrscheinlich
Dieselskandal, CDU-Fehler und das Lamento der Kraftwerksbetreiber
Immer wieder samstags: Unsere Herausgeber erzählen im Wechsel, was in der vergangenen Woche wichtig für sie war. Heute: Claudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft und Chefin des Energie- und Umweltbereichs am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW.
GREENPEACE-STUDIE: REGIERUNG SCHONT KOHLEKRAFTWERKE
Hamburg, 1. 10. 2015 – Deutschland muss bis zum Jahr 2020 dreimal mehr Braunkohlekraftwerke abschalten als bisher geplant, um sein Klimaziel nicht zu verfehlen.
Nach den derzeitigen Plänen der Bundesregierung würde der Stromsektor nur 34 Prozent seiner CO2-Emissionen einsparen. Notwendig wäre aber eine CO2-Reduktion um 40 Prozent, um das Klimaziel zu erreichen.
Die deutschen Bürger wollen die Energiewende, sie haben keine Angst vor Stromausfällen und das langfristige Aus für die Kohlekraft wird von einer deutlichen Mehrheit akzeptiert. Das sind die Ergebnisse einer Umfrage für den Hausgebrauch der Bundesregierung, die schon im Sommer vorlag, aber unveröffentlicht geblieben ist –
wie unter Angela Merkel leider üblich
.
Zwei neue Trassen allein lösen das Strom-Problem in unserer Region nicht, sagt Lechwerke-Chef Markus Litpher. Er erklärt, wieso bei Verkehr und Wärme noch viel mehr zu tun ist.
Prof. Hubert Weiger in Falkenberg/Lkr. Tirschenreuth/Oberpfalz
Der Saal im historischen Gasthof „Roter Ochse“ in Falkenberg/Landkreis Tirschenreuth war voll besetzt, immerhin hatte der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern (BN) und zugleich Bundesvorsitzender des BUND Prof. Hubert Weiger, ein hochinteressantes Thema im Gepäck, das in Verbindung mit den drohenden Stromtrassen besonders aktuell ist.
Energiewende: zwingend – aber mit ökologischen Leitplanken
24. September 2015
Rückschlag für Vattenfall-Klage
Ein Freund wie ein Feind
In dem Milliardenstreit um die Folgen des Atomausstiegs springt die EU-Kommission Deutschland bei. Brüssel hat Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Klage bei einem Schiedsgericht in den USA.
Von
Markus Balser
, Berlin
Der Ort, an dem der Streit zwischen Konzernen und Staaten eskaliert, liegt nicht weit entfernt vom Weißen Haus.
Die Energie- und Klimawochenschau: Braunkohlekraftwerke heißen jetzt Klimareserve, aber auf dem UN-Klimagipfel in Paris wird Bundeskanzlerin Merkel mit derlei Sprachakrobatik kaum trumpfen können
Vattenfall will offensichtlich ernst mit dem Verkauf seiner deutschen Braunkohlesparte machen. Am gestrigen Dienstag lud der Konzern potenzielle Interessenten ein, sich zu melden. Bis Ende 2016 soll der Verkauf über die Bühne gebracht werden, nach dem die Unterstützung der Bundesregierung gesichert werden konnte.
Der Chef des kriselnden Energiekonzerns hält die Sorge über eine mangelhafte Risikovorsorge für übertrieben. Das kommt bei Anlegern gut an.
RWE
-Chef Peter Terium will sich von dem Einbruch des Aktienkurses bei dem kriselnden Energiekonzern nicht beirren lassen. "Der Zug fährt in die richtige Richtung.
Das NRW-Kabinett verabschiedete den Entwurf zur Leitentscheidung. Jetzt müssen die Bagger 400 Meter vor Holzweiler stoppen. "Die Jahre der Braunkohle sind gezählt", sagt Reiner Priggen. Die IG BCE hofft dagegen auf Nachbesserung
Vattenfall treibt seine Pläne zum Verkauf von deutschen Braunkohlekraftwerken und Tagebauen voran.
Ab sofort können potenzielle Käufer Gebote abgeben.
Vattenfall sucht Käufe
r
Der schwedische Energiekonzern
Vattenfall
leitet die Trennung von deutschen Kohlekraftwerken und Tagebauen ein. An diesem Dienstag gab der Konzern bekannt, dass der Verkaufsprozess offiziell beginnt. Bieter können nun Angebote einreichen.
Kampf um Kohlekraftwerk Datteln 4 geht in neue Runde
2
1.09.2015
Datteln - Seit Jahren tobt der Streit um das Kohlekraftwerk Datteln 4 am Rande des Ruhrgebiets. 2009 hatte das Oberverwaltungsgericht Münster den fast fertigen Bau der riesigen Anlage mit dem 180-Meter-Kühlturm wegen haarsträubender Planungsfehler gestoppt. Seitdem wurde auf vielen Ebenen versucht, nachzubessern und die Versäumnisse im Genehmigungsverfahren zu heilen.
Berlin Der krisengeschüttelte Energieversorger RWE könnte nach dem Kursverfall seit der Fukushima-Havarie schon bald aus dem Dax fliegen. Ein möglicher Nachfolger steht bereíts in den Startlöchern
Die Industrie fürchtet, dass die Energieversorgung nach dem Aus von Gundremmingen nicht gesichert ist. Ängste sind nicht gerechtfertigt, sagen Ilse Aigner und Franz Untersteller
Von Oliver Helmstädter
Bei Philippsburg wird ein riesiger Stromkonverter geplant. Doch an beiden ins Auge gefassten Standorten gibt es Widerstand: Bürger wehren sich gegen die Anlage, weil sie Lärm und Elektrosmog fürchten – und die Bürgermeister auch.
Berlin.
Rainer Baake ist "Mister Energiewende" der Bundesregierung. Mit seinen Plänen zu Atom- und Braunkohle-Ausstieg bringt er die Konzerne in Not. Diese reagieren konzeptlos, die nordrhein-westfälische Landespolitik ist hilflos
Die Nervosität im Konzern wächst. Die drohenden Milliarden-Lücke bei den Atomrückstellungen könnte den hoch verschuldeten Konzern das Rating kosten, die Finanzierung könnte schwierig werden. Heute berät der Aufsichtsrat.
Braunkohlereserve verstößt gegen EU-Recht Greenpeace-Analyse: Teure Reserve für Energieversorgung überflüssig
18.09.2015 – 07:12
Hamburg (ots)
- Hamburg, 18. 9. 2015 - Die von der Bundesregierung geplante Braunkohlereserve wird zur Sicherung der Stromversorgung nicht benötigt und verstößt damit gegen EU-Recht. Zu diesem Ergebnis kommt eine energiewirtschaftliche und juristische Analyse im Auftrag der unabhängigen Umweltorganisation Greenpeace.
Der Aufsichtsrat widmet sich einem Machtpoker statt strategischen Fragen - und bringt den Konzern so seinem Ende entgegen.
Von
Karl-Heinz Büschemann
Die Lage kommt einer Katastrophe gleich. Der RWE-Konzern taumelt. Auf dem Weg bergab scheint es kein Halten mehr zu geben. Der Aktienkurs ist im freien Fall. Bald könnte die Aktie, die 2008 noch etwa 100 Euro kostete, für weniger als zehn Euro zu haben sein.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat Zeitungsberichte zurückgewiesen, wonach es einigen Energiekonzernen noch Rücklagen in Milliardenhöhe für den Atomausstieg fehlt.
Der Stresstest der Bundesregierung zeigt: Die Rückstellungen für den Atomausstieg sind viel zu
gering. Eon fehlen bis zu 12 Milliarde, RWE bis zu 10 Milliarden.
Zugleich ist die EU-Kommission gegen die Braunkohle-Hilfen
(
Siehe Artikel vom 14.09.2015
)
Düsseldorf.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) droht wegen seiner Reformpläne für den deutschen Strommarkt Ärger mit Brüssel. Die EU-Kommission hat nach Informationen der FAZ Bedenken, dass die in dem neuen Strommarktgesetz vorgesehene Sonderbehandlung für die
klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke gegen die Beihilferegeln der EU verstößt.
Aufsichtsratschef Manfred Schneider tut sich schwer, einen Nachfolger für das Kontrollgremium zu finden - das lähmt auch den Konzern.
Von
Karl-Heinz Büschemann
Jetzt kommt auch noch der Aufsichtsratschef unter Druck. Seit Monaten versucht Manfred Schneider, der Vorsitzende des Kontrollgremiums des Energiekonzerns
RWE
, seinen eigenen Nachfolger zu finden.
Düsseldorf.
Der Düsseldorfer Konzern Eon ist den Streit um die Bad Bank leid: Eon spaltet seine Atomsparte mit 2300 Mitarbeiter nun doch nicht ab, sondern führt sie unter dem Namen PreussenElektra weiter.
Von Antje Höning
Köln In Berlin kursiert ein Entwurf für das neue Strommarktgesetz. Sigmar Gabriel fährt damit einen Kurs gegen die Energiebranche. Die Umstellung auf erneuerbare Energien soll ohne große Subventionen weiter vorangetrieben werden.
Umfrage Erneuerbare Energien sind bei Frauen und jungen Menschen besonders beliebt, zeigt eine Befragung. Je gebildeter die Leute, desto größer ist die Ablehnung der Kohlekraft
Düsseldorf (ots)
- Die Union-Bundestagsfraktion ist offen für Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), wonach Atomkonzerne auf Dauer für die Kosten der Atomkraft haften sollen. "Über ein Nachhaftungsgesetz kann man reden, um die jetzige Rechtslage gegen neue gesellschaftsrechtliche Konstruktionen abzusichern", sagte Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe).
Im Zuge der Energiewende verzeichnet die Bundesnetzagentur Rekord von Stilllegungsanträgen für konventionelle Kohlekraftwerke. Die Betreiber wollen nicht auf Kosten sitzenbleiben. Aber nicht jeder Antrag geht durch.
Die Liste der Anträge auf Stilllegung von konventionellen Kohlekraftwerken wird immer länger. Allein im Juni gingen bei der zuständigen Bundesnetzagentur 16 neue Stilllegungsanzeigen von Stromkonzernen ein.
Eigene Kraftwerke werden für Unternehmen zum Risiko
Die Regierung will die Förderung für selbst genuzte Energie aus Kraft-Wärme-Kopplung streichen. Betriebe, die in die Stromerzeugung für den Eigenbedarf investiert haben, fühlen sich doppelt bestraft.
L P D - Nach Entscheidungen der Große Koalition soll dem Erdkabel in der Bundesfach-planung Vorrang eingeräumt werden, die Politik verspricht sich davon mehr Akzeptanz und einen schnelleren Ausbau der Leitungsnetze zur Umsetzung der Energiewende. Landwirte dagegen wollen im Zuge der Erdverkabelung ein Konzept umgesetzt wissen, dass ihren Belangen Rechnung trägt. „Die Flächen müssen anschließend ohne Einschränkung wieder landwirtschaftlich nutzbar sein“, formulierte Landvolkpräsident Werner Hilse jetzt bei der Besichtigung einer Baustelle des Übertragungsnetzbetreibers TenneT bei Emden die Erwartungshaltung der Grundeigentümer und Bewirtschafter. "Die Baustelle hat gezeigt, dass es einer verlässlichen Umsetzung eines umfassenden bodenkundlichen Konzepts bedarf, um zukünftige Schäden der landwirtschaftlichen Nutzung zu minimieren“, fügte er an.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bringt ein neues Gesetz auf den Weg, das garantieren soll, dass Stromkonzerne unter anderem für den Abriss ihrer Atomkraftwerke haften. Konzerne wie Eon versuchen die Milliardenkosten zu umgehen.
Kohlekraftwerke können trotz Atomausstiegs stillgelegt werden
Laut einer Studie ist die Stilllegung von Kohlekraftwerken parallel zum Atomausstieg möglich. Um die Stromversorgung nicht zu gefährden, bedürfe es zwar neuer Gaskraftwerke - langfristig soll sich das für Kunden jedoch lohnen.
Nach der Talfahrt muss der angeschlagene Energiekonzern nun den Euro-Stoxx verlassen. Die Kommunen fordern von RWE-Chef Terium, wenigstens die Dividende konstant zu lassen. Der Aufsichtsrat tagt am 18. September
Normenkontrollklage gegen geplanten Vattenfall-Tagebau
NICHT ZUKUNFTSFÄHIG
In der Lausitz sollen riesige Mengen Braunkohle gefördert werden – damit würden die deutschen Klimaziele unerreichbar. Greenpeace und weitere Umweltschützer klagen dagegen.
Brandenburgs Regierung ist unbeeindruckt vom Klimawandel. Anders ist der erschreckend kurzsichtige Braunkohlenplan des Landes für die Kohlegrube Welzow-Süd II nicht zu erklären: In dem geplanten Tagebau sollen 200 Millionen Tonnen Braunkohle abgebaut werden, die bis in die 2040er Jahre in den Lausitzer Braunkohlekraftwerken verbrannt würden.
Mythen der Energiewende, "Kosten-Tsunamis" und "Blackouts" durch Kohlekraft
Immer wieder samstags:
Unsere Herausgeber
erzählen im Wechsel, was in der vergangenen Woche wichtig für sie war. Heute: Claudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft und Chefin des Energie- und Umweltbereichs am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW
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Mit interaktiver Grafik
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Bis 2022 steigt Deutschland aus der Atomkraft aus, und bis 2050 soll sich das Land zu mindestens 80 Prozent durch erneuerbare Energien wie Solar-, Wasser- oder Windkraft versorgen
Weil Braunkohle und Atomkraft es nicht mehr bringen, braucht der Konzern eine neue Strategie. Doch gerade jetzt lähmen Machtspiele das Management.
Von
Karl-Heinz Büschemann
Sogar Shai Agassi ist zu Hilfe geeilt. Der bekannte israelisch-amerikanische Unternehmer aus dem Silicon Valley ist am Donnerstag in die ehemalige Zeche "Zollverein" nach Essen gekommen, um mit der Führung des Energiekonzerns
RWE
nach neuen Geschäftsideen zu suchen.
Moorburg: Deutschland größtes Steinkohlekraftwerk am Netz
Deutschlands wohl umstrittenstes und größtes Steinkohlekraftwerk geht ans Netz.
Der Betreiber Vattenfall wird Moorburg in dieser Woche offiziell in Betrieb nehmen. Das Hamburger Großkraftwerk ist ein ökologisches und ökonomisches Desaster. Mittlerweile gibt es wohl kaum noch Befürworter des nun größten deutschen Steinkohlekraftwerks. 2007 vom CDU-Bürgermeister Ole von Beust genehmigt, sehen es viele eher als ein Denkmal gestriger Energiepolitik an als ein Zeichen für eine moderne, dezentrale und in die Zukunft gerichtete Energieversorgung. Vattenfall wird mit dem Kraftwerk wohl keine schwarzen Zahlen schreiben können, zumal der Brennstoff Steinkohle teurer wird.
Wie so oft klagen die Kraftwerksbetreiber, natürlich über die Kosten der Energiewende, die sie beinahe in den Ruin treiben, deshalb wollen sie 57 konventionelle Kraftwerke schließen, die nicht mehr rentabel sind. Und die Zeitungen schreiben das auch, allen voran die BILD-Zeitung, stets ein Garant für gut recherchierte, differenziert geschilderte Sachverhalte.
Essen.
Für Spätfolgen des Tagebaus soll der Essener Energieriese nach dem Willen der Grünen mindestens eine halbe Milliarde Euro Kaution hinterlegen. Wegen der Konzernkrise fürchten die Grünen um die Rückstellungen von RWE.
Grüne fordern 500 Millionen Euro Kaution von RWE für Braunkohletagebau
Mittwoch, 26.08.2015, 08:33
Wie hoch die Kosten für die Spätfolgen des Braunkohletagebaus in Deutschland sind, weiß bisher noch niemand. Die Grünen im Landtag in Nordrhein-Westfalen fordern von dem Energieriesen RWE nun eine Reserve über 500 Millionen Euro.
Wegen der Energiewende wollen Deutschlands Stromkonzerne offenbar immer mehr konventionelle Kraftwerke abschalten: Nun sind es wohl schon 57. Und eine Milliardenzahl macht die Runde.
Meine Güte, schon wieder die Energiewende. Ja, schon wieder. Aber warum? Nun, man sollte wissen, wie das, was wir heute längst Wahnsinn nennen müssen – technischen, wirtschaftlichen und politischen Wahnsinn –, einmal begonnen hat. Zunächst unmerklich (1973 und 1979), dann deutlich (1986) und von 1998 an mit dem EEG immer deutlicher.
Niederzier.
Die Proteste gegen die Braunkohle-Kraftwerke im Rheinland gehen weiter. Am Samstag ketten sich vier Aktivisten an ein Förderband. Am Sonntag gingen die Proteste mit einem Konzert weiter.
Kerpen.
Polizei und RWE bereiten sich auf neue Proteste gegen die Braunkohle vor. Umweltaktivisten haben für morgen, 11.30 Uhr, zu einer Demonstration in Kerpen und zur musikalischen Nachtwache bis Montagfrüh eingeladen. Unter dem Motto
"Andante an der Kante"
planen sie eine "musikalische Bagger-Blockade", wie aus dem Aufruf der Organisation "Lebenslaute" hervorgeht.
Essen.
RWE-Chef Peter Terium macht den Aktionären Kummer. Seit seinem Amtsantritt im Juli 2012 hat sich der Wert der RWE-Aktie halbiert. Nach der Zwischenbilanz vor einer Woche beschleunigte sich die Talfahrt.
Grevenbroich.
Nach der Demonstration in Garzweiler prüft das Innenministerium das Vorgehen der Polizei.
Von Andreas Buchbauer und Reinhard Kowalewsky
Der Energiekonzern RWE weist Vorwürfe zurück, Mitarbeiter des Werkschutzes hätten bei den Demonstrationen am Samstag im Braunkohlerevier Garzweiler Eisenstangen in der Hand gehabt, um sich gegen Aktivisten zu schützen. Tatsächlich, so teilte der Konzern mit, seien von einigen Mitarbeitern Eisenstangen eines Zaunes aufgehoben worden, den Demonstranten vorher niedergerissen hätten.
Es ist wie verhext: Ob die Sonne scheint, der Wind bläst oder alte Kraftwerke vom Netz gehen - die privaten Stromkunden zahlen immer drauf. Ein Überblick über den Irrsinn als Methode
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StZ, FAZ u.a.: Zwei- bis dreistelliger Millionenbetrag zusätzlich
“Die Rekordhitze war ein Stresstest für die Stromnetze”, schreibt die
Stuttgarter Zeitung
: Sie treibe “mal eben die Kosten der Energiewende um zweistellige Millionenbeträge in die Höhe”. Das müssten “am Ende alle Stromkunden bezahlen”. Ein Netzbetreiber rechnet laut
FAZ
gar “mit einer halben Milliarde Euro Kosten für Stromverbraucher”.
Erkelenz.
Braunkohlegegner haben ihre Proteste im rheinischen Revier in der Nacht zum Montag fortgesetzt. An der Kohletransportbahn im Tagebau Hambach hätten sich insgesamt acht Menschen an vier Stellen an den Gleisen festgekettet, teilte eine Polizeisprecherin in Düren mit. Einige von ihnen hätten mit Spezialgeräten von den Schienen gelöst werden müssen.
Düsseldorf Die Braunkohle ist für Nordrhein-Westfalen das, was das Atommüll-Lager Gorleben für Niedersachsen ist: seit Jahrzenten Anlass für Streit und Gewalt, Sprengstoff für Landesregierungen.
Garzweiler ist das neue Wendland: Demonstranten übten jahrelang beim Protest gegen Atomkraft und ziehen nun gegen die Braunkohle zu Felde. Sie haben gute Gründe. Selbst die Bundeskanzlerin blies bereits zur "Dekarbonisierung".
Von
Michael Bauchmüller
Die Bilder sind noch lebendig. Demonstranten klettern über Zäune, blockieren Straßen. Die Polizei rückt mit Hundertschaften an, mit Tränengas und Wasserwerfern.
Erkelenz (dpa/lnw) - Nach den Braunkohle-Protesten im Tagebau Garzweiler vom Samstag warten auf die Demonstranten fast 800 Strafanzeigen. Ermittelt werde unter anderem wegen Hausfriedensbruchs, Landfriedensbruchs, Verstoß gegen das Waffengesetz und Störung öffentlicher Betriebe, berichtete die Polizei Düren am Sonntag.
#EndeGelaende: Verletzte und Festnahmen bei Bagger-Blockade
G
arzweiler.
Am Sonntag hat sich die Lage am Tagebau Garzweiler II zunächst beruhigt. Die Polizei beobachtet einen "regen Abreiseverkehr" der Demonstranten. Am Samstag war es zu Ausschreitungen gekommen. Aktivisten twittern über Tränengas- und Schlagstockübergriffe durch die Polizei und blockieren die Bagger. Die polizeigewerkschaft verteidigte ihren Einsatz.
Europas Stromnetze arbeiten am Rande ihrer Kapazität. Auch weil die geplanten Stromtrassen von Nord nach Süd fehlen, rechnen Experten mit Kosten von rund einer halben Milliarde Euro für Notmaßnahmen allein in diesem Jahr.
#EndeGelaende: Verletzte und Festnahmen bei Bagger-Blockade
Garzweiler.
Am Samstag ist es am Tagebau Garzweiler II zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Aktivisten twittern über Tränengas- und Schlagstockübergriffe durch die Polizei und blockieren die Bagger. Die Polizei nahm mehrere Demonstranten fest.
Von Sabine Kricke und Andreas Speen
Börsenstrompreise auf Talfahrt: Energiekonzerne suchen Zukunft
Essen/Düsseldorf - Die "großen Vier" der deutschen Energieversorgung haben ihren Platz in der Krise scheinbar fest gebucht.
RWE
legte am Donnerstag Halbjahreszahlen mit erneut starken Gewinneinbußen vor. Zuvor hatten schon Eon und Vattenfall enttäuschende Ergebnisse präsentiert. Nur EnBW kommt im ersten Halbjahr mit einem blauen Auge davon, weil Gewinne von Windparks zu sprudeln beginnen. Aber auch dort ist die Lage aber ernst. Die vier Konzerne suchen ihren Weg in die Zukunft.
Essen.
Deutschlands zweitgrößtem Stromkonzern, RWE, geht es noch schlechter als angenommen. Vorstandschef Peter Terium gab gestern einen um 28 Prozent eingebrochenen Nettogewinn im ersten Halbjahr bekannt. Als Reaktion rutschte die Aktie um acht Prozent nach unten.
Grüner Strom boomt - und die Gewinne von Eon durch Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke sinken. Das stellt den Konzern vor eine Herausforderung: Denn seine Ausgründung soll genau damit Geld verdienen. Und es gibt weitere Probleme.
Der RWE-Braunkohle-Tagebau Hambach kommt näher. Fiele Manheimer mussten ihr Dorf deshalb bereits verlassen. In spätestens sieben Jahren werden riesige Bagger ihre Häuser bei Köln verschlucken.
Warendorf (pw) - Johannes Schwöppe ist genervt. Der Geschäftsführer der Stadtwerke ärgert sich massiv über aggressive Direktwerbung von Konkurrenten und hat in einer Presseerklärung gestern die Bürger davor gewarnt, Werbern bei Haustürgeschäften auf den Leim zu gehen.
Der Energiekonzern war ein Musterbeispiel dafür, wie man aus Strom Geld macht. Jetzt kämpft er ums Überleben. Der Vorstand plant einen radikalen Umbau.
Von
Markus Balser
, Berlin/Essen
Wie man das Beste aus Umbrüchen macht? In Kerpen-Manheim gehen sie ihre eigenen Wege. Viele Manheimer mussten ihr Dorf zuletzt verlassen, weil der RWE-Braunkohle-Tagebau Hambach näherkommt.
Deutschland und die Sahara-Hitze: Atomkraftwerken droht die Zwangsabschaltung, weil das Kühlwasser in den Flüssen wärmer wird als der zulässige Grenzwert.
Von
Markus Balser
, Berlin
Die Weser ist eigentlich nicht gerade bekannt für auffallend hohe Temperaturen. Vorbei an Hameln, Minden und Bremen schlängelt sich der Strom von den deutschen Mittelgebirgen zur Nordsee.
Deutschland investiert viel Geld in Erneuerbare Energien, aber der Netzausbau hinkt hinterher. Die Stromüberschüsse bekommen die Nachbarländer ab. Doch sie haben jetzt genug - und wehren sich.
Die Regierung will raus aus der Kohle. Das reicht nicht. von Andreas Kuhlmann
31. Juli 2015 22:31 Uhr
Es wird ernst in der Klimapolitik. Seit Monaten sorgt die Divestment-Bewegung für Schlagzeilen, die Investoren aus fossilen Brennstoffen drängen will. Im Juni konnte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem G-7-Gipfel durchsetzen, dass die großen sieben Wirtschaftsnationen den Anstieg der Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen wollen. Und jetzt hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks
in der ZEIT angekündigt
: "Wir müssen aus der Verfeuerung von Kohle in den nächsten 25 bis 30 Jahren schrittweise aussteigen; 25 Jahre sind sogar realistischer." Es scheint: Unumkehrbarkeit liegt in der Luft
Berlin.
Ab 2017 müssen Wind- und Solarstromlieferanten Ausschreibungen gewinnen.
Die Förderung des Ökostroms wird im Zuge der Energiewende umgebaut und soll damit günstiger für die Verbraucher werden. Ab 2017 sollen die Hilfen für den Großteil der neuen Wind- oder Solaranlagen nur noch per Ausschreibung festgelegt werden, wie es in Eckpunkten des Bundeswirtschaftsministeriums heißt, die gestern veröffentlicht wurden.
Der vermeintliche Klimaschutz ist ein politisches Verbrechen und wird weiterhin scheitern. Der CO2-Einfluss auf das Klima ist bis heute wissenschaftlich nicht belegt. Ein Aufruf gegen die Energiewende.
Was viele schon vermutet haben, die ÜNBs haben nicht genug Geld um die abgeschalteten Atomkraftwerke abzubauen!
Es besteht nun die akute Gefahr, dass die Verbraucher nun zum 3. Mal zur Kasse gebeten werden.
1) Subvention der Erneuerbaren Energien
2) Finanzierung der Rücklagen für den AK-Abbau
3) Wegen nicht gebildeter Rücklagen nun nochmalige Zahlung für den AK-Abbau.
Etwa 38 Milliarden Euro haben die Energiekonzerne für den Rückbau der Kernkraftwerke und Endlagerung zurückgelegt - Geld, das die deutschen Verbraucher über den Strompreis bezahlt haben.
Es fragt sich, ob das Geld noch greifbar ist, wenn es gebraucht wird.
Ein Gutachten im Auftrag der Grünen nährt nun die Zweifel.
Die oberfränkische Grünen-Politikerin und Umweltaktivistin Brigitte Artmann will gegen zentrale deutsche Energieprojekte wie Stromtrassen, Kohleabbau und Fracking vor einer UN-Kommission in Genf klagen. Sie ist davon überzeugt, dass die EU die Bürgerbeteiligungs-Pflichten aus dem internationalen Aarhus-Abkommen missachtet.
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) begrüßt das Gesetzespaket zur französischen „transition énergétique pour la croissance verte“, das die Nationalversammlung in Frankreich am Mittwoch beschlossen hat. Demnach will Frankreich unter anderem den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich senken, weniger Energie verbrauchen und mehr Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren.
Frankreich hat ein ehrgeiziges Reformgesetz beschlossen. Innerhalb von zehn Jahren soll der Anteil an Atomstrom deutlich sinken und der CO2-Ausstoß zurückgehen.
22. Juli 2015
Frankreich steigt auf nachhaltige Energiequellen um. Die Nationalversammlung hat das Gesetz über die nationale Energiewende beschlossen. Demnach soll der Ausstoß von Treibhausgasen deutlich sinken und mehr Strom aus erneuerbaren Quellen produziert werden. Besonders umstritten war das Ziel der sozialistischen Regierung, den Anteil des Atomstroms, der in Frankreich einen vergleichsweise hohen Anteil hat,
in zehn Jahren von heute etwa 75 Prozent auf 50 Prozent zu senken.
Deutschland hat im ersten Halbjahr 2015 so viel Strom exportiert wie niemals zuvor. Das zeigt eine vorläufige Auswertung des Berliner Denk- und Politiklabors Agora Energiewende.
Unterm Strich seien 25 Terawattstunden (TWh)
und damit rund acht Prozent des hierzulande von Januar bis Juni erzeugten Stroms ins Ausland geliefert worden.
Im ersten Halbjahr 2014 waren es noch 19 TWh gewesen, ein Jahr zuvor 15 TWh.
Bund Naturschutz gefährdet Atomausstieg und behindert Klimaschutz
Veröffentlicht am Mittwoch, 22. Juli 2015 10:20
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Bund Naturschutz gefährdet Atomausstieg und behindert Klimaschutz
Der Bund Naturschutz (BN) gefährdet mit seiner aktuellen energiepolitischen Position und vor allem seinen Handlungen in hohem Maße das selbst gesteckte Ziel des Atomausstieges in Bayern und behindert einen wirklich wirksamen Klimaschutz.
Was treibt einen Mann zu einem pressewirksamen, öffentlichen Austritt aus einem Verein zu verkünden? Ist es die fehlende Aufmerksamkeit, die er zu Hause oder vielleicht auch in seiner Partei erhält? Warum belästigt uns Herr Fell mit seinen gedanklichen Ergüssen? Er muss doch damit rechnen, dass er sich damit einen Bärendienst erwiesen hat.
So jammert RWE-Kraftwerkschef Matthias Hartung, an den zentralistischen Strukturen, die entscheidend zur Krise bei RWE geführt haben, soll aber nicht gerüttelt werden. Diese wurden durch die kommunalen Anteilseigner geschaffen. Jahrelang kuschelte man, RWE hatte einen Status, vergleichbar dem der Sparkasse um die Ecke.
Das Energiekonzept der Bundesregierung lässt viele Fragen offen. Fest steht aber: Für Stromkunden und Steuerzahler wird es noch teurer.
Um große Worte ist
Sigmar Gabriel
selten verlegen, vor allem nicht zu seinem Lieblingsthema, der Energiewende. „Wir schreiben hier ein neues Kapitel in den Geschichtsbüchern“, versprach der Bundeswirtschaftsminister (SPD), als er das neue Konzept der Bundesregierung zur Energie- und Klimapolitik vorstellte. Dieses Konzept, so Gabriel weiter, sei nicht weniger als „ein historischer Pakt für einen neuen Wohlstand“.
Statt hässlicher Hochspannungsmasten sollen Erdkabel Windstrom aus dem Norden gen Süden leiten. Doch die Technik ist wenig erprobt - und nicht ganz billig.
Liebe Frau Gauto, schon bei der Haftungsregelung für die nicht redundanten n-0 Seekabelverbindungen hat man der Tennet in 2013 nach kurzem aber lautstarken Gejammer das Ausfallrisiko zu 90% abgenommen.
Münster - Deutschland hat mit dem Export von
Strom
im vergangenen Jahr so viel verdient wie noch nie. 2013 lieferten deutsche Versorger Strom für 3,76 Milliarden Euro in Nachbarländer, teilte am Donnerstag das Internationale Wirtschaftsforum
Regenerative Energien
(IWR) in Münster mit
Die Bundesregierung ist gegen den am Mittwoch vom Bundesrat vorgeschlagenen generellen Erdkabelausbau im Stromnetz. Aufgrund eines Anfang Juli ausgehandelten Kompromisses ist in Bayern dennoch eine stärkere Erdverkabelung vorgesehen, wie aus Medienberichten hervorgeht.
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Die Grünen werfen der Bundesregierung vor, bei diesem Plan Bayern zu bevorzugen. So betonte Oliver Krischer, Bundestagsabgeordneter der Grünen, dass beim Energiegipfel festgelegt worden sei, alle Leitungen beim Bundesbedarfsplangesetz vorrangig zu verkabeln. Durch die Regelung für Gleichstrom-Trassen würden nun nur einige wenige Leitungen unterirdisch verlegt werden.
380.000 Volt Rhein-Energie verlegt Rekord-Erdkabel in Köln
Erstellt
15.07.2015
Die Arbeiten für Deutschlands längstem 380.000-Volt-City-Erdkabel werden beendet. Die Leitung verbindet das neue Gas- und Dampfturbinenwerk Niehl 3 mit dem Stromknotenpunkt in Opladen. Von
Dirk Riße
Hier wird Wechselstrom verlegt und nicht Gleichstrom
15.07.2015 Energiewende:
Bundesregierung gegen generelle Ausweitung teurer Erdkabel
Die Bundesregierung hat sich gegen einen Vorschlag der Länder ausgesprochen, beim Netzausbau stärker auf Erdkabel zu setzen. Wegen vorher ausgehandelter Kompromisse kann sich Bayern wohl dennoch über Erdverkabelung statt neuer Stromtrassen freuen.
RWE muss wegen der Klimaschutzpläne der Bundesregierung mehrere Braunkohleblöcke abschalten. Rund tausend Jobs fallen in den kommenden Jahren weg. Für den Energieversorger hätte es aber schlimmer kommen können
Der
Energieversorger RWE
rechnet wegen der Klimaschutzpläne der Bundesregierung mit der Abschaltung von 10 bis 15 Prozent seiner Braunkohlekapazität im Rheinischen Revier. Davon seien nach jetziger Planung 900 bis 1000 der insgesamt 10.000 Braunkohlejobs bei RWE betroffen, sagte Chef der Erzeugungssparte RWE Generation, Matthias Hartun
g.
Im Jahr 2023 wird in Bayern das letzte Atomkraftwerk (AKW) vom Netz gehen, aber schon heute, im Jahr 2015 wird nur ein Block eines letzten AKWs in Bayern Strom erzeugen. Das AKW Isar 2 und Grundremmingen Block C wurden Anfang Juli für etwa einen Monat wegen Revisionsarbeiten vom Netz genommen. Das AKW Grafenrheinfeld wurde bereits am 27. Juni 2015 vom Netz genommen.
Zur Zeit ist in Bayern nur noch Grundremmingen Block B in Betrieb.
Dass in Bayern die Lichter ausgehen, obwohl nur noch ein letzter Block eines AKWs Strom mit maximal 1344 MW ins Netz einspeisst ist nicht passiert. Einen Monat lang haben wir nun Zeit und werden sehen, ob die Bänder bei Audi, BMW oder anderen Großbetrieben wegen Strommangel still stehen werden.
Ich prophezeihe, es wird nicht passieren!
Der Energiegipfel am 1. Juli gab verschiedene Antworten auf lange unbeantwortete Fragen zur Energiepolitik und soll gemeinsam mit dem einen Tag später vorgestellten „Weißbuch Strommarkt“ die Leitplanken der Energiepolitik bis zur kommenden Bundestagswahl stellen. Die Entscheidungen sind miteinander verwoben, teilweise aber noch höchst unklar. Dennoch wissen wir jetzt die Eckdaten dieser Geisterfahrt: Airbag nur für die Kohlekonzerne, keine Kindersicherung für die Klimaziele und dicker Bodennebel rund um alle anderen Ankündigungen von Energieeffizienz bis Netzausbau.
Das EEG 2016: Eine Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die von der Regierung geplanten Ausschreibungen für die Ökoenergien die Energiewende in Bürgerhand gefährden. Mit dem Auktionsmodell könnten sich fast nur noch Energiekonzerne und Projektgesellschaften den Aufbau von Wind- und Solarparks leisten.
Die große Koalition findet mühsam Kompromisse zum Klima und zu Stromnetzen. Die meisten Entscheidungen gehen zu Lasten der Stromkunden und der Steuerzahler.
Kanzlerin Merkel hat in der Kohlefrage erneut ihre Janusköpfigkeit gezeigt. Beim G7-Gipfel in Elmau sprach sie noch von Dekarbonisierung. Nun hat sie mit dem großkoalitionären Energie-Kompromiss ein Schonprogramm für Klimakiller durchgesetzt, dessen Kosten der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Das ist ungerecht und kurzsichtig.
Wie der Gewerkschaftsboss Gabriel aufs Kreuz legte
Im Ringen um den Kohle-Ausstieg hat Michael Vassiliadis, Chef der IG BCE, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel bezwungen. Eine alte Freundschaft wurde auf eine harte Probe gestellt. Aber sie überlebte.
Berlin – Wer zahlt den Abriss der Atomkraftwerke und die Entsorgung des strahlenden Mülls? Laut Gesetz die Stromkonzerne selbst. Niemand weiß aber, ob sie dafür überhaupt noch genug Geld haben. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel will jetzt Klarheit.
Die Regierung will verhindern, dass sich Stromkonzerne durch den Verkauf ihrer Atomtöchter ihrer Pflichten für die Entsorgung des Atommülls entledigen.
Die Bundesregierung will verhindern, dass sich Stromkonzerne durch den Verkauf ihrer Atomtöchter ihrer Pflichten für Rückbau und Entsorgung des Atommülls entledigen. "Möglichst rasch" wolle er einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen, kündigte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag in Berlin an
Die Koalition einigt sich auf eine Energie-Reform. NRW ist erleichtert über das Aus für die Klimaabgabe
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Nun zahlen Verbraucher und Steuerzahler für die Stilllegung von Kraftwerken
Bayern wurde verraten – Das Ergebnis beim Koalitionsgipfel x=0
Frank Ambros
7 Kommentare
Nach dem gestrigen Koalitionsgipfel scheinen nun die Ergebnisse an die Öffentlichkeit zu gelangen. Es sind leider keine guten Nachrichten. So wie es aussieht wird Horst Seehofer sein Versprechen, das er den bayerischen Bürgern gegeben hat NICHT halten
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel feiert das Ergebnis des Strom-Gipfels als "Versöhnung von Ökologie und Ökonomie". Viele Fragen bleiben offen - nur eine nicht: Wer für das Ganze zur Kasse gebeten wird.
Von
Markus Balser
und
Michael Bauchmüller
, Berlin
Nach wochenlangem Streit hat sich die große Koalition auf Eckpunkte zur Umsetzung der
Energiewende
geeinigt.
Claudia Kemfert leitet die Abteilung “Energie, Verkehr, Umwelt” am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der privaten Hertie School of Governance in Berlin.
Manchmal ist Politik ein absurdes Trauerspiel. Wenn zwei um etwas streiten, dann finden sie mit etwas Mühe meist eine faire Lösung: Der eine sagt “10”, der andere “6” und am Ende treffen sie sich bei “8”. In der Politik kann zwischen “10” und “6” allerdings “2,7” liegen.
Stadtwerke und Ökostrom-Anbieter ziehen vor den Europäischen Gerichtshof - im Kampf gegen britische Nuklear-Beihilfen. Ein Lehrbeispiel in Sachen Energiepolitik aus der Universitätsstadt Tübingen.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Die Stadtwerke Tübingen sind eine Kommunalfirma wie aus dem Bilderbuch
Statt Klimaabgabe zu zahlen: Stromkonzerne fordern Prämie
Münster – Ursprünglich war von Wirtschaftsminister Gabriel geplant, dass die Betreiber von CO2-intensiven Braunkohle-Kraftwerken eine Klimaabgabe zahlen sollten. Jetzt drehen die Stromversorger den Spieß um. Statt eine Klimaabgabe zu zahlen, wollen sie eine Entschädigungszahlung für die Abschaltung bestimmter Kraftwerksblöcke in Millionenhöhe
Der Bau von Ökostromanlagen soll fortgesetzt werden. Hauptsächlich sollen weitere Windgeneratoren an Land wie auf dem Meer entstehen. An der hohen Vergütung des Ökostroms soll dabei nicht gerüttelt werden.
Von Prof. Dr. Hans-Günter Appel
Schon heute ist die installierte Leistung der Windstrom- und Solarstromanlagen höher als der Bedarf in Deutschland. Bei Starkwind und Sonnenschein produzieren sie mehr Strom als gebraucht wird. Der überflüssige Strom muss jedoch nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) bezahlt und dann zu Schleuderpreisen oder gar mit Zuzahlungen entsorgt werden
Wirtschaftsforscher warnen davor, die Klimaabgabe für CO2-Schleudern fallen zu lassen. „Hartz IV für Kraftwerke ist nicht das, was die Bundesregierung eigentlich wollte“, so DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert.
Düsseldorf.
Alte Kraftwerke sollen in eine Reserve, für die der Stromkunde zahlt. Grüne nennen Gabriel einen "Klima-Pinocchio".
Der Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), alte Kohlekraftwerke mit einer Klimaabgabe zu belegen, ist offenbar vom Tisch. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) sagte, Gabriel habe erklärt, offen für Alternativen zu sein. Diese bestehen aus einem Maßnahmenmix. Damit werde dasselbe Ziel erreicht, nämlich den Ausstoß an Kohlendioxid bis 2020 um 22 Millionen Tonnen zu senken.
Berlin – Die geplante Klimaabgabe für Kohlekraftwerke ist vom Tisch. Gegen die geballte Macht der Kohlelobby hat der Klimaschutz keine Chance, obwohl der schrittweise Abschied von Kohle für die Einhaltung der Klimaziele unerlässlich ist.
Anlässlich der Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld am Samstag hat der Wirtschaftsverband VBW erneut ein Gesamtkonzept für den Umbau der Energieversorgung in Deutschland gefordert. "Vier Jahre nach dem Beschluss über den beschleunigten Ausstieg aus der Kernkraft gibt es immer noch keinen umfassenden Plan, was bis wann passieren muss, um eine sichere Stromversorgung über
2022
hinaus zu garantieren", sagt VBW-Geschäftsführer Bertram Brossardt. "Inzwischen läuft uns die Zeit davon. Ein umfassender Energiewende-Plan ist überfällig."
Beschluss getroffen: 1600 Menschen werden umgesiedelt
Erkelenz/ Köln.
Seit heute steht fest: 1600 weitere Bürger werden im Erkelenzer Tagebaugebiet umgesiedelt, fünf Ortschaften sollen dem Braunkohlebagger zum Opfer fallen. Am 1. Dezember 2016 wird die Umsiedlung starten, die insgesamt 15 Jahre dauern soll.
Von Andreas Speen
Am 27. Juni geht das AKW Grafenrheinfeld vom Netz. Im Vorfeld reagierten bayerische Wirtschaftsbosse angespannt ob der vermeintlichen Stromengpässe durch den Wegfall des Kraftwerks.
Dass Grafenrheinfeld nun umstandslos verzichtbar ist, liegt vor allem daran, dass Deutschland Strom im Überfluss produziert.
Die gigantischen Zuwächse bei Solarstrom und Windkraft sind der Grund, warum es nicht zu Stromengpässen kommen wird.
Staatssekretär Rainer Baake bringt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit dem Plan einer Klimaabgabe für Kohlekraftwerke in die Bredouille. Ein Großteil der Genossen ist fassungslos.
Die G-7-Erklärung zum Klimaschutz klang nett, ist aber praktisch nicht erreichbar, sagt der Wissenschaftler Bjørn Lomborg. Das große Problem der Klimapolitik sei, dass sie emotional so aufgeladen sei.
Berlin Die Bundestagsfraktionschefs der Grünen, Kathrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter haben Angela Merkel in einem Brief dazu aufgefordert, die umstrittene Braunkohleabgabe doch noch einzuführen.
Um die Klimaabgabe zu verhindern, bieten Konzerne Stilllegung an- und wollen dafür Geld sehen. Gewerkschafts-Chef Vassiliadis betonte, es gebe keine Pläne für Stilllegungen. Künftige Kraftwerksreserven müssten aber bezahlt werden.
IG BCE: Branche ist bereit zu Kraftwerks-Stilllegungen
Berlin (anh/mar) Wenige Tage, bevor Bund und Länder das neue Klimapaket vereinbaren wollen, haben Unionspolitiker und die Gewerkschaft IG BCE den Druck erhöht.
In Bayern wird es zwischen in den Jahren 2023 und 2024 in weiten Teilen zu Stromausfällen kommen!
Das interpretiere ich in die Aussage von Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer des Netzbetreibers 50Hertz hinein. Golletz hält den ursprünglichen Baubeginn 2018 des Korridor D für unrealistisch. Golletz geht davon aus, dass Korridor D frühestens im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden könne.
Die von Wirtschaftsminister Gabriel geplante Klimaabgabe auf alte Kraftwerke soll auf Eis gelegt werden. Nun wollen die Versorger freiwillig Blöcke abschalten. um das deitsche Klimaziel zu erreichen.
09. Juni 2015 | Hans-Josef Fell, EWG-Präsident und Mitautor des EEG 2000
Dekarbonisierung der Weltwirtschaft bis 2100. So das Ziel der G7, für welches sich Kanzlerin Merkel rühmt. Kann das wirklich als Klimaschutz bezeichnet werden? Nein!
Wer wie die G7 und Frau Merkel so lange mit dem Umbau der Industriegesellschaft zu einer solaren Weltwirtschaft warten will, hat nichts begriffen von der dramatischen Dynamik der Erderwärmung.
Deutschland könnte seine Klimaziele verpassen, weil zu viel Energie aus umweltschädlichen Kohlekraftwerken exportiert wird.
Das geht aus einer Studie des Berliner Thinktanks Agora hervor. Die Experten rechnen mit einer weiteren Zunahme der deutschen Kohlestromexporte.
Von
Michael Bauchmüller
Kohlestrom verdrängt Gaskraftwerke
Deutscher Kohlestrom drückt im Ausland zunehmend klimafreundliche Gaskraftwerke aus dem Markt. Das geht aus einer Studie des Berliner Thinktanks Agora Energiewende hervor, die der
Süddeutschen Zeitung
vorliegt
Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat die Brennelementesteuer für rechtens erklärt.
Das Gericht wies damit eine Klage deutscher AKW-Betreiber ab, die juristisch gegen die 2011 eingeführte Steuer vorgehen.
Die Chancen der Energieversorger auf Milliarden-Rückzahlungen durch den Staat sinken dadurch. Sie hoffen nun auf ein Urteil des Bundesverfassungsgericht, wo ebenfalls ein Verfahren anhängig ist.
Von
Markus Balser
Sie sollten den deutschen Atomkonzernen Milliarden bringen und der Bundesregierung zeigen: Das harte Vorgehen gegen die Kernkraftwerksbetreiber kommt die Politik teuer.
Mit einem jährlichen Ausstoß von weltweit rund 15 Milliarden Tonnen CO2 trägt keine andere Energiequelle so stark zur Erderwärmung bei wie die Kohle. Allein in Deutschland verursacht die Abgasbelastung durch Kohlekraftwerke Gesundheitskosten in Höhe von etwa vier Milliarden Euro pro Jahr. Diese und alle anderen wichtigen Daten und Fakten zur Kohleförderung stehen im heute vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin veröffentlichten „Kohleatlas“.
Mit über
350 Milliarden Euro
wurde das Kohle Geschäft in Deutschland seit 1950 staatlich subventioniert. Deutschland ist Weltmeister bei der
Förderung
von Braunkohle.
Angst vor Überlastung: Tschechien wehrt sich gegen deutschen Ökostrom
In der Bundesrepublik fehlen große Energietrassen von Nord nach Süd, deshalb fließt deutscher Windstrom oft über Tschechien. Sehr zum Ärger der Nachbarn: Das Land will seine Grenze dichtmachen
Der Stromkonzern EnBW sieht die Pläne für eine Klimaschutzabgabe für besonders schmutzige Kohlekraftwerke einigermaßen positiv - und schert damit als erstes aus der branchenweiten Phalanx des Widerstands aus.
In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Gabriel bewertet EnBW-Chef Mastiaux dessen ursprüngliche Pläne als "volkswirtschaftlich effizientes Instrument".
Allerdings betreibt EnBW selbst weder Braunkohlekraftwerke noch -Tagebaue - und gehört dem grün-rot regierten Bundesland Baden-Württemberg.
Von
Markus Balser
und
Michael Bauchmüller
, Berlin
Gewerkschaften, Kraftwerksbetreiber, Landesregierungen und Teile von SPD und CDU laufen seit Wochen Sturm gegen die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplante Sonder-Abgabe für den Klimaschutz. Nun erhält der Minister Rückendeckung aus den Braunkohlerevieren.
Düsseldorf – Sinkende Strom-Großhandelspreise sorgen für Kopfzerbrechen beim Stromriesen RWE. Der Konzern kann nicht ausschließen, den Finanzmarkt erneut anzapfen zu müssen.
RWE rechnet mit einem weiteren Gewinnrückgang im kriselnden Stromgeschäft. „Wenn die Strompreise und die Regulierung so bleiben wie bisher, dann wird unser Ergebnis in der Stromerzeugung nicht nur 2015, sondern auch 2016 noch einmal weiter bergab gehen“, sagte Finanzchef Bernhard Günther in einem am Samstag veröffentlichten Interview der „Börsen-Zeitung“
.
Norwegens Parlament will Investitionen in die Kohle-Industrie einschränken. Der 800 Milliarden Euro schwere Staatsfonds soll deshalb auf Investments bei Firmen verzichten, die einen bestimmten Anteil ihrer Umsätze mit Kohle erwirtschaften.
Das dürfte den deutschen Energieerzeuger RWE treffen. Der Staatsfonds hält derzeit noch bis zu zwei Prozent an RWE.
DIW: Rückstellungen für Atomausstieg reichen nicht aus
von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die Rückstellungen der vier großen Energiekonzerne für den Atomausstieg in Deutschland sind zu niedrig. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Analyse. E.ON, RWE, Vattenfall und
EnBW
müssen ihre Kernkraftwerke abreißen und den strahlenden Müll sicher lagern. Ende 2022 müssen die letzten deutschen AKWs vom Netz gegangen sein.
Sonderabgabe für Ökostrom: Stromnetzbetreiber nehmen wesentlich mehr ein, als sie den Erzeugern bezahlen müssen. Die Grünen fordern deshalb eine niedrigere Umlage, um die Verbraucher zu entlasten.
Berlin – Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat im Streit über die geplante Kohleabgabe die Energiekonzerne angegriffen. Die Unternehmen sollen Gespräche verweigert haben. Gleichzeitig signalisierte er aber auch weiter Kompromissbereitschaft.
Kohlegewerkschaft schlägt Stilllegung von Kohlekraftwerken vor
Die Gewerkschaft IG BCE will die CO2-Abgabe verhindern, die Gabriel Kohlekraftwerken auferlegen will. Der Wirtschaftsminister will so die Energiewende vorantreiben.
Doch die Gewerkschaft fürchtet durch eine Abgabe Nachteile für die Arbeitnehmer, die sie vertritt. Sie macht deswegen nun einen Alternativvorschlag: Statt einer Abgabe bringt sie einen Abschaltplan für Kohlekraftwerke ins Spiel.
Industrie erhält weitere Nachlässe bei der Ökostrom-Umlage
22.05.2015
Berlin - Die Industrie profitiert von weiteren Ausnahmeregelungen bei der Ökostrom-Umlage. Insgesamt 80 Unternehmen der Metallverarbeitung erhalten Rabatte auf den
Strompreis
.
Nun liegt es schwarz auf weiß vor: Das Wirtschaftsministerium senkt das Klima-Einsparziel für alte Kohlekraftwerke ab – von 22 Millionen Tonnen CO
2
auf 16 Millionen Tonnen. Keinem dieser Kraftwerke droht die Stilllegung. Die Klima-Lücke soll durch mehr Kraft-Wärme-Kopplung und einige "Luftbuchungen" zugedeckt werden.
Das Einsparvolumen an CO2 wird leicht gesenkt. Morgen gibt es ein Spitzengespräch i Kanzleramt
Berlin (anh) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) kommt RWE und Vattenfall bei der umstrittenen Klimaabgabe entgegen. Die Branche soll nun nur noch 16 Millionen statt der zunächst geplanten 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid bis 2020 einsparen.
Ein RWE-Braunkohlekraftwerk: Der Konzen steht an mehreren Fronten unter Druck - 2004 bis 2008 hat er offenbar viel zu wenig Steuern bezahlt. (Quelle: Imago/Hans-Guenther-Oed)
Der von der Energiewende getroffene
RWE
-Konzern hat jetzt auch noch Ärger mit dem
Finanzamt
. Nach einer Steuerprüfung für die Jahre 2004 bis 2008 muss das Unternehmen
Gewerbesteuer
nachzahlen - und zwar einen dreistelligen Millionenbetrag.
Gut 35 Milliarden Euro haben die deutschen Stromkonzerne für Abriss und Entsorgung ihrer Atomkraftwerke zurückgelegt - angeblich. Denn nun hat RWE-Chef Terium eingeräumt: Das Geld für die Rückstellungen ist noch gar nicht verdient.
Von Jürgen Döschner, WDR-Hörfunk
Was für Norbert Blüm einst die Renten, das waren für die Chefs der großen Energiekonzerne die Milliarden für Endlagerung und Rückbau der Atomkraftwerke. Die Atomrückstellungen sind sicher, wiederholten RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW gebetsmühlenartig. Doch nun gibt der Chef des Essener Energieriesen RWE, Peter Terium, als erster der vier großen Energieversorger zu, dass es mit dieser Sicherheit nicht so weit her ist.
Auf der letzten Hauptversammlung von Eon vor der Aufteilung werben die Manager bei den Aktionären um ihren Plan. Es gehe nicht um das Ende einer Firma -
die alte Energiewelt insgesamt stehe vor dem Untergang
.
Von
Markus Balser
, Berlin
Wie die Zukunft von
Eon
aussieht? Die Aktionäre von Europas größtem Energiekonzern müssen am Donnerstag Morgen direkt hinter dem Einga
ng im Bauch der Essener Grugahalle durch: Im Foyer hängen diesmal keine Fotos mehr von den Großkraftwerken des Konzerns.
Der Chef von Vattenfall sieht für die deutsche Kohleenergie keine Zukunft. "Die Arbeitsplätze im Tagebau werden früher oder später verschwinden", sagte Magnus Hall SPIEGEL ONLINE. Das sei "eine schmerzhafte Erkenntnis", aber man müsse sie akzeptieren.
Der Energiekonzern Vattenfall kämpft um ein grünes Image und weiht seinen größten deutschen Windpark ein. Doch Greenpeace-Aktivisten bringen abrupt auf die Bühne, was gerade zum nächsten großen Konflikt zwischen Konzern und Regierung wird: der Kohleausstieg.
Um 300 Millionen Euro könnten die Rabatte für die Industrie bei der EEG-Umlage in diesem Jahr sinken. Das gefällt der Bundesregierung offenbar gar nicht. Sie ließ neue "existenzbedrohende" Belastungen von Unternehmen ausmachen und will die Befreiungen ausweiten. Praktischerweise darf sich die Industrie das Millionen-Geschenk nahezu selbst machen.
Hannelore Kraft: "Klimaschutz nicht um jeden Preis
Aachen (lor) NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat sich im Streit um die Zukunft der Braunkohle gestern bei der zentralen Mai-Kundgebung des Deutschen Gewekschaftsbundes (DGB) in Aachen hinter die Kumpel gestellt.
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Anmerkung der BI: Damit stellt sich die Ministerpräsidentin Frau Hannelore Kraft nicht nur gegen den Bundesminister für Wirtschaft..Sigmar Gabriel (SPD) sonder auch gegen ihre Bundesministerin für Umwelt...Frau Barbara Hendricks (SPD)
Der Tarifvertrag zur Gestaltung sozialverträglicher Personalmaßnahmen anlässlich der Beendigung vom deutschen Steinkohlenbergbau zum 31. Dezember 2018 wurde mit Wirkung zum 30. April 2015 aufgehoben, da die wesentlichen Ziele bereits erreicht wurden. Rund 2.300 Beschäftigten konnte auf Basis dieses Tarifvertrages eine neue berufliche Perspektive eröffnet werden. Der sozialverträgliche Anpassungsprozess wird weiterhin fortgesetzt
Der Energiekonzern Vattenfall kann sein ostdeutsches Braunkohlegeschäft innerhalb von 15 Jahren herunterfahren und auf Erneuerbare Energien umsteigen - ohne dadurch Arbeitsplätze oder Deutschlands Klimaschutzziel zu gefährden. Zu diesem Ergebnis über das Braunkohlegeschäft kommt eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace.
Der Kampf um Kraftwerke und Tagebaue holte Tausende auf die Straße: In Garzweiler stand eine Menschenkette, in Berlin heizte die Gewerkschaft dem Bundeswirtschaftsminister ein. Der bekommt in der Koalition immer mehr Druck.
Tausende gehen auf die Straße. Die einen für, die anderen gegen Braunkohle. Der Streit hat längst die Koalition erfasst.
V
on
Markus Balser
, Jannis Brühl und
Michael Bauchmüller
, Berlin/Immerath
Das letzte Aufbäumen beginnt für Dennis um halb fünf. Sieben Stunden Busfahrt von einem der größten deutschen Kohlekraftwerke zur Großkundgebung im Berliner Regierungsviertel. Demoschilder, Warnwesten: Am Nachmittag stehen Dennis, seine Kollegen vom rheinischen Braunkohlekraftwerk Niederaußem und gut 10 000 Kohlekumpel aus ganz Deutschland vor dem Kanzleramt.
Bedeuten die Klimaschutz-Pläne der Regierung das Aus für die letzte unsubventionierte Energiequelle Deutschlands? Klimaschützer und Gewerkschaften tragen ihren Grundsatzstreit nun auf der Straße aus.
Mit einer solchen Eskalation des Streits hat in der Bundesregierung wohl niemand gerechnet. Mehr als 15.000 Beschäftigte aus der deutschen Kohle-Wirtschaft wollen am Samstag vor dem Bundeskanzleramt für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstrieren. Beschäftigte, Landesminister und Gewerkschaftsführer machen Front "
gegen den sozialen Blackout ganzer Regionen
."
D
ie Klima-Abgabe soll an die Strom-Großhandelspreise gekoppelt werden.
Berlin (mar/qua) Nach massiver Kritik von Gewerkschaften, Kohle-Ländern, Energiekonzernen und der Union will Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) seine Pläne für eine Klimaschutz-Abgabe für ältere Kohlekraftwerke abmildern.
Düsseldorf.
Der Kampf um die Braunkohle schweißt Nordrhein-Westfalen zusammen. Gegen die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplante Klima-Abgabe für alte Kohlekraftwerke hat sich ein breites Bündnis von CDU, SPD, Gewerkschaften und Wirtschaft gebildet.
Erkelenz.
Anwohner hoffen, dass die Klimaabgabe das Ende des Tagebaus besiegelt. Die RWE-Beschäftigten fürchten dagegen um Tausende Stellen.
Von hier aus habe man einen guten Ausblick auf das Loch, sagt Dirk Heupts und streckt den Arm aus. "Dahinten war mal Otzenrath", sagt er. "Und ganz dahinten lag Garzweiler." Es sind Orte, die längst von der Landkarte verschwunden sind.
"Die Krise ist bei Weitem noch nicht ausgestanden", sagte RWE-Chef Peter Terium zu den Aktionären.
Von Martin Balser, Berlin
Die Saalkameras zoomten die Führung des Energiekonzerns ganz nah heran. Als RWE-Chef Peter Terium am Donnerstag zu Beginn der Hauptversammlung seinen ganzen Vorstand auf die Bühne holte, wurde es persönlich: "Viele Fragen gehen einem gerade durch den Kopf", sagte der Chef des angeschlagenen Stromkonzerns. Nach dem Atomausstieg greife die Politik auch noch Braunkohlekraftwerke an.
Berlin.
Fraktion will Gabriels Klima-Abgabe nicht mittragen. RWE vor harter Tagung.
Von B. Marschall und A. Höning
Die Unionsfraktion stemmt sich gegen die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplante Klima-Abgabe für ältere Kohle-Kraftwerke. Die Abgabe laufe darauf hinaus, "lediglich deutsche CO2-Emissionen durch ausländische zu ersetzen", heißt es in einem Brief der Energieexperten an die Mitglieder der Unionsfraktion.
Deutschland hat 2014 erneut einen Rekord beim Stromexport aufgestellt. Nie zuvor wurden so viel Elektrizität exportiert, und nie zuvor gab es einen so hohen Überschuss an Strommengen wie im Vorjahr. Die Erlöse aus dem Stromexport gingen allerdings aufgrund sinkender Strompreise leicht zurück, und auch die Preisdifferenz zwischen dem höherwertigen Exportstrom im Vergleich zum Importstrom ist gesunken. Doch nach wie vor bringt der Strommarkt den Deutschen per Saldo erhebliche Einnahmeüberschüsse, sie lagen 2
014 bei 1,75 Milliarden Euro
. Dies geht aus einer Auswertung der Datenbank des Statistischen Bundesamts (Destatis) durch den Phasenprüfer hervor.
EWS-Veranstaltung mit Autor Malte Kreutzfeld / These: Politik und Wirtschaft sind schuld am gestiegenen Strompreis.
SCHÖNAU. FAZ-Journalist und Buchautor Malte Kreutzfeld zog am Freitag gemeinsam mit Gastgeber Sebastian Sladek in der EWS-Kulturhalle energisch gegen den "Strompreiskomplott" zu Felde. Und jede Menge Gäste belohnten die Attacken des Stromexperten gegen die Atomlobby in Politik und Wirtschaft mit rauschendem Beifall.
Der Anteil an eingespeistem Ökostrom steigt im März auf einen Rekord. Gleichzeitig verzeichnet das EEG-Konto ein Plus in Milliardenhöhe. Denn mehr Ökostrom im Netz bedeutet nicht zwangsweise, dass die EEG-Umlage und damit die Strompreise steigen.
16.04.2015 – Ökokraftwerke haben im März so viel sauberen Strom eingespeist wie noch nie. Dennoch verzeichnet das EEG-Konto nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber ein Plus von fast fünf Milliarden Euro.
Vier von fünf Deutschen wissen nicht, dass Braunkohlekraftwerke große Mengen giftigen Quecksilbers ausstoßen. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der unabhängigen Umweltschutzorganisation Greenpeace. Quecksilber wird über die Nahrungskette und speziell über den Verzehr von belastetem Fisch aufgenommen. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, sich für schärfere Grenzwerte insbesondere für Braunkohlekraftwerke einzusetzen.
Demonstration in Hannover Südlink treibt Bürger zum Landtag
Etwa 400 Mitglieder mehrerer Bürgerinitiativen haben am Sonnabend gegen die geplante Stromtrasse Südlink demonstriert. In einem Zug durch Hannovers Innenstadt trugen sie einen 60 Meter langen Pfeil aus gelbem Plastik zum Landtag, der die mögliche Höhe notwendiger Masten symbolisieren sollte.
Sigmar Gabriels Klimaabgabe kommt bei den Gewerkschaften gar nicht gut an. Der Minister muss erklären, was seine Energiepolitik für Braunkohle-Reviere bedeutet. Ein Kommentar
Zwei Herzen schlagen in Frank Bsirskes Brust. Mindestens. Der einzige Grüne unter den hiesigen Gewerkschaftsführern findet Umwelt- und Klimaschutz natürlich gut. Als Vorsitzender einer Zwei-Millionen-Mitglieder-Gewerkschaft und Aufsichtsrat der
RWE AG
hat Bsirske indes eine andere Rolle zu spielen: Der Arbeiterführer verteidigt Arbeitsplätze.
Manfred Burzler, selbst Unternehmer, hat einmal nachgerechnet, wie sich die Kosten des Netzausbau´s auf Ihre Stromrechnung auswirken können. Als Beispiel wird eine durchschnittliche Familie herangezogen. Auch jedes kleine, mittlere oder auch größere Unternehmen, das nicht von der EEG befreit ist, kann sich vorstellen, was das auf der Stromrechnung bedeutet. Dagegen wirkt die Berechnung der 2 Preiszonen in Deutschland, mit der versucht wird Ängste in der Bevölkerung zu schüren, geradezu lächerlich. Hier wird von ca. 10% höheren Kosten in Bayern gesprochen-das wären bei einem Börsenpreis von 3 Cent/KWh- 0,3 Cent/KWh.
Aktivistin Tina Ternus über Umlage, Kohle und Kampagnen
Gottgegeben und totgeschwiegen, Teil 2
Energiebloggerin Tina Ternus berichtet im zweiten Teil unseres Interviews über ihre Motivation und ihren Antrieb, das Zustandekommen der EEG-Umlage nachzurecherchieren und sie spricht über gezielte Kampagnen gegen das EEG und die Bürgerenergiewende.
War die Regenerativbranche Zielscheibe einer gezielten Kommunikationskampagne?
Nun, es gibt Fragen, die verlangen nach einer Antwort. Im Jahr 2009, genauer gesagt am 15. Oktober 2009, als mit der EEG-Umlage 2010 die EEG-Umlage das erste Mal nach der neuen Berechnungsmethode bekanntgegeben wurde, stieg die EEG-Umlage um etwas mehr als 70 Prozent.
Aktivistin Tina Ternus über Umlage, Kohle und Kampagnen
Tina Ternus ist bekannt geworden durch ihre investigativen Berichte über das tatsächliche Zustandekommen der EEG-Umlage und über gezielte Kampagnen zur Laufzeitverlängerung im Auftrag der konventionellen Energiewirtschaft. Im folgenden Interview erzählt sie, was sie bewegt und woher ihre Motivation rührt. Tina Ternus betreibt zusammen mit ihrem Mann das
Photovoltaikbüro in Rüsselsheim
. 2014 nahm sie als Mitbegründerin der
Energieblogger
den Solarpreis entgegen.
Berlin/Düsseldorf.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zeigt Verständnis für die Job-Angst vieler Mitarbeiter in der Kohle-Industrie. Bei der geplanten neuen Klima-Abgabe signalisiert er Kompromissbereitschaft.
Nach massiven Protesten aus der Energiewirtschaft und den Kohle-Ländern Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gegen die geplante neue Klima-Abgabe für ältere Kohlekraftwerke hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) den Betroffenen ein Friedensangebot unterbreitet.
Strom soll wieder teurer werden - trotz Milliardenplus durch EEG-Umlage
Mittwoch, 01.04.2015
Die Energiewende entpuppt sich für Stromnetzbetreiber als rentables Geschäft: Zu Jahresbeginn konnten sie dank EEG-Umlage einen Rekordbetrag einstreichen. Die Verbraucher profitieren hingegen nicht - im Gegenteil: Strom soll wieder teurer werden.
Die deutschen Stromnetzbetreiber haben zu Jahresbeginn deutlich mehr Geld mit der EEG-Umlage eingenommen als sie den Herstellern von Ökostrom gezahlt haben. Wie die "Bild"-Zeitung mit Verweis auf das Bundeswirtschaftsministerium berichtet, betrug der Überschuss auf dem EEG-Konto zum 1. März 4,2 Milliarden Euro.
Münster (iwr-pressedienst) - Die Sturmserie in dieser Woche hat Deutschland einen neuen Wind- und Solarrekord beschert. Am Montag, den 30.03.2015, lieferten Wind- und Solaranlagen zur Spitzenlastzeit mit einer Leistung von zusammen knapp 44.000 Megawatt (MW) Strom, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Das entspricht der Leistung von rd. 40 durchschnittlichen Großkraftwerken.
Die heftigen Reaktionen aus den Braunkohlerevieren auf von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagene Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke, zeigt auf, dass bei den Managern der Kohlewirtschaft die Nerven blank liegen – nicht nur wegen der Klimaabgabe, sondern wohl weil die Kohlewirtschaft insgesamt wirtschaftlich immer weiter unter Druck kommt. Statt die Zeichen der Zeit zu erkennen und für einen von der Politik aktiv unterstützten Strukturwandel mit Erneuerbaren Energien zu kämpfen, halten Sie krampfhaft an der zukunftslosen Klimazerstörung fest.
Am Vormittag des 25.03.2015 wurde ein Block des Atomkraftwerk Grundremmingen nach einem Druckluft-Ausfall vom Netz genommen worden. Genaue Einzelheiten sind noch unklar.
Die Druckluftversorgung von Reaktor C wurde bei der planmäßigen Revision von Block B unterbrochen, worauf sich Block C abgeschaltet hat. In Grundremmingen ist das Druckluftsystem teil der Sicherheitseinrichtung. Aus welchem Grund die Druckluftversorgung eines benachbarten Reaktors unterbrochen werden konnte ist unklar.
Trotz der fehlenden Stromeinspeisung kam es zu keinen Stromausfällen in Bayern.
In der Lausitz demonstrieren Vattenfall-Mitarbeiter, Kohlegewerkschaft und Landesregierung gegen den Klimaschutzplan von
Wirtschaftsminister Gabriel für alte Kohlekraftwerke. Die Kohlelobby läuft heiß, obwohl die Pläne kaum ausreichend sind.
28.03.2015 –
Der Schritt von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) war längst überfällig. Bereits im Dezember hatte das Bundeskabinett das Klimaaktionsprogramm gebilligt, mit dem die deutschen Klimaschutzziele bis 2020 noch erreicht werden sollen. Auch der Energiesektor steht in der Pflicht und muss 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger ausstoßen.
Endlich! Der Braunkohle geht es an den Kragen. Zumindest wenn Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hart bleibt.
Gabriel hat gerade in einem Eckpunktepapier vorgeschlagen, den CO2-Ausstoß alter Kohlekraftwerke durch eine Klimaschutzabgabe um insgesamt 22 Millionen Tonnen CO2 bis 2020 zu drosseln. Damit soll ein Teil der bestehenden Lücke geschlossen werden, um die Klimaschutzziele bis 2020 doch noch zu erreichen.
1122 Unterschriften hat die Hürther Bürgerinitiative gegen neue Hochspannungsmasten gesammelt. Die Initiative schaltet jetzt den Petitionsausschuss ein. Die Anwohner kämpfen seit mehreren Jahren für ein Erdkabel. Von Andreas Engels
Essen.
Die Klima-Abgabe macht Hambach und Inden künftig überflüssig. Kraft mahnt Gabriel, an die Jobs zu denken. Der will
am Klimabeitrag nicht rütteln. Morgen demonstriert die Belegschaft am Landtag.
Die Kohle-Pläne von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) werden auch dramatische Auswirkungen auf die Tagebaue im Land haben. RWE geht davon aus, dass schon ab 2020 zwei der drei Tagebaue nicht mehr benötigt werden - und zwar Inden und Hambach, wie es in Konzernkreisen heißt.
Berlin.
Die Bundesregierung will zur langfristigen Sicherung der Stromversorgung etwa acht größere Kraftwerke unter Vertrag nehmen. Die Verbraucher werden das bezahlen müssen.
Deutsche Stromversorger haben Rückstellungen gebildet, um den milliardenteuren Abriss von Atomkraftwerken sowie die weitere Milliarden kostende Suche und den Bau eines Endlagers zu finanzieren.
Ein Gutachten stellt nun aber fest, dass die Finanzierung bei unterschiedlichen Szenarien - etwa einer Insolvenz - stark gefährdet wäre.
Wirtschaftsminister Gabriel prüft nun verschiedene Maßnahmen, um die Rückstellungen zu sichern - ein Modell könnte ein öffentlich-rechtlicher Fonds sein.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Das "goldene Ende" zählt für Manager normalerweise zu den glücklichsten Phasen überhaupt. Fabriken oder Maschinen sind dann abgeschrieben, sie arbeiten nicht mehr für die Bank, sondern nur noch für die Habenseite. Auch Deutschlands Atomkraftwerke haben jahrelang am "goldenen Ende" Geld verdient: Sie hatten nichts mehr abzustottern, aber viel zu verdienen, grob überschlägig eine Million Euro am Tag. Nur kommt bei ihnen nach dem goldenen noch das bittere Ende: Milliarden wird der Abriss kosten, weitere Milliarden Suche und Bau eines Endlagers. Um die 36 Milliarden Euro haben die Konzerne dafür an Rückstellungen gebildet. Fragt sich nur, ob auf die Milliarden Verlass ist.
Essen.
Konzern sieht 30 000 Jobs in Gefahr. IG BCE warnt Gabriel vor sozialer Krise.
Von Antje Höning
RWE ist geschockt. Der Konzern brauchte 24 Stunden, um auf die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zu reagieren. Dann erklärte der Versorger: "Mit den Vorschlägen wird bereits kurzfristig ein Ausstieg aus der gesamten Braunkohle eingeleitet. Nicht nur Kraftwerke, sondern auch die angeschlossenen Tagebaue und Betriebe müssen stillgelegt werden."
Kein Zusammenbruch des Stromnetzes nach Sonnenfinsternis
Frank Ambros
Ja wo war der viel beschworene Blackout nach der Sonnenfinsternis? Ich habe nichts gespürt. Das heißt, die Erneuerbaren Energien sind gar nicht so gefährlich wie von den Netzbetreiber vorhergesagt.
Das Problem das beschrieben wurde war, dass innerhalb von sehr kurzer Zeit eine hohe Strommenge wegbricht und dann sehr schnell wieder dazukommt. Als Vorsichtsmaßnahme wurden Notfallkraftwerke vorgehalten.
Ich erwarte in den nächsten Tagen Aussagen der Netzbetreiber, das es extrem schwierig gewesen sei Netz stabil zu halten, weil die bösen Solaranlagen von der Sonnenfinsternis beeinflusst werden.
Somit, alles ist gut gegangen und wir haben weiterhin die Hoffnung, dass den Bundespolitikern ein Licht aufgeht. Strom ist ja da.
Berlin.
Gabriels Strommarkt-Reform stößt in der Union auf Widerstand - nicht nur in Bayern. Der SPD-Chef hält an den Strom-Autobahnen fest und lehnt Hartz IV für Kraftwerke ab. Für Streit sorgt auch der Umgang mit Atom-Rückstellungen.
Von Antje Höning und Birgit Marschall
Eklat in der großen Koalition: Die Energieexperten der Unionsfraktion sagten gestern ein für morgen geplantes Treffen mit Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ab, in dem es um die Weiterentwicklung des Strommarktes gehen sollte. Gabriel hatte dazu gestern ein Eckpunktepapier übermittelt, das er zuvor mit Kanzleramts-Chef Peter Altmaier (CDU) vereinbart haben soll.
Wirtschaftsminister Gabriel will nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen zwei weitere Industriebranchen von der sogenannten Ökostromumlage befreien. Draufzahlen müssten dann Haushalte und mittelständische Firmen.
Hamburg - Die Kosten der Energiewende könnten sich weiter in Richtung der kleinen Verbraucher verschieben. Die Regierung erwägt, die Unternehmen aus der "Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung" sowie Hersteller von "Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen, gewalzten Ringen und pulvermetallurgischen Erzeugnissen" von der sogenannten Umlage für Ökostrom (EEG-Umlage) weitgehend zu befreien.
Eine Sonnenfinsternis könnte Deutschlands Stromversorgung am 20. März an ihre Grenzen bringen. Solche Extrembelastungen werden wegen der Energiewende stark zunehmen. Das zeigt eine Studie, die SPIEGEL ONLINE vorliegt.
Hamburg - Am Freitag wird sich der Mond vor die Sonne schieben und Dunkelheit über Deutschland bringen.
Partielle Sonnenfinsternis
heißt das seltene Naturschauspiel. Für viele Kinder, Bürger und Wissenschaftler ist es ein Faszinosum - für die Betreiber der Stromnetze der ultimative Stresstest.
Fukushima, RWE-Blues und das ferne Lob der Energiewende
Immer wieder samstags:
Unsere Herausgeber
erzählen im Wechsel, was in der vergangenen Woche wichtig für sie war. Heute: Claudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft und Chefin des Energie- und Umweltbereichs am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW.
klimaretter.info: Frau Kemfert, es gibt Daten im Leben, die sind vermutlich bei jedem Menschen gleichsam in die Biografie eingebrannt.
Vor vier Jahren
passierte "Fukushima". Wissen Sie noch, was Sie damals gerade gemacht haben?
Claudia Kemfert: Am 11. März 2011 war ich in Berlin, es war ein Freitag, und ich habe die schrecklichen Bilder aus Fukushima im Fernsehen verfolgt.
Klaus Töpfer
und ich waren eingeladen, am 12. März im WDR-Presseclub über globale Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu diskutieren. Das Programm wurde kurzerhand geändert und wir haben nur über die Gefahren von Atomenergie debattiert. Klaus Töpfer und ich haben auch nach der Sendung intensiv weiterdiskutiert.
Viele Solaranlagen werden ausfallen, wenn am 20. März der Mond die Erde verdunkelt. Mehr als 30 Prozent der Deutschen glauben, dass die Sonnenfinsternis einen großflächigen Stromausfall auslösen kann.
Jeder dritte Deutsche befürchtet, dass die Sonnenfinsternis am 20. März einen weiträumigen Stromausfall verursachen könnte. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hervor, die der "Welt am Sonntag" vorliegt.
Die Stromriesen sind selbst schuld an ihrer Misere.
Doch wir alle könnten die Quittung dafür bekommen.
Von Sebastian Heinrich
Regensburg (ots) - Die Misere der Energiekonzerne wird hierzulande immer größer: RWE und Eon präsentieren dramatisch schlechte Zahlen, Vattenfall und EnBW suchen die Flucht aus dem deutschen Strommarkt. Unmittelbar betrifft das die Aktionäre der Stromkolosse - vor allem aber die Mitarbeiter, die sich vor den nächsten Entlassungswellen fürchten müssen. Am Ende trifft uns das Problem aber alle.
Die großen Energiekonzerne bieten ein Bild des Jammers. Das ist nicht nur ihre Schuld. Es hat mit der unbegreiflichen Eile zu tun, mit der die Bundesregierung nach der Katastrophe von Fukushima reagierte.
Ein Kommentar von
Karl-Heinz Büschemann
Die großen Energiekonzerne bieten ein Bild des Jammers. Eon legte am Mittwoch die Bilanz für 2014 vor und präsentierte 3,2 Milliarden Euro Verlust. RWE hat am Tag zuvor schlechte Zahlen geliefert, und der Vorstandschef jammert, das Tal der Tränen sei noch nicht durchschritten. Bei EnBW und Vattenfall ist die Lage angespannt.
„Managerfehler treiben Energiekonzerne in den Ruin“ Newsletter
von Hans-Josef Fell
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Nun ist es auch wissenschaftlich bestätigt: Das Festhalten der Energiekonzerne an der alten fossil-atomaren Energiewirtschaft ist eine Hauptursache für deren Finanznöte. So das Ergebnis einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie (http://bit.ly/1ExPXs9).
Gerade die Vorstände vier großen Atomkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW haben in Deutschland in den letzten Jahrzehnten durch ihr unbelehrbares Beharren auf ihren alten Geschäftsmodellen den Aktionären und der Umwelt enorm geschadet. Mit Ihren Entscheidungen für Laufzeitverlängerung der AKW und für neue Kohle- und Erdgaskraftwerke haben sie zwar persönlich Millionen von Euro als Boni und Gehalt kassiert, aber gleichzeitig die Konzerne immer tiefer in Richtung Ruin gefahren.
Die rot-grüne Regierung in NRW hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt. Doch in der Praxis hat sich bislang nicht viel getan. Strom wird auch weiterhin vor allem aus Kohle gemacht. Besonders die SPD tut sich schwer mit dem Umstieg.
Klimapolitik mit der Kettensäge. Ein halbes Dutzend Männer und Frauen schneiden in Holzweiler, einem Dorf zwischen Köln und Aachen, alte Kirsch- und Apfelbäume zurecht. Das machen sie jedes Jahr, immer Ende Januar, Anfang Februar. Trotz des schlechten Wetters haben sie viel Spaß, vor allem beim Gruppenfoto.
Mit 1,4 Billionen Euro Anlagebestand sind die deutschen Versicherer die größten institutionellen Anleger der Republik: Bisher investierten sie nur einen Bruchteil davon in erneuerbaren Energien. Das soll sich nun ändern
Selbst dem Fachorgan „Versicherungswirtschaft heute“ war die Meldung vom vergangenen Mittwoch nur wenige Zeilen wert: „Munich Re erwirbt Fotovoltaik-Anlagen in Großbritannien“. Über seine Vermögensmanagementtochter MEAG habe der größte Rückversicherer der Welt Solarparks in Wales, Cornwall und bei Cambridge erworben. Von Investitionen im „mittleren zweistelligen Millionenbereich“ war die Rede. Millionen Pfund? Euro? Fast egal, es waren Peanuts für die Munich Re.
Modernstes Gaskraftwerk Deutschlands: Eon will Irsching schnell abschalten
Freitag, 06.03.2015, 08:27
Das bayerische Gaskraftwerk Irsching gilt als das effizienteste seiner Art in Deutschland. Trotzdem war es stets unrentabel und soll nun abgestellt werden. Eigentlich sollte es zur Absicherung des Stromnetzes beitragen. Ministerpräsident Seehofer droht nun Ärger.
Bis hierhin und nicht weiter: Stoppt die Kohlebagger und Klimakiller! 2015 wird ein wegweisendes Jahr für den Klimaschutz. Wir haben die Chance, den Ausstieg aus dem Landschafts- und Klimakiller Kohlekrafteinzuleiten. Die Bundesregierung entscheidet demnächst, ob die Energiekonzerne ihre CO2-Emissionen mindern und dafür Kohlekraftwerke abschalten müssen. In Nordrhein-Westfalen verhandelt zu dem die Landesregierung über die Zukunft des Tagebaus Garzweiler II, wo RWE bis 2045 weiter Braunkohle fördern will. Im Vorfeld des Weltklimagipfels in Pariskommt beiden Entscheidungen große Bedeutung zu. Doch die Kohlelobby macht massiv Front gegen die Pläne, den boomenden Kohlestrom zurückzudrängen.
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25. April, 13:00 Uhr, Braunkohlentagebau Garzweiler, NRW
Die Energiewende verunsichert ganze Branchen. Einige bangen um Märkte, andere kassieren Milliarden. Einblicke in eine beispiellose Lobbyschlacht.
Entwarnung. Ganz offiziell. Der Schweinswal fühlt sich wohl. Trotz gewaltiger Windräder in seiner Nachbarschaft. Trotz Tausender Tonnen Baustahl, die in den Meeresgrund gehämmert werden. Die Schallschutzmaßnahmen beim Bau des Windparks Butendiek westlich von
Sylt
waren „erfolgreich“. Die Rammarbeiten „leise“. Und die Schweinswal-Population zeigte „keine messbaren Veränderungen“.
Jubelmeldungen wie diese verbreitet die Web-Seite
www.offshore-windenergie.net
im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.
Essen .
In den letzten beiden Teilen unserer Serie geht es um einen stromintensiven Konzern, der ausgerechnet vom Atomausstieg profitieren will, und um ein Familienunternehmen, das mit seinen Produkten Hausfrauen und -männer verzückt.
Von Maximilian Plück
Die große Koalition stoppt offenbar ihre Pläne, die energetische Sanierung von Häusern steuerlich zu begünstigen.
Das geht aus einem Brief des SPD-Fraktionschefs Oppermann an seine Fraktion hervor.
Hintergrund dürfte eine Unstimmigkeit mit Bayerns Ministerpräsident Seehofer sein.
Entscheidung der großen Koalition
Überraschend ist der eigentlich von Bund und Ländern schon beschlossene milliardenschwere Steuerbonus für das Dämmen von Gebäuden vorerst gestoppt worden.
Der Streit währte über Jahre, brachte beinahe eine Landesregierung zum Straucheln, die Kosten stiegen auf rund drei Milliarden Euro und bis heute ist der Nutzen umstritten. Dennoch geht das ungeliebte Steinkohlekraftwerk Hamburg-Moorburg nun ans Netz.
Hamburg
. Da steht es nun — und produziert Strom. Richtig glücklich scheint aber niemand über die offizielle Inbetriebnahme des ersten Blocks von einem der größten Steinkohlekraftwerke Europas zu sein. Betreiber Vattenfall nicht, weil sich das Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg angesichts von rund drei Milliarden Euro Baukosten wirtschaftlich wohl kaum betreiben lässt.
Keine Angst vor der Wahrheit – so wirbt der SPIEGEL für sich. Ließt man den aktuellen Artikel “Brennende Masten”, so steigt mein Blutdruck und ich könnte fast wirklich zum Wutbürger werden. Allerdings nur aufgrund der infamen, schlecht recherchierten Berichterstattung der Autoren. Sinngemäß heißt es z.B. in dem Artikel, daß halb Pegnitz auf den Beinen war, als die Feuer und Flamme Demo stattfand, um sich am Feuer zu wärmen (man könnte meinen,wir leben alle in Höhlen) und unter Jubel den brennenden Masten einstürzen zu sehen. Begleitet wurde das Ganze vom Bürgermeister unter dem Segen des Pfarrers (ich hab keinen gesehen). Ich war bei dieser Demo selbst anwesend.
Europäische Übertragungsnetzbetreiber starten Transparenzplattform
Die vier deutschen Übertragungsnetz-betreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW beteiligten sich aktiv in den ENTSO-E-Gremien, um für einen erfolgreichen Start der Transparenzplattform zu sorgen.
Der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E), dem auch die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW angehören, hat am 5. Januar 2015 die zentrale europäische Transparenzplattform gestartet. Damit ist es ab sofort noch einfacher, einen Überblick über Stromerzeugung, -trans-port und -verbrauch sowie das grenzüberschreitende Engpassmanagement in Deutschland und Europa zu bekommen.
Auf dem so genannten EEG-Konto häuft sich ein gewaltiger Überschuss an - von derzeit 3,5 Milliarden Euro. Der Grund: Die Verbraucher zahlen offenbar eine zu hohe Ökostrom-Umlage. Doch die Netzbetreiber wollen ihnen das Geld nicht zurückgeben - und legen es stattdessen auf die hohe Kante.
Hamburg - Lange Zeit ähnelte das Erneuerbare-Energien-Gesetz einem schwarzen Loch: Egal wie hoch der Ökostrom-Zuschlag war, nie kam genügend Geld zusammen, um die Ansprüche von Windmüllern und Solaranlagen-Betreibern zu befriedigen.
Am 20. März könnte eine partielle Sonnenfinsternis den Solaranlagen in Deutschland für kurze Zeit die Energiequelle entziehen. Droht damit ein echter Härtetest für die Leistungskraft der heimischen Stromversorgung?
Von Ralph Diermann
Den 20. März dieses Jahres haben sich die Freunde der Astronomie schon lange dick im Kalender markiert. An diesem Tag schiebt sich der Mond wieder einmal zwischen Sonne und Erde, sodass sich der Himmel über dem Nordatlantik vormittags für mehrere Minuten vollständig verdunkelt.
Auch in dieser Woche reißt die Kritik an der bayrischen Haltung zum Stromtrassenausbau nicht ab. Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Thüringen fordern ein Machtwort von Angela Merkel in Richtung Horst Seehofer. Zeitgleich investiert der Technikriese Apple in Solarenergie und NordLink lässt Norwegen näher an Deutschland rücken. Diese und weitere spannende Themen in der aktuellen Presseschau
Essen/Erkelenz.
Die Netzagentur erwartet das Aus für 20 Braunkohle-Blöcke bis 2025. Damit könnte auch der Tagebau Garzweiler II früher enden. Das fordern Erkelenz und die Grünen. Verdi sorgt sich um Tausende Jobs. Der Landtag muss ran.
Von Antje Höning und Andreas Speen
Das Szenario der Bundesnetzagentur, wonach RWE bis 2025 rund 20 Kraftwerks-Blöcke im rheinischen Revier abschalten wird, lässt Bürger in der Region auf ein vorzeitiges Ende des Tagebaus Garzweiler hoffen. "Damit läuft alles auf unser Ziel zu, dass der Tagebau Garzweiler II kleiner wird", sagte Peter Jansen, Bürgermeister der Stadt Erkelenz, unserer Zeitung. Insbesondere dürfte die Umsiedlung der Menschen aus Holzweiler endgültig vom Tisch sein, die dem Braunkohle-Bagger weichen sollen.
Netzagentur: Bis 2025 sind 20 Braunkohle-Blöcke stillgelegt
Essen.
Der Druck auf RWE wächst. Die Behörde erwartet das
Aus für Blöcke in Niederaußem, Weisweiler und Neurath.
Von Antje Höning
Der Druck auf den angeschlagenen Energiekonzern wächst. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Stromproduktion aus Braunkohle in den nächsten zehn Jahren kräftig sinken und über 40 Anlagen, davon 20 von RWE, stillgelegt werden. Das geht aus dem aktuellen Szenario der Netzagentur hervor, das unserer Zeitung vorliegt.
Styropor in den Außenwänden soll die Heizkosten drücken. Doch Feuer kann sich in dem Material schnell ausbreiten. Der Verband der Berufsfeuerwehren empfiehlt dringend eine Nachrüstung. Auch die Politik will reagieren.
Deutschlandweit werden jedes Jahr Tausende Wohnhäuser mit einer Wärmedämmung ausgestattet. Die Bewohner sollen so Energie sparen und das Klima schützen. Doch eines der am häufigsten eingesetzten Materialien, expandiertes Polystyrol, vielen besser bekannt unter dem Namen Styropor, gerät zunehmend in die Kritik: Es kann sich bei einem Brand entzünden. Jetzt reagiert die Politik.
Wir erinnern uns, dass sich die
EEG-Umlage
im Jahre 2015 ganz, ganz leicht verringert hatte. Für 0,07 Cent bekommt man als Einzelner nichts, sammelt aber im Kollektiv ein Vermögen an. Ein Haben von 3,5 Milliarden Euro steht auf dem Gemeinschaftskonto der Deutschen Stromkunden, wie
das PV-Magazine mitteilt
. Dafür bekommt man 76 TWh Strom an der Börse – oder etwa 14% des Jahresverbrauchs von Deutschland. Da auch diese Zahl schwer verständlich ist: Man hätte mit dem Guthaben soviel Strom kaufen können, wie die Deutschen seit dem 1.1.2015 verbraucht haben (und etwas mehr…).
Die Braunkohle ist eines der letzten profitablen Geschäftsfelder von RWE und Vattenfall. Doch jetzt streicht die Bundesnetzagentur in ihren Planungen mal eben mehr als die Hälfte der Kraftwerke. Die Begründung ist vor allem für Vattenfall bitter.
Hamburg - Letzte Ausfahrt Schwarze Pumpe: Geht es nach der Bundesnetzagentur, ist der Ort in der Lausitz schon in wenigen Jahren eine Art Rückzugsgebiet für Braunkohlekraftwerke. In ihren aktuellen Planungen jedenfalls geht die Behörde davon aus, dass der Großteil der Stromfabriken bald geschlossen wird.
Die HGÜ-Süd-Ost Trasse dient dem Abtransport des Braunkohlestroms aus dem Osten, welcher bundesweit durch die steigende Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien, EE, immer überflüssiger wird.
Mit der Trasse wird versucht, das darbende Geschäftsmodell von wenigen Stromoligopolisten zu retten und deren Niedergang politisch auf spätere Wahlperioden zu verschieben.
Das ist das St. Florians- Prinzip der Energie- Lobby- Politik in der Reinform:
Ursprünglich sollte 2016 mit den ersten Bauarbeiten für eine riesige Stromtrasse quer durch Deutschland begonnen werden. Bislang scheitert das Projekt am Widerstand aus Bayern.
Ein monatelanger Energiedialog im Freistaat brachte kein Ergebnis.
Wenn sechs von neun Atomkraftwerken in Süddeutschland in den kommenden Jahren vom Netz gehen, droht ein Energieengpass.
Ende der Woche soll sich eine Delegation aus Bayern mit Bundeswirtschaftsminister Gabriel in Berlin treffen.
Von
Markus Balser
Wer den Machtkampf auf dem deutschen Energiemarkt gewonnen hat? Nirgendwo zeigt sich das so deutlich wie auf den Feldern an der Elbmündung im Kreis Dithmarschen an der deutschen Nordseeküste. Am Ufer wartet das stillgelegte Atomkraftwerk Brunsbüttel auf seinen Abriss. Im Hinterland drehen sich die Räder Dutzender Windparks. Dazwischen scheint fast jeder Fußbreit Marschboden mit Solarzellen bestellt zu sein.
Er geht bald zu Ende, er wird in Frage gestellt, er wird als Alibi-Veranstaltung zur Akzeptanzförderung gesehen. Der Energiedialog
Aufgrund der aktuellsten Theatervorstellungen unserer Politiker führt kein Weg an folgendem Resümee vorbei:
Zur Glaubwürdigkeit des in kürze vorgestellten Ergebnisses des sogenannten Energiedialogs.
Sie sagen nichts, Sie sagen doch etwas, Sie rudern vor, Sie rudern zurück. Letztendlich fischen Sie, Frau Aigner, im Trüben. Warum? Weil Sie versuchen aufgrund einseitiger Informationen Entscheidungen zu treffen.
Erdkabel müssen nicht teuer sein, meint ein niedersächsischer Ingenieur. Er hat ein neues Konzept entwickelt, Stromleitungen im Erdboden zu verlegen.
Willi Traut hat sich eine Solaranlage auf sein Dach geschraubt, er ist gegen Atomkraft und für die Energiewende. Aber dass der Stromnetzbetreiber Amprion jetzt eine neue 380-Kilovolt-Freileitung an seinem Haus in der Nähe von Neuss vorbeiführen will – das geht ihm zu weit. "Die Leitung stellt ein großes gesundheitliches Risiko dar. Außerdem beeinträchtigt sie das Landschaftsbild massiv", erklärt Traut. Dass sie notwendig ist, bezweifelt der Rentner gar nicht. Zusammen mit seinen Mitstreitern einer lokalen Bürgerinitiative fordert Traut aber, die Leitung als Erdkabel zu verlegen.
Rund 24 Milliarden Euro pro Jahr kassieren Energiefirmen für den Betrieb der Strom- und Gasnetze. Ob die Gebühren angemessen sind, weiß allein die Bundesnetzagentur. Nun kritisiert sie das Verfahren selbst als intransparent.
Bekanntlich ist nach dem Urteil der Stromdynastien und den Ansichten der Netzoligarchen und der geneigten Politiker- und Wissenschaftslobby der Strom aus Erneuerbaren Energien, EE, an allem schuld und ist somit das größte Übel. Die EE fungieren als 3-facher Buhmann:
Blackout wegen zu wenig Strom = 1. Große Stromlüge oder auch Versorgungs- bzw. Blackout-Lüge genannt
Blackout wegen zu viel Strom = 2. Große Stromlüge oder Netzausbaulüge
EE als Börsenstrompreissenker und dadurch gleichzeitiger Haushaltsstrompreistreiber = 3. Große Stromlüge oder Preislüge
Energiekonzern prüft Verkauf von Kraftwerken ins Ausland
20.01.2015, 19:19 Uhr
Harte Zeiten für RWE: Der unter drastischem Gewinnrückgang leidende Energiekonzern prüft nach eigenen Aussagen den Verkauf von Kraftwerken ins Ausland. Auch die Stilllegung weiterer Werke ist ein Thema.
Berlin Der Energiekonzern
RWE
greift unter dem Druck wegbrechender Gewinne in der Stromerzeugung zu drastischen Mitteln. „Wir prüfen, neben anderen Optionen, auch den Verkauf von Kraftwerken in andere Länder“, sagte Vorstandsmitglied Rolf Martin Schmitz am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters.
RWE klagt seit längerem gegen die Stilllegung von Atomkraftwerken.
Nun sorgt ein bislang unbekannter Brief von Jürgen Großmann an Hessens Ministerpräsidenten Volker Bouffier für Wirbel.
Von
Markus Balser
und
Michael Bauchmüller
Ex-RWE-Chef
Jürgen Großmann
schwante wohl bereits, was den Atomkonzernen droht. Als sich im März 2011 im japanischen Kernkraftwerk in Fukushima der schlimmste Atomunfall seit Tschernobyl ereignete, versetzte das Deutschland in Angst. Mit Macht stemmte sich Großmann gegen einen übereilten Atomausstieg, er warnte vor Blackouts und Hysterie.
RWE meldet Gewinneinbruch und legt Kraftwerke stil
Beim Stromkonzern RWE ist der Gewinn eingebrochen. Nun räumt der Versorger auf und legt unrentable Kraftwerke ganz oder vorübergehend still. Deren Energievolumen entspricht etwa einem Zehntel des bundesdeutschen Spitzenverbrauchs.
Düsseldorf - Mit drastischen Worten beschreibt RWE-Finanzchef Bernhard Günther die Lage des Energiekonzerns. "Die niedrigen Strompreise hinterlassen ihre Blutspur in unserer Bilanz", sagte der Manager angesichts des Quartalergebnisses. Der Nettogewinn ist um ein Viertel auf 995 Millionen Euro eingebrochen
Greenpeace-Studie: 92% der jungen Leute unterstützen Energiewende
Der Klimawandel ist für die Generation der 15 bis 24-Jährigen das wichtigste Umweltthema. 92 Prozent der jungen Menschen unterstützen ausdrücklich die deutsche Energiewende. 70 Prozent möchten zukünftig Ökostrom beziehen. Das sind die ersten Ergebnisse des zweiten „Nachhaltigkeitsbarometers“, einer repräsentativen Studie der Leuphana Universität Lüneburg im Auftrag von Greenpeace.
Elon und Felix, die zwei Orkantiefs vom Wochenende, haben für eine Rekordproduktion in den deutschen Windstromanlagen gesorgt.
Die Netzbetreiber stellt das vor große Herausforderungen, denn sie müssen die Schwankungen ausgleichen. Die Kosten dafür tragen letztlich die Stromkunden.
Von
Markus Balser
und
Michael Bauchmüller
, Berlin
Entwurzelte Bäume, lahmgelegte Züge, demolierte Autos - mit
Felix
u
n
d
Elon
fegte
n
am Woche
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e
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de gleich zwei Orkantiefs hintereinander über Deutschland hinweg. Im ganzen Land richteten die Stürme schwere Schäden an.
Das nagelneue Kohlekraftwerk Moorburg (Hamburg) scheint sich zu einer fatalen Fehlinvestition zu entwickeln.
“Wir würden das Kohlekraftwerk Moorburg jetzt nicht mehr bauen.” so wird Wirtschaftssenator Frank Horch zitiert. Auch Karen Kristina Hillmer (Pressesprecherin von Vattenfall) sagte „Wir auch nicht, jedenfalls nicht unter den geltenden politischen Rahmenbedingungen.“. Ein drei Milliarden Euro teures Kohlekraftwerk, dass jetzt keiner mehr richtig gebrauchen kann.
In wenigen Tagen ist es soweit, das Who is Who der deutschen und zum Teil auch internationalen Energiewirtschaft gibt sich wieder ein Stelldichein in Berlin. Auf Einladung des Handelsblattes trifft man sich heuer bereits zum 15. Mal vom 20. – 22.Januar zur Handelsblatt Jahrestagung „Energiewirtschaft“.
Das erklärt das von Industrie und Politik seit wenigen Tagen veranstaltete Säbelrasseln in Sachen Energiewende. Hier ein kurzer Rückblick.
Insgesamt 10 mal musste das Kraftwerk Hamm innerhalb von 3 Monaten wegen eines technischen Defekts ungeplant vom Netz genommen werden (blog.stromhaltig
berichtete
). Im April geht das Kraftwerk für ein Jahr in die Kaltreserve über (siehe
Flatterstrom zu Weihnachten
).
Bayern soll endlich dem Bau neuer Stromtrassen zustimmen, das forderte Wirtschaftsminister Gabriel am Wochenende. Andernfallswerde es teuer für Stromkunden. Ministerpräsident Seehofer weist die Aussagen verärgert zurück.
Stand: 06.01.2015
Hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in der "Bild am Sonntag" seine Stromtrassen-Forderung geäußert, antwortet nun Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer in der "Welt" darauf. Die Antwort fällt eindeutig aus: Er finde Gabriels Aussagen "amüsant" und "sehr eigenartig", so Seehofer. Dann setzt er verärgert nach:
"Das noch mit dem Argument zu garnieren, Bayern bekomme sonst höhere Strompreise, kann sich Sigmar Gabriel wirklich schenken."
Uwe Raab sieht den gesellschaftlichen Frieden in Gefahr — Ilse Aigner hat Einladung des Bürgermeisters abgelehnt - 04.01.2015 23:50 Uhr
PEGNITZ/MÜNCHEN - Bisher hat die Staatsregierung die Südost-Gleichstromtrasse kategorisch abgelehnt. Nun heißt es aus dem Wirtschaftsministerium: „Aussagen zur Notwendigkeit einzelner Trassen können erst nach Abschluss des Energiedialogs getroffen werden.“
Bei Blockade der XXL-Stromleitung: Gabriel droht Bayern mit höheren Strompreisen
Sonntag, 04.01.2015, 11:23
Eine gewaltige neue Stromleitung soll Windenergie von der Küste in den Süden Deutschlands transportieren. Der geplante Verlauf der XXL-Trassen sorgt aber seit Monaten für Streit in der Regierung. Nun setzt Wirtschaftsminister Gabriel der CSU ein Ultimatum - andernfalls werde es „bitter für die bayerische Wirtschaft“.
Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) plant einen umfassenden Umbau des Energiesektors nach Vorbild der Sozialreformen unter Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Gabriel sagte der "Bild am Sonntag"
: "Heute sind es die hohen Energiekosten, die vor allem energieintensiven Unternehmen das Leben in Deutschland schwer machen.
Die Industrie warnt Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer davor, im Streit um den Ausbau der
Stromnetze
den Bogen zu überspannen. Nationale Alleingänge und Egoismen der Bundesländer gefährdeten den Erfolg der Energiewende, so der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo.
CSU-Chef Seehofer stellte bereits im Februar vergangenen Jahres die Pläne zum Stromtrassenausbau von Nord nach Süd in Frage. Derzeit läuft in Bayern ein Dialog mit den Bürgern zu dem Thema, nachdem diese heftig gegen den Ausbau protestiert hatten. Im Frühjahr will Seehofer dann entscheiden. Experten halten es für möglich, dass die Strompreise im Süden Deutschlands steigen könnten, wenn der Netzausbau blockiert wird.
Es steht nicht gut um die großen Energiekonzerne. Die Energiewende in Deutschland zeigt Spuren und zwingt die vier großen Energieunternehmen zu Änderungen und Anpassungen ihrer Unternehmen. Nachdem E.on bereits angekündigt hat, sich aufzuspalten, kommen nun Neuigkeiten von Vattenfall. Durch das Ansteigen der dezentralen Energieproduktion wird in Zukunft immer weniger Energie aus großen Anlagen benötigt. Kohlekraftwerke verlieren an Akzeptanz und wirken sich negativ auf die CO2-Bilanz aus.
E.ON und RWE nehmen riesige Kohlekraftwerke in Betrieb
Münster - Die Stromversorger klagen im Zusammenhang mit der Energiewende immer häufiger über unrentable Kraftwerke, die stillgelegt werden müssen. Gleichzeitig nehmen die Versorger neue und immer größere Kohlekraftwerke in Betrieb. Nach Vattenfall legen nun auch E.ON und RWE nach.
Der Start des umstrittenen Hamburger Kohlekraftwerks Moorburg in den Regelbetrieb wurde zwar vom 23.12.2014 auf Ende Februar 2015 verschoben. Aber das neue Kohlekraftwerk Moorburg, das mit einer Gesamtleistung von 1.640 Megawatt (MW) zu den größten Europas zählt, nimmt bald die Stromproduktion auf. Auch bei den Energieversorgern E.ON und RWE werden in Kürze immer größere Kohlekraftwerke neu in Betrieb gehen und damit den deutschen und europäischen Strommarkt weiter belasten. Gaskraftwerke stehen dagegen vermehrt vor dem Aus.
Trotz riesiger Überkapazitäten: E.ON und RWE betreiben neue Kohlekraftwerke in den Niederlanden
Duisburg.
Eon hat den Anfang gemacht. Nun diskutieren die Stadtwerke Duisburg, ihre Stromerzeugung abzugeben oder stillzulegen, weil sie mit Kohle und Gas kein Geld mehr verdienen. Das könnte 200 Stellen kosten.
Von Antje Höning
Die schwere Krise der Energiebranche macht vor den Stadtwerken nicht halt. Nun prüft die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) eine Trennung von ihrem Kerngeschäft Stromerzeugung. "Wir werden prüfen müssen, ob die eigene Erzeugung weiterbetrieben werden kann", teilte DVV-Chef Marcus Wittig den Beschäftigten in einer Sonderausgabe des Mitarbeiter-Magazins mit.
FDP-Bundesvorstand beschließt Kernforderungen der liberalen Energiepolitik
Der Bundesvorstand der FDP hat auf seiner Sitzung am 8. Dezember 2014 seine Kernforderungen für eine liberale Energiepolitik beschlossen:""Die Nutzung von Energie gehört zu den wichtigsten Säulen des Wohlstands unserer Gesellschaft. Dabei wird die grundsätzliche Ausrichtung der Energiepolitik an den Zielen Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit von der FDP unterstützt". Die jüngere Entwicklung zeige jedoch, dass die Erreichbarkeit dieser Ziele durch den subventionsfinanzierten Ausbau erneuerbarer Energieträger und planwirtschaftliche Eingriffe in den Energiemarkt nicht gelingen kann.
Titisee-Neustadt ist ein beschaulicher Ort im Hochschwarzwald. Mit seiner berühmten Seestraße zähle er "zu den bekanntesten Ausflugszielen in ganz Europa", heißt es in der Eigenwerbung des 12.000-Seelen-Städtchens. Titisee-Neustadt ist allerdings mehr als nur eine Touristenattraktion. Angeführt von ihrem christdemokratischen Bürgermeister Armin Hinterseh, streitet die Gemeinde für ihr Recht auf Selbstbestimmung, seit gut zehn Tagen sogar vor dem Bundesverfassungsgericht.
Der Vorgang hat bundesweite Bedeutung, denn bekommen die Schwarzwälder recht, wird es für sämtliche Kommunen einfacher, lukrative Strom- und Gasnetze unter ihre Kontrolle zu bringen – zum Nachteil von großen Konzernen wie E.on.
Jetzt hat auch die einflussreiche grün-ideologische Beratergruppe der Bundesregierung, die Agora Energiewende, das Handtuch geworfen. Der Direktor der von grünen Stiftungen mit 14 Millionen Euro finanzierten Denkfabrik, Dr. Patrick Graichen, hatte mit seinen 19 Mitarbeitern die Aufgabe, die Energiewende in Deutschland mit immer neuen Ideen voran zu bringen. Er stellte laut „Die Zeit“ vom 4. 12. 2014 fest: Wir haben uns geirrt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen können die Kohlekraftwerke nicht ersetzen. Damit dürfte die Energiewende am Ende sein.
Von Hans-Günter Appel
Rückzug der Politik
Der Rückzug der Politik von der Energiewende läuft schon seit einiger Zeit. Bekannt ist der Ausspruch von dem SPD Vorsitzenden und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel über die deutsche Energiepolitik: „Die anderen Länder sagen, wir seien Bekloppte“.
Die Betreiber deutscher Atomkraftwerke sollen 17 Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen. Dieser soll sicherstellen, dass die Kosten für die Entsorgung gedeckt sind.
Die Energiekonzerne haben für diesen Zweck bereits Rückstellungen gebildet - allerdings zweifelt die Bundesregierung daran, dass diese auch sicher zur Verfügung stehen.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Die Bundesregierung plant einen milliardenschweren Fonds, um den Rückbau und die Entsorgung der deutschen Atomkraftwerke sicherzustellen. Das geht aus einem internen Papier von Wirtschafts- und Umweltministerium hervor, das der
Süddeutschen Zeitung
vorliegt. Demnach sollen die AKW-Betreiber stufenweise etwa 17 Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen, um die "langfristigen Verpflichtungen der Entsorgung" abzudecken.
Wiesbaden - Deutschland bleibt Exportland für
Strom
. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2013 71,8 Terawattstunden (TWh; 1 Milliarde Kilowattstunden; KWh) ausgeführt.
Gleichzeitig führte Deutschland rund 36,9 TWh über die europäischen Stromnetze ein.
Damit ergibt sich ein Exportüberschuss von 34,9 TWh.
Gegenüber 2010 habe sich der Überschuss nahezu verdoppelt - vor allem wegen des kräftigen Ausbaus der
Erneuerbaren Energien
Das Wirken Simon Wittmanns als Arbeitsgruppenmoderator im Energiedialog Bayern ist keinesfalls ausreichend gewürdigt, denn ein Konsens wie beschrieben ist nicht in Sicht. Die erwähnten Pflöcke „Energie für Bayern: sicher, bezahlbar und nachhaltig “ wurden vom Bayerischen Wirtschafts-und Energieministerium vorgegeben und von Ministerin Aigner mehrfach öffentlich verkündet.
Hier liegt das heiße Eisen, das Wittmann, ein alter Weggefährte von Horst Seehofer, anpacken muss, soll der Energiedialog nicht zur Farce werden
Umweltökonomin sieht massive Stimmungs- und Panikmache gegen Öko-Energien
Moderation: Ulrike Timm
"Die Zukunft ist erneuerbar!" Davon ist Claudia Kemfert überzeugt. Beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist die 45-Jährige zuständig für das Thema Energie. "Im Gespräch" erklärt sie den Strommarkt und die Folgen der Energiewende.
"Wähle einen Beruf, den Du liebst, und Du brauchst niemals in Deinem Leben zu arbeiten." So lautet der Wahlspruch der Umweltökonomin Claudia Kemfert, frei nach dem chinesischen Lehrmeister Konfuzius.
Die meisten Beiträge auf dieser Seite schreibe ich selbst. Sie spiegeln somit meine persönliche Wahrnehmung wieder. Auch mit diesem Beitrag will ich meine persönliche Meinung wiedergeben. Es geht um die aktuelle Situation in der wir uns befinden. Ständige Diskussionen über Preiszonen, Lobbyismus, Gesundheitsrisiken usw..
Viele Menschen, mit denen ich in Bezug auf die Stromtrasse in Verbindung bin, sprechen von Offenheit und Transparenz. Doch das wird nur gesagt, verhalten wird sich anders.
Dass dieser Artikel (*) ausgerechnet in der bislang der Energiewende gegenüber völlig unkritischen “Zeit” erscheint ist die eine Überraschung. Die andere ist, wer darin so prominent zitiert wird, und in seiner Kritik kein gutes Haar am Projekt Energiewende lässt. Es ist einer der führenden Vordenker in Deutschland, wenn es um den Einsatz sogenannter Erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung geht, der Leiter des Thinktanks
Agora Energiewende
,
Simone Peter, Bundesvorsitzende von
Bündnis 90/Die Grünen
, und Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am
Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
diskutierten am 04.12.2014 über die Pläne von E.ON und andere aktuelle Entwicklungen in der Energiewirtschaft. Kemfert nannte den Schritt von E.On zwar “klug”, warnte aber wie Peter (“keine Bad Bank!”) davor, dass “die Steuerzahler einspringen müssten, wenn die Rückstellungen nicht ausreichten”.
Vattenfall will deutsche Braunkohlesparte schnell loswerden
05.12.2014
Stockholm - Der schwedische Energiekonzern
Vattenfall
will so schnell wie möglich seine Braunkohlegruben und Kohlekraftwerke in der Lausitz loswerden. Konzern-Chef Magnus Hall verspricht Sachsen und Brandenburg dabei eine enge Zusammenarbeit.
"Wir haben keinen genauen Zeitplan, aber wir haben gesagt, dass wir versuchen werden, das so schnell wie möglich zu machen", sagte Unternehmenschef Magnus Hall am Freitag in Stockholm. Er war zuvor zu Gesprächen mit den Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Stanislaw Tillich (CDU), zusammengekommen.
Vattenfall nimmt riesiges Kohlekraftwerk in Betrieb
Münster - Obwohl bereits gewaltige Kraftwerks-Überkapazitäten auf dem deutschen Strommarkt lasten, geht im Dezember in Hamburg eines der größten Kohlekraftwerke in Europa ans Netz. Das neue Kraftwerk verschärft die Situation auf dem angespannten Strommarkt.
Einen Tag vor Heiligabend will der Betreiber Vattenfall den ersten Block des neuen Steinkohle-Kraftwerks im Hamburger Stadtteil Moorburg in Betrieb nehmen. Der schwedische Konzern hält das Kraftwerk im Süden von Hamburg zwar für "eines der modernsten und umweltfreundlichsten Steinkohlekraftwerke weltweit", doch angeblich würde Vattenfall ein solches Kraftwerk unter den jetzigen Umständen nicht mehr bauen.
Neues Kohlekraftwerk kann fast ganz Hamburg mit Strom versorgen
Unter den großen Energiekonzernen rüstet sich Eon am kräftigsten für die Zukunft. Die Idee, Atomkraftwerke in eine Art Bad Bank auszulagern, bedarf genauerer Betrachtung.
Berlin/Saarbrücken - Sigmar Gabriel ist ziemlich einsilbig. „Nein“, sagt er auf die Frage, ob der Staat notfalls das Atom- und Kohlegeschäft von
Eon
übernimmt. Nur ein knappes „Nein“ gibt es am Montag auch vom Wirtschaftsminister beim Punkt, ob der Konzern mit der Abspaltung seines Kraftwerkgeschäfts die Bundesregierung unter Druck setzen wolle, um bessere Marktbedingungen zu bekommen.
Düsseldorf.
Mit der Zerlegung in zwei Konzerne kappt Eon seine historischen Wurzeln. Das hat Folgen für Arbeitnehmer, Aktionäre und Steuerzahler. RWE will den Weg des Branchenprimus aber nicht gehen. Wir geben einen Überblick.
Von Andreas Gruhn, Antje Höning und Eva Quadbeck
Eon war einst die Perle der deutschen Wirtschaft, wertvollster Konzern im Dax, als Arbeitgeber so sicher wie der Staat, die Aktie ein Papier für Witwen und Waisen.
……………
Ist Eon ein Vorbild für die Branche?
NRW-Umweltminister Johannes Remmel meint ja. "Der Eon-Konzern vollzieht endlich die Energiewende und kann damit zu Vorbild für andere Unternehmen der Branche werden", sagt er.
Das sieht RWE anders.
"Wir wollen unseren Konzern weiter entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufstellen", so die RWE-Sprecherin. Das heißt: Man will weiterhin Strom, den man verkauft, auch selbst produzieren und zwar auch in Kohle- und Gaskraftwerken
Düsseldorf.
Eon trennt sich von allen Kraftwerken, Die Aufspaltung soll 2016 erfolgen. Vorher räumt der Konzern auf und schreibt 4,5 Milliarden ab. Der neue Konzern wird zum Stromhändler mit Ökostrom-Kraftwerken. Vorbild für den Umbau ist die Lanxess-Abspaltung von Bayer.
Von Antje Höning
Düsseldorf.
Der Energiekonzern spaltet sich auf. Die Folge: 20 000 Mitarbeiter gehen in eine neue Gesellschaft.
Von Antje Höning
Beim größten deutschen Energieunternehmen gibt es einen radikalen Wandel: Der unter einer hohen Schuldenlast ächzende Eon-Konzern will das Geschäft mit konventioneller Strom-Erzeugung loswerden. Künftig werde sich das Unternehmen auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren, teilte Eon gestern Abend nach einer Sitzung des Aufsichtsrates mit.
Düsseldorf.
Ein bisher unbekanntes Milliardenrisiko bedroht die Landesfinanzen. Nach Ansicht von Experten übersteigen die absehbaren Folgekosten des Braunkohle-Tagebaus in Garzweiler, Hambach und Inden bei Weitem die Höhe der Rückstellungen, die der Betreiber RWE Power und dessen Mutterkonzern RWE dafür gebildet haben.
Von Thomas Reisener
"Wenn der Energiekonzern für die Spätfolgen nicht aufkommen kann, haftet das Land", sagte der auf Bergrecht spezialisierte Anwalt Michael Terwiesche und verwies auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 1970 (Az.: III ZR 136/
68)
.
Die Energie- und Klimawochenschau: Gabriel gibt sich bei der Kohle wankelmütig, Kritik an neuen Stromtrassen und das Zusammenspiel von Landnutzung und Klimawandel
Nachdem Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gerade erst mit der Aussage, Deutschland könne nicht gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen, für Furore gesorgt hat, will er nun anscheinend doch in das Geschäft mit dem Kohlestrom eingreifen. Demnach sollen die Stromkonzerne verpflichtet werden zwischen 2016 und 2020 22 Millionen Kohlendioxid weniger auszustoßen.
Berlin.
Die Konzerne sind entsetzt über die Pläne des Wirtschaftsministers, auch wenn der nur einen "sanften Ausstieg" plant. Sie drohen mit Schadenersatz-Forderungen. Auch die Unions-Fraktion begehrt auf.
Von Jan Drebes, Antje Höning, Birgit Marschall und Gregor Mayntz
Selten war die Stimmung zwischen Bundesregierung und Stromkonzernen so schlecht wie derzeit. Nur eine Stunde dauerte das Gespräch, in dem Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) der Branche seine Pläne zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) verkündete. Anschließend attackierte er noch öffentlich die Branchenverbands-Chefin Hildegard Müller. Die Branche revanchierte sich, indem sie von Schadenersatz-Klagen spricht
.
Um die deutschen Klimaziele bis 2020 noch zu erreichen, sollen Stromkonzerne per Gesetz zu einem "zusätzlichen Minderungsbeitrag" gezwungen werden. Das geht aus einem internen Papier des Bundeswirtschaftsministers hervor.
Die Unternehmen sollen auf fünf Jahre verteilt insgesamt 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen - wie, das bleibt ihnen selbst überlassen.
An diesem Montag kommt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit den Chefs der größten deutschen Stromkonzerne zusammen, um einen entsprechenden Plan zu besprechen.
Abschied von der Kohle könnte zehntausende Stellen kosten
Die Regierung will das Abschalten von Kohlekraftwerken anordnen, um ihre Klimaziele zu erreichen. Dadurch könnten einem Gutachten zufolge zehntausende Stellen wegfallen und die Strompreise steigen. Dem Klima aber würde nicht geholfen.
Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) warnt vor einem gravierenden Stellenabbau und einem Preisanstieg, sollte die Regierung
das Abschalten von Kohlekraftwerken anordnen, um ihre klimapolitischen Ziele zu erreichen
. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) in ihrer Montagsausgabe. In dem vom BDI in Auftrag gegebenen Gutachten, das der F.A.Z. vorliegt, kommen das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut und die Energieberatung r2b zum Ergebnis, dass Zwangsabschaltungen deutscher Kohlekraftwerke die Preise steigen lassen würde, zehntausende Jobs vernichten und Kohlekraftwerke im Ausland besser auslasten.
Wenn man einmal davon absieht, dass noch garnicht klar ist was nun genau im Bereich der Kohlekraftwerke politisch geregelt werden soll und hier schon der Teufel an die Wand gemalt wird, muss man vielleicht etwas zu der zugrunde liegenden Studie sagen.
Die hier genannte Beratungsfirma r2b ist ausschließlich mit Mitarbeitern besetzt, welche einen Großteil ihrer Berufslaufbahn / ihre akademische Ausbildung an dem Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) verbracht haben, oder immernoch dort beschäftigt sind
.
20.11.2014
Kommentar: Keine Mehrkosten durch weniger Kohlestrom
Tunnelblick auf Kohlen und Kosten: Die Irrwege der Leitmedien
Was passiert eigentlich, wenn man ein paar Kohlekraftwerke abschaltet? „Kohle-Aus würde Strompreis treiben“, orakelt die Tagespresse – und übersieht mutig das Wesentliche.
Man mag nicht darauf gewartet haben, aber hier kommt endlich der unfehlbare Beleg, dass Kohleenergie einfach unverzichtbar ist: Schaltet man nur zehn Kohlemeiler ab, steigen die Börsenstrompreise dadurch um 0,17 bis 0,5 Cent pro Kilowattstunde.
Wow.
Das ist mal eine Schlagzeile wert. Hier die Vorschläge aus der Tagespresse:
Höhere Strompreise durch Aus von zehn Kohlekraftwerken?
Berlin.
Die wegen der gefährdeten Klimaschutzziele diskutierte Stilllegung von rund zehn Kohlekraftwerken könnte zu einem leichten Anstieg des Strompreises führen. Im Stromeinkauf an der Energiebörse würde sich der Preis um 1,70 bis etwa fünf Euro je Megawattstunde erhöhen, ergeben Berechnungen von zwei wichtigen Energieversorgern. Was dies für die deutschen Haushalte bedeuten würde, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Kilowattstunde könnte etwas teurer werden
Der Bundesrechnungshof bezweifelt den Sinn der Deutschen Energie-Agentur. Angesichts der hohen Gehälter denkt der Bundestag über strafrechtliche Konsequenzen nach. von Dagmar Dehmer
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena), an der der Bund maßgeblich beteiligt ist, hat offenbar jahrelang mit Bilanztricks gearbeitet, um die "unangemessen hohen" Gehälter ihrer Geschäftsführer zu rechtfertigen. Das geht aus einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofs hervor, der dem
Tagesspiegel
vorliegt. Die Aufsichtsbehörde stellt nun die Existenzberechtigung der halbstaatlichen Dena infrage.
"Merkel muss Machtwort zum Kohle-Ausstieg sprechen"
Düsseldorf.
Die Grünen-Parteichefin sieht Energie als zentrales Thema des Parteitages. Sie will zudem das Ehegattensplitting schrittweise abschaffen. Das hat Simone Peter im Vorfeld des Bundesparteitages am Wochenende im Interview mit unserer Redaktion unterstrichen.
Sigmar Gabriel hat sich für eine längere Übergangszeit für Kohle-Kraftwerke ausgesprochen. Ist Gabriel ein Wirtschaftsminister, mit dem die Grünen gut arbeiten könnten?
Peter
Gabriels kohlefreundliche Politik als Wirtschaftsminister ist blind für den Klimaschutz. Natürlich haben wir als Grüne damit große Probleme. Ohne Einstieg in den Kohleausstieg wird Deutschland sein Klimaschutzziel von minus 40 Prozent der Treibhausgasemissionen bis 2020 nicht erreichen
Bundeskanzlerin Merkel (CDU) hält an einem sinnlos gewordenen CO2-Ziel für Deutschland fest. Genüsslich kann sie nun dabei zuschauen, wie sich SPD-Ministerien bei der Umsetzung selbst zerfleischen.
Der traditionelle Zoff zwischen dem Umweltministerium und dem Wirtschaftsministerium in Berlin nimmt absurde Züge an. Früher wurden die beiden Häuser ja noch von Ministern unterschiedlicher Parteizugehörigkeit geleitet: Da lag es nahe, dass über Fragen der Energiewende zuweilen heftig gestritten wurde. Inzwischen aber liegen beide Häuser in den Händen von SPD-Politikern: Umweltministerin Barbara Hendricks könnte also eigentlich an einem Strang ziehen mit dem ebenfalls sozialdemokratisch geführten Wirtschaftsministerium von Sigmar Gabriel.
Kohlekraftwerke: Gabriel verkündet Abkehr von Klimaschutzzielen
Das Klimaziel der Bundesregierung ist nicht mehr zu halten. Das hat Wirtschaftsminister Gabriel nach SPIEGEL-Informationen intern eingeräumt. Grund ist vor allem die Weigerung des Ministers, alte Kohlemeiler abzuschalten.
Hamburg
- Die Große Koalition plant eine Abkehr von ihren bisherigen Klimaschutzzielen. Trotz anderslautender öffentlicher Beteuerungen hat Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel
(SPD) bei einer internen Runde die Vorgabe aufgegeben, bis zum Jahr 2020 mindestens 40 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber 1990 einzusparen.
Die Enttäuschung über Bundes-Energie- und -Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel dürfte inzwischen groß sein. Dazu trug nun noch Gabriels Aussage von Dienstag bei, er werde für die Kohleverstromung in Deutschland anders als von vielen Akteuren der Energiewende erhofft kein Ausstiegszenario vorgeben. Grundlage der Enttäuschung sind Illusionen über die Rollenverteilungen in einer traditionell konzernfreundlichen Bundespolitik.
Bärbel Höhn spricht die Wahrheit im Deutschlandfunk aus, vielleicht ohne sich dieser tieferen Bedeutung ihrer Worte bewusst zu sein: „Alle Entscheidungen, die wir in der Vergangenheit gesehen haben, … hat Gabriel immer gewonnen gegen Barbara Hendricks“, sagte sie am Mittwoch im Radiointerview. Also mit anderen Worten: Der Bundeswirtschaftsminister siege bisher stets über die Bundesumweltministerin.
Ärger zwischen Umwelt- und Wirtschaftsministerium
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Minister streiten über Klimaschutzplan
Berlin.
Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt. Um diese zu erreichen, sollen private Haushalte mehr Energie sparen. Ärger gibt es aber zwischen Umwelt- und Wirtschaftsministerium vor allem um alte Kohlekraftwerke.
Von Jan Drebes und Birgit Marschall
Auf 51 Seiten steht, wie Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bis zum Jahr 2020 weitere 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr einsparen will: Die Menschen sollten häufiger mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen (800 000 Tonnen weniger CO2), außerdem könnten im Verkehrssektor etwa durch den Ausbau der Elektromobilität weitere 10 Millionen Tonnen pro Jahr eingespart werden.
Berlin/Düsseldorf.
In der SPD ist ein Richtungsstreit über die künftige Nutzung der Kohle ausgebrochen. Während der SPD-Vorsitzende und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel an Kohlekraftwerken grundsätzlich festhalten will, fordert seine Parteifreundin und Umweltministerin Barbara Hendricks eine deutliche Verminderung der Kohle-Blöcke. Hintergrund ist das Ziel, die Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken.
Störung unerwünscht: Als Greenpeace-Aktivisten bei einem Kongress Sigmar Gabriels Rede sabotieren wollen, schaltet der Minister auf Angriff. Und fegt die Protestler mit seinen Worten von der Bühne.
Eigentlich sollte der Bundesminister für Wirtschaft und Energie auf dem Kongress der Deutschen Energieagentur (Dena) über etwas ganz anderes sprechen: Energieeffizienz und das geplante Nationale Aktionsprogramm dazu. Das war das Thema, zu dem sich mehrere hundert Manager und Experten in dem großen Saal am Alexanderplatz versammelt hatten. Dann lief der Morgen im Berliner Kongresszentrum allerdings etwas aus dem Ruder.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich für den Erhalt der Kohleverstromung in Deutschland ausgesprochen. "Wir müssen endlich Schluss machen mit den Illusionen in der deutschen Energiepolitik. Man kann nicht zeitgleich aus der Atomenergie und der Kohleverstromung aussteigen", heißt es in einem Positionspapier Gabriels, das unserer Zeitung vorliegt. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung solle bis 2035 auf 55 bis 60 Prozent ansteigen. "Aber dann werden wir für den Rest die Kohle- und Gasverstromung brauchen", so Gabriel.
Alles von vorn: Bayerns Wirtschaftsministerin Aigner muss auf Wunsch von Ministerpräsident Seehofer einen großen Energie-Dialog führen. Wirtschaft und Gewerkschaften fürchten um den Standort.
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner kommt frisch und neu ermutigt aus dem fünfstündigen Konklave: "Ich habe ein gutes Gefühl." Im großen Sitzungssaal des Ministeriums an der Prinzregentenstraße haben gerade Vertreter von 60 Organisationen und Verbänden – vom "Aktionsbündnis Gegenwind Nordbayern" über E.on Deutschland bis hin zum Zentralkomitee der Katholiken in Bayern – ihre Meinung zur Energiewende dargelegt.
Essen/Cottbus.
Vattenfalls geplanter Ausstieg aus der Braunkohle beflügelt die Fantasie in Nordrhein-Westfalen. Schon früher hatte es erste Überlegungen gegeben, ob der RWE-Konzern, der mit Abbau und Verfeuerung von Braunkohle aus dem rheinischen Revier Marktführer in Deutschland ist, auch die Tagebaue in der Lausitz dazunimmt.
Im INterview: Horst Seehofer . In Berlin der Kampf um die Energiewende und die Staatsfinanzen, in Bayern Gerangel mit den Kronprinzen: Bewegte Wochen für Ministerpräsident Horst Seehofer
Wir haben den CSU-Chef zum Redaktionsgespräch eingeladen, um über die größten Streitthemen zu reden. -„Seehofer, der Strom-Rebell“, haben wir diese Tage über Sie gelesen. Empfinden Sie das als Ehrentitel oder Schmähung?
Ach, das ist doch völlig egal. Vergessen Sie alle Begriffe, die Sie über mich lesen können. Entscheidend ist: Wie ist die Lage des Landes?
-Düster, wenn uns demnächst der Strom ausgeht.
Nein. Die Energiewende ist jetzt drei Jahre alt...
Exklusiv
| Berlin.
Die vier großen Energieversorger RWE, Eon, EnBW und Vattenfall haben gegen die Bundesregierung wegen des Atomausstiegs bisher insgesamt 14 Klagen vor deutschen und internationalen Gerichten eingereicht.
Allein neun davon sind Verfassungsbeschwerden. Das geht aus einer aktuellen Übersicht des Bundesumweltministeriums auf Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Darüber hinaus sind in den Ländern Bayern, Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz weitere sieben Klagen der Stromkonzerne anhängig, die sich gegen die Länder richten.
Klimaschutz: Hendricks will Kohlekraftwerke stilllegen
München, 03.11.2014 | 15:50 |
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will im Kampf gegen den Klimawandel anscheinend auch Kohlekraftwerke stilllegen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, sagte die Ministerin am Montag in Berlin, dass dieser Schritt wohl nicht zu vermeiden sei. Hendricks reagierte damit auf den aktuellen Klimareport des Weltklimarats IPCC. Demnach müssten bis 2050 insgesamt 60 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden als 1990, um die Folgen des Klimawandels noch verhindern zu können.
CDU fordert Landkreis Osnabrück zu Erdkabel-Besichtigung auf
Vom 02.11.2014, 14:33 Uhr
Raesfeld/Osnabrück. Der CDU-Kreistagsfraktionschef Martin Bäumer hat den Landkreis zu einer Besichtigung des Erdkabelpilotprojekts im münsterländischen Raesfeld aufgefordert. „Erst dann kann man in Sachen Erdkabel wirklich mitreden“, betonte Bäumer und regte in einer Mitteilung einen Ortstermin mit dem Ausschuss für Planen und Bauen an.
In der
Gemeinde Raesfeld wird ein 3,4 Kilometer langer Teilabschnitt
der 380-kV-Höchstspannungsleitung als Erdkabel gebaut. Der Teilabschnitt ist einer von bundesweit vier Erdkabelpilotprojekten. Rund 50 Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion, von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen aus der Region besichtigten die Baustelle am Samstag und informierten sich bei Vertretern des Netzbetreibers Amprion.
Siehe hierzu auch im Hauptmenü unter:
Pilotprojekte NRW Diele - Wesel
2.11.2014
Die Quadratur des Stromkreises
Am Montag startet Ilse Aigner ihren Energiedialog zur Zukunft der bayerischen Energieversorgung. Doch es treffen unvereinbare Gegensätze aufeinander.
München
Dreieinhalb Jahre hatte die Staatsregierung bisher für die Energiewende in Bayern Zeit – und hinkt inzwischen ihrem ursprünglichen Zeitplan weit hinterher. Nun sollen drei Monate Energiedialog die Richtung weisen. Von Montag an werden 60 Verbände und Organisationen vom Aktionsbündnis Gegenwind Nordbayern bis zum Landeskomitee der Katholiken unter Federführung von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) über die Zukunft der bayerischen Stromversorgung diskutieren.
Jülich (anh)
Die Landesregierung will bis Herbst 2015 entscheiden, wie es mit dem Braunkohle-Tagebau im rheinischen Revier nach 2030 weitergeht. Der Chef der NRW-Staatskanzlei, Franz Josef Lersch-Mende, gab gestern bei einer Auftaktveranstaltung in Jülich den Startschuss. Im Frühjahr hatte Rot-Grün zur Überraschung von RWE vereinbart, den Abbau nicht zu Ende führen zu lassen. 300 Millionen von 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle sollen nicht ausgebaggert werden, 1400 Menschen weniger als geplant müssem umsiedeln. Ursprünglich sollte der Abbau bis 2045 erfolgen
30. Oktober 2014 13:55
Energiekonzern Vattenfall prüft Ausstieg aus Braunkohle
Der Energiekonzern Vattenfall prüft den Verkauf seines Braunkohlegeschäfts in Deutschland
Ziel sei eine nachhaltige Senkung des Kohlendioxidausstoßes
Der Konzern beschäftigt in diesem Bereich hierzulande mehr als 8000 Mitarbeiter
Von
Markus Balser
, Berlin
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall bereitet den Abschied aus seinem deutschen Braunkohlegeschäft mit Tausenden Beschäftigten vor. Der Versorger werde in den kommenden Monaten Möglichkeiten für eine "nachhaltige und neue Eigentümerstruktur" prüfen, sagte der neue Vorstandschef Magnus Hall am Donnerstag. Der Konzern wolle seinen Kohlendioxidausstoß deutlich senken, für den die Braunkohle maßgeblich verantwortlich sei.
Gabriel macht Vorschläge zur Reform des Strommarkts
dpa | 29.10.2014
Berlin - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) plant kein "Hartz IV" für unrentable Kraftwerke. Dennoch müssen trotz Ökostrom-Zunahme genug konventionelle Kraftwerke am Netz gehalten werden, um die Versorgung im Winter zu sichern. Wie das gehen kann, dazu hat Gabriel nun Vorschläge erabeitet.
Die Bundesregierung sieht die von der Energiebranche dringend geforderten Sonderprämien für konventionelle Kraftwerke nur als ultima ratio. "Kapazitätsmärkte werden von der Europäischen Kommission rechtlich als Beihilfe eingestuft; sie stellen einen erheblichen Regulierungseingriff dar", heißt es im Entwurf für ein "Grünbuch" zur Reform des Strommarktes von Bundeswirtschaftsminister Gabriel, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt
Leserbrief zum Kehrwieder vom 26.10.2014 -HILDESHEIM Seite 8- Artikel über Tagung zur Energiewende(hst)
Zur Tagung der Fried.Ebert Stiftung am vergangen Mittwoch ist es mir wichtig doch ein paar Worte aus Sicht der Zuhörer loszuwerden.
So hätte die Überschrift : „Schwacher Auftritt zur Energiewende in historischem Umfeld“ sicher besser gepasst.
Allein durch die Zusammensetzung der Teilnehmer auf dem Podium war klar, dass der Ablauf stark von Lobbyinteressen und konservativem Gedankengut geprägt sein würde.Was dort fehlte , war ein Vertreter der Bürgerinitiativen, die zwar zahlreich vertreten waren, aber halt nur zuhören durften.
Mehr als ärgerlich, denn Peter Gosslar (BI für HGÜ Erdkabel und Teilnehmer in Westphals Arbeitskreis Energiewende)
hatte die Organisatoren bereits im Vorfeld schriftlich um Ergänzung der Podiumsriege gebeten.
Auch Ingo Rennert , Vorsitzender des Aufsichtsrates der Infanetz AG, der mit seiner Firma ein eigenen Netzkonzept und Kabelkonzept entwickelt hat, durfte nur in der zweiten Reihe den Ausführungen auf dem Podium lauschen, anstatt oben sein Erdkabelkonzept zur Diskussion zu stellen. ( Motto: Echte Alternativen nicht erwünscht, warum auch immer !)
So blieb es weitgehend dabei, dass die Aussagen der Podiumsteilnehmer zwar weitgehend korrekt waren, aber eben häufig Dinge nur sehr einseitig dargestellt wurden. So wurde der Wirkungsgrad der „Power to Gas´-Technologie als überaus schlecht bezeichnet. Dieser liegt tatsächlich bei 35 – 40 % und ist damit annähernd identisch mit Braunkohlekraftwerken ! Bloss, bei der Herstellung von Wasserstoff kommt ggf. „Überschussstrom“ zum Einsatz, der sonst weitestgehend ungenutzt verpuffen würde! Auch die Frage von Rennert , warum es in Deutschland möglich sei 470000 km Gasleitung unterirdisch zu verlegen, aber 800 km HGÜ Gleichstromkabel ein schier unlösbares Problem darstellen würde, blieb unbeantwortet.
Statt Aufbruchstimmung und Chancen für Wachstum bei „grünen Jobs“, Klimaschutz und Vorbildrolle gegenüber anderen Ländern zu vermitteln, wurde vornehmlich darüber geredet, wie teuer das alles sein würde.
Die Debatte zeigte klar, was geschieht, wenn die Politik alles einfach laufen lässt ,wenn Medien dazu noch polarisieren und die Lobbyisten den Ton angeben.
Fakt ist , dass die Kosten einer ausbleibenden Energiewende deutlich höher sind, als die Kosten der Energiewende selbst. So werden erneuerbare Energien von Jahr zu Jahr günstiger , während die Produktionskosten für konventionelle Energien kontinuierlich ansteigen werden.
Auch die für die Energiewende dringend erforderlichen Batterien werden mittlerweile fast nur noch im Ausland produziert. Ja; früher waren wir in diesem Bereich weltweit führend, aber unsere Industriebosse haben mal wieder die Entwicklung verpasst. So wird es uns auch mit Elektroautos passieren, die sicher künftig ganz problemlos im Ausland produzierte werden. Daimler Benz macht es uns vor und hat ganz aktuell in China(!) dafür eine komplett neue Fabrik errichtet.
Die Zeitvorgabe für die Diskussion von 15 Minuten für die zahlreichen Fragen und Anregung aus dem Zuhörerbereich war deutlich zu kurz bemessen, wie allgemein bemängelt wurde. Der Moderatorin Cosima Schmitt war es zu verdanken, dass sie im allgemeinen Interesse den Zeitrahmen einfach überzog.
Leider wurde an diesem Abend die Frage der Veranstalter , „Wie die Energiewende in Deutschland zum Erfolg werden kann“ für die Masse der Teilnehmer überhaupt nicht zufriedenstellend beantwortet.
Wolfgang Schulze
Bürger RRO ERDKABEL
23. Oktober 2014 |
00.00 Uhr
Rhein-Kreis Neuss
Computertechnik hilft bei Energiewende
Rhein-Kreis Neuss.
Um den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung zu erhöhen, sind mehr Leitungen nötig. Neue Kabel zu verlegen, ist jedoch teuer. Das Unternehmen RWE Deutschland setzt daher darauf, die Netzauslastung besser zu steuern.
Von Susanne Genath
Rund einen Meter breit und einen halben Meter hoch ist das Fluggerät, das mit sechs kleinen Propellern und einer Kamera ausgestattet ist und dessen Form an ein sechsblättriges Kleeblatt erinnert. "Hexacopter" heißt es.
Berlin.
Bis Ende 2015 profitieren davon auch sechs Golfplätze. Vergünstigungen treiben Strompreise.
Von Birgit Marschall
Die Vergünstigungen tausender energieintensiver Unternehmen bei den Stromnetzentgelten werden für alle übrigen Verbraucher immer teurer: Die besondere Umlage, die Verbraucher zum Ausgleich der Firmenrabatte bezahlen müssen, wird sich im kommenden Jahr mehr als verdoppeln. Sie steigt von 0,092 Cent pro Kilowattstunde 2014 auf 0,227 Cent 2015. Dadurch wird sich die jährliche Stromrechnung für einen Vier-Personen-Haushalt um weitere etwa fünf Euro erhöhen, wie das Internet-Vergleichsportal Verivox ermittelt hat.
Greenpeace demonstriert mit Schaufelradbagger auf SPD-Zentrale
Mit einem riesigen Schaufelrad demonstriert Greenpeace gegen die Kohlepolitik der Bundesregierung - auf dem Dach der SPD-Zentrale in Berlin. Ihre Botschaft an den Wirtschaftsminister: "Kohle zerstört das Klima!"
Berlin - Kletterer befestigten große Transparente an der Wand der SPD-Zentrale, ein symbolisches Schaufelrad prangt auf dem Willy-Brandt-Haus: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Montag in Berlin gegen die Kohlepolitik der SPD protestiert. Etwa 20 Greenpeace-Aktivisten hätten eine sechs mal sechs Meter große Attrappe eines Braunkohlebaggerteils aufgestellt, teilte die Organisation mit. "Herr Gabriel, Kohle zerstört das Klima!", stand auf dem Banner an der Fassade.
Der Chef des Verbandes der Privaten Krankenversicherungen, Uwe Laue, spricht über Rücklagen in Milliardenhöhe, Billigtarife und Ministerwechsel in die Wirtschaft.
Uwe Laue ist nicht nur Chef des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), sondern im Hauptberuf auch Vorstandsvorsitzender der Debeka-Versicherung, die ihre Zentrale in Koblenz hat. Zum Interview sitzt Laue zwischen gepackten Kisten im Berliner Büro des Verbandes in der Friedrichstraße. Der Verband braucht mehr Platz und zieht deshalb gerade um.
Es ist eine Premiere: Die von den Stromverbrauchern zu zahlende Ökostrom-Umlage sinkt in 2015 – zum ersten Mal überhaupt. Was heißt das für unseren Strompreis? Beinahe nichts, ein Tropfen auf den heißen Stein, der vielleicht sogar verdampft, bevor die Tinte auf der Stromrechnung trocken ist.
Statt 6,24 Cent werden künftig nur noch 6,17 Cent pro Kilowattstunde berechnet. Das teilten die Netzbetreiber mit. Zur Verdeutlichung: Wenn Sie in einem Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 KWh im Jahr
wohnen
, zahlen Sie im Jahr derzeit 218,40 Euro nur für die Umlage. Künftig – von der Ersparnis können Sie sich dann mal etwas gönnen – nur noch 215,95 Euro.
Die Energiewende hat die Ökostromumlage gewaltig in die Höhe getrieben. Nun soll sie erstmals sinken. Aufs Jahr hochgerechnet fällt die Entlastung aber sehr gering aus.
Nach den Preissprüngen der vergangenen Jahre wird die Ökostromumlage 2015 Branchenkreisen zufolge erstmals sinken. Der Rückgang fällt aber so gering aus, dass die Verbraucher keine größere Entlastung spüren dürften - wenn überhaupt. Die Abgabe werde voraussichtlich
auf 6,17 Cent von 6,24 Cent je Kilowattstunde
schrumpfen, sagten mehrere mit den Berechnungen Vertraute aus der Energiebranche.
Minister Peter Altmaier bezifferte die Kosten der Energiewende einst auf eine Billion Euro.
Die Geschichte eines Rufmords
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Am 11. Mai war Deutschland plötzlich Weltmeister. An diesem Sonntag kam der Strom im deutschen Netz zu fast drei Vierteln aus Sonne und Wind. Gemerkt hat es niemand, gefeiert erst recht nicht. Im Gegenteil: Die allgemeine Begeisterung für dieses Projekt „von der Dimension der Mondlandung oder der deutschen Einheit“ (der damalige CDU-Umweltminister Peter Altmaier) war verflogen ……………………………..
Die Debatte ist ein Lehrstück darüber, was passiert, wenn die Politik versagt, wenn Medien hemmungslos polarisieren und wenn Lobbys zu erfolgreich sind: Wenn die Vision Alltag wird, reden alle nur noch über das Preisschild.
Ein Verkauf der Lausitzer Sparte des schwedischen Konzerns Vattenfall erscheint unrealistisch - 8000 Arbeitsplätze betroffen
Chemnitz/Stockholm. Die neue schwedische Regierung will das Braunkohlegeschäft Vattenfalls perspektivisch einstellen. Noch hat sie diese Pläne nicht konkretisiert, aber ein schneller Ausstieg scheint unwahrscheinlich. "Freie Presse" beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wie wahrscheinlich ist ein Verkauf der Braunkohle-Sparte?
Theoretisch könnte Vattenfall den gesamten Unternehmensteil veräußern. Ökonom Christian von Hirschhausen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bewertet die Risiken aber wegen des Verfalls der Großhandelsstrompreise als zu groß, als dass ein anderes Unternehmen einsteigen würde.
Der Strompreis für private Haushalte hat sich in den vergangenen rund 14 Jahren fast verdoppelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Preis von Januar 2000 bis August 2014 um 92 Prozent.
Die Verbraucher profitieren demnach nicht von den seit knapp sechs Jahren sinkenden Großhandelspreisen für Strom. Stadtwerke und Energieversorger mussten den Daten zufolge im August 2014 rund vier Prozent weniger für Strom bezahlen als im Januar 2000. Sie können Strom also billig einkaufen und verkaufen ihn teuer.
Berlin.
Am 19. November will das Bundeskabinett das "Grünbuch" zur Strommarkt-Reform beraten. Pech für RWE: Danach sollen Versorger zwar für die Bereitstellung von Kapazität bezahlt werden - aber nicht, wenn sie Braunkohle verfeuern.
Von Antje Höning und Birgit Marschall
Seit Monaten trommeln Stadtwerke und Energiekonzerne um staatliche Hilfe: Die Bundesregierung soll organisieren, dass Stromkunden die Versorger allein für die Bereitstellung von Kraftwerks-Kapazität bezahlen, nur so lasse sich Versorgungssicherheit garantieren. Nun hat der Bund reagiert.
Schweden will Vattenfalls Braunkohle-Pläne stoppen
Die künftige schwedische Regierung will die Braunkohle-Pläne des Energiekonzerns Vattenfall in der Lausitz stoppen. Darauf hätten sich Sozialdemokraten und Grüne verständigt, teilten die künftigen Koalitionspartner mit. "Die Zukunft des Unternehmens muss in der Entwicklung erneuerbarer Energien liegen, und nicht in Kohle und Gas", hieß es in einer Mitteilung der Sozialdemokraten. Bei dieser Entwicklung solle Vattenfall vorausgehen. Die neue Regierung werde den staatlichen Konzern so führen, "dass das Unternehmen die Expansion von Braunkohle abbricht, die Fredrik Reinfeldt zugelassen hat". Reinfeldt war der frühere konservative Regierungschef.
Höchstspannungsleitung von Westerkappeln nach Osnabrück Landkreis Osnabrück will Erdverkabelung prüfen lassen
Vom 05.10.2014, 09:31 Uhr
Osnabrück. Der Landkreis Osnabrück will auf der geplanten Trasse der 380-kV-Höchstspannungsleitung von Westerkappeln nach Osnabrück-Lüstringen (Nummer 18)
alle Möglichkeiten der Erdverkabelung prüfen lassen.
Bei der Unterschreitung des Mindestabstandes von
400 Metern zu Wohnsiedlungen und 200 Metern zu Einzelhäusern
im Außenbereich müssten „alle Möglichkeiten betrachtet und verifiziert werden, um eine Erdverkabelung auch für Teilabschnitte dieser Trasse zu ermöglichen“, schreibt der Landkreis in einer Vorlage, die bei einer Sitzung des Planungsausschusses in Georgsmarienhütte vorgestellt wurde.
Studie: Ohne neue Trassen wird Strom im Süden teurer
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer stellt sich gegen den Bau neuer Stromleitungen vom Norden in den Süden. Eine Studie im Auftrag der EU sagt nun: Das könnte für den Süden teuer werden.
In
Bayern und Baden-Württemberg drohen Verbrauchern angeblich bis zu zehn Prozent höhere Strompreise als im Norden der Republik. Dies gehe aus einer Studie im Auftrag der EU-Kommission hervor, schreibt das Magazin „Der Spiegel“. Für die Studie untersuchten Strommarktexperten, welche Auswirkung eine Teilung des deutschen Elektrizitätsmarkts in eine nördliche und eine südliche Preiszone haben würde. Zu dieser Trennung werde die EU-Kommission Deutschland womöglich drängen, wenn die beiden geplanten Trassen, die Windstrom vom Norden in den Süden leiten sollen, nicht gebaut werden.
Tennet-Alternativvorschläge stoßen bei Stromtrassen-Gegnern auf Ablehnung
VON MANUELA PULS UND MATHIAS BRÜGGEMANN
Kreis Höxter. Die Alternativvorschläge des Netzbetreibers Tennet zur Suedlink-Stromtrasse stoßen bei den Trassen-Gegnern und den Bürgermeistern der Städte auf einhellige Ablehnung. Wie berichtet, hat Tennet seit Freitag unter
www.suedlink.tennet.de
Vorschläge für weitere Trassenkorridore auf seine Internetseite gestellt. Neben Höxter, Brakel, Marienmünster, Beverungen und Warburg könnten auch Nieheim, Bad Driburg, Willebadessen und Borgentreich betroffen sein.
Am Donnerstag, 2. Oktober, sollen die Pläne in der Höxteraner Stadthalle ab 17 Uhr öffentlich vorgestellt werden.
Durch intelligente Zähler sollten Millionen Verbraucher von niedrigen Strombörsenpreisen profitieren. Doch die Planung der Infrastruktur wird zum Bürokratie-Marathon. Jetzt droht das Projekt zu scheitern.
Hamburg - Der Einbau sogenannter intelligenter Stromzähler in Millionen deutscher Haushalte dürfte sich erneut verschieben. Eine zentrale technische Richtlinie wird, anders als geplant, erst 2015 fertig, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Grünen-Fraktionsvizes Oliver Krischer. Bis sie fertig ist, wissen die Hersteller nicht, wie sie ihre Zähler genau bauen sollen - und dürften kaum mit der Massenproduktion beginnen.
Berlin: (hib/LIL) Deutschland hat im Jahr 2013 rund elf Millionen Tonnen Kraftwerkskohle aus Russland importiert. Damit ist Russland größter Exporteur von Steinkohle nach Deutschland. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (
18/2518
) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (
18/2315
) mit. Es folgen die Länder Kolumbien, USA, Südafrika und Australien.
Hamburg, 25. 9. 2014 - Gravierende wirtschaftliche Risiken in Vattenfalls deutschem Braunkohlegeschäft benennt eine heute veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag von Greenpeace. Die Studie mit dem Titel "Vattenfall's Risky Business" belegt detailliert, dass das gegenwärtig noch profitable Geschäft mit Braunkohle in der Lausitz stark gefährdet ist. Dafür finden die Wirtschaftsforscher neben wirtschaftlichen auch juristische Belege. "Jeder mögliche Käufer von Vattenfalls Braunkohlesparte muss sich klar sein, welche unternehmerischen Risiken er übernähme. Braunkohletagebaue und -kraftwerke sind tickende Zeitbomben in jeder Bilanz", so Anike Peters, Energieexpertin von Greenpeace.
Umfrage: 78 Prozent der Deutschen mit Energiepolitik unzufrieden
Holzminden (ots) - Ein Jahr nach der Bundestagswahl sind gut drei Viertel der Deutschen mit der Energiepolitik der Regierung unzufrieden. Die Kosten der Energiewende drohen der Bundesregierung aus dem Ruder zu laufen, ist die Mehrheit überzeugt (66 Prozent). Zudem werden wichtige Ziele der Energiewende verfehlt. Das sind Ergebnisse der Umfrage "Energiewende - ein Jahr nach der Bundestagswahl" von Stiebel Eltron. Dazu wurden 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt
Neuss.
Der Netzbetreiber hat 20 Standorte im Kreis Neuss geprüft und gestern erstmals eine Präferenz geäußert.
Der umstrittene Stromkonverter, den der Netzbetreiber Amprion im Rhein-Kreis Neuss bauen möchte, könnte in Kaarst entstehen. Seit Monaten wurde über einen Standort für die Anlage spekuliert, die Teil der geplanten Stromautobahn von Emden nach Philippsburg sein soll.
Im Planungs- und Umweltausschuss des Kreistages äußerte Amprion jetzt erstmals eine Präferenz für einen der 20 Standorte, die für die Umwandlungsanlage, mit der Strom ins Höchstspannungsnetz eingespeist werden soll, untersucht worden waren. Der Netzbetreiber spricht sich für eine Fläche im "Gleisdreieck" in Kaarst aus. Diese sei "mit Blick auf den Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung am besten geeignet, sofern man deren Widmung als BSAB-Fläche außer acht lässt", so Amprion
Die Energiewende soll "grün" und "sauber" sein – dank Windparks im Norden. Doch der Strom muss mithilfe gewaltiger Trassen in den Süden gebracht werden. Entlang der geplanten Megaleitungen formieren sich Gewinner und Verlierer deutscher Umweltpolitik. Reisebericht aus einer Spannungszone
von Merlind Theile
Karsten Hinrichsen hat gewonnen, aber er fühlt sich nicht so. Er steht auf dem Elbdeich hinter seinem Haus, ein schmaler Mann von 71 Jahren, und schaut auf das Monster unten am Fluss, das er bekämpft hat, jahrzehntelang. Eine riesige Kuppel, ein grauer Schornstein, der in den milchigen Himmel ragt – das Atomkraftwerk Brokdorf. In wenigen Jahren wird es abgeschaltet.
Reykjavik.
Island ist eine Vulkaninsel. Das birgt zwar Unannehmlichkeiten. Aber es ermöglicht der kleinen Nordatlantiknation auch, umweltfreundlichen Strom in großem Umfang zu produzieren - und künftig nach Europa zu exportieren. Die Abschaltung von Atomkraftwerken in Europa und die Abwicklung von Kohlekraftwerken im Zuge des Klimaschutzes könnte den Strom aus Island zudem zu einer wichtigen Alternative auf dem Kontinent machen. Auch politische Unsicherheiten wie derzeit wegen der Spannungen mit Russland könnte das politisch stabile Island in der Gunst der Stromkunden steigen lassen.
Von André Anwar
Seit der isländischen Wirtschaftskrise von 2008, bei der sämtliche Großbanken pleite gegangen sind, ist die nordische Nation auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Die Regierung in Reykjavik schätzt, dass rund 75 Prozent der isländischen Energiekapazitäten derzeit ungenutzt sind. Die rund 325 000 Einwohner Islands brauchen eben nicht so viel. Deshalb will Reykjavik für die Stromversorgung des weit entfernten europäischen Kontinentes ein gigantisches Unterseekabel legen lassen und befindet sich derzeit dazu in Gesprächen mit Großbritannien.
Die Wahlen am 14. September 2014 läuten den Einstieg in den Ausstieg der Braunkohle in der Lausitz ein. Nein, natürlich nicht die Landtagswahlen in Brandenburg, wo die zukünftige Regierung – unabhängig von der zu bildenden Koalition – noch an der „Brückentechnologie“ Braunkohle festhalten möchte. Dagegen wird die neue Regierung in Schweden, voraussichtlich unter einem Ministerpräsidenten Löfven von den Sozialdemokraten, die Dekarbonisierung ihres staatlichen Energiekonzerns Vattenfall konsequent voranbringen
Regierung setzt dennoch darauf, AKW wieder ans Netz zu bringen. Aufsichtsbehörde zertifiziert die ersten beiden Reaktoren nach neuen Sicherheitsregeln
Japans Atomaufsicht hat den Neustart zweier Reaktoren im AKW Sendai im Südwesten des Landes abgenickt,
berichtet
die Zeitung
Mainichi Daily
. Die beiden Meiler sind die ersten, denen die Behörde bescheinigt, den neuen Sicherheitsstandards zu genügen
Energiepreise
Unternehmen drohen wegen Strompreisen mit Stellenabbau
Hagen/Siegen. Südwestfalens Wirtschaft zeigt sich angesichts der bevorstehenden neuerlichen Strompreiserhöung alarmiert. Gießereien sind besonders betroffen
Wirtschaftsunternehmen und -Verbände in Südwestfalen zeigen sich angesichts der bevorstehenden deutlichen Erhöhung der Strompreise für Unternehmen besorgt um deren Wettbewerbsfähigkeit und fürchten Produktionsverlagerungen ins Ausland. Der Walzenhersteller Walzen Irle aus Netphen steht bereits unmittelbar vor diesem Schritt und will als Konsequenz weitere Arbeitsplätze am Standort abbauen und seine Produktion in Indien deutlich erweitern.
Steigende Strompreise treffen Privathaushalte am härtesten
Frankfurt am Main.
Die gestiegenen Strompreise treffen private Nutzer deutlich stärker als die Industrie. Versorger würden Preissenkungen nicht immer an Privatkunden weiterleiten, zudem müssen sie die volle Ökostrom-Umlage zahlen.
Die Preise für private Stromkunden sind seit Sommer 2008 um 38 Prozent gestiegen, für die Industrie dagegen lediglich um 13 bis 15 Prozent.
Das berichtet die
Frankfurter Allgemeine
Zeitung unter Berufung auf ihr vorliegende Antworten der Bundesregierung an die Grünen-Fraktion.
Energieintensiv produzierende Unternehmen konnten demnach ihre Strombezugskosten sogar um ein Prozent senken
, wie es weiter heißt. Die Bundesregierung stütze sich auf Angaben des Statistischen Bundesamtes.
Die Industrie profitiere davon, dass sie nur zum Teil zur Förderung der Erneuerbaren Energien herangezogen werde und davon, dass der Börsenpreis für Strom sich seit 2008 nahezu halbiert habe, erklärten die Grünen dem Bericht zufolge. Die privaten Haushalte seien die Hauptleidtragenden, weil sie die volle Ökostrom-Umlage bezahlen müssten. Sie profitierten vom niedrigen Börsenpreis kaum, weil die Versorger die Preissenkungen nur zum Teil weiterreichten.
Wie kann es zu so einer Preissteigerung für private Haushalte kommen, obwohl diese schon seit Jahren und Jahrzehnten die gleiche Menge an Strom verbauchen? Warum steigen die Kosten für die privaten Haushalte um mehr als ein Viertel (fast die Hälfte) und die Industrie, die Umsätze von mehreren tausend Milliarden macht, wird auch noch entlastet Leben wir noch in einer GERECHTEN Demokratie oder leben wir schon in der Diktatur der Mächtigen und der Industrie, die einfach die Allgemeinheit für ihre Umsätze zahlen lassen !!!????
Die Steuereinnahmen sind weiter hoch und die Zinsen niedrig. Doch die Regierung tut nichts, um die derzeit sehr günstigen Rahmenbedingungen für eine echte Daseinsvorsorge zu nutzen. Merkels Haushaltspolitik ist die Vortäuschung falscher Tatsachen.
………………….
Dabei wirken die Folgen des Neoliberalismus, der ein Jahrzehnt lang die deutsche Politik beherrscht hat, bis heute nach. Die damals vollzogene Privatisierung öffentlichen Eigentums zum Beispiel in der Energieversorgung behindert bis heute die staatliche Handlungsfähigkeit, was sich besonders negativ für die unterfinanzierte Energiewende auswirkt. Die Bundesregierung müsste noch mehr in erneuerbare Energien und deren Praxistauglichkeit investieren sowie den Umbau beschleunigen. Stattdessen aber fördert sie eher den Klimawandel als die Energiewende. Ist auch das ein Beitrag zu Merkels Generationengerechtigkeit?
Berlin
.
Die deutschen Verbraucher können nach den Preissprüngen der letzten Jahre auf einen leichten Rückgang der Stromkosten hoffen. Die Ökostrom-Umlage wird aller Voraussicht nach erstmals sinken. Grund ist ein Milliardenüberschuss auf dem Umlage-Konto. Das Plus stieg bis Anfang September trotz hoher Ausgaben für Solar- und Windstrom auf rund 1,5 Milliarden Euro. Anfang September 2013 hatte das Konto noch einen Stand von minus 2,3 Milliarden Euro aufgewiesen. Es sind also nun 3,8 Milliarden Euro mehr auf dem Konto
Weil in Südamerika Menschen für Kohle ermordet werden, bekam der deutsche Konzern RWE mal kurz ein schlechtes Gewissen. Jetzt setzt er aber wohl doch wieder auf eine Firma, die Kontakte zu brutalen Paramilitärs unterhält.
Von
Markus Balser
, Berlin
Dass RWE-Chef Peter Terium Lob von Öko-Aktivisten bekommt, ist selten. Im vergangenen Jahr aber zollten auch Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen dem Niederländer Respekt. Denn Terium hatte sich im Frühjahr öffentlich zu einem ungewöhnlichen Schritt bekannt: Der Essener Konzern strich seinen US-Kohlelieferanten
Drummond
kurzerhand von der Liste der Geschäftspartner.
Keine seriöse Energiepolitik: Der Präsident der Bundesnetzagentur hält nichts von einem baldigen Ausstieg aus der Kohlestromversorgung. Zur Begründung verweist er auch auf die Ukraine-Krise.
Berlin
Deutschland wird nach Einschätzung der Bundesnetzagentur auf Kohlekraftwerke in naher Zukunft nicht verzichten können. „Ich bin überzeugt, dass der Ruf, der aus vielen Ecken erschallt, nach einem baldigen Ausstieg aus der Kohleverstromung mit seriöser Energiepolitik nicht viel zu tun hat“, sagte der Präsident der Behörde, Jochen Homann, am Mittwoch auf einer Energiekonferenz in Berlin.
von Fabian Lindegger - Ein neues Kabelsystem von ABB soll den Stromtransport auf der Langstrecke effizienter und billiger machen. Der Konzern will damit von der Energiewende profitieren.
Der Technologiekonzern ABB hat kürzlich das nach eigenen Angaben weltweit leistungsstärkste Hochspannungs-Gleichstromkabelsystem präsentiert. «Die Forschung an diesem Kabel hat sechs Jahre gedauert», sagt ABB-Sprecher Antonio Ligi zu 20 Minuten. Zwei der neuen Kabel reichen aus, um den Strombedarf von Paris zu decken. Bisher war die Spannung solcher Kabel auf 320 Kilovolt (kV) beschränkt. ABB sei es nun gelungen, diese auf 525 kV zu steigern. Damit erhöht sich die übertragbare Leistung um 64 Prozent.
RWE klagt wegen Biblis-Stilllegung gegen Bund und Hessen
Montag, 25.08.2014, 18:49
Der Energiekonzern RWE hat wegen der rechtswidrigen Abschaltung des Atomkraftwerks Biblis Klage gegen den Bund und das Land Hessen beim Landgericht Essen eingereicht.
Das bestätigten am Montag Sprecher des Unternehmens und des Wiesbadener Umweltministeriums. Zur Höhe des Schadenersatzes machte der Energiekonzern keine Angaben. Nach Schätzungen soll die Summe bei bis zu 200 Millionen Euro liegen.
BZ-GASTBEITRAG: Eicke R. Weber ist für die Einführung einer weltweiten Besteuerung des CO
2
-Ausstoßes.
In der kommenden Woche wird die Debatte um die Novelle des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) in die Schlussrunde gehen, der Bundestag soll noch im Juni abstimmen. Der Bundesrat hat auf die Regierungsvorlage sehr kritisch reagiert. Die starke Belastung des selbst verbrauchten Solarstroms mit 50 Prozent der EEG-Umlage enthält erhebliche Gefahren für den Zubau der Photovoltaik (PV) in Deutschland, der sich ja bereits im Vergleich zu 2012 halbiert hat.
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Der Autor ist Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg
Tausende demonstrieren mit internationaler Menschenkette in der Lausitz
Kerkwitz, 23. 8. 2014 – Gut 7500 Menschen aus über 20 Ländern haben heute Hand in Hand gegen weitere Braunkohletagebaue und für eine echte Energiewende demonstriert. Sie bildeten eine grenzüberschreitende, acht Kilometer lange Menschenkette zwischen den Ortschaften Kerkwitz in Deutschland und Grabice in Polen. Diesen beiden und weiteren Orten droht die Abbaggerung für weitere Tagebaue.
Die Grenzquerung erfolgte in Groß Gastrose, wo die Demonstranten in den Grenzfluss Neiße wateten und somit für eine geschlossene Kette sorgten. „Es ist überwältigend, dass gut 7500 Menschen aus ganz Europa heute mit uns für eine lebenswerte Zukunft ohne weitere Tagebaue demonstriert haben. Das gibt uns Mut und Kraft für die kommenden Jahre.
Kommentar zu Kritik an Förderung erneuerbarer Energien
Bundesrechnungshof scheut die echte Konfrontation
Der Bundesrechnungshof kritisiert die Energiewende-Organisation der Bundesregierung als „unkoordiniert, uneinheitlich und teilweise redundant“. Die Prüfer sprechen in ihrem noch nicht veröffentlichten aber bereits in den Medien diskutierten Bericht von zweistelligen Milliardenausgaben – die Ihnen offenbar Sorge machen. Eine Verwunderung über die amtlichen Ausgabenhüter ist angebracht.
„Unkoordiniert, überstürzt, zu teuer“, so berichtete die
Süddeutsche Zeitung
als erste am gestrigen Mittwoch nach der Lektüre der Schrift, laute das Fazit der Bundesrechnungshof-Analysten. Der Rechnungshof bezieht sich für sein Urteil offenbar fast ausschließlich auf die Regierungsjahre der vorangegangenen großen Koalition
Berlin.
Unkoordiniert, uneinheitlich und redundant: Der Bundesrechnungshof gibt der Berliner Energiepolitik der letzten Jahre schlechte Noten. Die neue Bundesregierung meint, die Fehler seien behoben. Zielt die Kritik also ins Leere?
Lob darf die Bundesregierung aus Bonn nicht erwarten. Der dort ansässige Bundesrechnungshof hat die Aufgabe, das Regierungshandeln kritisch unter die Lupe zu nehmen. Die Berichte, die er vorlegt, zählen stets unnötige Verschwendungen auf und sind daher immer unangenehm für die Regierung. Die streift diese Kritik in aller Regel ab, indem sie Besserung gelobt.
Grüne warnen vor Spätfolgen des Braunkohle-Tagebaus
Abrutschungen.
Vielleicht baggert RWE im Rheinland tatsächlich noch wie geplant bis 2045 nach Braunkohle. Vielleicht lohnt sich der Abbau wegen der Energiewende auch schon viel früher nicht mehr. Aber wann auch immer Schluss ist mit den riesigen Baggerlöchern in Inden, Garzweiler und Hambach: Nach dem Ende des Tagebaus droht den Reviernachbarn ein gefährlicher Grundwasseranstieg, der ihre Keller überschwemmen und die Ränder der Tagebau-Krater zum Einstürzen bringen könnte. Das befürchten die NRW-Grünen, die sich bei einer Exkursion in Ostdeutschland über die Spätfolgen des dortigen Tagebaus informiert haben.
Von Thomas Reisener
Ausgerechnet die klimaschädliche Braunkohle erlebt in Deutschland einen wahnwitzigen Boom. Tausende Menschen und Dutzende Dörfer sollen neuen Tagebauen weichen. Jetzt ziehen Umweltschützer dagegen vor Gericht.
Von
Markus Balser
, Berlin
Acht oder neun Jahre hat Proschim noch. Mehr nicht. Ronald Kupke, 54, weiß das. Dann soll Kupkes Heimat, das kleine Straßendorf südlich von Cottbus, mit seinen 350 Einwohnern dem ostdeutschen Tagebau des Vattenfall-Konzerns weichen. Riesige Kohlebagger werden sich Meter für Meter an den Ort heranfressen und ihn schließlich verschlucken.
Rekord: Weltweiter CO2-Ausstoß steigt 2013 erstmals auf über 35 Milliarden Tonnen
Münster – Der globale CO2-Ausstoß hat auch im Jahr 2013 wieder ein neues Rekordniveau erreicht. Damit hält der Wachstumstrend der Vorjahre weiter an, eine Trendwende beim internationalen Klimaschutz ist nicht in Sicht.
Mit 35,1 Mrd. t wurden weltweit rd. 670 Mio. t Kohlendioxid mehr aus fossilen Energieträgern in die Atmosphäre emittiert als im Vorjahr (2012: rd. 34,4 Mrd. t), teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit.
Es ist ein bisschen wie „Täglich grüßt das Murmeltier“. In regelmäßigen Abständen geistert ein Gespenst durch die deutsche Presse: „Dem deutschen Stromnetz droht der Blackout.“ Die Argumentation ist dabei immer die gleiche: Die Energiewende bringe die deutsche Versorgungssicherheit an den Rand des Kollaps.
Die Fluktuationen aus Solar und Wind seien zu stark, zudem gingen konventionelle Kraftwerke nach und nach vom Netz – und letzteres breche nun mal unter diesen Bedingungen früher oder später zusammen. Klar ist: Der schnelle Zubau von volatilen dezentralen Energieträgern passt nicht zu den Strukturen der zentralistischen konventionellen Energiewirtschaft
Heizen mit Strom: Elektrokessel für die Energiewende
Von Ralph Diermann
Comeback für das Heizen mit Strom: Die Stadtwerke Flensburg haben einen riesigen Elektrokessel installiert, um mit Windstrom Fernwärme zu erzeugen. Die Anschaffung des Stromfressers rechtfertigen sie mit - Klimaschutz.
Heizen mit Strom? Was für eine Verschwendung! Mit diesem Argument ziehen Umweltschützer seit Jahrzehnten gegen Nachtspeicherheizungen zu Felde. Doch nun haben die Stadtwerke Flensburg sowie eine Handvoll weiterer kommunaler Versorger begonnen, mit Strom Fernwärme zu erzeugen - und berufen sich dabei ausgerechnet auf Klimaschutz und Energiewende.
Die Energiewende mit dem Boom von Erneuerbaren Energien und sinkenden Börsenpreisen für Strom setzen den RWE-Konzern mächtig unter Druck.
Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen kündigte Finanzvorstand Bernhard Günther die Schließung von Kraftwerken in der konventionellen Stromerzeugung an. Außerdem will RWE sein Sparprogramm in den kommenden Jahren deutlich verschärfen: „Es zeichnet sich klar ab, dass wir künftig deutlich weniger Mitarbeiter beschäftigen werden.“
Exklusiv
| Berlin.
Führende Wirtschaftsverbände wollen verhindern, dass die Bundesregierung neue Hilfen für Energieunternehmen wie RWE, Eon oder Stadtwerke beschließt, die Verbraucher und Unternehmen mit zusätzlichen Stromkosten belasten.
Von Birgit Marschall
Nach Plänen der Regierung sollen die Verbraucher bald auch dafür aufkommen, dass die Energieversorger Kraftwerkskapazitäten nur bereithalten. So will Berlin Stromengpässe künftig verhindern. Die Strombranche drängt auf die rasche Einführung dieses Kapazitätsmarkts. Viele Gas- und Kohlekraftwerke sind schon jetzt wegen des starken Zuwachses der Wind- und Solarenergie unrentabel und werden stillgelegt.
Eons Gewinn bricht weg - Aktionäre greifen dennoch zu
Deutschlands größtem Energieversorger Eon brechen die Erträge weg, auch der Umsatz geht zweistellig zurück. Dennoch bestätigt der Konzern seine Gewinnprognose von mindestens 8 Milliarden Euro. Die Aktie zieht deutlich an.
Düsseldorf - Trotz rückläufiger Gewinne haben sich die Aktien von Eon mit einem Plus von mehr als vier Prozent am Mittwoch an die Dax -Spitze gesetzt. "Die Zahlen sind nicht so schlecht ausgefallen wie erwartet - einige hatten sogar mit einer Gewinnwarnung gerechnet", sagte ein Händler.
Düsseldorf.
Der Energiekonzern legt bis 2017 weitere 1000 Megawatt still, weil er sich den Betrieb der defizitären Anlagen nicht mehr leisten kann.
Von A. Gruhn und T. Reisener
Der Energieversorger RWE schließt nun auch Kohlekraftwerks-Kapazitäten. Zum 1. Juli 2015 will der Dax-Konzern das Braunkohlekraftwerk in Hürth mit einer Kapazität von 110 Megawatt weitgehend abschalten.
Streit mit Bund über Kosten
RWE könnte weitere Kraftwerke stilllegen
RWE fühlt sich ausgepowert: Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern erwägt, weitere 1000 Megawatt vom Netz zu nehmen und erhöht damit den Druck auf die Regierung. Allzu große Hoffnungen sollte sich der Konzern nicht machen.
Von
Markus Balser
und
Michael Bauchmüller
, Berlin
Der Trend war klar: Als RWE-Chef Peter Terium vor gut zwei Monaten einige Hundert Top-Manager versammelte, um über die Zukunft des Konzerns zu beraten, stellte er so etwas wie die Vertrauensfrage: Ob sich RWE wieder zu einem Unternehmen mit Zukunft entwickle, wollte er wissen. Fast hundert Prozent der Führungskräfte, berichten Teilnehmer, hätten den Daumen gestreckt. Die RWE-Mitarbeiter insgesamt waren sich da allerdings nicht so sicher.
I
mmer wieder samstags:
Unsere sechs Herausgeber
erzählen im Wechsel, was in der vergangenen Woche wichtig für sie war. Heute: Claudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft und Chefin des Energie- und Umweltbereichs am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW.
klimaretter.info: Frau Kemfert, laut Medienberichten könnte die
EEG-Umlage für 2015 sogar sinken
, weil das EEG-Ausgleichskonto inzwischen deutlich im Überschuss ist. 2013 war es stark belastet worden, was die Umlage nach oben schnellen ließ und eine Legitimation für die EEG-Reform lieferte. Heißt das etwa: Berechnungsfehler haben die ganze Kostendebatte und die harschen Einschnitte durch die EEG-Novelle erst ausgelöst?
EU-Energiekommissar Günther Oettinger sieht die Lage mit der Energiewende kritisch. In dieser Woche war zu lesen, das Oettinger Deutschland bedroht sieht. Die Bedrohung geht dabei von jedem einzelnen aus, Deutschland ist “unterwandert”. Unterwandert von
Eigenheimbesitzern mit Solaranlagen, Bauern mit Bioenergie-Kraftwerken
und Bürgern, die sich finanziell an Windkrafträdern beteiligen.
Seit Jahren kannten die Strompreise für Privatkunden nur eine Richtung: Sie stiegen. Das lag in den vergangenen Jahren vor allem an der EEG-Umlage für Ökostrom, die mittlerweile rund 18 Prozent des Strompreises ausmacht. Zum Jahreswechsel könnte sie nun erstmals sinken.
Die Verbraucher in Deutschland können erstmals auf ein leichtes Sinken der Ökostrom-Umlage und damit auf eine Stabilisierung ihrer Stromkosten hoffen. Trotz hoher Ausgaben für die Vergütung von Solarstrom im Sommer war das Umlagen-Konto mit einem Plus von 1,06 Milliarden Euro Anfang August noch nie so gut gefüllt wie in diesem Jahr.
Barhöft.
Wie der Bundeswirtschaftsminister auf einer Schiffstour zum Windpark "Baltic 1" in der Ostsee für die Energiewende 2.0 wirbt
Von Birgit Marschall
Da ist sie ja wieder, die berühmte rote Outdoor-Jacke. "Sie glauben doch nicht, dass ich mir dauernd neue Jacken kaufe", scherzt Sigmar Gabriel im kleinen Jachthafen Barhöft an der Ostseeküste. Gabriel wartet auf das Transportschiff "Achiever", das ihn gleich zum Offshore-Windpark "Baltic 1" bringen wird, der 16 Kilometer vor der Halbinsel Darß in der Ostsee liegt und 50000 Haushalte mit Strom versorgt.
Der letzte Blackout des Monats wird für den Juli 2014 vergeben an Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie
Der Blackout des Monats (BOM) kürte irritierende Bemerkungen aus Politik und Wirtschaft zum Thema Strommarkt und Energiewende. Pokal war eine Taschenlampe mit Dynamo, die dem "Gewinner" künftig als wegweisendes Licht und Sicherheit dienen sollte. Viele interessierte Bürger suchten Zitate des laufenden Monats. In der Nacht auf den ersten Werktag des Folgemonats wurde der BOM jeweils gekürt.
Günther Oettinger erhält den Blackout des Monats Juli für seine Worte
"Alle Kohlekraftwerke abzuschaffen wäre lebensgefährlich."
(Morgenweb - Das Nachrichtenportal Rhein-Neckar, 06. Juli 2014)
Fachliche Begründung
Herr Oettinger hat sich herausragend oft für den Blackout des Monats (BOM) beworben und hatte bisher nie Glück. Für den letzten "BOM" hat er sich gleich mit mehreren Zitaten zur Wahl gestellt. Er behauptete unter anderem, dass Deutschland unterwandert sei von Eigenheimbesitzern mit Solaranlagen, Bauern mit Bioenergie-Kraftwerken und Bürgern, die sich finanziell an Windkrafträdern beteiligen oder er forderte Mannheimer Zuhörer auf, für den Erhalt von Kohlekraftwerken zu demonstrieren.
"Für alte Kohlekraftwerke darf es kein Geld geben"
Der Chef der Deutschen Energie-Agentur erklärt, was jetzt die nächsten Schritte sein müssen, damit die Energiewende gelingt.
Nach der EEG-Reform ist vor der Reform: Was muss die Bundesregierung jetzt weiter tun, um die Energiewende zu retten?
Kohler
Die Regierung muss bald eine weitere EEG-Reform auf den Weg bringen. Mit dieser Reform muss sie das bisherige System der staatlichen Abnahmeverpflichtung des Ökostroms beenden.
Die Energieversorger haben bei der Bundesnetzagentur die Stilllegung von bundesweit 49 Kraftwerksblöcken angezeigt. Das entspricht einer Leistung von 13 Gigawatt oder einem Sechstel des gesamten deutschen Strombedarfs. Für neun Kraftwerksblöcke in Süddeutschland untersagte die Behörde allerdings die beantragten Stilllegungen, weil die Netzagentur die Blöcke als "systemrelevant" einstuft.
Ab 1. August 2014 tritt das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft. Nach der gefühlt 100. Änderung dieses Gesetzes zeichnet sich ab, dass Klimaschutz und Energiewende hinter den Interessen der Industrie stehen.
Sein Mäntelchen nach dem Wind hängen ist etablierte Politik in unserem Lande. Noch vor der Großen Koalition stellte sich die Meinung von Sigmar Gabriel völlig anders dar.
Grüger entlarvt Debatte über Energieeffizienz als “Täuschungsmanöver”
28. Juli 2014 14:46
Berlin. Stephan Grüger, im Vorstandsmitglied von Eurosolar und Abgeordneter für die SPD im Hessischen Landtag, hat in einem Gastbeitrag für “Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung” mit Blick auf die Energiewende die jüngste Diskussion über Energieeffizienz als “Täuschungsmanöver” bezeichnet. Ein dieser Debatte zugrunde liegendes Gutachten sei noch von dem Vorgänger von Sigmar Gabriel im Amt des Bundeswirtschaftsministers, Philipp Rösler, in Auftrag gegeben worden.
Gabriel: "Keine Überlebensgarantie für Kraftwerke"
dpa | 28.07.2014
Berlin - Die EEG-Reform ist gerade erst gebilligt, da steht die nächste Reform schon in den Startlöchern. Wirtschaftsminister Gabriel will fossile Kraftwerke vor der Stilllegung bewahren, so dass im Winter die Versorgung gesichert bleibt. Doch das könnte den
Strom
weiter verteuern.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will notfalls auch klimaschädliche Kohlekraftwerke mit Sondervergütungen am Netz halten. "Meine Vorstellung ist, dass wir das technologieneutral machen", sagte Gabriel der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die geplante Kraftwerks-Reform. Sie gilt als notwendig, damit es nicht zu Engpässen kommt, wenn zu viele Kraftwerke stillgelegt werden.
+ 26.07.2014 + Ein Milliardengeschäft, bezahlt mit unseren Stromrechnungen, subventioniert mit unseren Steuern.
Atomstrom in Deutschland. Jahrzehntelang gab es kaum ein besseres Geschäft. Mehr Nähe zur Politik auch nicht. Atomlobby und Kanzlerin - gute Zusammenarbeit garantiert - trotz Atomausstieg. Die vier Energiekonzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall machten enorme Gewinne mit Strom aus Atom - mit freundlicher Unterstützung des Staates. Über Subventionen und konzernfreundliche Regelungen pumpte er geschätzte 210 Milliarden Euro in die Großunternehmen. Ein Riesendeal für die Atomwirtschaft. Bei dem sie am Ende zumindest für eines garantieren sollte: Die Kosten für den Rückbau der Kraftwerke und die bislang völlig ungeklärte Endlagerung zu tragen
Niedersächsischer Landtag setzt sich für angemessene Entschädigungen beim Bau neuer Stromtrassen ein
Keinem anderen Bundesland beschert die Energiewende so große Chancen wie Niedersachsen. Denn an und vor der Nordseeküste weht der Wind kräftig und im Agrarland Nummer eins wurden zudem die meisten Biogasanlagen gebaut.
Schluss mit dem Geklüngel! Umweltkatastrophe in der Lausitz verhindern!
Energiewende ohne Braunkohle!
ÖDP ruft zur Beteiligung am Internationalen Protesttag gegen Braunkohletagebau am 23. August 2014 auf!
Nahezu unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit spielt sich derzeit in der Lausitz eine Umweltkatastrophe ab, die vor allem der effektiven politischen Einflussnahme durch wirtschaftsnahe Interessensvertreter geschuldet ist.
An der deutsch-polnischen Grenze rund um Cottbus plant der schwedische Energieriese Vattenfall den Bau weiterer klimaschädlicher Braunkohlekraftwerke sowie die großflächige Ausweitung des Braunkohletagebaus. In der Folge verlieren über 3000 Menschen ihre Heimat, die Natur wird zerstört und die Energiewende damit in einem überdeutlichen Sinn torpediert.
Obwohl ein Großteil der Deutschen, Umfragen zu Folge, den Braunkohletagebau entschieden ablehnt, kümmern sich CDU, SPD und auch die besonders scheinheilige Linkspartei wenig darum den energiepolitischen Schwachsinn der Braunkohleförderung zu beenden. Schon jetzt produziert Deutschland so viel Strom aus Braunkohle wie kein anderes Land der Welt.
Berlin.
Braunkohle boomt. Neurath und Niederaußem zählen zu größten Emittenten.
Unter den fünf europäischen Braunkohlekraftwerken mit dem höchsten Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) sind vier aus Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie, an der die Umweltstiftung WWF beteiligt war. So liegt das neue Kraftwerk Neurath im rheinischen Revier mit 33,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr 2013 auf Platz zwei. Dies hat vor allem mit der Größe zu tun, denn zugleich hat das RWE-Kraftwerk auch einen besonders hohen Wirkungsgrad. Das RWE-Kraftwerk Niederaußem folgt auf Platz drei.
Bis 2020 will Deutschland seinen Ausstoß an Treibhausgasen um 40 Prozent gegenüber 1990 verringert haben. Ein Schreiben offenbart nun die großen Unsicherheiten des Vorhabens.
Hamburg - Zwischen Bundesregierung und Grünen ist ein Streit um die
deutschen Ziele zum Klimaschutz
entbrannt. Ursache ist eine Antwort des Bundesumweltministeriums an die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn, in der die Regierung Unsicherheiten ihrer Pläne einräumt.
Die Bundesregierung hatte sich vorgenommen, bis 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland um 40 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. Erreicht sind bislang 24 Prozent; seit 2011 ist der CO2-Ausstoß hierzulande wieder gestiegen.
Freigeschaltet am 19.07.2014 um 08:22 durch Thorsten Schmitt
In der „Jungen Freiheit“ vom 4. Juli 2014 war ein Bericht über die Korruption in Indonesien mit folgenden Sätzen zu lesen: Indonesien dürfe heute als ,,kriminelle Demokratie" gelten. ,,Parasitäre Machteliten“ seien ungehemmt auf der erfolgreichen Jagd nach Pfründen und öffentlichen Geldern, die den Unterschichten entzogen würden.
Diese Sätze passen genauso auch zu der deutschen Energiepolitik, allerdings mit einem kleinen Unterschied. In Indonesien wird gegen bestehende Gesetze verstoßen. In Deutschland sorgen die „parasitären Machteliten“ für entsprechende Gesetze, um das gleiche Ziel zu erreichen. Damit wird die Korruption legal. Schauen wir uns das einmal etwas näher an:
Die jüngste Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wird den Strompreisanstieg nicht stoppen - davon ist BDEW-Präsident Johannes Kempmann überzeugt. Die Versorger müssten höhere Kosten für den Netzausbau und Reservekraftwerke an die Verbraucher weiterreichen.
Hamburg
- Trotz der
Reform des Erneuernbare-Energien-Gesetzes (EEG)
müssen sich die Deutschen auf weiter steigende Strompreise einstellen. "Es ist klar, dass Kosten auf die Kunden zukommen, für Netzausbau und die Bereitstellung von Back-up-Kraftwerken", sagte der neue Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Johannes Kempmann,
im Interview mit manager magazin online
.
Münster - Die deutsche Stromwirtschaft hat im Jahr 2013 mit dem Export von Strom so viel verdient wie noch nie.
Deutschland exportierte im abgelaufenen Jahr Strom im Wert von 3,76 Mrd. Euro in die Nachbarländer. Gleichzeitig wurde Strom im Wert von 1,81 Mrd. Euro importiert, teilte das IWR mit.
Strom: Netto-Exportüberschuss 2013 von 1,95 Mrd. Euro
Die Angaben basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes. In der Gesamtbilanz erzielte Deutschland einen Netto-Exportüberschuss in der Rekordhöhe von 1,95 Mrd. Euro. Dabei kauften die Energieunternehmen den importierten Strom für durchschnittlich 4,9 Cent (ct) pro Kilowattstunde (kWh) ein, im Stromexport wurden mit 5,2 ct/kWh im Mittel deutlich höhere Erlöse erzielt.
Hendricks will Kohle-Kraftwerke nicht mehr durch KfW fördern
Berlin.
Bundesumweltminister Barbara Hendricks (SPD) reitet eine neue Attacke gegen die Kohle-Verstromung. Sie fordert, dass die staatliche Förderbank KfW den Export von Kohlekraftwerken grundsätzlich nicht mehr fördert und schlägt eine entsprechende Änderung der Förder-Richtlinien vor. Richtschnur zur Finanzierung von Vorhaben im Energiebereich solle die Vereinbarkeit mit dem Ziel einer Begrenzung der globalen Erderwärmung auf maximal zwei Grad sein, heißt es im Vorschlag ihres Hauses, der unserer Zeitung vorliegt.
Urteil: EEG-Umlage verstößt nicht gegen Verfassung
Karlsruhe.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat der umstrittenen Umlage zur Förderung des Ökostroms seinen Segen erteilt. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das die Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser und Biogas fördert, sei nicht verfassungswidrig. Damit wiesen die Richter die Klage eines Textilunternehmens ab, das 2012 die fälligen knapp 10 000 Euro für die Umlage nur unter Vorbehalt gezahlt hatte, weil es darin eine verfassungswidrige Sonderabgabe sieht
«Herr Gabriel, Sie täuschen, tricksen und tarnen!»
Artikel: 961729 | News-Artikel (Red)
Wirtschaftsminister Gabriel macht nicht nur die Energiewende kaputt, er verkauft diese wirtschaftsfeindliche und zukunftsblinde Politik auch noch als Erfolg. In mehreren großen deutschen Zeitungen ließ er am Wochenende diese Großanzeige schalten:
«Wir haben etwas an der Energiewende gestrichen: Nachteile»
.
Die Energiewende, so heißt es, sei jetzt «Planbar. Bezahlbar. Effizient».
Das Gegenteil ist richtig
Planbar?
Das Tempo, das Gabriel mit seinem neuen EEG vorgibt, bedeutet: Allein im Strombereich mit seinem "Deckel" für Sonnen- uns Windstrom dauert die Energiewende über 100 Jahre. Diese Zeit haben wir aber im Angesicht des raschen Klimawandels nicht
Die Energiewende wird zu Unrecht verteufelt, denn günstiger Strom ist auch mit Erneuerbaren möglich. Bisherige Privilegien müssen jetzt auf den Prüfstand.
Die Energiewende hat derzeit ein massives Image-Problem: Sie sei zu teuer, zu ineffizient, führe zu Blackouts, hoch subventionierter Strom werde angeblich ins Ausland verschenkt und die Strompreise würden unbezahlbar. Die Industrie und Verbraucher müssen angeblich vor der Energiewende gerettet werden. Was ist passiert?
Bonn.
Jochen Homann, der Chef der Bundesnetzagentur in Bonn, ist der Herr der deutschen Netze: Seine Behörde reguliert nicht nur das Strom- und Gasnetz, sie wacht auch über Bahn, Post und die Telekommunikationsbranche.
Herr Homann, am 1. August tritt die Reform der Ökostrom-Förderung in Kraft. Wird dadurch nun der Strompreisanstieg gestoppt?
Homann
D
ie EEG-Novelle kann die Kostendynamik brechen. Das heißt nicht, dass die Strompreise sinken, aber sie werden nicht mehr so schnell steigen. Natürlich gibt es das Risiko, dass immer mehr Bürger und Unternehmen zu Eigenstromproduzenten werden, sich aus der solidarischen Ökostrom-Finanzierung verabschieden und dadurch die EEG-Umlage steigt. Deshalb war es auch richtig und sinnvoll, dass neue Eigenstrom-Erzeuger ab August 30 Prozent der EEG-Umlage bezahlen sollen.
EEG-Novelle nimmt letzte Hürde - Industrie fordert Planungssicherheit
Direkt aus dem Reuters-Videokanal
Mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bleiben zwar die Vergünstigungen für Großverbraucher in etwa erhalten, energieintensive Unternehmen fürchten jedoch, dass das in zwei Jahren schon wieder anders aussieht.
Bergheim.
Der Kraftwerksparte des Konzerns verbucht im ersten Quartal einen Gewinneinbruch um 25 Prozent. Wegen niedriger Strompreise schreibt jede vierte Anlage Verluste. Das will RWE nicht länger hinnehmen, auch Braunkohle wird geprüft.
Von Andreas Gruhn
Stellenabbau, Gewinneinbruch, abgeschaltete Kraftwerke - die Krise beim Energiekonzern RWE hat sich weiter verschärft. Die Kraftwerksparte RWE Generation prüft daher in den kommenden Monaten, weiteren unrentablen Anlagen den Stecker zu ziehen. "Wir nehmen jeden einzelnen Block kritisch unter die Lupe", sagte Spartenchef Matthias Hartung gestern bei einer Pressekonferenz. Seit Januar 2013 habe das Unternehmen bereits 13 Anlagen in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien mit einer Gesamtleistung von mehr als 12 600 Megawatt ganz oder zeitweise abgeschaltet.
Brüssel.
Nicht alle bisher begünstigten Unternehmen bleiben von der EEG-Umlage befreit, die EU fordert Nachzahlungen.
Von Anja Ingenrieth
Der Dauerstreit zwischen der EU und Berlin um die deutsche Ökostromförderung ist beendet. Der Brüsseler Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia hat "eine endgültige Einigung" mit der Bundesregierung über letzte strittige Punkte bekanntgegeben. Das heißt: Brüssel winkt das reformierte EEG durch. Damit dürfte es wie geplant zum 1. August in Kraft treten. Bis zuletzt umkämpft war die Behandlung von unternehmenseigenen Kraftwerken.
Erschienen in der Zeitschrift
Joule
04/2013 S.13 erschienen.
Nach dem heftigen Gegenwind für erneuerbare Energien am Ende der schwarz-gelben Regierungszeit hofften viele auf einen Regierungswechsel und übersahen,
dass die SPD die Kohlepartei Deutschlands ist. Die SPD-geführten Gemeinden in Nordrhein-Westfahlen sind davon abhängig, dass es RWE gut geht.
Die SPD-nahen Gewerkschaftler möchten für ihre Stahlkonzerne günstige Strompreise und die SPD-Kumpel wollen noch über Jahrzehnte Braunkohle abbaggern.
Ein schneller Ausbau erneuerbarer Energien, die Sanierung von RWE und ein florierender Braunkohletagebau sind aber nicht gleichzeitig möglich. Das definiert die Ziele der EEG-Reform: Sie soll den Ausbau erneuerbarer Energien so weit wie möglich drosseln, ohne dabei die Zustimmung der Wähler zu riskieren.
Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bekommt schlechte Zensuren
NEUMARKT
- Das Gesetz für die Energiewende ist per Bundestagsvotum überarbeitet worden: Das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll am 1. August in Kraft treten — mit etlichen Einschnitten für Alternativ-Energie-Anbieter. Betroffene und Experten aus der lokalen und regionalen Szene stellen der EEG-Überarbeitung schlechte Noten aus. Ein Rundruf.
Düsseldorf.
Die Landesregierung wird die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nächste Woche im Bundesrat nicht blockieren. Das machten Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) und Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) im Landtag deutlich. Die Anrufung des Vermittlungsausschusses würde die Reform verzögern und viele Unternehmen in Schwierigkeiten bringen. Beide Minister verwiesen zudem darauf, dass sich NRW sowohl beim Ausbau der regenerativen Energie - vor allem Windkraft auf dem Land - als auch bei den Ausnahmen für stromintensive Betriebe durchgesetzt habe.
Kohle gefährdet Energiewende
Grüne quälen Regierung mit "Aussteigeritis"
Von Issio Ehrich
Grüne und Linke wollen, dass dem Atomausstieg jetzt der Kohleausstieg folgt. Sie schlagen konkrete Maßnahmen für den Exit vor. Die Bundesregierung hört sich die Vorschläge nur widerwillig an.
E
s ist mehr als ein Schönheitsfehler. Deutschland gilt als das Energiewendeland. Der Anteil von grünem Strom im Netz beträgt mehr als 25 Prozent. Tendenz: steigend. Trotzdem sinkt der CO2-Ausstoß der Bundesrepublik nicht. Im Gegenteil: Weil Strom aus Braunkohle eine Renaissance erlebt,
steigt er sogar.
Und niemand tut etwas dagegen. Das behauptet zumindest die Opposition im Bundestag und legt Reformvorschläge vor.
Landeszeitung Lüneburg: EEG-Novelle bremst die Energiewende / Experte Prof. Dr. Hohmeyer: Gesetzesreform sichert die Profite der großen Energieversorger und Kohlekraftwerke
Donnerstag, den 3. Juli 2014 / 19:18 Uhr
Lüneburg – Die große Koalition hat ihre Ökostromreform trotz heftiger Kritik durchs Parlament gebracht. Aber ob die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wirklich am 1. August in Kraft treten wird, entscheidet sich in den kommenden vier Wochen in Brüssel. Weil große Teile der Industrie von der Finanzierung der erneuerbaren Energien ausgenommen sind, muss das Gesetz von der Kommission der Europäischen Union als Beihilfe gebilligt werden. Prof. Dr. Olav Hohmeyer von der Uni Flensburg kritisiert die Novelle: “Mit dieser Gesetzesänderung verspielt Deutschland seine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz. Die Glaubwürdigkeit ist dahin.”
Flurtotalschaden: Seit gut 30 Jahren holt RWE im Tagebau Hambach Braunkohle aus der Erde, mittlerweile Deutschlands größtes Loch. Der Widerstand ist trotz Umsiedlungen, Feinstaub und Lärm gering. Selbst die Kartbahn, die einst Michael Schumacher bekannt machte, zieht geräuschlos um.
Eine Reportage von
Mirjam Hauck
, Hambach
Meter um Meter graben sich die Schaufeln des riesigen Rades langsam in den staubigen Sand. Rumpelnd und dröhnend tragen sie eine Erdschicht nach der anderen ab, Kubikmeter um Kubikmeter. Zurück bleibt Zerstörung. Eine ockerfarbene Mondlandschaft, über der Sandkörner wirbeln.
Zerstörte Landschaft, ausradierte Dörfer, miese Energie- und Klimabilanz: Braunkohle birgt viele Nachtteile. Trotzdem erlebt sie ausgerechnet in Zeiten der Energiewende eine Renaissance. Die Politik könnte gegensteuern - wenn sie sich denn einig wäre.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Am Anfang war ein Brunnen in Neurath, gut 150 Jahre ist das her. Beim Graben des Brunnens stießen die Neurather auf
Braunkohle
. Aus der Braunkohle wurden anfangs Briketts, später verbrannte sie in Kraftwerken zu Strom. Heute steht hier das modernste Braunkohlekraftwerk der Welt. Der Tagebau Garzweiler ist nur ein paar Kilometer entfernt und das benachbarte Grevenbroich nennt sich stolz "Bundeshauptstadt der Energie". Wenn das mal nicht von gestern ist.
Deutsche Ökostromförderung gilt nur in Deutschland
Die Bundesrepublik bezieht Strom aus dem Ausland - doch in den Genuss der EEG-Umlage kommen die ausländischen Ökostromproduzenten nicht. Das hat der Europäische Gerichtshof anhand eines finnischen Fall entschieden.
Finnisches Unternehmen wollte EEG-ähnliche Fördergelder aus Schweden bekommen. Diese Ansprüche hätten auch gegen das deutsche System gestellt werden können
Der Europäische Gerichtshof könnte am Dienstag entscheiden, dass Deutschland auch aus den EU-Nachbarländern importierten Ökostrom fördern muss. Den deutschen Stromkonsumenten drohen massive Preissteigerungen. Denn sie müssten die Subventionen der ausländischen Stromkonzerne bezahlen. Die Energiewende steht auf der Kippe.
Ein Grüner wird Cheflobbyist der deutschen Energiebranche: Johannes Kempmann bringt als ehemaliger Anti-Atomkraft-Aktivist nicht die üblichen Voraussetzungen für den Spitzenposten beim BDEW mit. Ihn erwartet eine schwere Aufgabe.
Von
Markus Balser
Für Grüne und Atomkraftgegner war dieser Verband viele Jahre vor allem eins: ein Gegner. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gilt als die wichtigste Interessensvertretung der deutschen Energiebranche. Die 1800 Mitgliedsunternehmen stehen für 90 Prozent des deutschen Strom- und Gasmarktes, ihr Verband verkörperte in der öffentlichen Debatte lange eins: die alte Energiewelt, die dominiert wurde von den Großkonzernen wie Eon oder RWE.
Wird der Strom nun billiger? Lohnt sich eine private Solaranlage noch? Und was ändert sich für die Großverbraucher in der Industrie? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Ökostrom-Reform.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Mehr als 20 Milliarden Euro jährlich überweisen Stromkunden derzeit für die Förderung erneuerbaren Stroms, von Jahr zu Jahr wurde es zuletzt mehr. Mit der Reform will die große Koalition die Kosten der
Energiewende
dämpfen, ohne aber den Ausbau von Ökostrom abzuwürgen. Doch wird das gelingen? Die wichtigsten Aspekte des neuen Gesetzes:
Berlin.
Heute stimmt der Bundestag über die EEG-Reform ab. Wirtschaftsminister Gabriel warf der EU vor, dass EEG zerstören zu wollen. Die Kommission weist das zurück. Am Dienstag entscheidet der EuGH.
Von Antje Höning
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sitzt in der Falle: Bei der Reform des Gesetzes zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG) kann er nichts gegen die mächtige EU-Kommission tun. Da es um Förderungen der Wind- und Solarkraft und Ausnahmen bei deren Finanzierung geht, die jeweils der Staat regelt, hat der für Beihilfen zuständige EU-Kommissar Joaquín Almunia mitzureden. Anfang der Woche musste Gabriel zähneknirschend Almunias jüngste Änderungswünsche zur EEG-Reform berücksichtigen, die die deutsche Industrie als auch die deutschen Ökostrom-Erzeuger treffen.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde von seinem eigenen Erfolg überholt. Die Förderung von Ökostrom sorgt für steigende Strompreise für alle. Wenn heute der Bundestag die EEG-Reform beschließt, soll dieser Effekt zumindest abgemildert werden
.
tagesschau.de
erklärt, wie.
Was soll das EEG bewirken?
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist dazu gedacht, die klimafreundliche Stromerzeugung zu fördern. Seit 2000 wird deshalb Strom aus Sonnenkollektoren, Windparks oder Biogas-Anlagen besonders vergütet. Diese Vergütungen für die Betreiber der Anlagen sind für 20 Jahre garantiert, gerechnet ab dem Zeitpunkt, wo die Anlage ans Netz angeschlossen wird.
M
erkel greift in Ökostrom-Streit EU-Kommission an
Mittwoch, 25. Juni 2014, 15:05 Uhr
Berlin (Reuters) - Bundesregierung und EU-Kommission steuern auf einen Grundsatzstreit über die deutsche Ökostrom-Förderung zu.
Kanzlerin Angela Merkel sagte am Mittwoch im Bundestag, die Brüsseler Behörde könne nicht einfach "jahrelange Fördersysteme infrage stellen, ohne sich zu überlegen, wie man die Übergänge schafft". Die Energiewende dürfe nicht scheitern. Das werde sie auch der Kommission deutlich machen, die in dieser Woche überraschend neue Zweifel am Umlage-System zur Ökostrom-Förderung hierzulande vorgebracht hat. EU-Energiekommissar Günther Oettinger sieht einen Grundsatzkonflikt zwischen Berlin und Brüssel, der sich nicht kurzfristig auflösen lasse.
Volksvertreter und Lobbyisten in Personalunion (Update)
25.06.2014
EEG-Reform mit Hindernissen
Brüssel verlangt Nachbesserungen beim EEG
Die Reform des Ökostrom-Gesetzes, das Kabinettstück von Wirtschaftsminister Gabriel, sollte mit Tempo den Bundestag passieren. Doch jetzt gibt es Probleme auf den letzten Metern.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Die schlechten Nachrichten kamen aus
Brüssel
, der Staatssekretär Rainer Baake brachte sie mit. Am Montagvormittag hatte er mit Kommissionsbeamten über die Reform des Ökostrom-Gesetzes verhandelt, doch die Herren hatten allerlei Vorbehalte. Hier müsse ein bisschen nachgebessert werden und dort ein wenig, und außerdem gebe es auch noch ein paar ganz grundsätzliche Fragen. Keine guten Nachrichten für ein Gesetz, das am 1. August in Kraft treten soll, das diesen Freitag den Bundestag passieren soll und zwei Wochen später den Bundesrat.
Berlin.
Die EU-Kommission lehnt die geplanten Rabatte für die Industrie ab. Der Chemie drohen Extra-Kosten von jährlich 800 Millionen Euro, der Braunkohle von 200 Millionen. Dabei hatte die Kanzlerin Bestandsschutz versprochen.
Von Antje Höning
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat das Ringen mit der EU-Kommission verloren. Wenige Tage, bevor der Bundestag Gabriels Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) verabschieden soll, hat EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia gravierende Änderungen zu Lasten der deutschen Industrie erzwungen. Nachdem die Parteichefs bei einem Krisentreffen am Montagabend einen entsprechenden neuen Kompromiss geschmiedet hatten, stimmten die Fraktionen von SPD und CDU/CSU gestern zu.
Nach drei Jahren Energiewende entdecken die großen Versorger neue Geschäftsfelder wie Minikraftwerke und Energieberatung. Der Schritt entspringt schierer Verzweiflung - viel anderes bleibt den Giganten aber nicht.
Wenn Uli Huener nach der Zukunft sucht, tut er das nicht am Konzernsitz in Karlsruhe. Dann jettet der Chef des neuen Ressorts Innovationsmanagement beim baden-württembergischen Stromerzeuger EnBW um den halben Globus ins kalifornische Silicon Valley. Dort, wo die Wiege der Internet-Giganten
Google
und
Facebook
stand, hofft der 57-Jährige auf die große Eingebung, wie EnBW statt mit Großkraftwerken und Atommeilern künftig Geld verdienen kann.
„Das Verhandeln hat sich gelohnt“, so Matthias Miersch in einem ersten Statement nach dem Abschluss der Verhandlungen zur Novelle des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG). Der Bundestag wird den ursprünglichen Entwurf und hier vor allem die „negativen“ Änderungen zum Bundesbedarfsplangesetz nicht verabschieden.
Die Regelung ist vom Tisch, wonach eine Option zur Erdverkabelung eingeschränkt worden wäre, wenn neue Vorhaben in der Nähe bereits bestehender Trassen gebaut werden sollen.
„Es zeigt sich, dass auch in einem laufenden Verfahren noch etwas verändert werden kann. Das Zusammenwirken von Politikern und Bürgerinitiativen muss nun weitergehen. Zudem gilt es Transparenz zu schaffen. Der Netzbetreiber TenneT muss die Alternativen zum bisher geplanten Trassenverlauf der Nord-Süd-Tangente - des so genannten SuedLink - öffentlich klar kommunizieren und alle Details offenlegen“, so der SPD-Politiker weiter.
Für Miersch sind aber weitere Veränderungen an bestehenden Bundesgesetzen erforderlich. „Neben dem Kriterium der Wirtschaftlichkeit müssen volkswirtschaftliche Aspekte, Befriedungs-möglichkeiten, Minderung von Naturschutzkonflikten u.a. in die Abwägung mit einbezogen werden“. Dazu bedarf es der weiteren Sensibilisierung der Landes- und Bundespolitiker
24. Juni 2014 |
06.27 Uhr
Energie
EU stellt Ökostrom-Reform infrage
Düsseldorf.
Von Antje Höning
Nun sollen Kohlekraftwerke zu 100 Prozent die Ökostrom-Umlage zahlen. Importstrom soll von der Umlage befreit werden.
Im Streit um die Ökostrom-Reform verlangt die EU-Kommission deutlich höhere Zahlungen der deutschen Industrie, als es im Gesetzentwurf der Bundesregierung vorgesehen ist. So sieht die EU-Kommission in der geplanten kompletten und dauerhaften Befreiung von Bestandsanlagen zur Eigenstromversorgung eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber neuen Anlagen, wie sie Energie-Staatssekretär Rainer Baake bei einem Gespräch am Sonntag mitteilte.
Meerbusch/Neuss.
Im Streit um den Standort Meerbusch hat der Stromnetz-Konzern Amprion alternative Standorte vorgeschlagen. Sie liegen aber allesamt im Rhein-Kreis Neuss. Die Betroffenen wollen dagegen mobil machen.
In der engeren Auswahl sind neben Meerbusch Flächen in Dormagen, Grevenbroich, Kaarst, Neuss und Rommerskirchen. "Osterath ist nicht mehr unser Favorit", sagte Amprion-Projektleiter Thorsten Mikschaitis. Eine Entscheidung über den Standort soll Ende des Jahres fallen.
Meerbusch.
Mit Spannung erwarten die Vertreter zahlreicher Städte und Gemeinden im Rheinland heute eine Präsentation des Stromnetzbetreibers Amprion. Die Firma will mögliche Standortbereiche für den Bau eines 390 Millionen Euro teuren Stromkonverters präsentieren. Sie hat in einem Gebiet von Krefeld bis Bergheim gesucht.
100 000 Quadratmeter Grundfläche, bis zu 20 Meter hohe Hallen, eine in Deutschland noch unerprobte Technik - die Bewohner des Meerbuscher Stadtteils Osterath waren elektrisiert, als der Stromnetzbetreiber Amprion vor knapp zwei Jahren verkündete, ein Feld nahe der Wohnbebauung sei für den Bau des wohl größten Stromkonverters auf dem europäischen Festland ausgesucht worden
Korruptionsverdacht im Lausitzer Braunkohle-Revier
Ermittlungen gegen Welzows Bürgermeisterin
von Alexander Fröhlich
Der Umgang des Energiekonzerns Vattenfalls mit Kommunalpolitikern in der Lausitz wird zum Fall für die Justiz. Gegen die Bürgermeisterin der Stadt Welzow, Birgit Zuchold, wird wegen Bestechlichkeit ermittelt.
Gegen Birgit Zuchold (SPD), die Bürgermeisterin der von Vattenfalls Braunkohle-Tagebau bedrohten Stadt Welzow, wird wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit ermittelt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Anfang Juni hat die Staatsanwaltschaft demnach mit einem Durchsuchungsbeschluss Unterlagen sichergestellt.
Solarzellen auf dem Dach sollen finanziell unattraktiver werden
Schon bald könnte es sich deutlich weniger lohnen, Ökostrom für den eigenen Verbrauch zu erzeugen. Einem Medienbericht zufolge will die große Koalition selbsterzeugten Strom für Industrie und Privatleute gleichermaßen mit 40 Prozent der EEG-Umlage belegen.
Die große Koalition will die Selbstversorgung mit Ökostrom für Hausbesitzer und Unternehmen weniger attraktiv machen. Wie die
Frankfurter Allgemeine Zeitung
berichtet, soll selbst erzeugter und selbst verbrauchter Ökostrom aus neu errichteten Anlagen mit einer Abgabe nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (
EEG
) belegt werden.
Zechen bereiten sich auf Zeit nach Kohleausstieg vor
Essen.
Experten diskutierten gestern auf der Zeche Zollverein über die Zeit nach dem Ende des deutschen Steinkohlebergbaus 2018. Zechengelände könnten zu Windkraft-Parks werden, Schächte zu Pumpspeicher-Kraftwerken. Bernd Tönjes, Chef des Zechenbetreibers RAG, betonte: "Wir wollen unser Know-how und unser kulturelles Erbe in die Zukunft tragen."
BN-Energiereferent Barthel liest den Politikern die Leviten - 07.06.2014 13:00 Uhr
ZIRNDORF - Mit Herbert Barthel hatte sich der Bund Naturschutz (BN) im Landkreis Fürth einen kompetenten Fachmann nach Zirndorf eingeladen. Er sollte erklären, wie die dezentrale Energiewende nicht nur in der Region klappt. Schon am Tag darauf war der BN-Energiereferent aus Nürnberg als Sachverständiger im Umweltausschuss des Bundestags vorstellig.
Stromnetze, Speicher, dezentrale Energiewende: Diese in der Öffentlichkeit diskutierte Reihenfolge ist aus Barthels Sicht genau falsch herum. „Man fängt leider mit dem Unwichtigen an. Dabei müssten wir uns zuerst überlegen: Was wollen wir überhaupt?“ Doch die Regierungen dächten weiterhin wie die großen Energiekonzerne: Hoch- und Höchstspannungsleitungen würden geplant, und das ohne wirkliche Mitsprache der Betroffenen.
Hitzewelle beschert Überschuss. Netzbetreiber sprechen von "besonderer Herausforderung" Von
Daniel Wetzel
Das Stromnetz in
Deutschland
steht am Pfingstwochenende vor einer besonderen Belastungsprobe: Wegen der Feiertage dürfte der Verbrauch an Elektrizität auf den niedrigsten Wert des Jahres fallen. Zugleich drücken wegen des strahlenden Sonnenscheins die Solaranlagen fast ihre ganze Leistung ins Netz. Von Blackout-Risiken mag zwar niemand sprechen.
Die neueste, staatlich gelenkte Unterdrückungsmaßnahme steht in den Startlöchern: Die Reform des Erneuerbare Energien Gesetzes – die EEG Reform.
Kritiker sind überzeugt, dass uns mindestens der vollständige Zusammenbruch des Photovoltaik-Marktes bevorsteht.
Wer darüber hinaus Interesse an einer objektiveren Betrachtung der EEG Reform hat, der findet bei energie
held
eine Übersicht der geplanten Änderungen.
Um zu verstehen warum das Erneuerbare Energien Gesetz tatsächlich reformiert werden muss, zeigen wir zudem einen Blick „hinter die Kulissen“.
Kein Stromrabatt für den Klimakiller: Wirtschaftsminister Gabriel will Kohleförderer nun doch nicht von der EEG-Umlage befreien. Für die Ökostrom-Förderung könnte das bis zu 180 Millionen Euro bringen.
Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel
(SPD) dringt auf Änderungen an seinem eigenen Gesetzentwurf zur Ökostrom-Reform und will den Kohlebergbau nun stärker belasten. Die Stein- und Braunkohleförderung solle nicht mehr von der Abgabe zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) befreit werden.
Ein hessischer Architekt zeigt mit einem Rechenmodell, wie unwirtschaftlich eine komplette Wärmedämmung ist. Der Lahn-Dill-Kreis reagiert – und kippt kurzerhand die strengen Sanierungsanforderungen.
Von Richard Haimann
..........................……
Zwei ältere Mehrfamilienhäuser dienten ihm dabei als Versuchsobjekte, um zu zeigen, dass bei einer energetischen Sanierung auf die nach der Energieeinsparverordnung zwingend vorgeschriebene vollständige
Dämmung der Fassade
verzichtet werden kann.
"Wir konnten rechnerisch nachweisen, dass eine komplette Dämmung unwirtschaftlich ist", sagt der Herborner Architekt. "Der Lahn-Dill-Kreis hat deshalb eine Befreiung von den Dämmvorgaben erteilt."
Berlin.
Verbraucherschützer fordern Nachbesserung an Gabriels Ökostrom-Reform.
Von Birgit Marschall
Die Ökostrom-Reform von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) reicht nach Auffassung von Verbraucherschützern nicht aus, um den Strompreisanstieg in den kommenden Jahren zu stoppen. "Die Neugestaltung der Industrieausnahmen wird die Zusatzbelastung der Stromverbraucher voraussichtlich noch einmal leicht erhöhen", heißt es in der Stellungnahme des Energiefachmanns des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Holger Krawinkel, die er für die heutige Expertenanhörung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Bundestag erstellt hat.
Wer anderen Kosten aufhalst, muss dafür gerade stehen
Zum Geldverdienen gut, zum Beseitigen zu teuer: Jahrelang fuhren deutsche Stromkonzerne gut mit der Atomkraft, seit dem Ausstieg sind ihnen die Reaktoren nur noch lästig. Was ist das Verursacherprinzip jetzt noch wert? Ein Lehrstück über unternehmerische Verantwortung.
Von
Michael Bauchmüller
Zwischen Goldgrube und Geldgrab liegen mitunter nur wenige Jahre, etwa bei diesem Koloss am Rhein, nicht weit von Darmstadt. Ein grauer Stahlzaun trennt hier das Atomkraftwerk Biblis von der Außenwelt, doch seit drei Jahren passiert hinter dem Zaun nicht mehr viel. Die letzten Brennelemente kühlen im Abklingbecken ab. In der Halle nebenan warten Castorbehälter darauf, irgendwann einmal in ein Endlager verfrachtet zu werden. Zwei massive Reaktordruckbehälter aus Stahl, radioaktiv kontaminiert, wollen zerlegt und sicher verpackt werden.
Die Ökostromumlage könnte erstmals in ihrer Geschichte sinken. Sie ist trotzdem immer noch weit vom dem Niveau entfernt, das Kanzlerin Merkel 2011 angestrebt hat. von
Marlies Uken
27. Mai 2014 19:50 Uhr
Juni 2011: Gerade noch hat ihr der Bundestagspräsident für die Verleihung der US-Freiheitsmedaille gratuliert, jetzt will Angela Merkel Deutschland die Energiewende verkaufen. Drei Monate sind seit dem Atomunglück von Fukushima vergangenen. Merkel hat Deutschland – und vor allem ihrer Union – kurzerhand einen
U-Turn
verpasst: Raus aus der Atomkraft, rein in die Erneuerbaren. Und dann
sagt sie in ihrer Regierungserklärung diesen Satz
, der ihr seit Jahren immer wieder vorgehalten wird: "Die EEG-Umlage soll nicht über ihre heutige Größenordnung hinaus steigen; heute liegt sie bei etwa 3,5 Cent pro Kilowattstunde."
Deutschland droht seine Klimaziele zu verfehlen. Ein Gutachten gibt Empfehlungen für den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohlekraft.
Von
Marlene Weiß
Die
Energiewende
ist eine paradoxe Angelegenheit. Zwar wird immer mehr Strom aus Wind und Sonne erzeugt; trotzdem steigt auch der Ausstoß klimaschädlicher Gase in Deutschland. Schuld ist vor allem die Stromerzeugung, die trotz Ökostrom immer klimaschädlicher wird; denn es wird auch mehr Strom aus Kohle produziert.
Um die Energiewende zu finanzieren, zahlt der Verbraucher die Ökostrom-Umlage. Und die steigt seit Jahren zur Finanzierung der Energiewende. Nun erwarten Experten erstmals eine Wende.
Nach jahrelangem Anstieg wird die Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr nach Berechnungen von Experten erstmals sinken. Auf Basis der bisher für die Umlage-Ermittlung angewandten Parameter
errechneten das Öko-Institut und das Fachinstitut Agora Energiewende
eine Umlage von netto 5,8 Cent je Kilowattstunde statt derzeit 6,2 Cent.
HAGEN/LÜDENSCHEID.
Enervie will Millionenverluste stoppen
23.05.2014 | 00:14 Uhr
Hagen/Lüdenscheid.
Sie sind lästig, weil sie teuer geworden sind. Zu teuer. Viel zu teuer. Statt Kohle und Gas zu verstromen und zu verkaufen, verbrennt Enervie mit seinen Kraftwerken auch Millionenbeträge. Deshalb ist aus der Drohung und späteren Ankündigung, den Kraftwerkspark schließen zu wollen, jetzt eine Entscheidung geworden: Bis spätestens 2022 sollen die Kraftwerke vom Netz gehen und die Verluste endlich aufhören. Damit hat der Vorstand einen Zeitplan vorgelegt – und festgelegt: Das Unternehmen, das auf die Elektromark zurückgeht, trennt sich von seinem einstigen Kerngeschäft. Die eigene Stromproduktion war seinerzeit beschlossen worden, um von den Energieriesen unabhängig zu sein.
Deutschland steckt mitten in der Energiewende, dennoch boomt die Braunkohle – und bei Leipzig soll ein altes Dorf dem Bagger weichen. Aus Pödelwitz berichtet Bernhard Honnigfort.
"Mehr ist es gar nicht", sagt Jens Hausner. Er sitzt über eine Karte gebeugt, große braune, hellbraune und weiß schraffierte Flächen und ein kleiner Flecken am Rand, erdbeergroß. "Es wäre der letzte Schnitt." Pödelwitz, sein Dorf, seine Heimat. Mehr als 700 Jahre alt, kleine Bauernhöfe, eine alte romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, der Friedhof, Kastanienbäume, die gerade aufblühen, Eichen.
19. Mai 2014 |
07.21 Uhr
Düsseldorf
EU will Steuervorteil für Wärmedämmung
Düsseldorf.
EU-Energiekommissar Oettinger verlangt in Düsseldorf eine Investitionsoffensive für mehr Energieeffizienz von Häusern. Die Kosten der Energiewende müssten sinken, eine Stiftung zur Entsorgung von Atommüll sollte man prüfen.
Von Reinhard Kowalewsky
Nachdem die "Agenda 2010" die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähiger machte, fordert EU-Kommissar Günther Oettinger für sein Heimatland eine "Agenda 2020" für eine bessere und effizientere Energieversorgung mit gleichzeitig hoher Umweltfreundlichkeit. Das erklärte der EU-Kommissar gestern bei der Meisterfeier der Handwerkskammer
Verbände laufen Sturm gegen EEG: Ökostrom-Produzenten sollen keine Umlage zahlen
Von
Homepage
|
NewsAktuell/Ots
Düsseldorf (ots) - Ein ungewöhnliches Bündnis aus Mieterbund, Bauernverband und dem Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) läuft Sturm gegen die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Denn künftig sollen auch die Produzenten von Öko-Eigenstrom, etwa Hausbesitzer mit neuen Solarmodulen auf dem Dach, 50 Prozent der EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms bezahlen
Erkelenz
.
Das Braunkohlegebiet Garzweiler II soll verkleinert werden. Doch derzeit weiß niemand, wie groß der Bogen sein wird, den die Riesenbagger eines Tages um die Ortschaft Holzweiler ziehen werden. Das beunruhigt die Bewohner.
Von Detlev Hüwel
Erhard Dohmen will weiter kämpfen. Einen ersten Erfolg konnten er und seine Mitstreiter bereits verbuchen, als Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) Ende März überraschend die Verkleinerung des Braunkohlen-Abbaugebiets Garzweiler II verkündete. 300 Millionen Tonnen Kohle sollen weniger gefördert werden als geplant. Das entspricht einer Fläche von etwa zehn Quadratkilometern.
Berlin.
Ob Kohle oder Atomkraft: Wenn eine Energie an ihr Ende kommt, ruft die Wirtschaft nach einer Stiftung, die die teure Abwicklung übernimmt. Die Chancen für die Atomstiftung steigen.
Von Antje Höning und Birgit Marschall
Der Pläne der Energiekonzerne, ihre Atommeiler in eine öffentlich-rechtliche Stiftung auszulagern, entzweien die Bundesregierung. Während das SPD-geführte Umweltministerium ablehnt, zeigt sich die CDU offen für eine Diskussion über einen Altlastentilgungsfonds für den Atomausstieg. CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte: "Die volle Verantwortung auch für die Kosten liegt zunächst bei den Unternehmen. Alles weitere kann man gerne diskutieren."
Die Internationale Energieagentur schlägt Alarm: Die Welt wird immer abhängiger vom Klimakiller Kohle. Experten geben auch Deutschland die Schuld.
Von
Markus Balser
, Berlin
Es sind jene kilometerlangen Güterzüge aus den Kohleprovinzen Nordchinas, die für einen nicht enden wollenden Boom stehen. Ihr Ziel: Metropolen wie Peking oder Shanghai im Osten des Landes. Ihre Fracht: Kohle aus Tausenden Minen des Landes - ein Rohstoff, der die Wirtschaft Chinas antreibt wie kein anderer
.
Im Streit um die Kürzung ihrer EEG-Rabatte ist die deutsche Industrie glimpflich davongekommen. Dennoch sind die Strompreise im internationalen Vergleich sehr hoch. Besonders private Verbraucher werden belastet.
Die Energiewende und der Ausbau der Leitungsnetze haben die
Strompreise
in Deutschland in den vergangenen Jahren extrem verteuert. Für private Haushalte und den Großteil der Gewerbebetriebe erhöhte sich der Strompreis zwischen 2002 und 2012 um mehr als 83 Prozent - so stark wie in keinem anderen Industrieland, teilten die Unternehmensberatung BDO und das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) mit
Energiekonzerne sollen Bad Bank für Atomkraftwerke planen
Die drei großen Energiekonzerne Eon, RWE und EnBW wollen offenbar ihr gesamtes deutsches Atomgeschäft an den Bund übertragen. Wenn der Plan realisiert würde, wären die gesamten Risiken auf den Staat abgewälzt.
Die Energiekonzerne Eon, RWE und EnBW wollen einem
Spiegel
-Bericht zufolge ihr gesamtes deutsches Atomgeschäft mit den
Atomkraftwerken
an den Bund übertragen.
Nach den Plänen der Konzernchefs Johannes Teyssen, Peter Terium und Frank Mastiaux sollten die Atommeiler in eine öffentlich-rechtliche Stiftung übergehen, berichtete das Magazin am Sonntag unter Berufung auf Konzern- und Regierungskreise.
Neue Studie zu Folgekosten des Braunkohletagebaus. Greenpeace erinnert Linke zu deren Parteitag an ihr Programm. Genossen in Brandenburg wollen neue Vattenfall-Gruben
Von Jana Frielinghaus
Pünktlich zum Linke-Bundesparteitag hat die Umweltorganisation Greenpeace am Freitag ein neues Gutachten vorgelegt. Es weist auf die enormen ökologischen, sozialen und ökonomischen Langzeitfolgen des Braunkohletagebaus hin.
Erst auf dem Wasser, dann im Regierungsviertel: Rund 12.000 Menschen haben am Samstag in Berlin für die Energiewende demonstriert. Der Demonstrationszug traf dabei auf den Frauenlauf, die thailändische Diaspora und Fußballfans.
Es ist ein Schauspiel, wenn sich Politik und Leben in Berlin treffen. Am Samstag zogen nach Veranstalterangaben 12 000 Menschen vom Hauptbahnhof durchs Regierungsviertel bis zur CDU-Zentrale, um
für die Energiewende zu demonstrieren
. Zuvor hatten sich 120 Boote an einer Wasserdemo am Humboldthafen beim Hauptbahnhof beteiligt. Auf dem Wasser bestimmten Kanus, kleine Boote und Flöße das Bild
Tagebaue werden durch Anteilsübernahme selbst zu Stromerzeugern
Cottbus Der Energiekonzern Vattenfall hat durch konzerninterne Anteilsübertragungen seine Braunkohlentagebaue in der Lausitz der drohenden höheren Ökostromabgabe nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) entzogen.
Anfang April hatte das Thema gerade im Osten noch für große Aufregung gesorgt. Ministerpräsidenten, darunter die Länderchefs von Brandenburg und Sachsen, schrieben an die Bundeskanzlerin, sie möge die Braunkohlewirtschaft auch künftig von der Ökostromumlage befreien.
Das Kabinett beschließt neue Ökostrom-Rabatte. Die Industrie ist erleichtert, denn weder die Zahl der privilegierten Unternehmen sinkt nennenswert, noch deren Entlastung. Selbst Konzerne, die nach der alten Regelung noch begünstigt waren, fallen weich.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Dem deutschen Gesetzgeber war die hiesige Fantasieschmuck-Branche bislang herzlich egal. Allzu viel Modeschmuck wird hierzulande ohnehin nicht hergestellt, die Konkurrenz aus Fernost ist stark. Weshalb aber der Fantasieschmuck nun doch in einem Gesetz landet: in jenem zur Förderung erneuerbarer Energien.
Die stromintensive Industrie erhält etwas geringere Vergünstigungen bei den Kosten der Ökostrom-Förderung als bislang erwartet. Dies geht aus einem Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, der die künftigen Regelungen für die Ökostrom-Rabatte der Industrie regelt und der heute vom Kabinett gebilligt werden soll. Demnach sollen die privilegierten stromintensiven Unternehmen - etwa Aluminium-, Kupfer- oder Stahlhersteller - für jede Kilowattstunde verbrauchten Stroms eine Umlage zur Förderung des Ökostroms von 0,1 Cent bezahlen. Bisher waren es 0,05 Cent, der Beitrag der Industrie verdoppelt sich damit.
Mit ihrer Reform des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) will die Regierung die Energiewende ausbremsen - und setzt wieder auf Kohle- und Atomkraft. Kurz bevor in Bundestag und Bundesrat über den Gesetzentwurf entschieden wird, rufen wir zu einer Großdemonstration in Berlin auf - zu Lande und zu Wasser. Damit die Energiewende nicht kentert.
Los geht’s nahe dem Hauptbahnhof an der Spree: Der Fluss ist gefüllt mit hunderten Booten, Kanus, Flößen und allem was schwimmt. Gleichzeitig säumen viele Tausende Menschen das Ufer, überall finden Aktionen statt. Dann startet die Demo mitten durch das Berliner Regierungsviertel. Und am Ende gibt es eine große Abschlusskundgebung vor der CDU-Parteizentrale mit den Top-Bands Revolverheld und Seeed.
Beim Europawahlauftritt von Kanzlerin Angela Merkel demonstrieren 2500 Menschen gegen die umstrittene Stromleitung.
Von Norbert Eibel
Alle waren sie da. 2500 Menschen standen am Montag beim Auftritt von
Angela Merkel
auf dem Ingolstädter Rathausplatz. In der großen Mehrzahl freilich wollten die nicht die Europawahlrede der Bundeskanzlerin hören, sondern Flagge zeigen. Aus ganz Bayern waren die Demonstranten angereist und reckten ihre Protestplakate gegen die geplante Gleichstromtrasse Süd-Ost in die Höhe. Und mittendrin waren die Bürgerinitiativen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.
...
Merkel in Ingolstadt: Trassengegner zeigen Flagge - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Merkel-in-Ingolstadt-Trassengegner-zeigen-Flagge-id29740736.html
2.05.2014
NRW-Grüne wollen EEG-Novelle im Bundesrat nicht durchwinken
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die in Nordrhein-Westfalen mitregierenden Grünen fordern umfassende Nachbesserungen am Reformentwurf zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Mit dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf ließen sich die Klimaschutzziele für geringere Treibhausgas-Emissionen nicht erreichen, heißt es in einem Vorstandsbeschluss der NRW-Grünen. Drei Wochen vor der ersten Beratung der EEG-Reform im Bundesrat erhöhten die Grünen damit den Druck auf Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (Samstagsausgabe).
Umweltgifte Quecksilber-Belastung durch Kohlekraftwerke
Von
Thorsten Knuf
Kohlekraftwerke blasen im großen Stil das gesundheitsschädliche Quecksilber in die Luft.
Laut einer aktuellen Studie müssten hierzulande sofort 50 Kraftwerke abgeschaltet werden, wenn in Deutschland die gleichen strengen Grenzwerte gälten wie in den USA.
Kohlekraftwerke gelten als Rückgrat der Stromversorgung in Deutschland – zum Ärger von Umwelt- und Klimaschützern. Trotz des Booms der Erneuerbaren Energien entfällt auf Braun- und Steinkohleanlagen fast die Hälfte der erzeugten Elektrizität. Etliche Kraftwerke laufen auf vollen Touren, der Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid steigt seit Jahren.
Jetzt allerdings erhalten die Kohle-Gegner neue Munition: Laut einer aktuellen Studie tragen die Kraftwerke weiterhin im großen Stil zum Ausstoß des gesundheitsschädlichen Quecksilbers in Deutschland bei. Rund 70 Prozent der Emissionen stammten zuletzt aus dem Energiesektor – „vor allem von den mit Braun- oder Steinkohle befeuerten Kraftwerken“, schreibt die renommierte Umweltwissenschaftlerin Barbara Zeschmar-Lahl.
Das Bundeskabinett hat den Anfang April 2014 vom Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, vorgelegten zweiten Monitoring-Bericht «Energie der Zukunft» verabschiedet. Der Bericht gibt einen Überblick über Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Kraftwerke, Stromnetze, Treibhausgasemissionen und Energiepreise.
Volksverdummung für „Energiewende-Kosten ohne Ende“
Freigeschaltet am 26.04.2014 um 06:13 durch Thorsten Schmitt
Mit Falschmeldungen, Halbwahrheiten, Horrorszenarien und utopischen Prognosen soll die Akzeptanz für die „Energiewende“ (Kosten ohne Ende) in der Bevölkerung gefestigt werden. Fast alle Medien sorgen ohne Prüfung für die Verbreitung. Hierzu einige Beispiele: Ökostrom kostet im Monat nicht mehr als eine Kugel Eis. Mit dieser Aussage beruhigte der damalige Umweltminister Jürgen Trittin die Stromverbraucher, als er das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) eingeführte. Die Aussage, oder besser Prognose (Weissagung) galt für die Monatsrechnung eines privaten Haushaltes. Heute muss jeder Haushalt für den per Gesetz in das Netz eingespeisten Ökostrom bereits 40 Euro im Monat bezahlen mit weiter stark steigender Tendenz.
Zu: "Industrie siegt auf der ganzen Linie", Beitrag von Hannes Koch und Roland Pichler (Wirtschaft, 9. April):
Die "§19-StromNEV-Umlage", dank derer stromintensive und im Wettbewerb mit dem Ausland stehende deutsche Unternehmen ganz oder teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreit werden, macht ein Prozent des Strompreises eines durchschnittlichen Dreipersonenhaushalts aus, die staatlich festgelegten Steuern, Umlagen und Abgaben zusammen hingegen 50 Prozent. Die Diskussion um die Befreiung stromintensiver Unternehmen von der EEG-Umlage lenkt davon ab, dass der Verursacher der hohen Strompreise in Deutschland der Staat ist (einschließlich der Kommunen mit dem Anteil der Konzessionsabgaben von zirka sechs Prozent am gegenwärtigen Durchschnittsstrompreis eines Dreipersonenhaushalts).
Blitzeinschlag legt Stromversorgung von Akw Krümmel lahm
23. April 2014, 16:03 Uhr
Ein Blitzeinschlag hat die Stromversorgung des abgeschalteten Atomkraftwerks Krümmel lahmgelegt und dessen Not-Energiesysteme aktiviert
Ein Blitzeinschlag hat die Stromversorgung des abgeschalteten Atomkraftwerks Krümmel lahmgelegt und dessen Not-Energiesysteme aktiviert. Das teilte das schleswig-holsteinische Energiewendeministerium in Kiel mit. Demnach starteten während des Vorfalls am frühen Dienstagabend "anforderungsgemäß" fünf Notstromdiesel und belieferten das Kraftwerk für etwa dreieinhalb Stunden mit Energie, bis die reguläre Spannungsversorgung der Anlage wieder hergestellt war
Cottbus (Greenpeace) – Für einen aktiven Strukturwandel und den Stopp weiterer Tagebaue demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute in Cottbus vor der
Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg. Dort unterzeichnet Brandenburgs Raumordnungsminister Jörg Vogelsänger (SPD) eine Vereinbarung mit dem schwedischen Kohlekonzern Vattenfall zum geplanten Tagebau Welzow-Süd II. Die Umweltaktivisten protestieren mit dem Bannerspruch „Kohle-Deal: SPD verkauft Brandenburgs Zukunft“ gegen die Vereinbarung. „Die Energiewende macht schmutzigen Kohlestrom künftig überflüssig. Vogelsänger und die Landesregierung müssen Welzow-Süd II jetzt stoppen und den Menschen in der Lausitz eine Zukunft nach der Braunkohle ermöglichen“, fordert Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters.
Geht es nach dem Willen der Betreiber, sollen in nächster Zeit 47 Kraftwerksblöcke in Deutschland abgeschaltet und vom Netz genommen werden. Damit hat sich die Liste seit letztem Oktober um 19 Kraftwerksblöcke verlängert, wie die „
Bild
“-Zeitung berichtet.
Laut den Betreibern stellt insbesondere der massive Anstieg der Einspeisung von
Strom
aus erneuerbaren Energien stellt den wirtschaftlichen Betrieb von Kohle- und Gaskraftwerken vor erhebliche Probleme.
Bundesnetzagentur veröffentlicht neue Kraftwerkslisten
16. April 2014 | Politik und Gesellschaft, Topnews
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Importe von Steinkohle im vergangenen Jahr um 15,2 Prozent gestiegen. Die Bundesnetzagentur hat unteressen eine aktualisierte Kraftwerksliste zu im Bau befindlichen Kraftwerken sowie Kraftwerken, die demnächst stillgelegt werden sollen, vorgelegt. Greenpeace sieht kein Kapazitätsproblem, wenn die alten Kraftwerke vom Netz gehen.
Braunkohleverstromung: Milliardengewinne auf Kosten des Klimas
Deutsche Umwelthilfe berechnet: RWE und Vattenfall erwirtschaften 2013 mit Braunkohlestrom knapp zwei Milliarden Euro – Hohe Rentabilität von Braunkohlekraftwerken verhindert echtes Umdenken beim Klimaschutz
Berlin, 16.4.2014: Das Geschäft mit der Braunkohle boomt: Im Jahr 2013 erzielten die Energieversorger RWE und Vattenfall mit Braunkohlestrom einen Gewinn von jeweils rund einer Milliarde Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) in einer Berechnung auf Grundlage der aktuellen Geschäftsberichte der beiden Unternehmen.
Die Energie- und Klimawochenschau: Die Treibhausgasemissionen steigen schneller denn je, die "Welt" unterhält ihre Leser mit aufgewärmten Grusel-Stories und Japan streitet sich über seine AKW
Wir haben am Montag bereits
geschrieben
, dass die Zeit für den Klimaschutz knapp wird. Der Weltklimarat IPCC hat in seinem jüngsten
Bericht
dargelegt, dass die Beschränkung des Klimawandels auf ein erträgliches Maß umso teurer werden wird, je länger mit dem Umbau der Energiewirtschaft und anderen Maßnahmen gewartet wird.
Kommunen droht Pleite durch Milliardenabschreibungen
Innerhalb von drei Jahren hat Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE die Hälfte seines Börsenwertes verloren. Das trifft die Großaktionäre - und damit die ohnehin schon klammen Kommunen in NRW.
Von
Markus Balser
, Berlin
Gläserne runde Doppelfassade, natürliche Belüftung, Sonnenwärme und Energie aus Tageslicht: Der 130-Meter hohe Turm der RWE-Zentrale am Essener Opernplatz sollte eigentlich für die Zukunft des Milliardenkonzerns stehen. Eines der ersten Öko-Gebäude der Republik - und das höchste im Ruhrgebiet.
Die neuen Regeln für Rabatte bei Förderung erneuerbarer Energien für die Industrie sind beschlossen. Statt zu sinken, dürften die Kosten bald noch deutlich steigen.
Berlin/Kiel | Der Streit um milliardenschwere Ausnahmen vom Erneuerbaren-Energien-Gesetz für die Industrie sind vorerst beigelegt. Die Unternehmen können aufatmen. Die EU-Leitlinien sehen auch weiterhin Rabatte bei den Förderkosten in Milliarden-Höhe vor. Für 68 Industriezweige hat die EU-Kommission in ihren neuen Leitlinien Ausnahmen bewilligt. Und tatsächlich dürfte die Summe der Belastungen für den Verbraucher nicht sinken, sondern deutlich steigen. Dies geht aus Berechnungen des Öko-Instituts hervor, die unserer Zeitung vorliegen.
Passt das zusammen? Energiewende im Inland, finanzielle Unterstützung für Kohlekraftwerke im Ausland. Die Hilfen der staatlichen KfW-Bank werden nun auf den Prüfstand gestellt, denn reihenweise verabschieden sich Staaten aus der Kohlefinanzierung.
Da ist zum Beispiel das Braunkohlekraftwerk Ptolemaida V in Griechenland. Es soll 2018 mit einer Leistung von 660 Megawatt ans Netz gehen. Greenpeace schätzt, dass es jedes Jahr 4,6 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 in die Luft blasen wird. Mit staatlicher Hilfe aus Deutschland. Es gibt einen Kredit ausländischer Banken in Höhe von 739 Millionen Euro, führend ist eine Tochter der staatlichen KfW-Bank, abgesichert ist das Geschäft mit einer Hermes-Bürgschaft.
10.04.2014
· Er blockiere den Windkraftausbau, belaste die Bürger bei den Strompreisen zugunsten der Industrie, und sei eine „merkwürdige Mischung aus Schröder und Clement“: In der Haushaltsdebatte nehmen die Grünen Wirtschaftsminister Gabriel ins Visier.
Die Grünen haben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) eine sozial ungerechte Belastung der Bürger bei den Strompreisen vorgeworfen. „Es kann nicht sein, dass die privaten Verbraucher zahlen und die Industrie am Ende nur profitiert“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Oliver Krischer, am Donnerstag im Bundestag bei der Aussprache über den Haushalt des Ministeriums.
Dutzende Kraftwerke gehen vom Netz, weil sie nicht mehr rentabel sind. In Süddeutschland drohen im Winter Stromausfälle – weshalb es Planungen für den Bau eines ersten staatlichen Kraftwerks gibt.
Von
Daniel Wetzel
Die
Bundesnetzagentur
hält die Stromversorgung Süddeutschlands im Winter mittelfristig nicht mehr für uneingeschränkt sicher. Der Grund ist, dass immer mehr konventionelle Kraftwerke im Zuge der Energiewende aus dem Markt gedrängt werden.
Verabschiedet neue Regeln für staatliche Umweltschutz- und Energiebeihilfen
(EU) Die Europäische Kommission hat neue Vorschriften für staatliche Beihilfen in den Bereichen Umweltschutz und Energie verabschiedet. Die Leitlinien werden die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, ihre Klimaziele 2020 zu verwirklichen, und Marktverzerrungen entgegenwirken, die aufgrund der Förderung der erneuerbaren Energien entstehen können.
SPD gibt Schwarz-Gelb Schuld für Energiewende-Chaos
09.04.2014, 11:38 Uhr
exklusiv
Eine Handelsblatt-Studie hat Mängel der deutschen Energiewende aufgedeckt. Die SPD räumt eine zögerliche Umsetzung ein, macht dafür aber die abgewählte schwarz-gelbe Bundesregierung verantwortlich.
Berlin
Aus Sicht der nordrhein-westfälischen SPD hat Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in den vergangenen Jahren nur wenige Fortschritte in der Energie- und Klimapolitik gemacht. Der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der SPD im Düsseldorfer Landtag, Thomas Eiskirch, bestätigte damit das Ergebnis einer Handelsblatt-Studie.
Bei der EEG -Reform will Wirtschaftsminister Gabriel es allen recht machen. Die Industrie behält ihre Rabatte, die Ökobranche ihre Förderung. Der Verbraucher zahlt. Aber der entscheidet am Ende auch über seinen Erfolg als Energieminister.
Ein Kommentar von
Ulrich Schäfer
Trefflich hat es
Sigmar Gabriel
als Oppositionspolitiker immer wieder verstanden, die Backen aufzublasen. Doch nun, seit seinem Eintritt ins Kabinett, pflegt er einen eher zurückhaltenden Ton. Deshalb hat er es auch im Ringen um eine neue, bessere Energiepolitik zu Recht unterlassen, allzu große Erwartungen zu erwecken.
Gabriel setzt Privilegien für energieintensive Konzerne durch
Darf die Bundesregierung energieintensive Unternehmen um Milliarden Euro entlasten? Nein, sagt die EU: Befreit
Deutschland
seine Industrie von der Ökostrom-Umlage, verzerrt das den Wettbewerb, lautet die Argumentation aus Brüssel. Dass die Vergünstigungen grundsätzlich jedoch weiterhin gültig sind, darauf haben sich die EU und die deutsche Regierungsspitze nun in der Nacht auf Dienstag geeinigt.
Die Industrie kommt bei der Energiewende gut davon
07.04.2014, 11:06 Uhr
Die Reihe der Wohltaten für die Industrie endet nicht mit der Befreiung von der EEG-Umlage. Die Regierung dürfe nicht zurückschrecken, schlagkräftige Lobbygruppen in ihre Schranken zu weisen, so der WWF-Geschäftsführer
von Eberhard Brandes
Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die von allen gesellschaftlichen Gruppen getragen und unterstützt werden muss. Fehlgeleitete Subventionen untergraben die Akzeptanz dieses Generationenprojekts. Die Menschen verstehen nicht, dass sich große Unternehmen mit Rückendeckung der Bundeskanzlerin und des Wirtschaftsministers aus der Verantwortung stehlen und durch üppige Ausnahmeregelungen Extragewinne einstreichen.
Ausnahmen sind bislang die Regel: Mehr als 2000 deutsche Firmen sind derzeit ganz oder teilweise von der Ökostrom-Umlage befreit. Für etwa 500 Unternehmen will Wirtschaftsminister Gabriel diese Ausnahmen künftig streichen.
Künftig soll ein Viertel weniger
Unternehmen
als bisher von den Ausnahmen bei der Zahlung der Ökostrom-Umlage profitieren.
Derzeit sind mehr als 2000 Firmen
ganz oder teilweise von der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) befreit; 500 sollen von der Liste gestrichen werden, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) im ARD-Morgenmagazin..
Düsseldorf/Berlin.
Den durchschnittlichen Haushalt könnte das 60 Euro mehr im Jahr kosten.
Der von Bund und Ländern vereinbarte Kurswechsel bei der Förderung erneuerbarer Energien wird den Anstieg der Strompreise aus Expertensicht nicht nennenswert bremsen. "Die Kosten für Endverbraucher steigen seit zehn Jahren und alle Indikatoren zeigen weiter stark nach oben", sagte Andreas Löschel, Chef der Expertenkommission, die im Auftrag der Bundesregierung die Energiewende begutachtet, der "Wirtschaftswoche
Kraft gibt Garantie: Holzweiler wird nicht abgebaggert
Düsseldorf.
Im Streit um die Verkleinerung des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II hat NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) jetzt ausdrücklich die Garantie gegeben, dass die Ortschaft Holzweiler (1400 Einwohner) nicht umgesiedelt wird. Rot-Grün hatte vorige Woche entschieden, dass der Abbau bis 2030 "energiewirtschaftlich" notwendig sei, aber dann räumlich gekappt werde
Bisher war die Deutsche Bahn fast vollständig von der Öko-Umlage befreit. Jetzt muss der Marktführer immerhin ein Fünftel der Abgabe bezahlen. Von der Neuregelung profitieren vor allem die kleinen Konkurrenten. Die Deutsche Bahn und ihre Konkurrenten müssen sich künftig stärker als bisher an den Kosten der Energiewende beteiligen. Nach monatelangen Diskussionen verständigten sich Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel
(SPD) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf einen höheren Anteil an der Ökostrom-Umlage, heißt es aus Regierungskreisen
02.04.2014
· Die Koalition ist voller Eigenlob für ihre Einigung auf eine EEG-Reform. Die Rechnung wird in den kommenden Jahren denen vorgelegt, die beim nächtlichen Ringen im Kanzleramt nicht mit am Tisch saßen. Ein Kommentar.
Eine große Koalition braucht man für große Aufgaben. Zu diesem Selbstverständnis der Regierung passt das Eigenlob für die Verständigung von Bund und Ländern auf eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Wer dem Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hierzu applaudieren möchte („ein großer Schritt zur Absicherung der Energiewende“), muss vorher allerdings den fehlenden Netzausbau, die Subventionierung konventioneller Kraftwerke, die extreme Förderung im EEG-System und die Rabatte für die Industrie ausblenden.
SPD: Abbau in Garzweiler II geht auch nach 2030 weiter
Düsseldorf.
Die jüngsten Beschlüsse der rot-grünen Landesregierung zum Braunkohlenabbau bedeuten nach Angaben der SPD keineswegs das Ende für Garzweiler II im Jahr 2030. Dort werde es "auch nach 2030 Abbau geben", betonte SPD-Fraktionsvize Rainer Schmeltzer im Wirtschaftsausschuss des Landtags. Er widersprach damit der Behauptung der CDU, dass Rot-Grün das Aus für Garzweiler II besiegelt habe.
Von Detlev Hüwel
Essen.
Uwe Tigges, der Personalvorstand des Energiekonzerns, spricht im Interview mit unserer Redaktion über den Stand des Stellenabbaus. RWE wird den Kündigungsschutz nicht verlängern und prüft den Verkauf der Zentrale in Essen.
Von Antje Höning
Es gab immer wieder Spekulationen, RWE sei selber an einem vorzeitigen Aus von Garzweiler interessiert …
Tigges
Gut, dass Sie mir die Gelegenheit geben, das klarzustellen, denn damit wird ja ganz offensichtlich Politik gemacht. RWE hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass wir zur Braunkohle stehen und dass wir uns auch in Garzweiler an den genehmigten Abbaugrenzen orientieren, die noch bis Mitte dieses Jahrhunderts reichen. Das gilt. Ohne Abstriche
Rekord: Deutsche Stromexporte steigen auf neues Allzeithoch
Münster – Deutschland hat im Jahr 2013 so viel Strom ins Ausland exportiert wie noch nie. Die Stromversorger erzielten im Jahr 2013 nach den Daten der europäischen Netzbetreiber einen Stromexport-Überschuss in Höhe von knapp 34 Milliarden Kilowattstunden.
Gegenüber dem Jahr 2012 (23 Mrd. kWh) ist das eine Steigerung um 47 Prozent. „Trotz der verbrauchs- und laststarken Wintermonate war der Stromexport-Überschuss selbst in diesem kalten Zeitraum ungewöhnlich hoch“, sagte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch in Münster
Bei einem Treffen im Kanzleramt verständigen sich die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung in wesentlichen Punkten auf eine Reform der Ökostrom-Förderung. Die Länder können die geplanten Einschnitte bei der Windenergie entschärfen.
Die Bundesländer haben beim Energiegipfel im Kanzleramt die geplanten Einschnitte bei der Förderung der
Windenergie
entschärft. So sollen sowohl die Ausbauziele für Windräder an Land höher ausfallen als auch Standorte in Binnenländern stärker gefördert werden als ursprünglich vorgesehen. Das teilten die Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel nach einem Spitzentreffen am Dienstagabend in Berlin mit.
Düsseldorf
. Der DGB protestiert gegen die Begrenzung des Tagebaus Garzweiler II. Die genehmigten Gebiete reichen aber bis 2072.
Von Detlev Hüwel und Reinhard Kowalewsky
Im Kampf um die Zukunft der Braunkohle im rheinischen Revier mobilisiert die betroffene IG BCE (Industriegewerkschaft Bau Chemie Energie) den Deutschen Gewerkschaftsbund als Dachorganisation. Rot-Grün habe die Entscheidung für eine Verkleinerung des Braunkohletagebaus Garzweiler II "ohne Rücksprache mit den zuständigen Gewerkschaften" getroffen, erklärte DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber. Von einer Landesregierung, die sich für Transparenz und Dialog einsetze, erwarte er einen "anderen Umgang", erklärte der Sozialdemokrat.
ESSEN. - Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat heute in ihrer Stellungnahme die energiepolitische Notwendigkeit des 3. Umsiedlungsabschnitts des Tagebaus Garzweiler II eindeutig bestätigt. RWE hält an der planmäßigen Weiterentwicklung des Tagebaus im Rahmen der genehmigten Abbaugrenzen fest. Dazu gehört, dass RWE sich im jetzt anstehenden Genehmigungsverfahren bereits verbindlich zur vollständigen Durchführung des 3. Umsiedlungsabschnitts im Tagebau Garzweiler erklärt hatte. Das hatte das Unternehmen der Landesregierung und der Stadt Erkelenz versichert und war Spekulationen über ein vorzeitiges Aus des Tagebaus Garzweiler mit allem Nachdruck entgegengetrete
n
.
Vor dem Energiegipfel morgen bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) haben zahlreiche Bundesländer Nachbesserungen an Gabriels Reformplänen für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angemeldet. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erneuerte die Forderung der SPD, die Stromsteuer zu senken
Düsseldorf.
Das Braunkohle-Abbaugebiet Garzweiler II östliche von Erkelenz soll verkleinert werden. Dies hat die rot-grüne Landesregierung beschlossen. Nach Angaben von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) soll die Ortschaft Holzweiler, in der rund 1400 Menschen leben, nun nicht mehr von Umsiedlung betroffen sein.
E.on schaltet das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld bereits im Mai 2015 ab - sieben Monate vor dem ursprünglich geplanten Termin. Das Unternehmen will durch den Schritt offenbar rund 80 Millionen Euro an Steuern sparen.
Düsseldorf/Berlin - Der Energiekonzern E.on legt das bayerische Atomkraftwerk Grafenrheinfeld vorzeitig still. Das Unternehmen schaltet das Kraftwerk bereits Ende Mai 2015 ab und damit sieben Monate früher als von der Bundesregierung geplant, wie E.on mitteilte. Eine entsprechende Stilllegungsanzeige habe das Unternehmen bereits der
Bundesnetzagentur
und dem Netzbetreiber Tennet übermittelt.
Rheinische Post: Ökostrom: Gabriel will Bahn doch stärker belasten
Düsseldorf (ots) - Die Deutsche Bahn und viele regionale Bahnbetriebe sollen entgegen bisheriger Planungen bei der Reform der Ökostrom-Förderung nun doch wieder stärker zur Kasse gebeten werden. Große und kleine Schienenbahn-Betriebe sollten gleich behandelt werden, heißt es im jüngsten Entwurf der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Er liegt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) vor.
Berlin.
Unternehmen mit Eigenstrom-Anlagen sollen nichts für Ökostrom bezahlen.
Von Birgit Marschall
Unternehmen, die ihren Strom selbst erzeugen, sollen auch in Zukunft keinen Beitrag zur Ökostrom-Förderung leisten müssen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sicherte den SPD-Ländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gestern zu, dass die Unternehmen mit bestehenden Eigenstrom-Anlagen nicht – wie bisher geplant – eine Ökostrom-Umlage von einem Cent pro verbrauchter Kilowattstunde Strom bezahlen müssen.
Höhere Energiekosten
Mehr als 30 Stromversorger heben Preise an
Strom wird wieder teurer. Schon im April wollen mehr als 30 Energieversorger ihre Preise anheben - um durchschnittlich 4,5 Prozent. Und die nächsten Erhöhungen dürften bald folgen.
Zum 1. April erhöhen mindestens 32 Stromanbieter in Deutschland ihre Preise. Im Durchschnitt betrage die Steigerung 4,5 Prozent, sagte die Sprecherin des Vergleichsportals Verivox, Dagmar Ginzel.
In zwei Wochen soll die deutsche Wirtschaft wissen, ob die EU in Zukunft noch Nachlässe bei der Ökostromumlage zulässt und wie hoch sie sein dürfen. Doch was ist mit bereits gewährten Rabatten?
Zahlreichen Unternehmen in Deutschland drohen weiter hohe Rückzahlungen für gewährte Rabatte bei der Ökostromumlage. "Die Untersuchung über die Ausnahmen in der Vergangenheit geht ihren Gang", sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia der "Wirtschaftswoche".
Das Signal hat es dringend gebraucht: Mit
30.000
Menschen demonstrierten wir gestern in sieben Landeshauptstädten gegen die Pläne von
Wirtschaftsminister Gabriel, die Energiewende auszubremsen
und wieder auf Kohlekraft zu setzen. In Potsdam, Kiel, Hannover, Düsseldorf, Mainz, Wiesbaden und München machten wir zusammen mit unseren Bündnispartnern den Ministerpräsident/innen klar: Wenn Ihr am 1. April ins Kanzleramt zum Energiegipfel kommt, erwarten wir Bürger/innen, dass Ihr Gabriel die Stirn bietet
.
Schauen Sie unseren Demo-Film!
Eon bringt Bayern beim Atomausstieg in die Bredouille
Schon im Frühjahr 2015 plant der Energiekonzern die Stilllegung des Reaktors Grafenrheinfeld - ein halbes Jahr früher als vorgesehen. Das könnte die Energieversorgung in Bayern gefährden. Möglicherweise sollen die Stromkunden für den Weiterbetrieb zahlen
.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin, und
Mike Szymanski
Drei Jahre nach dem Beschluss zum Atomausstieg müssen deutsche Stromkunden womöglich bald für den zwangsweisen Betrieb eines Atomkraftwerks (AKW) aufkommen.
Merkel plant Sondergipfel zur Energiewende mit Länderchefs
Wie geht es weiter mit dem Ökostrom? Die EU kommt der Bundesregierung entgegen, aber die Ministerpräsidenten bleiben hart - und stellen neue Forderungen.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin,
Susanne Höll
, Wiesbaden, und Javier Cáceres, Brüssel
Sigmar Gabriel schweigt. Keine Interviews, keine schrillen Forderungen, nur hin und wieder diese Warnung. Aus Brüssel, so raunt Gabriel dann, drohe böses, böses Unheil. So genau sieht die Kampfordnung aus, seit Wochen schon: Die EU-Kommission in Brüssel, die ernste Bedenken gegen die deutschen Ökostromregeln angemeldet hat,
insbesondere gegen großzügige Rabatte
für die hiesige Industrie.
Mehr als 100 Branchen sollen Ökostrom-Rabatt verlieren
Speiseeishersteller und Schlachtbetriebe könnten bald für die Energiewende mitzahlen: Einem Entwurf der EU zufolge sollen zwei Drittel der Branchen, die bisher von der EEG-Umlage befreit sind, diese Vergünstigung verlieren. Wem Nachteile drohen, wer weiter profitiert - ein Überblick.
Unternehmen aus
179
Branchen bekommen in Deutschland
derzeit Rabatte auf die Ökostrom-Umlage
. Die EU will das nur noch für
65
Wirtschaftszweige akzeptieren, geht aus einem in Brüssel kursierenden Entwurf der neuen EU-Beihilfe-Leitlinien hervor. Dass es überhaupt weiterhin Ausnahmen geben wird, ist das Zugeständnis, dass EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia der Bundesregierung im Streit um die Befreiungen macht.
in Gesprächen mit Politikern unterschiedlicher Couleur musste ich immer wieder feststellen, dass viele der "Reform für die Energiewende" von Sigmar Gabriel Glauben schenken. Da Sie über dieses Gesetz mit abstimmen werden, würde ich Ihnen gerne ein paar Aspekte zu den geplanten Änderungen des EEG an die Hand geben.
Während man im Vorwort des Entwurfes noch die Wichtigkeit der Energiewende betont, sprechen die Maßnahmen eine gänzlich kontroverse Sprache. Die Vergütung für die dezentralen Erneuerbaren Energien, ob Photovoltaik, Wind oder Biogas - alle sollen gekürzt werden.
Millionen Deutsche entscheiden sich extra für das gute Gewissen aus der Steckdose - und sitzen einem Missverständnis auf: Der Energiewende im Land bringt das nur wenig. Das liegt am System der Ökostromförderung.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Was die Energiewende angeht, sind Millionen Deutsche echte Überzeugungstäter. Mittlerweile werden mehr als sieben Millionen Verbraucher mit grünem Strom versorgt, allein zwischen 2011 und 2012 stieg die so verkaufte Strommenge nach Zahlen der Bundesnetzagentur um ein Viertel an.
Im Rahmen des Germany-Next-Top EEG kam unter anderem der Begriff des “EEG Paradoxon” wieder in die Medien. Die einfachste Beschreibung findet Branchenkennerin Kathrin Hoffmann
im Windwärts Blog
:
Teurer Strom durch sinkende Börsenpreise
Nicht mehr und nicht weniger. Geht der Börsenpreis zurück, dann zahlen die Verbraucher mehr bei der EEG-Umlage. Eine Tatsache, die von kaum einem Reformvorschlag bislang beachtet wird.
Strompreis: AK sieht Abzocke durch die Energieversorger
Energiepreis-Monitor der AK zeigt: Im Großhandel sind die Strompreise seit 2008 um 40 Prozent gesunken, für die Verbraucher ist Strom dagegen teurer als je zuvor.
#Strompreis
Konsumentenschützer der AK schlagen Alarm. Der eben veröffentlichte Energiepreismonitor zeigt den Großhandelspreis für Strom auf einem historischen Tiefstand. Gleichzeitig zahlen die meisten Haushalte für ihren Strom so viel nie zuvor.
Horst Seehofer will EEG-Umlage bei acht Cent deckeln
München.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will den Kostenanstieg bei der Energiewende bremsen und dazu eine Deckelung für die Umlage im Ökostromfördergesetz EEG durchsetzen.
"Bei uns glaubt niemand ernsthaft daran, dass wir die Strompreise sonst halten können", sagte Seehofer der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). Bei Erreichen des Deckels soll die Förderung von Neuanlagen komplett eingestellt werden. "Etwa acht Cent wäre eine Zahl, über die man mal reden muss." Die EEG-Umlage liegt derzeit bei 6,24 Cent je Kilowattstunde und war in den Vorjahren stark gestiegen.
Der Boom grüner Energien drängt die fossilen Kraftwerke der Energiekonzerne aus dem Netz. Nach RWE muss nun auch Eon für 2013 einen deutlichen Gewinnrückgang vermelden. Ein weiteres Problem: Die Krim-Krise bedroht das Geschäft in Russland.
Von
Markus Balser
, Düsseldorf
Kraftwerke werden abgewickelt, die etablierten Konzerne schrumpfen. Neue Anbieter drängen auf den Markt. In der deutschen Strombranche bleibt derzeit kaum ein Stein auf dem anderen. Ende Februar musste bereits RWE Milliarden-Verluste melden,
am Mittwoch wurde klar
, dass auch die Geschäfte von Deutschlands größtem Energiekonzern derzeit vor allem eine Richtung kennen: Strom abwärts.
In Bayern erreicht der Ärger über die geplante Hochspannungsleitung jedes Dorf, in Thüringen stört dieselbe Trasse kaum jemanden. Was ist hier geschehen? von
Christian Bangel
Jede erfolgreiche Revolte hat ihren Schabowski-Moment. Den Zeitpunkt, an dem auch dem Letzten klar wird, dass es vorbei ist – nicht sofort, aber bald. Als 1989 Günter Schabowski mit einer verunglückten Pressekonferenz versehentlich die Mauer einriss, wusste jeder, dass die Tage der SED gezählt sind.
In Franken herrscht kein Diktator, sondern nur die CSU. Und der Streit, um den es hier geht, betrifft nicht die Menschenrechte, sondern nur eine Stromleitung. Doch trotzdem wähnt sich eine Seite in einer Art Revolution. Und ihren Schabowski-Moment hat sie schon erlebt
Green-IT-Initiative: Bundesverwaltung spart 48 Prozent des IT-Energieverbrauchs ein
Der Stromverbrauch für Informationstechnik halbiert! Dank Green-IT-Initiative spart die Bundesverwaltung 48 Prozent des IT-Energieverbrauchs ein! Bürger und Bürgerinnen sind begeistert von Kanzlerin Angela Merkels guter Führung.
(News4Press.com) Die Bundesverwaltung hat innerhalb von nur 5 Jahren den Stromverbrauch für ihre Informationstechnik halbiert. Das ist das Ergebnis der „Green-IT-Initiative“ die im Jahr 2008 vom Rat der IT - Beauftragten der Bundesbehörden ins Leben gerufen wurde. Ziel war, innerhalb von 5 Jahren bis Ende 2013 den Energieverbrauch der Bundesverwaltung im IT-Bereich um 40 Prozent zu senken. Erreicht wurden 48 Prozent. Wegen des überragenden Erfolgs soll die Initiative bis zum Jahr 2017 fortgesetzt werden.
Während die Große Koalition hierzulande die Energiewende propagiert, denkt sie über eine Beteiligung am Kohlekraftwerk »Kosovo C« nach. Das ergab eine Anfrage der LINKEN.
Unterstützt die Bundesregierung umweltschädliche Kraftwerksneubauten im Ausland? Das wollte die Linksfraktion im Bundestag von der Großen Koalition wissen - am Beispiel »Kosovo C«. Das Braunkohlekraftwerk mit einer geplanten Leistung von 400 bis 600 Megawatt soll mit finanzieller Hilfe der Weltbank gebaut werden und anschließend die Energieversorgung Kosovos sicherstellen.
06. März 2014 | Märkte und Trends, Topnews, Hintergrund
Der Essener Energiekonzern macht die deutsche Energiewende für seine Milliardenverluste im abgelaufenen Geschäftsjahr verantwortlich.
Das IWR hat sich die Zahlen jedoch genauer angeschaut und zeigt auf, dass es vor allem Abschreibungen auf Kraftwerke im Ausland sind, die für RWEs Nettoverlust verantwortlich sind.
RWE musste in dieser Woche den ersten Nettoverlust seit mehr als 60 Jahren verkünden. 2,8 Milliarden Euro Miese standen bei dem Essener Konzern im vergangenen Jahr zu Buche. Dafür macht RWE mit Vorliebe die deutsche Energiewende – also den Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Biomasse verantwortlich. Das Internationale Wirtschaftforum Regenerative Energien (IWR) hat sich die Bilanz allerdings genau angeschaut und kam zu einem ganz erstaunlichen Ergebnis
RWE, Eon und Co.: Die sieben Lebenslügen der Energieversorger
05.03.2014
Lebenslüge Nummer 1: Nur eine Minderheit der Deutschen will den Atomausstieg
An einem Konsens zum Atomausstieg waren die Versorger nie wirklich interessiert. Als die Energiewirtschaft im Jahr 2000 mit der rot-grünen Bundesregierung den Atomausstieg vereinbarte, setzten viele Energiemanager bereits auf einen Regierungswechsel und eine Rücknahme des Beschlusses. Tatsächlich gelang es den Versorgern, die Regierung Merkel neun Jahre später von einer Laufzeitverlängerung zu überzeugen. Im Gegenzug mussten sie allerdings eine Brennstoffsteuer zahlen. Das endgültige Aus nach dem Reaktorunfall von Fukushima kam überraschend und daher umso schmerzhafter.
Münster - Für die Medien war die Sache glasklar: RWE macht erstmals Milliarden-Verluste und die Energiewende in Deutschland ist Schuld. Dabei resultiert der hohe Nettoverlust bei RWE auf Fehlinvestitionen bzw. Abschreibungen auf ausländische Kraftwerke. Das bestätigte die RWE-Konzernsprecherin gegenüber IWR Online.
Der Ruf des Essener Energieversorgers RWE nach dem Staat wird immer lauter. Angesichts eines Milliardenverlusts braucht das Unternehmen laut Chef Peter Terium "sofort" Hilfe vom Staat, sonst halte man es nicht mehr lange durch, schreibt das manager magazin.
Privathaushalte zahlen die Öko-Umlage für erneuerbare Energien - viele Firmen hingegen erhalten Rabatte in Milliardenhöhe. Die Bahn sollte künftig eigentlich stärker belastet werden, Wirtschaftsminister Gabriel aber knickt ein. Eine Drohung von Bahnchef Grube scheint gewirkt zu haben.
Experten des Fraunhofer ISI widersprechen EFI-Gutachten
04.03.2014
In ihrem Gutachten widersprechen 17 europäische Experten den Aussagen der EFI-Expertenkommission und bestätigen dem EEG, dass es die Erneuerung der Energiesysteme unterstützt und eine Innovationswirkung erzeugt hat. Für das Expertenstatement haben die beteiligten Forscher, unter anderem vom Fraunhofer ISI, ihre in den letzten Jahren erzielten Forschungsergebnisse gebündelt
Es wird trotzdem eine einvernehmliche Verhandlungslösung mit der EU-Kommission angestrebt. Die Klage hat die Bundesregierung bereits am Freitag eingereicht, da diesen Montag die Frist ablief.
Die Bundesregierung hat bereits am Freitag eine Klage gegen die Eröffnung des EU-Beihilfeverfahrens zum EEG beim Gericht der Europäischen Union eingereicht. Hintergrund sei, dass an diesem Montag die Klagefrist ausgelaufen ist. Die Bundesregierung sei weiterhin überzeugt, dass es sich bei den Industrieprivilegien bei der EEG-Umlage, die gesetzlich festgeschrieben sind, nicht um eine staatliche Beihilfe handele und diese mit EU-Recht vereinbar sein, begründete Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die Klage.
Nur jeder zehnte Teilnehmer einer Umfrage meinte, dass die Verantwortlichen das Problem der Energiewende im Griff haben.
Nur wenige Menschen trauen der Politik zu, die Energiewende in Deutschland zu meistern. Wie eine repräsentative Umfrage der Universität Hohenheim ergab, ist nicht mal jeder Vierte (24 Prozent) der Ansicht, dass die Bundesregierung bei der Umsetzung der Energiewende ihrer Verantwortung gerecht wird. Neun von zehn Bürgern (91 Prozent) gaben an, dass die Energiewende das Land noch lange beschäftigen wird. Hingegen meint nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent), dass die Verantwortlichen das Problem im Griff haben.
Eine Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt: Noch immer tragen die großen Spieler verschwindend wenig zur Energiewende bei. Die Versorger haben zu spät auf die Wende reagiert, lautet der Vorwurf.
Düsseldorf
Die Marktmacht der großen Energieversorger ist noch immer beeindruckend groß: Die zehn größten Unternehmen dominieren 59 Prozent des Energiemarktes in Europa - unter den wichtigsten auch die deutschen Unternehmen RWE und Eon mit einem Anteil von je sieben und sechs Prozent. Ganz klein werden die Zahlen dagegen wieder, wenn man auf den Anteil der vier größten Energieversorger in Deutschland RWE, Vattenfall, EnBW und Vattenfall an den Erneuerbaren Energien schaut:
Gerade einmal 4,9 Prozent der Erzeugungskapazität gehören ihren, der Rest wird von Banken, Bauern oder Privatpersonen getragen.
Erneuerbaren-Branche bezeichnet EEG-Gutachten als „absurd“
Die Erneuerbaren-Branche hat das Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation zum
Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG)
als „absurd“ bezeichnet. Das gestern veröffentlichten Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass das EEG weder dem Klimaschutz nütze noch Innovationen fördere.
„Das EEG hat erneuerbare Energien aus den Forschungs-labors auf den industriellen Weltmarkt gebracht. Gegenteilige Behauptungen, wie von der Expertenkommission Forschung und Innovation hervor-gebracht, klingen für uns absurd“, kritisiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie
"Keine messbare Innovationswirkung": Eine Expertenkommission des Bundestags stellt dem Erneuerbare-Energien-Gesetz einem Zeitungsbericht zufolge ein vernichtendes Zeugnis aus. Es sei kein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz. Das Gutachten wird heute der Kanzlerin vorgelegt.
Experten plädieren nach einem
Bericht der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung
für die Abschaffung der Ökostromförderung nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG). Das EEG sei weder ein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz, noch bewirke es einen messbaren Zugewinn an neuen Technologien, stelle die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) in ihrem Jahresgutachten fest.
Seehofers Regierung verstrickt sich in Widersprüche
CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer kritisiert den Stromnetzausbau des Bundes. Doch jetzt stellt sich heraus: Sein eigenes Wirtschaftsministerium forderte erst kürzlich noch größere Trassen
.
Von
Michael Bauchmüller
und
Frank Müller
Die bayerische Landesregierung unter CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer verstrickt sich bei ihrer Energiepolitik in deutliche Widersprüche: Während sie heute die unpopulären Netzausbaupläne der Bundesregierung kritisiert, drang sie noch im Oktober auf einen viel stärkeren Ausbau der Stromtrassen. Das geht aus einer Stellungnahme des bayerischen Wirtschaftsministeriums zu den Ausbauplänen der Bundesnetzagentur hervor, die der
Süddeutschen Zeitung
vorliegt.
Rottendorf / Würzburg
- Am Rande einer CSU-Veranstaltung bei Würzburg haben am Samstag mehr als 100 Bürger gegen den Kurs von Ministerpräsident Horst Seehofer bei der Energiewende protestiert. Eine Person mit einer überdimensionalen Großmaske des CSU-Chefs kämpfte mit Schwert und Schild symbolisch gegen eine Windrad-Attrappe und einen Strommast. Bürger demonstrierten mit Sprechchören wie “Kohle und Atom – raus aus unserem Strom” für die Rettung der Windkraft und der Energiewende in Bayern.
Atom und Kohle weit höher subventioniert als Ökostrom
, von Diethard Rolink
Strom aus konventionellen
Kraftwerkenwird in Deutschland
doppelt so hoch subventioniert
wie der aus Erneuerbaren Energien
.
Das zumindest behaupt Greenpeace Energy und beruft sich auf eine Berechnung des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS).
Die Wissenschaftler des FÖS haben für ihre Kalkulation sämtliche offiziellen Subventionen als auch die versteckten Kosten der konventionellen Energien berücksichtigt. Summen, die zwar nicht auf der Stromrechnung stehen, aber dennoch von der Bevölkerung getragen werden müssen, heißt es in einer Meldung dazu
Strom ist teuer? Falsch! Wer beim Blick auf seine Stromrechnung seinen Anbieter verflucht, sollte sich die Steuern und Gebühren anschauen: Über 70 Prozent des Strompreises fließen an den Staat und in die Energiewende.
Seit Jahren müssen Verbraucher
immer mehr für ihren Strom bezahlen
. Vor allem die großen Stromkonzerne wie E.on und RWE bekommen die Schelte ab. Doch ein Blick auf die Stromrechnung zeigt: Über 70 Prozent der Rechnungssumme kassiert der Staat.
Sigmar Gabriel hat sich selbst zum alleinigen Energieminister gemacht. Jetzt muss er sich allerdings auch am Ergebnis seiner Energiepolitik messen lassen - und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) radikal ändern.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist der Hauptkostentreiber bei den Strompreisen und kostet Verbraucher und Unternehmen Milliarden. Dachanlagen und Windparks von Haus- und Grundbesitzern werden von sozialen schwächeren Verbrauchern und Mietern bezahlt.
Betr.: Merkels kleines Machtwort mit Kommentar, MT vom 10. Februar
Horst Seehofers Forderung, wichtige Eckpunkte der Ener-giewende, wie Netzausbau, Versorgungssicherheit und Kosten neu zu verhandeln, aber auch sein Verlangen nach einem Moratorium beim Ausbau einer Stromtrasse durch Bayern, haben vielerorts schockiert.
Mit diesem Ansinnen hat Bayern auch die Kohlelobby gegen sich. Denn auch Kohle-kraftwerke benötigen den Netzausbau dringender denn je. Sie werden immer wieder durch mit Windstrom verstopfte Leitungen ausgebremst.
Umweltschützer: Trasse bringt Braunkohlestrom in Südwesten
Die meisten Umweltschützer stehen zur Energiewende. Wenn dann aber riesige Stromtrassen gebaut werden sollen, um Braunkohlstrom zu verteilen, vergeht ihnen die Lust. Drohen Proteste wie in Bayern?
Umweltschützer rechnen auch im Südwesten mit massiven Protesten gegen den Ausbau der
Stromnetze für die Energiewende
. Wenn mit den geplanten Trassen nicht in erster Linie grüner Strom aus Windkraft, sondern bedenklicher Braunkohlestrom aus dem Ruhrgebiet ins Land komme, werde die Akzeptanz nicht sehr groß sein, warnte Franz Pöter, Energieexperte des Naturschutzbundes BUND, in einem Gespräch.
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Nach betrügerischen Kettengeschäften beim Handel mit CO2-Zertifikaten muss ein Hauptangeklagter sechs Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Einen mitangeklagten Energiehändler verurteilte das Hamburger Landgericht am Dienstag zu drei Jahren und zwei Monaten Haft.
Berlin.
Im Streit mit der EU-Kommission über Kostenreduktionen für energieintensive deutsche Unternehmen zeichnet sich nach einem Besuch des Wettbewerbskommissars in Berlin eine Lösung ab. Auch die Bahn soll künftig mehr bezahlen.
Von Antje Höning und Birgit Marschall
Hannelore Kraft: Ohne Strom-Rabatte wandert Industrie ab
16.02.2014
· Der EU-Kommission geht gegen die Ausnahmen von der Ökostrom-Förderung vor. NRW-Ministerpräsidentin Kraft warnt: Fallen die Ausnahmen, sind Hunderttausende Arbeitsplätze gefährdet.
Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) warnt davor, dass Hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen, wenn die Bundesregierung nicht wie bisher Unternehmen von der Ökostrom-Umlage ausnehmen darf. „Macht die EU mit ihren Plänen ernst, würde die Produktion von Stahl, Aluminium oder Chemie ins Ausland verlagert werden“, sagte Kraft der
„Bild“-Zeitung
.
14.02.14 21:13 Eisenhüttenstadt
Energie verschlingt Millionen
Freibrief für Großkonzerne - Der Verbraucher zahlt
Bitte setzen Sie sich wieder, es ist nichts passiert. Der Energiewende geht es den Umständen entsprechend gut. Die Arbeitsgruppe Energie der künftigen Regierung hat ihren Beitrag zum Koalitionsvertrag fertig gestellt, und was da unter Federführung von Hannelore Kraft (SPD) und Peter Altmaier (CDU) entstand, dürfte Arbeitsplätze bei diversen Lobbygruppen der Energiewirtschaft schaffen.
Ansonsten stellt das Papier die Industrie weitestmöglich unter Naturschutz. Klimaschutz „darf nicht zum Nachteil für energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende Industrie führen“. Die zusätzlichen Kosten gefährdeten die «Wettbewerbsfähigkeit des Standortes».
Der Energiestreit zwischen Berlin und Brüssel geht in die nächste Runde. Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen erwägt die Bundesregierung eine Klage gegen das Beihilfeverfahren von EU-Wettbewerbskommissar Almunia. Dieser will deutsche Industriefirmen zwingen, mehr Ökostromumlage zu zahlen.
Berlin/Hamburg - Das Wirtschaftsministerium will notfalls gegen das Beihilfeverfahren klagen, mit dem Brüssel Ökostromrabatte für die deutsche Industrie kappen will. "Ziel der Bundesregierung ist, zügig zu einer zielführenden Lösung im Dialog mit der EU-Kommission zu gelangen", heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Eine Klage werde dennoch gegenwärtig geprüft, es sei aber noch nicht abschließend darüber entschieden. Die Frist für eine mögliche Klage endet am 3. März.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD): Am Erfolg der Energiewende hängt alles. Auch für ihn. Wie er sein Ressort umbaut und schlagkräftiger macht. Und gegen wen er sich dabei durchsetzen muss.
Die Ansage war an Deutlichkeit nicht zu überbieten: Vor „wichtigen Aufgaben“ und „neuen Herausforderungen“, stehe das Ministerium, teilte Sigmar Gabriel seinen Mitarbeitern vergangene Woche in einem Brief mit. Mehr als 100 neue Mitarbeiter aus dem Umweltministerium würden das Haus demnächst verstärken und weitere 25 aus dem Verkehrsministerium. Einzige Aufgabe: die Energiewende.
Seehofer lehnt Kohle- und Atomstrom von außerhalb ab
Horst Seehofer will die bayrische Stromversorgung auf eigene Füße stellen. Künftig sollen Kohle- oder Atomstrom nur aus eigenen Kraftwerken kommen.
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will die bayerische Stromversorgung künftig ohne Kohle- und Atomstrom aus dem Ausland oder anderen Bundesländern sicherstellen. Das sagte er am Rande der Landtagssitzung in München – und zielt damit vorsorglich auch auf Stromtrassen ab, die durch den Freistaat laufen könnten.
Den Streit über Stuttgart 21 konnte Heiner Geißler als Schlichter entschärfen. Jetzt schaltet sich der CDU-Politiker in das zentrale Großvorhaben der Energiewende ein – den Bau der Nord-Süd-Trasse.
Von Claudia Kade
Gut zwei Monate hatte Heiner Geißler im Herbst 2010 gebraucht, um den Zorn zu zähmen. Woche um Woche setzte er sich damals mit den völlig zerstrittenen Gegnern und Befürwortern des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 zusammen, vor laufender Kamera verhandelte er mit ihnen Punkt um Punkt, vor den Augen des Publikums an den Fernsehern und an den Computermonitoren.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will trotz des Drucks der EU-Kommission die Industrie-Rabatte auf die Kosten der Energiewende im Kern erhalten. Wer Betriebe massiv mehr belasten wolle, um andere Verbraucher dafür zu entlasten, werde den Widerstand der dort Beschäftigten spüren, sagte Gabriel bei einem Empfang des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE).
"Ich kann niemand die Hoffnung machen, dass wir durch die Reduktion der Befreiungstatbestände, drei, vier, fünf Milliarden Euro rausholen", sagte er mit Blick auf Rabatte für energieintensive Firmen auf die Umlage zur Förderung des Ökostroms. "Wenn wir es schaffen, eine Milliarde da rauszukriegen, dann wären wir schon außerordentlich gut."
Busse und S-Bahnen, Lebensmittelhändler und Aluproduzenten: Mehr als 2000 Firmen dürfen sich die Öko-Umlage sparen und zahlen damit weniger für ihren Strom. Stattdessen steigt die Rechnung für die normalen Verbraucher. Nun zeigt der Staat, welche Unternehmen profitieren.
Deutschland will grüne Energien ausbauen. Die Rechnung dafür müssen die Stromkunden zahlen - manche aber weniger als andere. Die Politik hat beschlossen, dass Firmen einen Rabatt bekommen können, wenn ihnen die Strompreise zusetzen.
Privathaushalte werden noch mehr belastet: Die Zahl der von der umstrittenen EEG-Umlage befreiten Unternehmen steigt um mehr als 20 Prozent. Dabei wollte die Bundesregierung die Zahl doch verringern.
Industrie wird stärker von Ökostrom-Kosten entlastet
11.02.2014, 21:00 Uhr
Trotz des Widerstands der EU: Die deutsche Industrie wird 2014 noch stärker von den Kosten der Energiewende entlastet. Die Befreiung beläuft sich insgesamt auf 5,1 Milliarden Euro – mehr als im vergangenen Jahr.
BerlinDie deutsche Industrie wird trotz des Widerstands der EU in diesem Jahr noch stärker von den Kosten der Energiewende entlastet als zuvor. Rund 2100 Betriebe hätten Bescheide über eine Befreiung von insgesamt 5,1 Milliarden Euro bekommen, teilte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) am Dienstag in Eschborn mit. Im vergangenen Jahr waren es vier Milliarden Euro. Das Bafa bestätigte damit Zahlen, die bereits im Dezember aufgrund der Anträge der Unternehmen bekannt waren
Im Energiestreit laviert Merkel zwischen SPD und CSU
Berlin.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer sind um Deeskalation im Streit über Tempo und Umfang des Baus neuer großer Stromleitungen von Nord- nach Süddeutschland bemüht. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte gestern, die Regierung werde nochmals mit allen Beteiligten über den Netzausbau sprechen und sich dabei mehrere Monate Zeit lassen. Auch Seehofer sagte: "Wir haben totale Übereinstimmung in der Vorgehensweise."
Berlin.
Beispiel "Monstertrassen": Geht es auf Wahlen zu und führen wichtige Vorhaben der Politik zu Bürgerprotesten, hat für den bayerischen CSU-Ministerpräsidenten das geschmeidige Auffangen des Volkswillens Vorrang vor allem anderen.
Von Gregor Mayntz
Wenn der Gegenwind aus dem politischen Establishment mal wieder Sturmstärke erreicht, lässt sich bei Horst Seehofer oft ein bemerkenswerter Druckausgleich beobachten: Er macht gerne einen angedeuteten oder echten Scherz, verzieht das Gesicht sofort zu einem breiten Lächeln, bleckt dabei die zusammengebissenen Zähne und pumpt laut hörbar die Luft rein und raus.
Donauwörth/Eichstätt (DK) Ein gellendes Pfeifkonzert. „Lügner, Lügner“ schallt es von den Tribünen, und irgendwann skandieren Dutzend Menschen den Slogan: „Wir sind das Volk!“ Knapp 1000 Menschen strömten am Dienstagabend in Donauwörth zusammen, vereint im Protest gegen die Amprion-Gleichstromtrasse.
Die vom Unternehmen geplante 450 Kilometer lange Trasse von Halle in Sachsen-Anhalt nach Meitingen bei Augsburg soll in ihrer derzeit favorisierten Variante quer durch den Landkreis Eichstätt führen. Seit ein paar Tagen ist diese Nachricht bei der breiten Bevölkerung angekommen.
800 Kilometer Höchstspannung: Eine neue Überlandleitung mit bis zu 70 Meter hohen Masten soll Windkraftstrom von Norddeutschland in den Süden bringen. Die Netzbetreiber wollen Milliarden investieren und sind nun sauer auf die Politiker. Einige lassen sich vom Widerstand der Bürger beeindrucken.
Von
Markus Balser
, Berlin
Für einen wie Lex Hartman ist das deutsche Stromnetz so vertraut wie eine Straßenkarte. Da gibt es mehrspurige Autobahnen kreuz und quer. Da gibt es Überlandtrassen in die Städte und verästelte kleine Pfade in die letzten Dörfer, bis hin zu Tempo-30-Zonen vor jede Haustür.
"Mörder": Amprion schlägt in Donauwörth Hass entgegen
Die geplante Stromtrasse stößt auch in Schwaben auf massiven Widerstand - 04.02.2014 20:02 Uhr
DONAUWÖRTH - Die Pfiffe sind zu hören, bevor man die vielen Menschen mit ihren Plakaten und Transparenten sehen kann. Über der Innenstadt Donauwörths liegt dichter Nebel, es ist Matthias Riemann hält einen Becher in der Hand, leider nur Tee, doch immerhin, er wärmt von innen. Genauso wie der Zorn über die geplante Gleichstrompassage, der Riemann und die anderen Bürger zum Tanzhaus getrieben hat. Diese Trasse, ist der Altdorfer überzeugt, ist Unfug, den niemand brauchtkalt, um die null Grad.
03.02.2014
· Das arme Ruhrgebiet trägt mit immer mehr Geld zur Energiewende bei. Die Milliarden kommen vor allem Landwirten im Norden und dem reichen Bayern zu Gute.
Alle Stromkunden bezahlen die Energiewende – doch manche mehr als die anderen. Ein aktueller Vergleich der Bundesländer zeigt, wo die größten Pechvögel wohnen: in Nordrhein-Westfalen (NRW). Gut 4,5 Milliarden Euro haben die Stromkunden hier im vergangenen Jahr als Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gezahlt. An die Ökostromerzeuger im Land flossen aber nur 1,6 Milliarden Euro.
BURGTHANN — Eigentlich sollte es eine Routine-Veranstaltung für Ilse Aigner im Nürnberger Land werden. „Tourismus fördern, Entwicklungsachsen stärken“ war das Treffen der CSU in der Burgthanner Burgschänke überschrieben. Doch Tourismus und Entwicklungsachsen haben derzeit in der Region für viele Menschen nur nachrangige Bedeutung. Hier machen sich viele Sorgen wegen der geplanten Gleichstromtrassen. Das Thema holte die Ministerin bei ihrer Stippvisite in Burgthann deshalb ein.
Erst plante Horst Seehofer ein Land der Windräder, der Pumpspeicherwerke und der neuen Stromnetze. Jetzt wütet der Regierungschef gegen Verspargelung und Stromtrassen - und stürzt Bayern ins energiepolitische Chaos.
Von
Frank Müller
und
Mike Szymanski
Nicht einmal drei Jahre ist es her, da konnte es Horst Seehofer gar nicht schnell genug gehen mit der
Energiewende
. Mit einer Blut-Schweiß-Tränen-Rede stimmte der Ministerpräsident die Bayern bei einer Regierungserklärung im Landtag darauf ein. Sein Auftritt war bemerkenswert: "Der Umstieg wird von uns allen große Anstrengungen verlangen", sagte der Regierungschef. "
Premiere: Wie das Leben mit der Energiewende weitergeht
"100 Prozent regenerativ" soll er sein, der neue Film von Frank Farenski, Leben mit der Energiewende 2
Als “Leben mit der
Energiewende
”, der Open-Source-Kinofilm von Frank Farenski vor einem Jahr in Berlin seine Premiere feierte, galt es als Medien-Experiment. Farenski hatte sich zum Ziel gesetzt, ohne das Eingreifen von Fernsehsendern zu zeigen, wie es wirklich um die Energiewende in Deutschland steht. Und: Er hat viel beachtete Unternehmer und Energiewende-Köpfe wie Holger Laudeley oder Kurt Krannich vorgestellt, die zu Vorkämpfern für die Energiewende geworden sind.
Berlin.
Der Bundeswirtschaftsminister zeigt sich nach einem Bund-Länder-Treffen gesprächsbereit. Doch mit den SPD-Ministerpräsidenten liegt er bei der Reform der Ökostrom-Förderung über Kreuz – nicht nur bei der Windkraft.
Von Birgit Marschall
Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel gibt sich zwar gesprächsbereit, doch seine Energiewende-Reform will er sich von den Ländern nicht verwässern lassen. Die Summe der Einzelinteressen sei nicht das Gemeinwohlinteresse, betonte Gabriel in seiner ersten Regierungserklärung als Vizekanzler im Bundestag.
Die Förderung von Ökostrom soll reformiert werden. Aber wie? Die Interessen von Anbietern, Kommunen, Bundesländern und Industrie klaffen auseinander. Und Sigmar Gabriel muss eine Lösung finden, mit der alle leben können - einigermaßen.
Von
Michael Bauchmüller
, Berlin
Seit die Pläne von
Sigmar Gabriel
für eine Reform der Ökostrom-Förderung auf dem Tisch sind, hagelt es Proteste - aus allen möglichen Richtungen. Der Norden will unbegrenzten Windkraftausbau, der Süden mehr Geld für Biomasse. Die Industrie bangt um Rabatte auf den Strompreis, Solaranlagen fürchten um die Rentabilität. Und der Stromkunde?
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) will in den Verhandlungen für eine Energiewende-Reform Verbesserungen für NRW erreichen. Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgelegten Eckpunkte müssten verändert werden.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sieht überraschend deutlichen Korrekturbedarf an den Eckpunkten von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für eine Reform der Ökostromförderung. „Es hat Konkretisierungen gegeben, die nicht gut sind für unser Land“, sagte Kraft am Mittwoch im Landtag und stellte klar: „Wir wollen Veränderungen in diesen Eckpunkten.“ Gabriels Vorstoß für eine Reform des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) sei zwar eine „sehr gute Grundlage“, aber NRW werde um Details ringen.
Berlin: (hib/HLE) Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie hat am Mittwoch einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (
18/291
) abgelehnt, mit dem das Ziel verfolgt wurde, nur noch tatsächlich stromintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, bei der Umlage nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) zu entlasten. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD lehnten den Antrag ab. Neben Bündnis 90/Die Grünen stimmte auch die Fraktion Die Linke für den Antrag, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, schnell einerseits die europarechtswidrigen Regelungen zur Besonderen Ausgleichsregelung (BesAR) zu ändern und „gleichzeitig das von allen Fraktionen im Bundestag getragene effiziente und erfolgreiche System der Einspeisevergütungen im EEG zu erhalten“.
Berlin.
Sieben grüne Energieminister aus den Bundesländern demonstrieren Bundeswirtschaftsminister Gabriel bei einem Treffen in Berlin: Auch die Grünen sind bei der geplanten Reform der Ökostrom-Förderung ein wichtiger Machtfaktor.
Von Birgit Marschall
Der Terminkalender des Bundesenergieministers ist in diesen Tagen prall gefüllt, doch für seine Amtskollegen aus sieben Bundesländern mit grünem Parteibuch nahm sich Sigmar Gabriel am Dienstag eineinhalb Stunden Zeit. Der SPD-Vorsitzende sei dem Wunsch der sieben Minister nach einem Gespräch über die geplante Reform der Ökostrom-Förderung gerne nachgekommen, hieß es in seinem Ministerium. Man sei positiv überrascht über die Gesprächsbereitschaft Gabriels und seinen Einsatz, hieß es bei den Grünen
Das Samstagsinterview mit Rainer Dulger (49), Präsident ders Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall
Im Mai muss die Metall- und Elektroindustrie 2,2 Prozent mehr Lohn zahlen. Ist das nach den 3,4 Prozent von 2013 eine Überforderung?
Dulger
.
Zusammengerechnet bedeutet das eine Kostenbelastung von 3,25 Prozent für 2014. Für einige ist das zu viel, einige ertragen es zähneknirschend, und einige werden es problemlos stemmen. Wichtig ist, dass wir international wettbewerbsfähig bleiben. Und da habe ich an anderer Stelle größere Sorgen als bei der Lohnerhöhung.
Regierung zieht Industrie für Energie-Kosten heran
Meseberg.
Die schwarz-rote Bundesregierung hat ihre erste Kabinettsklausur im brandenburgischen Meseberg beendet. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte nach Abschluss des Treffens die Vereinbarung der großen Koalition zur Energiewende einen Kraftakt. Die Regierung wolle darauf achten, dass die industrielle und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in Deutschland gesichert und die Bereitschaft der Bevölkerung, die Energiewende zu unterstützen, nicht durch einen zu starken Strompreisanstieg überstrapaziert werde. Ein Überblick über die wichtigsten Beschlüsse.
Die Europäische Union hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2015 will sie einen Plan für den Klimaschutz entwickeln. Nun hat die EU-Kommission erste Vorschläge präsentiert, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und die Energiewende voranzutreiben. Vor allem in Deutschland dürften sie für Ernüchterung sorgen.
Der neue Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) will den Ausbau von Ökoenergie reformieren. Das Abendblatt gibt Antworten auf wichtige Fragen.
Von Olaf Preuß, Steffen Preissler und Matthias Popien
Hamburg/Kiel. Viel Wirbel um die erneuerbaren Energien: Der neue Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) hat mit seinen Eckpunkten zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eine breite Diskussion ausgelöst. Bis zum Sommer soll die EEG-Novelle nach den Vorstellungen des Ministers unter Dach und Fach sein und dann zum 1. August in Kraft treten.
Gabriel attackiert EU im Streit über Industrierabatte
Sigmar Gabriel muss für seine Ökostrom-Pläne heftige Kritik einstecken. Nun greift der Bundeswirtschaftsminister seinerseits die Europäische Union an und wirft ihr Machtmissbrauch vor.
Berlin - Der Streit über die Industrierabatte auf die Kosten der
Energiewende
wird schärfer: Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel
hat der
Europäischen Union (EU)
Machtmissbrauch vorgeworfen. "Die Kommission instrumentalisiert das Wettbewerbsrecht, um die nationale Energiepolitik zu europäisieren", sagte der SPD-Vorsitzende am Dienstag in Berlin. Ziel sei die Hoheit über die deutsche Energieversorgung. "Manchmal habe ich den Eindruck, das hat mit dem deutschen Leistungsbilanzüberschuss zu tun", sagte er.
EU-Kommission will 69 neue Atomkraftwerke für Europa
Laut EU-Kommission sollen europaweit Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 104 Gigawatt gebaut werden – das entspräche 69 neuen Atommeilern. Demnach sollen etwa in Polen schon im kommenden Jahrzehnt sechs neue AKW ans Netz gehen, weitere vier in der Tschechischen Republik. Das geht aus dem „Referenzszenario 2013“ hervor, das die EU-Kommission Ende Dezember vorgestellt hat. Die Zahlen sind Grundlage für die neuen Klimaschutzziele der EU, die am Mittwoch vorgestellt werden sollen.
Gegenwind aus der SPD für Gabriels Energie-Reformpläne
Berlin.
Viel Kritik an Sigmar Gabriels Plänen: Kiel kritisiert die Ökostrom-Kürzung und lehnt Hilfe für Kohle-Kraftwerke ab. Die Bahn droht derweil mit höheren Ticket-Preisen.
Die Pläne von Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) zur Reform der Ökostrom-Förderung stoßen vor allem in rot-grün-regierten Ländern auf Widerstand.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) bezeichnete Gabriels Pläne zur Deckelung des Windenergie-Ausbaus in einem Positionspapier als "volkswirtschaflich unsinnig
Die Bundesnetzagentur fürchtet um die Stromversorgung - und zwingt Betreiber wie EnBW dazu, unrentable Kraftwerke am Netz zu lassen. Nicht hinnehmbar, findet das Unternehmen und will gegen das Abschaltverbot vor Gericht ziehen.
EnBW
will sich gegen eine Entscheidung der Bundesnetzagentur wehren, wonach mehrere unrentable Kraftwerke des Konzerns nicht abgeschaltet werden dürfen. Das Unternehmen werde gegen den Beschluss Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf einlegen,
berichtet die Tageszeitung
Die Welt.
Gewagte Zahlenspielereien sollen der Öffentlichkeit den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energieträger madig machen
Die Nachrichtenagentur
dpa
liefert dieser Tage mal wieder ein wunderbares Beispiel, wie in der Debatte über Strompreis und Energiewende mit Halb- und Viertelwahrheiten operiert wird, bis kein Leser mehr weiß, was eigentlich Sache ist. In einem
Bericht
über ein Papier aus dem neu zugeschnittenen Energie- und Wirtschaftsministerium lässt sie uns wissen, weshalb die "Ökostrom-Förderung" möglichst schnell und radikal beschnitten werden muss:
1. Weil der "Durchschnittshaushalt (...) knapp 220 Euro EEG-Umlage im Jahr" zahlt,
2. weil "bisher durchschnittlich 17 Cent je Kilowattstunde für Windräder, Solar- und Biogasanlagen" gezahlt wird
3. und weil "dieses Jahr (...) rund 23,5 Milliarden Vergütungskosten" anfallen.
Gabriel plant Milliardenkürzung bei Ökostrom-Rabatten
Berlin.
Der Wirtschaftsminister will fast alle Anbieter zur Vermarktung ihres Stroms zwingen. Auch die Industrie soll Privilegien verlieren.
Von Antje Höning und Birgit Marschall
Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zur Reform der Energiewende gehen deutlich über den Koalitionsvertrag von Union und SPD hinaus: Gabriel will weit mehr Betreiber von Windkraft- und Solaranlagen zwingen, ihren Strom selbst zu vermarkten, als im Vertrag vorgesehen. Künftig solle es eine verpflichtende Direktvermarktung für alle Anlagen mit einer Leistung ab 500 Kilowattstunden geben, hieß es in Branchen- und Koalitionskreisen. Laut Vertrag sollte die Selbstvermarktung nur für größere Anlagen ab fünf Megawatt zur Pflicht werden.
Gabriel will kleine Ökostrom-Produzenten in die Pflicht nehmen
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte einen Neustart in der Energiewende ankündigt, nun will er wichtige Eckpunkte vorlegen. Erste Details machen deutlich: Um die Kosten zu drücken, will der SPD-Mann den Druck auch auf kleine Ökostrom-Investoren erhöhen.
Berlin - "Da herrscht zum Teil Anarchie": Zum Auftakt seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister hatte
Sigmar Gabriel
(SPD) die bisherige Umsetzung der Energiewende direkt
als Fehlschlag kritisiert
und einen Neustart angekündigt. Für die Große
Koalition
hat das Thema höchste Priorität: Die Kosten für den Ausbau von Wind-, Sonnen- und Wasserkraft laufen aus dem Ruder, die Akzeptanz in der Bevölkerung sinkt.
Grüne legen eigenes Konzept für klimafreundliche EEG-Reform vor
17. Januar 2014 13:00 Uhr
Berlin (AFP) Mit einem eigenen Vorschlag für eine klimafreundliche Gestaltung der Energiewende haben sich die Grünen am Freitag in Berlin in die Debatte über die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingeschaltet. In dem gemeinsamen Konzept fordern Parteispitze und Bundestagsfraktion gemeinsam mit den sieben grünen Landesumwelt- oder Energieministern, den Ausbau erneuerbarer Energien kosteneffizient weiterzuführen und den Anteil von Ökostrom bis 2020 zu verdoppeln.
Braunkohle gilt als Klimakiller, dennoch kassieren Energiekonzerne wie RWE oder Vattenfall Industrierabatte bei der Ökostrom-Umlage.
Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE fallen die Nachlässe weit höher aus als bislang bekannt.
Hamburg
- Deutschlands Energiekonzerne sparen mit ihren Braunkohletagebau-Betrieben weit kräftiger bei der Ökostrom-Umlage als bislang bekannt. Das ist das Ergebnis einer Hochrechnung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die SPIEGEL ONLINE exklusiv vorliegt.
Den Berechnungen zufolge betrugen die Befreiungen im Jahr 2013 insgesamt rund 166 Millionen Euro. 2014 könnten sie gar auf 197 Millionen Euro steigen. 2012 lagen die Entlastungen demnach noch bei 109 Millionen Euro.
Energiewende: Wie die FAZ irreführende Zahlen zu den EEG-Kosten in die Welt setzt
Münster – Seit vielen Monaten prasselt ein Feuerwerk an medialer Negativ-Stimmung auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die Energiewende nieder. Vor allem die Höhe der EEG-Kosten für die Verbraucher ist immer wieder ein beliebtes Thema, die Energiewende in ein schlechtes Licht zu rücken. Dabei werden offensichtlich die eingesetzten Kommunikations-Methoden, bestimmte Wirkungen beim Leser zu erzielen, immer drastischer. Jüngstes Beispiel und vorläufiger Höhepunkt der medialen Kritik findet sich in der Online-Ausgabe einer großen Frankfurter Zeitung.
EU gibt Vorreiterrolle bei erneuerbaren Energien auf
Bislang mussten sich die EU-Staaten an verbindliche Klimaziele halten. Das soll sich nun ändern. Kommissionspräsident Barroso will den Ländern nicht länger vorschreiben, wie schnell sie Wind- und Wasserkraft ausbauen. Der Bundesregierung dürfte das nicht gefallen.
Von
Cerstin Gammelin
, Brüssel
Die europäischen Mitgliedstaaten sollen sich künftig nicht mehr verbindlich zu konkreten Zielen beim Ausbau erneuerbarer Energien verpflichten müssen. Nach teilweise heftigen Diskussionen im Kreis der EU-Kommissare plädiert Kommissionschef
José Manuel Barroso
dafür, die Pflicht, den Anteil der Öko-Energien am Gesamt-Energiemix weiter zu steigern, 2020 auslaufen zu lassen und bis 2030 kein weiteres verbindliches Ziel zu vereinbaren. Das erfuhr die
Süddeutsche Zeitung
am Dienstag aus der Europäischen Kommission.
Eckpunkte sollen schon in Meseberg präsentiert werden
Koalition will Gesetz zur Energiewende beschleunigen
Berlin/Essen.
Führende Koalitionspolitiker drücken bei der Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) aufs Tempo.
"Wir müssen die EEG-Reform im ersten Halbjahr unter Dach und Fach bringen", sagte SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil. "Der Gesetzentwurf muss noch vor der Sommerpause durch Bundestag und Bundesrat." Auch Unionsfraktionsvize Michael Fuchs erklärte: "Die EEG-Reform muss im Sommer stehen." Beide riefen die Länder auf, die Reform nicht zu blockieren.
Kartellamt prüft Finanzhilfen für Kraftwerk in Irsching
Das Bundeskartellamt nimmt die Zuschüsse ins Visier, die der Betreiber des Gaskraftwerks Irsching dafür erhält, dass er das Werk nicht schließt. Das hat die Bundesregierung auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Oliver Krischer hin eingeräumt. Im vergangenen Frühjahr hatte sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer dafür ein gesetzt, dass der Hauptbetreiber E.on finanzielle Hilfen für den Weiterbetrieb erhält. Irsching werde für die Versorgungssicherheit benötigt, wenn im Süden des Landes die letzten Atomkraftwerke heruntergefahren würden. E.on wollte das Kraftwerk abschalten, weil der Betrieb wegen der im Rahmen der Energiewende gesunkenen Börsenstrompreise unrentabel war
.
Wirtschaft und Umwelt
DUH: Konzern Vattenfall profitiert immer stärker von der EEG-Umlagebefreiung
Energiewende absurd
Von Peter Kleinert
Die Entlastung der Bergbausparte des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall lag 2013 bei knapp 68 Millionen Euro. Dass auch solche Industrieunternehmen von ausufernden Befreiungen von der Ökostrom-Umlage (EEG-Umlage) profitieren,
die keineswegs im internationalen Wettbewerb stehen,
hat sich inzwischen herumgesprochen. Den vielleicht aberwitzigsten Fall einer solchen Fehlsteuerung hat jetzt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) recherchiert.
Massiv entlastet wird ausgerechnet die Bergbautochter des Vattenfall-Konzerns, dessen Braunkohlekraftwerke jährlich etwa 63 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen und damit allein für ein Fünftel der strombedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich sind.
Interview: Energieexpertin Claudia Kemfert fordert CO2-Grenzwerte für Kraftwerke
Notfalls über gesetzliche CO2-Grenzwerte für Kraftwerke sollte der weitere Ausbau der Kohlekraftnutzung verhindert werden. Das fordert die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert.
WILHELM HÖLKEMEIER
Frau Professor Kemfert, mehr Strom aus der klimaschädlichen Verbrennung von Braunkohle - ist die Energiewende eine Wende rückwärts?
CLAUDIA KEMFERT
: Wir warnen seit Jahren vor dieser Entwicklung. Eine wesentliche Ursache für den Kohlezubau sind die zu niedrigen CO2-Preise im europäischen Emissionsrechtehandel. Ein höherer CO2- Preis wäre möglich, wenn man 1,4 Gigatonnen überschüssige Zertifikate dauerhaft aus dem System entfernt.
Umfrage: 84 Prozent der Bundesbürger schätzen Strompreise falsch ein / Herstellung von Strom wird immer günstiger, Steuern und Abgaben steigen auf Rekordhoch
Holzminden (ots)
- Die Stromkunden in Deutschland werden 2014 nach jüngsten Berechnungen 51 Cent von jedem Euro für staatliche Abgaben bezahlen müssen - so viel wie niemals zuvor. Überraschend: Nicht einmal jedem fünften Verbraucher ist die tatsächliche Höhe der staatlichen Kosten an den Strompreisen bekannt. Gut zwei Drittel der Bundesbürger unterschätzen dabei den Abgabeanteil an die öffentliche Hand. Gleichzeitig kritisiert die Mehrheit der Verbraucher, die finanzielle Belastung privater Haushalte durch die Energiewende sei zu groß.
Berlin/Düsseldorf.
Energiewende paradox: Die klimaschädliche Stromerzeugung aus Braunkohle hat 2013 fast wieder den Rekord-Stand von 1990 erreicht – trotz der teuren Ökostrom-Förderung. Fachleute fordern, die Braunkohle-Verstromung zu verteuern.
Von Birgit Marschall und Thomas Reisener
Energie-Experten und Umweltpolitiker haben vor dem Scheitern der Energiewende gewarnt, sollte es Deutschland in den kommenden Jahren nicht gelingen, nach dem Atomausstieg auch aus der Braunkohle-Verstromung auszusteigen.
Nach Fukushima konnte dem CSU-Chef die Energiewende nicht schnell genug gehen. Doch jetzt tut Bayern alles, um das Vorhaben zu torpedieren.
von
Marlies Uken
8. Januar 2014
10:57 Uhr
Der Windpark in Langenzenn könnte ein Erfolg werden – wenn da nicht die CSU wäre. Fünf Windräder, jedes von ihnen knapp 200 Meter hoch: Schon bald könnten sie in der fränkischen Kommune umweltfreundlichen Ökostrom produzieren. Auch die Anwohner waren dafür. Anstatt zu protestieren, zeichneten sie Anteile, schließlich verspricht der Bürgerwindpark lukrative Renditen. 700.000 Euro haben sie und der Entwickler bereits investiert. Die Fundamente sind gegossen, die Anfahrtswege gebaut.
Superminister Sigmar Gabriel will die Kosten der Energiewende unter Kontrolle bekommen – und die EEG-Umlage deutlich senken. Doch dieses Vorhaben ist eine Illusion, wie ein Gutachten zeigt.
Die Bundesregierung hat kaum eine Möglichkeit, die im
Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) festgelegte Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr nennenswert zu senken. Zu diesem Ergebnis kommt die
Unternehmensberatung McKinsey
nach einer bislang unveröffentlichten Analyse, die der "Welt" vorliegt.
Deutschland produziert so viel Strom aus Braunkohle wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Damit steigt auch der CO₂-Ausstoß - trotz milliardenschwerer Förderung von Wind- und Solarenergie. Grüne und Greenpeace warnen vor einer gravierenden Fehlentwicklung.
Die Energiewende hat eine paradoxe Statistik hervorgerbracht: Solar- und Windparks werden ausgebaut, dennoch steigt der CO₂-Ausstoß in Deutschland. Der Grund: Die klimaschädliche Stromproduktion aus Braunkohle nimmt weiter zu, trotz der milliardenschweren Förderung erneuerbarer Energien. 2013 wurden 162 Milliarden Kilowattstunden Strom in Braunkohlekraftwerken erzeugt, wie aus vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen hervorgeht. Das sei ein Anstieg um 0,8 Prozent zum Vorjahr - und der höchste Wert seit der Wiedervereinigung.
Vattenfalls Braunkohletagebau profitiert mit 68 mio. Euro von EEG-Umlagebefreiung
05.01.2014 18:04 - [ba]
Dass auch solche Industrieunternehmen von ausufernden Befreiungen von der Ökostrom-Umlage (EEG-Umlage) profitieren, die keineswegs im internationalen Wettbewerb stehen, hat sich inzwischen herumgesprochen. Den vielleicht aberwitzigsten Fall einer solchen Fehlsteuerung hat jetzt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) recherchiert.
Massiv entlastet wird ausgerechnet die Bergbautochter des Vattenfall-Konzerns, dessen Braunkohlekraftwerke jährlich etwa 63 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen und damit allein für ein Fünftel der strombedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich sind.
exklusiv
Ein norddeutscher Industriebetrieb klagt gegen die Energiewende. Er sieht seine Eigentumsrechte verletzt, weil der Netzbetreiber nach dem Energiewirtschaftsgesetz auf das unternehmenseigene Kraftwerk zugreifen kann.
Berlin:
Die Industrie macht gegen die Energiewende mobil. Ein norddeutscher Industriebetrieb, der zu den größten seiner Branche in Europa zählt, hat kurz vor Weihnachten Verfassungsbeschwerde eingereicht. Das Unternehmen sieht seine Eigentumsrechte verletzt, weil das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) es dem Netzbetreiber ermöglicht, das unternehmenseigene Kraftwerk zur Stabilisierung des öffentlichen Stromnetzes heranzuziehen.
Auch wenn Verbraucher in Deutschland wenig Mitgefühl aufbringen werden: 2014 droht für die Energieversorger hierzulande tatsächlich ein Jahr dramatischer Einbrüche zu werden. Die Branche setzt auf die Politik und hofft auf Entlastung durch Reformen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). "Schlimmer als jetzt kann es in der Erzeugung außerdem doch gar nicht mehr werden", sagt ein Energiemanager.
Ilse Aigner will die Energiepolitik umkrempeln. Mit einem 72-Milliarden-Fonds will die bayerische Wirtschaftsministerin den Ökostrom-Ausbau zwischenfinanzieren und Verbraucher entlasten. Ihr Vorschlag stößt nicht bei allen auf Begeisterung.
Von
Michael Bauchmüller
und
Mike Szymanski
Die bayerische Landesregierung will große Teile der Energiewende in Zukunft per Kredit finanzieren. Das geht aus einem energiepolitischen Grundsatzpapier der neuen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (
CSU
) hervor, das der
Süddeutschen Zeitung
vorliegt.
Braunkohletagebau profitiert immer stärker von EEG-Umlagebefreiung
, von
Diethard Rolink
Dass auch solche Industrieunternehmen von ausufernden Befreiungen von der Ökostrom-Umlage (EEG-Umlage) profitieren, die keineswegs im internationalen Wettbewerb stehen, hat sich inzwischen herumgesprochen. Den vielleicht aberwitzigsten Fall einer solchen Fehlsteuerung hat jetzt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) recherchiert. Massiv entlastet wird ausgerechnet die Bergbautochter des Vattenfall-Konzerns, dessen Braunkohlekraftwerke jährlich etwa 63 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen und damit allein für ein Fünftel der strombedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich sind.
RWE-Aktionäre kündigen Widerstand gegen mögliche Kapitalerhöhung an
Donnerstag, den 2.01.2014
Die kommunalen Aktionäre des Essener Energieversorgers RWE wollen eine mögliche Kapitalerhöhung nicht hinnehmen.
„Eine Kapitalerhöhung kann ich mir wirklich nicht vorstellen“, sagte der Chef der Dortmunder Stadtwerke DSW 21, Guntram Pehlke, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Das Unternehmen ist mit rund 3,5 Prozent der größte RWE-Einzelaktionär. Einen entsprechenden Antrag bei der RWE-Hauptversammlung Mitte April will Pehlke ablehnen.
Grascha: Grüne sind in Sachen Erdverkabelung auf Tauchstation
Einbeck. Der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Grascha aus Einbeck möchte von der niedersächsichen Landesregierung wissen, wie es mit der Stromtrasse zwischen Wahle und Mecklar weitergeht. Gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen Dr. Gero Hocker und Dr. Stefan Birkner hat er hierzu eine kleine Anfrage gestellt.
Den Grünen wirft Grascha vor, bei diesem Thema seit dem Regierungswechsel „vollständig auf Tauchstation“ gegangen zu sein. Vor allem der heutige Landwirtschaftsminister Christian Meyer habe immer wieder die Erdverkabelung gefordert und eine Nichtberücksichtigung dieser Forderung als Einknicken vor der Hochspannungslobby bezeichnet, schreibt Grascha in einer Pressemitteilung.